mir lieber

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 19.04.2007, 14:27

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Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 14:36, insgesamt 3-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 19.04.2007, 14:43

Lieber Niko,

hanz spontan: das gefällt mir total gut und spricht mir aus der Seele. Kleine Anmerkung: beide dass brauchen zwei "s". "Dass überwundene schranken täter sind" lässt mich an Grenzüberschreitungen denken.
"Katzengleich" finde ich ein gutes Bild für den Wunsch nach "äußerer Distanz" bei gleichzeitigem Wunsch nach "innerer Nähe". Wenn man das so sagen kann...

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 19.04.2007, 15:00

Hallo Niko,

das spricht mich sehr an. Thema: gebranntes "Kind" in Sachen Liebe/Beziehung.
Sehr nachvollziehbar, auch für mich.


mir lieber

offene arme
machen mich stutzig
und erinnern daran
das überwundene schranken
täter sind --> Klasse!

so sitz ich
katzengleich
fernnah genug
sicher
das arme nicht reichen

augenblicke
sind mir lieber
die in herzwinkel sehen
sich aufnehmend schließen --> diesen Satz würde ich rausnehmen, da er einen "gewissen" Widerspruch in sich trägt, da das LI lieber die Distanz möchte. Außerdem fände ich den direkten Übergang von ... die in herzwinkel sehen zu "und mich weiten" sehr schön.
und mich
weiten

Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 20.04.2007, 16:38

Lieber Niko,

dieses Gedicht, insbsondere die letzet Strophe gefallen mir sehr.

In Strophe 1 habe ich noch etwas Mühe zu verstehen, wieso denn

überwundene schranken
täter sind


und mit offenen Armen assoziiere ich Schranken nur, wenn man die Arme nicht nach vorne sondern seitwärst öffnet.

In Stropphe 2 gefällt mir das katzengleiche Lauern "fernnah genug".

Strophe 3 finde ich rumdum gelungen.

Das habe ich sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.04.2007, 17:44

Hallo Max,

ich lese es so, dass eben das LI früher auf die "offenen Arme" hereingefallen ist, sich hier viel Schmerz geholt hat, diese "offenen Arme" sozusagen falsch waren. Das LI hatte sich aber darauf eingelassen, sich "verbrannt" daran, hat diese Erfahrung überwunden, ist jedoch nun "traumatisiert" und ist seitdem sehr vorsichtig geworden, bzw. ist das LI quasi beziehungsunfähig geworden. (deshalb: "das überwundene schranken täter sind") Vielleicht irre ich mich auch, doch so interpretiere ich es für mich.
Saludos
Mucki, die dieses Gedicht sehr spannend findet.

Perry

Beitragvon Perry » 23.04.2007, 16:35

Hallo Niko,
ein starker Text, der für mich das Zurückweichen des Lyrich vor "einschränkenden" Armen beschreibt.
Ähnlich wie Max, kaue ich an den "überwundenen Schranken" als Täter.
Welche Schranken sind gemeint, die schützenden des Lyrichs. Dann wäre das Lyrich ja selbst der Täter, weil es dieses Überwinden zugelassen hat.
Die Alternative, "lieber sind mir Augenblicke, die in Herzwinkel sehen" ist für mich in zweierlei Hinsicht unscharf. Augenblicke sind Momente. Diese zu personifizieren halte ich für problematisch, da wären "Blicke" für mich nachvollziehbarer. Bei den "Herzwinkeln" gleitet der Text für mich im Vergleich zu dem Täterbild zu sehr ins Verklärte ab.
Ganz stark dann aber das Schlussbild, weil es nicht nur den Text weitet.
LG
Manfred


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