ankommen
[align=justify]ockerner sonntag...ich lenze faul und gehe müßig...unterm arm so etwas wie methan...auf dem bildschirm reiben sich spärlich bekleidete damen aneinander...ich blättere in den aufzeichnungen einer ätherischen jugend...meißele schwungvoll fossile inschriften in die granitfarbene tastatur des lebens...auf dem halben glas roten von gestern schwimmen staubfasern...die dosenravioli blubbern auf dem panierten herd...irgendwo da draußen kreischen türkenkinder...eine kirre fliege brummt den ahnungslosen vorhang an...ich werfe mich auf dreckige laken...etwas von der roten brühe kleckert ins bett...ich wische sinnlos rum, lasse es wieder sein, und mache schnalzende geräusche mit den lippen, während ich mir die kochend heißen dinger reinlöffel...ich rülpse und lasse die sich auftürmende arbeit links liegen wie einen lallenden schnorrer in der fußgängerzone...mit gedanken an masuren wühle ich mich in speichelduftende kissen...mein schwanz wittert deinen geruch unserer ersten nacht...der mittagsschlaf kommt sanft daher...nichts ist wichtig...das tor ist verrammelt...treibenlassen...heute abend werden sie unten in der stadt texte vom dirty old man geben...muss noch beim gärtner vorbei und etwas gras kaufen...den polnischen wodka auf den edelstahlflachmann ziehen, zum dran nuckeln ...
und in der kalten und stillen stunde der späten nacht werde ich wieder über die brücken des hafens laufen...heimkehren...und endlich ankommen...
...in mir.[/align]
ankommen
- Thomas Milser
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 18.04.2007, 15:26, insgesamt 4-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
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So, tue ich das?


Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
- Thomas Milser
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Och, muss nich... diese ewige Laberei über Literatur ist doch eh laaaang-weilig...
Wie issen bei euch das Wetter?
Tom (muss jetzt eh mal raus zur Baustelle)
Wie issen bei euch das Wetter?

Tom (muss jetzt eh mal raus zur Baustelle)
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
bin leider kein Mann (also nur für dich leider
), aber trotzdem muss ich auch noch (stell dir einfach vor, ich tippe mit tiefer Stimme).
ich finde den Text stark, stilistisch und das Eingefangene und zwar so stark, dass sich beides "irgendwie" (magisch) vermischt bzw. dasselbe ist. 8Ist ja immer so, aber nur bei wirklich guten Texten fühlt sich das nicht getrennt an).
Ich finde auch, dass alle Adjektive sitzen und so gehören, wie sie stehen, dein Stil erkenne ich langsam so (die U-Bahn-Obdachlosen-Kolumne war ein wenig so), sagt mir sehr zu...
Die Formulierung "den polnischen wodka auf den edelstahlflachmann ziehen" kenne ich so nicht, aber das kann man so sagen, ja?
Zu den letzten drei Zeilen: Auch die müssen so, auch wenn ich bei diesem Text nicht ganz sicher bin, ob er sie verkraftet, zumindest mit dem "in mir" dabei noch, was ja eigentlich eine Tautologie zum ganzen Rest und dann nochmal zu dem vorangehenden Satz ist; ich bin da unsicher, das weißt du viel besser, ich mache an dem Gefühl nur fest, dass in längeren Texten oder in einer Textzusammenstellung sowas noch ganz anders wirkt, wenn beide "Ebenen" öfter aufeinanderzugreifen und nicht wie hier ein wenig, nur weil sie am Ende stehen, zu einem Fazit werden (unverhinderbar!).
Ich hab mir gewünscht, dass es diesen Stil von dir auch auf diese Textart gibt; für mich nämlich kein Teil der 99 Prozent, die carl woanders ansprach.
Für mich machst du Zeit und Leben wahrnehmbar durch deinen Text und schaffst es, dass ich für einen dieser kleinen Momente begreife, dass jeder in seinem Kopf und seinem Bauch das macht, was ich ja nur von mir ganz wirklich kenne (Fühlen/Denken..da sein).
Liebe Grüße,
Lisa
bin leider kein Mann (also nur für dich leider
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ich finde den Text stark, stilistisch und das Eingefangene und zwar so stark, dass sich beides "irgendwie" (magisch) vermischt bzw. dasselbe ist. 8Ist ja immer so, aber nur bei wirklich guten Texten fühlt sich das nicht getrennt an).
Ich finde auch, dass alle Adjektive sitzen und so gehören, wie sie stehen, dein Stil erkenne ich langsam so (die U-Bahn-Obdachlosen-Kolumne war ein wenig so), sagt mir sehr zu...
