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Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 17.04.2007, 10:55

"Mit Geniflung der Moderation" gelöscht.
danke für alle Kommentare (ich habe sie gesichert!) der Text wandert vorerst in die Schublade
Zuletzt geändert von Ylvi am 02.05.2007, 21:07, insgesamt 5-mal geändert.

Klara
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Beitragvon Klara » 18.04.2007, 23:21

Hallo,
„Ja, das bildest du dir bestimmt nur ein. Ich kenne ihn doch vom Elternabend, er scheint mir einen netten Eindruck zu machen und außerdem hat er doch eine Frau und kleine Kinder.“

Komma hinter und

„Als ob das schon mal irgendjemanden abgehalten hätte.“
Ausrufezeichen (sie schreit ja nun)
Sie schreit um ihre Achtung und ihre Wahrheit.

Würde ich streichen (das muss der Leser selbst denken dürfen).
„Ach so ein quatsch.

Quatsch groß.

So, was soll sie nun sagen, auf diesen Satz gibt es keine Antwort. Nichts kann man anführen, wenn es für den anderen den Rahmen des wahrscheinlichen sprengt.

Klingt ungeschickt.

Also schweigt man besser. Und schluckt hart an der eigenen Wahrnehmung.

an der Wahrnehmung SCHLUCKEN??
Lutz wäre noch viel unwahrer gewesen.

mir zu ungenau bzw. verkürzt

Vielleicht ist es die Möglichkeit Abweisung zu trainieren.

dito (Komma hinter Möglichkeit)

Taktiken auszutesten, an dem der einem nichts wert ist.

ungeschickt, besser: Taktiken ausprobieren bei einem, der nicht so wichtig ist. Nicht so scheißwichtig Lutz.?

Und sie wird ihn Lieben

lieben klein
Woher diese Kälte komme, woher diese Paula kommt, die keiner kennt.

entscheide dich: Indikativ oder Konjunktiv?
Kann nicht einer Mal nicht ihren Namen missbrauchen?

mal klein.
Welcher Moment? Dieser, der Gestern, der Morgen?

ungeschickt. Welcher Moment? Der [i]jetzt? Oder ein anderer Moment, einer von gestern? Von morgen? Und wann genau, verdammt?[/i]
Es ist Dienstag.

Warum ist das wichtig? Vor allem am Schluss? Oder ist das ein Auszug?

lg
klara

Klara
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Beitragvon Klara » 18.04.2007, 23:26

Hallo smile,
irgendwie ist der Anfang von meinem Kommentar oben abgeschnitten - Mist!
Ich schrieb unter anderem: Interessanter Text. Der mir noch nicht fertig vorkommt.
Und nochn ein paar andere konkrete KLeinigkeiten (Rechtschreibung, Formlierungen), hab jetzt aber keine Lust, alles nochmal zu machen.

Sorry dafür.
lg
klara

Gast

Beitragvon Gast » 18.04.2007, 23:38

Liebe smile,

ich habe deine Fortsetzung gestern zum ersten Mal gelesen, habe aber im Moment nicht die rechte Ruhe um detailliert darauf einzugehen.
Irgendwo hast du aber geschrieben, dass dir auch ein Eindruck schon einmal reichen würde, bei einem Prosatext.

Du weißt, dass ich sehr gespannt darauf war, ob die Geschichte eine Fortsetzung erhalten würde. So habe ich mich gefreut, dass du weitergeschrieben hast.

Was ich festgestellt habe ist folgendes:
(Einfach mal so meine Gednaken ohne den Anspruch erheben zu wollen, dass sie alles vollständig erfassen).
Die Atmosphäre die du in "Paulas Lied" geschaffen hattest und von der ich erfasst war, finde ich hier nicht mehr wieder. (Kann ja auch an mir liegen).
Die Einführung eines zweites Mannes, der Paula auch verführen will, oder von dem Paula das glaubt, denn so ganz klar ist das nicht, halt ich für sehr unglücklich .
Es wäre m. E. nur dann überhaupt eine Möglichkeit der Fortsetzung, wenn Paula als Person bereits im ersten Teil so geschildert wäre, als ob sie sich da etwas zusammenspinnen würde.
Im ersten Teil, war aber stimmig geschildert, wie die Abhängigkeit zwischen Paula und Lutz entstanden ist.
In diesem Teil gerät für meine Begriffe einiges durcheinander...
Es liest sich als wolle Paula das Problem für sich durch Übertragung auf Rüdiger "lösen". Das ist für mich weder glaubhaft (Alter der Protagonistin) noch nachvollziehbar. (Ich nehme der Autorin die Schilderung nicht ab).

