Auftakt
Am Rand stehen.
Den Schlehen zuschauen:
Sie locken Nester
in ihre Zweige.
Auf den Rapsfeldern
hält ein Morgenschimmer den Tag
bis ins Dämmerlicht.
Wieder ein Jahr, das beginnt:
Sie tanzen unter dem blauen Band.
Ich reiche Dir
in die Hände
mein Winterherz.
Winterherz
Schlehen locken Nester
in ihre Zweige,
Graugänse umpflügen den See
und graben sich unter die Haut.
Auf den Rapsfeldern
ersteht ein Morgenschimmer
und hält den Tag
bis ins Dämmerlicht.
Wieder beginnt ein Jahr:
Sie tanzen unter dem blauen Band.
Mir ist kalt.
Ich reiche Dir
in die Hände
mein Winterherz.
Auftakt (vorher Winterherz)
Lieber max,
ich danke Dir, ich arbeite gerade an einer Neufassung, ich glaube, ich stelle sie mal ein mit der Frage, ob jemand die Gänse überhaupt vermisst. Mir scheint, sie sind nicht wirklich nötig, ich war vielleicht nur ein wenig in das Bild verliebt.
narzissene Grüße
leonie
ich danke Dir, ich arbeite gerade an einer Neufassung, ich glaube, ich stelle sie mal ein mit der Frage, ob jemand die Gänse überhaupt vermisst. Mir scheint, sie sind nicht wirklich nötig, ich war vielleicht nur ein wenig in das Bild verliebt.
narzissene Grüße
leonie
Liebe leonie,
die Neufassung erscheint mir etwas kühl im Vergleich zur anderen. Hm.
Es mag sein, dass es das: Am Rande stehen auslöst?
Die Graugänse vermisse ich nicht, aber den See. Dadurch entfällt eines der Sicht-Elemente.
Der Titel ist gut.
Lieben Gruß
ELsa
die Neufassung erscheint mir etwas kühl im Vergleich zur anderen. Hm.
Es mag sein, dass es das: Am Rande stehen auslöst?
Die Graugänse vermisse ich nicht, aber den See. Dadurch entfällt eines der Sicht-Elemente.
Der Titel ist gut.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Elsa, lieber Max,
danke für Eure Rückmeldungen, Elsa, ich überlege noch wegen des Sees. Ich war mir nicht sicher, ob dieser Teil das ist, was Peter meinte, als er schrieb, es fällt auseinander...Hält es jetzt besser? Ich weiß es noch nicht genau.
Ich war heute den ganzen Tag unterwegs, wollte mich aber wenigstens kurz melden , um Euch zu danken...
Schnatternde Grüße
leonie
danke für Eure Rückmeldungen, Elsa, ich überlege noch wegen des Sees. Ich war mir nicht sicher, ob dieser Teil das ist, was Peter meinte, als er schrieb, es fällt auseinander...Hält es jetzt besser? Ich weiß es noch nicht genau.
Ich war heute den ganzen Tag unterwegs, wollte mich aber wenigstens kurz melden , um Euch zu danken...
Schnatternde Grüße
leonie
Liebe leonie,
ich war gerade zwei Tage weg - da muss ich aber hier zuerst schreiben- warum nur hast du den text umgenannt!! Der Titel ist doch so strak und für mich kein Vorwegnehmen. Ansoneten finde ich die überarbeitete Fassung sehr gelungen (die originalversion liest sich fast gleichstark, die neue Version hält aber kritischerem Lesen mehr Stand).
Aber bitte doch den alten Titel?
Liebe Grüße,
Lisa
ich war gerade zwei Tage weg - da muss ich aber hier zuerst schreiben- warum nur hast du den text umgenannt!! Der Titel ist doch so strak und für mich kein Vorwegnehmen. Ansoneten finde ich die überarbeitete Fassung sehr gelungen (die originalversion liest sich fast gleichstark, die neue Version hält aber kritischerem Lesen mehr Stand).
Aber bitte doch den alten Titel?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich bin mir nicht sicher, ob der Titel nicht doch ein Vorwegnehmen ist. Und ich finde "Auftakt" umfassender, es gibt sozusagen das Thema an. Und ehrlich gesagt, dachte ich auch, es fördert das "Zusamenhalten" des Textes.