Die Formulierung "den polnischen wodka auf den edelstahlflachmann ziehen" kenne ich so nicht, aber das kann man so sagen, ja?
Zu den letzten drei Zeilen: Auch die müssen so, auch wenn ich bei diesem Text nicht ganz sicher bin, ob er sie verkraftet, zumindest mit dem "in mir" dabei noch, was ja eigentlich eine Tautologie zum ganzen Rest und dann nochmal zu dem vorangehenden Satz ist; ich bin da unsicher, das weißt du viel besser, ich mache an dem Gefühl nur fest, dass in längeren Texten oder in einer Textzusammenstellung sowas noch ganz anders wirkt, wenn beide "Ebenen" öfter aufeinanderzugreifen und nicht wie hier ein wenig, nur weil sie am Ende stehen, zu einem Fazit werden (unverhinderbar!).
Ich hab mir gewünscht, dass es diesen Stil von dir auch auf diese Textart gibt; für mich nämlich kein Teil der 99 Prozent, die carl woanders ansprach.
Für mich machst du Zeit und Leben wahrnehmbar durch deinen Text und schaffst es, dass ich für einen dieser kleinen Momente begreife, dass jeder in seinem Kopf und seinem Bauch das macht, was ich ja nur von mir ganz wirklich kenne (Fühlen/Denken..da sein).
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Thomas Milser
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Da muss die Baustelle eben noch kurz warten...
Ich versuche mir nämlich gerade vorzustellen, Lisa, wie du 'mit tiefer Stimme tippst' (wunderbar).
'Den Wodka auf den Flachmann ziehen' ist dem medizinischen Begriff 'etwas auf Ampullen ziehen' entlehnt. Ich denke, so frei kann man sein, das ist ja aus therapeutischer Sicht nicht unverwand, je nach Krankheitsbild. :o)
Ich denke auch, dass bei diesem Text, in dem sich die Ebenen ob der Kürze nicht vermischen, ein 'Fazit', wie du es nennst, durchaus seine Berechtigung haben kann. Warum das in deinen Augen eine Tautologoie darstellt, verstehe ich aber deswegen nicht - wie ich ja schon weiter oben beschrieb - da einmal der 'Ort', einmal der 'Geisteszustand' des Ankommens bezeichnet wird.
Deswegen ja auch explizit das Anhängen des 'in mir'. (wobei die Formulierung mich noch nicht glücklich macht, s.o.)
Was du sonst noch so schreibst, erfreut mein blubberndes Ravioliherz zutiefst.
Wieder einmal sind es gern die schnell aufgewärmten Dosen, die scheinbar authentisch rüberkommen. Man muss also nicht immer stundenlang an der Nudelsoße feilen, mit Thymian und Rosmarin...
Man sollte wohl beides genießen könnnen.
Danke Lisa
Tom.
p.s. ich werde erstmal einzig die 'kleinen' Staubfasern zu 'toten' machen, das hat was...
Ich versuche mir nämlich gerade vorzustellen, Lisa, wie du 'mit tiefer Stimme tippst' (wunderbar).
'Den Wodka auf den Flachmann ziehen' ist dem medizinischen Begriff 'etwas auf Ampullen ziehen' entlehnt. Ich denke, so frei kann man sein, das ist ja aus therapeutischer Sicht nicht unverwand, je nach Krankheitsbild. :o)
Ich denke auch, dass bei diesem Text, in dem sich die Ebenen ob der Kürze nicht vermischen, ein 'Fazit', wie du es nennst, durchaus seine Berechtigung haben kann. Warum das in deinen Augen eine Tautologoie darstellt, verstehe ich aber deswegen nicht - wie ich ja schon weiter oben beschrieb - da einmal der 'Ort', einmal der 'Geisteszustand' des Ankommens bezeichnet wird.
Deswegen ja auch explizit das Anhängen des 'in mir'. (wobei die Formulierung mich noch nicht glücklich macht, s.o.)
Was du sonst noch so schreibst, erfreut mein blubberndes Ravioliherz zutiefst.
Wieder einmal sind es gern die schnell aufgewärmten Dosen, die scheinbar authentisch rüberkommen. Man muss also nicht immer stundenlang an der Nudelsoße feilen, mit Thymian und Rosmarin...
Man sollte wohl beides genießen könnnen.
Danke Lisa
Tom.
p.s. ich werde erstmal einzig die 'kleinen' Staubfasern zu 'toten' machen, das hat was...
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hi Tom,
"in mir" passt zu Deinem Text besser als "Ich", finde ich. "Das Ich" klingt zu berufsphilosophisch. Dafür ist Dein Text nicht sachlich genug.