Auch empfinde ich Die Fortsetzung nicht rund auserzählt, was daran liegen mag, dass ich keine Logik innerhalb Paulas (krankhaften?) Verhalten erkennen kann.

Vielleicht will der Text auch zu viel. gleich zu Beginn lese ich, dass Paula für ihre Schwester weint... Das deutet auf Reife der Protag. einerseits und Verlorensein andererseits hin und wäre ein weites Feld.
Für mich liest sich das zu sehr zerrissen. Ich meine jetzt nicht, dass Paula zu zerrissen ist, da würde ich sogar je nachdem wo du hin willst mehr erwarten, sondern der Fortgang der Geschichte lässt mich irgendwo im luftleeren Raum.
obwohl ich sie 2x komplett gelesen, mir auch Anmerkungen gemach habe, bleibt der Inhalt für mich nicht greifbar.

Ich habe zwar im Text ein paar Klein - statt Großschreibungen gefunden, aber das hat Zeit.

Für heute erst Mal liebe Nachtgrüße
Gerda

Gerade hat Klara auch gepostet, das habe ich aber noch nicht gelesen.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.04.2007, 08:43

Hallo Klara,
Vielen dank für deine vielen Tipps, bzw. Verbesserungen. Manche Formulierungen werde ich noch mal überdenken, andere muss ich so stehen lassen.
Warum ist das wichtig? Vor allem am Schluss? Oder ist das ein Auszug?

Das ist wichtig, weil es der Tag vor dem Mittwoch ist. (Lutztag) Und weil es der Anknüpfungspunkt für die Fortsetzung ist, die noch nicht existiert.
Der Text in sich ist für mich "fertig", die Geschichte ist es natürlich nicht.

liebe Grüße smile

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 19.04.2007, 09:07

Hallo Gerda,
es freut mich wirklich sehr, dass du mir Rückmeldung gibst!
Die Atmosphäre die du in "Paulas Lied" geschaffen hattest und von der ich erfasst war, finde ich hier nicht mehr wieder.

Ja, das stimmt, denn Paula verändert sich, vielleicht ist das genau das, was ich erreichen wollte. (Zumindest unbewusst)

Zum inhaltlichen kann ich nur nach meiner Erfahrung sagen:
1. das Beuteschema der Partnersuche funktioniert in beide Richtung, nicht nur bei der eigenen Wahl sondern auch beim gewählt werden.
2. Situationen, die man nicht bewältigen kann, kommen oft in anderer Form wieder auf einen zu. Manchmal bietet einem dies die Möglichkeit neue Sichtweisen zu entdecken und zeigt neue Wege auf. Das Leben ist ein Trainingsfeld, bei dem man nie weiß, für was man es noch braucht.


Auch empfinde ich Die Fortsetzung nicht rund auserzählt, was daran liegen mag, dass ich keine Logik innerhalb Paulas (krankhaften?) Verhalten erkennen kann.

Ich finde es interessant, dass du Paula (wie auch schon im ersten Teil) nicht verstehst. Was ist an Paulas Verhalten krankhaft?

wenn Paula als Person bereits im ersten Teil so geschildert wäre, als ob sie sich da etwas zusammenspinnen würde.

Sie spinnt sich doch gar nichts zusammen. Weder im ersten noch in diesem Teil.

Vielleicht löst sich etwas von deiner Verwirrung auf, wenn ich den letzten Teil geschrieben habe. Das kann allerdings noch etwas dauern, da ich mir über den Ausgang der Geschichte selbst noch nicht ganz sicher bin.