Liebe Grüße, danke Dir (hab Dich schon ein bisschen vermisst, bei Dir fallen auch zwei Tage auf...)
leonie
ich bin mir nicht sicher, ob der Titel nicht doch ein Vorwegnehmen ist. Und ich finde "Auftakt" umfassender, es gibt sozusagen das Thema an. Und ehrlich gesagt, dachte ich auch, es fördert das "Zusamenhalten" des Textes.
Liebe Grüße, danke Dir (hab Dich schon ein bisschen vermisst, bei Dir fallen auch zwei Tage auf...)
leonie
Liebe Leonie,
anscheinend habe ich dich verunsichert mit meinem Gedanken eines Zusammenhalts. Ich glaube, dass ich ihn grundsätzlicher meinte, als du ihn verstanden hast. Ganz zuletzt wollte ich auf ein Gespräch hinaus. Ich denke, dass es ein Gespräch mit den Bildern gibt und dass man dieses Gespräch erkennen muss. Deshalb fiel mir letztlich das Gedicht auseinander, weil ich dieses Gespräch, anfangs nur vermutet, später nicht wiederfinden konnte.
"Auftakt" finde ich herrlich als Titel; auch bezogen auf diesen Gedanken.
Schlehen, die Nester in ihre Zweige locken, halte ich nach wie vor für ein sehr starkes Bild. Aber, liebe Leonie, wenn ich so frech darf, erlaube ich mir zu sagen, dass dieses Bild beinah zu stark ist für dein Gedicht, denn alles Folgende hält dieses Bild, zumindest meinem Lesen nach, nicht aus.
Ich glaube, jede(r) Dichter(in) kennt dieses Problem. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Ausspruch von G. Benn; er sagte ungefähr, dass oftmals für ihn nur die allerersten Zeilen seiner Gedichte Gedichte waren, alles andere erschien ihm oft nur ein mehr oder weniger gelungenes Missverständnis.
Oder Hölderlin, der vom "Rein-Entsprungenen" sprach. Jetzt ist da; aber weil es da ist, ist das, was es ist, schon nicht mehr da - wenn du verstehst. Und man muss so weit zurück, um dieses, was sich im Dasein verbirgt und darin verschwindet, wieder aufzunehmen. Das hieße dann Gespräch und Zusammenhang.
Dass dem lyr. Ich kalt ist, wie in der letzten Strophe der ersten Version, ist letztlich nicht die Antwort auf die Bilder... usw.
Aber, liebe Leonie, lass dich nicht verunsichern! Das sind nur meine Gedanken.
Liebe Grüße,
Peter
anscheinend habe ich dich verunsichert mit meinem Gedanken eines Zusammenhalts. Ich glaube, dass ich ihn grundsätzlicher meinte, als du ihn verstanden hast. Ganz zuletzt wollte ich auf ein Gespräch hinaus. Ich denke, dass es ein Gespräch mit den Bildern gibt und dass man dieses Gespräch erkennen muss. Deshalb fiel mir letztlich das Gedicht auseinander, weil ich dieses Gespräch, anfangs nur vermutet, später nicht wiederfinden konnte.
"Auftakt" finde ich herrlich als Titel; auch bezogen auf diesen Gedanken.
Schlehen, die Nester in ihre Zweige locken, halte ich nach wie vor für ein sehr starkes Bild. Aber, liebe Leonie, wenn ich so frech darf, erlaube ich mir zu sagen, dass dieses Bild beinah zu stark ist für dein Gedicht, denn alles Folgende hält dieses Bild, zumindest meinem Lesen nach, nicht aus.
Ich glaube, jede(r) Dichter(in) kennt dieses Problem. Ich erinnere mich zum Beispiel an einen Ausspruch von G. Benn; er sagte ungefähr, dass oftmals für ihn nur die allerersten Zeilen seiner Gedichte Gedichte waren, alles andere erschien ihm oft nur ein mehr oder weniger gelungenes Missverständnis.