Ich kann die Szene sehr gut nachfühlen. Gefällt mir. Männerspezifisch, wie Pandora meint, finde ich daran übrigens nichts (außer das Wort "Schwanz", aber das könnte auch durch weibliche Nippel ersetzt werden.)
Cheers
Pjotr
"in mir" passt zu Deinem Text besser als "Ich", finde ich. "Das Ich" klingt zu berufsphilosophisch. Dafür ist Dein Text nicht sachlich genug.
Ich kann die Szene sehr gut nachfühlen. Gefällt mir. Männerspezifisch, wie Pandora meint, finde ich daran übrigens nichts (außer das Wort "Schwanz", aber das könnte auch durch weibliche Nippel ersetzt werden.)
Cheers
Pjotr
- Thomas Milser
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Danke Pjotr.
"Das Ich" klingt zu berufsphilosophisch
Ja, das hatte ich genauso empfunden.
Können Nippel auch was wittern?
Nas drovje!
"Das Ich" klingt zu berufsphilosophisch
Ja, das hatte ich genauso empfunden.
Können Nippel auch was wittern?
Nas drovje!
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Lieber Tom,
entschuldige, dass ich insistiere, aber Staubfasern sind auch immer tot. "Lebende" wäre überraschend, wenn auch nicht glaubwürdig. Da wird Deiner blühenden Phantasie bestimmt noch ein besseres Adjektiv einfallen. Enttäusch mich nicht!
Das Wetter ist hier durchwachsen, kühl, viele Wolken, kräftiger Wind, was anber dem Frühling keinen Abbruch tut.
Und, falls ich als Frau was dazu sagen darf: "Wittern" würde ich eher anderen weiblichen erogenen Zonen zuordnen als den Nippeln.
Liebe Grüße
leonie
entschuldige, dass ich insistiere, aber Staubfasern sind auch immer tot. "Lebende" wäre überraschend, wenn auch nicht glaubwürdig. Da wird Deiner blühenden Phantasie bestimmt noch ein besseres Adjektiv einfallen. Enttäusch mich nicht!
Das Wetter ist hier durchwachsen, kühl, viele Wolken, kräftiger Wind, was anber dem Frühling keinen Abbruch tut.
Und, falls ich als Frau was dazu sagen darf: "Wittern" würde ich eher anderen weiblichen erogenen Zonen zuordnen als den Nippeln.
Liebe Grüße
leonie
- Thomas Milser
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@Pjotr:
Wobei nicht geklärt ist, wie Nippel dies ohne erkennbare Öffnung tun. Vielleicht machen sie es ja wie die Haifische? So an der Seite und haimlich? Insofern würde ich auch eher unserer Expertin in der Runde Recht geben.
@Leo:
Wenn die Fasern auf dem Rotwein nicht tot sind, was sind denn dann diejenigen, die am Abend zuvor noch lustig durch die Luft wirbelten? Da muss man sogar Hatschi! von machen, dann können die ja so tot nicht sein. Ein bisschen mehr Phantasie, bitte!
Hach, ist das schön, hier kann man sich wenigstens mal über die wirklich wichtigen Dinge vernünftig austauschen :o)
Tom, Zeit für ein Nickerchen. Ganz ohne Kleckern und Wittern.
edit: Och Mönsch, wir kommen immer gleichzeitig. Diese Antwort bezieht sich auf das vorher Gesagte.
Ich setze den Text jetzt wieder zurück ins Original, und dann schlaf ich erstmal drüber...
Wobei nicht geklärt ist, wie Nippel dies ohne erkennbare Öffnung tun. Vielleicht machen sie es ja wie die Haifische? So an der Seite und haimlich? Insofern würde ich auch eher unserer Expertin in der Runde Recht geben.
@Leo:
Wenn die Fasern auf dem Rotwein nicht tot sind, was sind denn dann diejenigen, die am Abend zuvor noch lustig durch die Luft wirbelten? Da muss man sogar Hatschi! von machen, dann können die ja so tot nicht sein. Ein bisschen mehr Phantasie, bitte!
Hach, ist das schön, hier kann man sich wenigstens mal über die wirklich wichtigen Dinge vernünftig austauschen :o)
Tom, Zeit für ein Nickerchen. Ganz ohne Kleckern und Wittern.
edit: Och Mönsch, wir kommen immer gleichzeitig. Diese Antwort bezieht sich auf das vorher Gesagte.
Ich setze den Text jetzt wieder zurück ins Original, und dann schlaf ich erstmal drüber...
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
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