Paula wird dir denke ich immer fremd bleiben. Nicht zuletzt vermutlich, weil ich sie erschaffen habe und auch wir als Autoren uns immer wieder auf dieser "Nichtverstehenkönnen" Ebene begegnen. Um so mehr freut es mich, dass du dich mit ihr und meinem Text beschäftigst.

liebe Grüße smile

Gast

Beitragvon Gast » 19.04.2007, 18:24

Liebe smile,

für mich wäre die, in der Fortsetzung gezeigte Haltung deiner Paula nur schlüssig, wenn sie sich etwas zusammen spinnen würde. Ich habe nicht sagen wollen, dass sie das tut. ;-)

Ich weiß nicht, ob du den Bruch, vom Tisch wischen kannst, in dem du schreibst, Paula habe sich verändert. Ich habe davon geschrieben, dass die Atmosphäre nicht stimmig ist. eine veräanderung müsste glaubhaft entwickelt werden, oder aus bestimmten nachvolziehbaren Handlungen hervorgehen. So ist es nicht klar.

Wichtig wären sicher mal andere Meinungen, auch von Leuten, die dem ersten Teil ohne "Wenn und Aber" folgen konnten.
Für mich hast du deinen Stil nicht durchgehalten, um es klarer zu verdeutlichen.

Außerdem habe ich erneut das Problem, dass du Paula Dinge tun lässt, die ich ihr nicht abnehmen kann. Ich vermute mal, dass es nicht mir allein so geht.
Du lässt Paula Dinge aus der Sicht eines lebenserfahrenen Menschen tun. Du erklärst das in deiner Stellungnahme im weitesten Sinn psychologisch.

Wäre es nicht wichtig, dass der Text das folgerichtig, aufbauend transportiert? Sie verhält sich überspitzt formuliert, als habe sie zwischenzeitlich selbst psychologische Studien betrieben, und würde nun ein "Rezept" ausprobieren.
(Es gibt einen psycholog. Fachausdruck, für eine solches (bedenkliches) Training, aber ich weiß ihn nicht).
Wie kommt es dazu dass Paula sich so verhält? (si kann ja anicht einen schalter umgelegt haben).
für mich ist es einen völlig andere Person, die da handelt.
Wenn du meinst, dass es nur damit zu tun hat, dass Paula mir immer fremd bleiben wird, erklärst du dir meine Rezeption, ohne meine Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Paulsa Handlungen, vielleicht noch einmal in deine Überlegungen miteinzubeziehen, was ich schade finde.

Ich muss Paula nicht verstehen können, aber ihr Verhalten sollte so geschildert sein, dass man es nachvollziehen kann und so, dass es psychologischer Überprüfung stand hält, und genau da habe ich Zweifel.


Liebe Grüße
Gerda

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 20.04.2007, 07:40

Hallo Gerda,
Außerdem habe ich erneut das Problem, dass du Paula Dinge tun lässt, die ich ihr nicht abnehmen kann. Ich vermute mal, dass es nicht mir allein so geht.

Solange keine anderen Kommentare kommen, gehe ich auch davon aus, dass es Gründe gibt, nicht zu kommentieren, die gegen den Text sprechen. Ob diese inhaltlicher oder stilistischer Art sind, vermag ich leider nicht zu beurteilen.
Du lässt Paula Dinge aus der Sicht eines lebenserfahrenen Menschen tun. Du erklärst das in deiner Stellungnahme im weitesten Sinn psychologisch.

Das war doch aber schon im ersten Teil so. Ich wüsste auch nicht, wie ich ein Verhalten einer Figur anders erklären könnte als psychologisch.
Wie kommt es dazu dass Paula sich so verhält?

für mich ist es einen völlig andere Person, die da handelt

Für mich ist die Entwicklung von Paula innerhalb der Geschichte logisch, ich weiß allerdings auch nicht, ob dir der Plot, in den ich Paula gestellt habe nicht schlüssig vorkommt oder nicht geeignet um die Geschichte weiterzuentwickeln oder Paulas Verhalten innerhalb dieses neuen Szenarios.
Für mich ist Paulas Verhalten schlüssig, aber es spricht natürlich nicht für den Text, wenn er dies nicht vermitteln kann.
Ich muss Paula nicht verstehen können, aber ihr Verhalten sollte so geschildert sein, dass man es nachvollziehen kann und so, dass es psychologischer Überprüfung stand hält, und genau da habe ich Zweifel.

Ich habe auch kein Psychologiestudium, weiß aber auch nicht, ob man eine Figur innerhalb eines Textes danach beurteilen kann, ob sie einer psychologischen Überprüfung standhält. Wann wäre sie denn dann gelungen?
Du hast in einem Kommentar zu "Warum schreibe ich" mir geschrieben:
Mir ist es eigentlich nicht wichtig, ob meine Texte so verstanden werden wie ich sie intendiere.

Das kann ich leider von mir nicht behaupten, insofern nehme ich deine Kritik durchaus ernst und versuche zu verstehen, wo genau das Problem des Textes für dich liegt. Vielleicht kommt ja noch die eine oder andere Rückmeldung, die mir das Verständnis erleichtert.

liebe Grüße smile

Gast

Beitragvon Gast » 20.04.2007, 12:45

Liebe smile,

ich versuche mal klar an der Geschichte zu bleiben,
vielleicht hilft dir dies:
Ich finde den Lösungsversuch, (im Sinne von Paula wacht auf oder wird wach) sich Rüdiger als Opfer zu suchen eher unglaubwürdig. (Falls von dir so intendiert).
Wie alt sollte Paula (inzwischen) sein? Was geschah in der Zwischenzeit, ging alles so weiter wie in Teil 1?
Ich glaube allerdings gar nicht, dass dies deine Intention ist. Ich glaube "Rache" an Männern spielt keine Rolle, (das wäre ein psychologisch interessates Thema) berichtige mich, falls ich falsch liege.

Mir kommt es so vor und du siehst ja, dass ich nicht verstehe wo du deine Figuren hinführen willst, dass du ein weiteres "Fallbeispiel" aufbauen willst. Rüdiger, der Paula verführen möchte - vorgibt sie zu lieben. Das gleiche Muster und doch anders als bei Lutz, das ist einfach und schlicht zu viel.
Denn du willst diese Episoden allem Anschein nach, zumindest zeitweilig auch nebeneinander herlaufen lassen.

Also ganz banal: Zwei erwachsen Männer im Unfeld von Paula, (zu denen sie in Abhängigkeit steht) die etwas von ihr wollen ist zu dick aufgetragen. Für mich funktioniert das nicht.
Jedenfalls nicht so und in dieser Kürze.

Liebe Grüße
Gerda

Sinnigerweise habe ich übgrigens festgestellt, dass es doch Texte von mir gibt, die ich gern auch so verstanden habe möchte, wie ich sie intendiere. Man soll nie, nie sagen :rolleyes:

Sam

Beitragvon Sam » 21.04.2007, 07:49

Hallo smile,

ohne jetzt auf Einzelheiten einzugehen, möchte ich nur sagen, dass ich Gerdas Meinung zu dem Text und der Person Paulas teile.

Paula bleibt als Person seltsam unwirklich. Und das verhindert, dass man sich in die Person hineindenken kann, sie für sich greifen und bis zum einem gewissen Grad entschlüsseln kann. Daraus entsteht nämlich das Interesse, das einen dazu bringt, immer weiter zu lesen.

Ist hier nicht der Fall. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dieser Text entwickelt sich beim Schreiben. Dabei sind, bei dieser Länge und diesem Thema, lange Überlegungen, wie man einen Charakter und einen Plot sich entwickeln lässt, unerlässlich. Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.

Liebe Grüße

Sam

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.04.2007, 08:11

Hallo Sam,

danke für deine Rückmeldung!
Paula bleibt als Person seltsam unwirklich.

Das ist natürlich von mir nicht beabsichtigt und schade, wobei ich leider auch nicht wüsste, wie ich es ändern soll, da Paula als Figur für mich nicht anders denkbar ist. Paula "existiert" zusammen mit Lutz schon ziemlich lange und findet sich auch in manchen meiner Gedichte wieder.
Ich habe ein bisschen das Gefühl, dieser Text entwickelt sich beim Schreiben.

Die Ausformulierung entsteht beim Schreiben aber die Geschichte ist bis auf das Ende (sozusagen den Schlusssatz) durchdacht.
Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.

Die ist falsch. Vielleicht trifft genau das Gegenteil zu und ich habe in Paula zuviel hineingedacht für die Kürze der Geschichte.
Auf jeden Fall finde ich eure Sicht auf Paula sehr interessant.
Hast du denn, wie Gerda auch, nicht nur einen inhaltlichen sondern auch einen stilistischen Bruch empfunden, der für dich nicht zur Entwicklung passt?

Liebe Grüße smile

Sam

Beitragvon Sam » 21.04.2007, 08:36

Hast du denn, wie Gerda auch, nicht nur einen inhaltlichen sondern auch einen stilistischen Bruch empfunden, der für dich nicht zur Entwicklung passt?


Stilistisch nicht, nein. Wo ich Gerda zustimme, ist ihre Kritik an der Einführung eines weiteren Erwachsenen, der etwas von ihr möchte. Hier wird, wie ein beim Legobauen, ein Baustein einfach auf den anderen draufgedrückt. Eine erzählerische Verbindung find nicht oder kaum statt.

Ein weitere Punkt, den ich für Überarbeitens- bzw. Überdenkenswert halte, ist das Gespräch mit der Mutter. Es wirkt ein wenig Klischeehaft, zumindest solange der Mutter nicht wenigstens ein paar Konturen gegeben werden, ebenso dem Verhältnis, das Paula zu ihr hat.

Liebe Grüße

Sam

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.04.2007, 08:39

Hallo Gerda,
Also ganz banal: Zwei erwachsen Männer im Unfeld von Paula, (zu denen sie in Abhängigkeit steht) die etwas von ihr wollen ist zu dick aufgetragen. Für mich funktioniert das nicht.
Jedenfalls nicht so und in dieser Kürze.

Ich denke hier liegt wirklich das Problem. Es ist ein Versuch von mir eine Geschichte, in eine Kürze zu verpacken, die für den Leser wohl nicht mehr nachvollziehbar ist. Allerdings wäre die ganze Paula Geschichte Romanlänge, was ich zumindest im Moment nicht bewerkstelligen kann.
Deshalb ist es auch gut diese negative Kritik zu hören, um zu sehen, dass und warum es nicht funktioniert.
Zu den zwei Männern kann ich nur sagen, da scheinen wir unterschiedliche Erfahrungen zu machen in unserem Umfeld. Für mich wäre eher das Problem: und was ist mit den anderen Männern und den Jungs? ;-)
Geht es dir auch so, dass es dich nicht interessiert, was aus Paula und Lutz wird? Das wäre nämlich für mich wichtig zu wissen, denn dann ist der Versuch wirklich gänzlich gescheitert.

liebe Grüße smile

Klara
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Beitragvon Klara » 21.04.2007, 10:00

Hallo smile,

gib das Ding bloß nicht so schnell auf!

Roman-Gedanken würde ich erstmal beiseite schieben - und mich (bzw. du dich) statt dessen fragen:

Was will ich in DIESER Geschichte erzählen?

Was ist wichtig?

Worum geht es - IM KERN?
("Kill your darlings" - auch inhaltlich, nicht nur stilistisch.)

Mir scheint, das funktioniert in einer Kurzgeschichte: zu erzählen, was du erzählen willst mit Paula.
Da gäbe es mehrere Möglichkeiten:

- Das Nichtsagenkönnen (der Mutter und Betreuungspersonen gegenüber) und die daraus resultierende Einsamkeit.

- Die Entfremdung von sich selbst durch Bestimmung von außen, von "liebenden" Männern und damit die zerstörerische (weil nur projizierende) Macht von Männerliebe auf ein kaum erwachsenens Mädchen.

- Die Befreiung von der Fremdbestimmung

Ich selbst fände die zerstörerische Macht fremder Liebe am spannendsten - in dem Fall müsste man vielleicht (ich weiß es nciht) auch mal die personale Ebene verlassen und auf den Mann gehen, wie er das sieht. Um es klar zu machen. Du beschneidest dich hier arg mit dem nur-von-Paula-aus sprechen wollen (aber doch nicht Ich-sagen können). Kann das sein? Das engt dich ein in der Phantasie und in der Figurenbeschreibung. Die Mutter zum Beispiel bleibt dadurch sehr blass, schematisch fast. Und auch der nervige Lehrer. Es wird dadurch so holzschnitthaft, wo genau die Zwischentöne wichtig wären. Die kriegst du vielleicht nur über ich-erzähler oder über auktorial? Vielleicht hilft es dir, daran mal rumzuprobieren, bevor du dich entscheidest - sowohl thematisch als auch perspektivisch. Aber gib dieses Ding nicht für dich auf. Die schwersten Texte sind oft die, bei denen man am meisten lernt (ist wie mit Männern ,-)) Hoffentlich nimmst du mir diese ungebetenen Ratschläge nicht übel?

herzlich
klara


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