Oder Hölderlin, der vom "Rein-Entsprungenen" sprach. Jetzt ist da; aber weil es da ist, ist das, was es ist, schon nicht mehr da - wenn du verstehst. Und man muss so weit zurück, um dieses, was sich im Dasein verbirgt und darin verschwindet, wieder aufzunehmen. Das hieße dann Gespräch und Zusammenhang.
Dass dem lyr. Ich kalt ist, wie in der letzten Strophe der ersten Version, ist letztlich nicht die Antwort auf die Bilder... usw.
Aber, liebe Leonie, lass dich nicht verunsichern! Das sind nur meine Gedanken.
Liebe Grüße,
Peter
Lieber Peter,
ich danke Dir nochmal für Deine Erklärung. Ich habe eine Ahnung, was Du meinst. Und es freut mich natürlich, dass ich mich in so illustrer Gesellschaft befinde mit dem Problem
.
Ich will versuchen, beim weiteren Schreiben daran zu arbeiten. Insofern ist es für mich eher eine Er- als eine Entmutigung, was Du schreibst.
Ja, und das Winterherz: Für mich geht es um das Thema "Vertrauen", nicht um das Frieren, sondern darum, dass ein anderer das Winterherz berühren, vielleicht sogar auftauen darf... Insofern ist für mich ein innerer Zusammenhang da, aber ich möchte natürlich gerne, dass die Bilder das auch für andere durchtragen..
Ich glaube, das Problem, das Du ansprichst, ist ein Grundsätzliches und ich hoffe, dass ich da für mich weiterkomme. Auf jeden Fall helfen mir Deine Gedanken sehr!
Liebe Grüße
leonie
ich danke Dir nochmal für Deine Erklärung. Ich habe eine Ahnung, was Du meinst. Und es freut mich natürlich, dass ich mich in so illustrer Gesellschaft befinde mit dem Problem
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Ich will versuchen, beim weiteren Schreiben daran zu arbeiten. Insofern ist es für mich eher eine Er- als eine Entmutigung, was Du schreibst.
Ja, und das Winterherz: Für mich geht es um das Thema "Vertrauen", nicht um das Frieren, sondern darum, dass ein anderer das Winterherz berühren, vielleicht sogar auftauen darf... Insofern ist für mich ein innerer Zusammenhang da, aber ich möchte natürlich gerne, dass die Bilder das auch für andere durchtragen..
Ich glaube, das Problem, das Du ansprichst, ist ein Grundsätzliches und ich hoffe, dass ich da für mich weiterkomme. Auf jeden Fall helfen mir Deine Gedanken sehr!
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
danke für das Bemerken des Fehlens...das klingt schön..
also ich fand den text ja nie haltlos oder unzusammenhängend - darum brauche auch ich keinen neuen Titel. Auftakt finde ich zwar nicht schlecht, aber Winterherz viel besser, für ist das einfach der Kern des Textes und Auftakt...nu ja...der bezieht ja eher auf den Frühling...aber das zentrale Thema erfasst der Titel doch gar nicht, nämlich dass es ein Herz und einen Winter gibt bzw. einen Winter und ein Herz..also beides in beidem...da ist das Herz, die Jahrezeiten und die Hand...und beim Auftakt...nö, da ist das nicht. Es klingt fein, ist aber vom Text weiter weg. Auch bündelt das Wort den Text nicht stärker als Winterherz, warum sollte es das tun? Also durch welchen Aspekt?
Und vorwegnehmen tut es auch nichts, denn das Wort Winterherz entfacht zwar eine Ahnung, aber doch keine Aufbereitung des Themas, die erst der Text wie ein Fächer schafft. Und darum ist es für mich ein perfketer Titel.
Aram sagte mal, dass der erste Satz bzw. der erste Absschnitt eines Prosatextes für ihn dann gut ist, wenn er den ganzen Text in sich fasst, ohne zu verraten. Und so sehe ich es bezüglich der Titel. Er muss alles in sich tragen, in Form einer vollendeten Andeutung und doch den text nicht überflüssig machen. Und das schafft nur "Winterherz" für mich.
Liebe Plädoyergrüße,
Lisa
danke für das Bemerken des Fehlens...das klingt schön..
also ich fand den text ja nie haltlos oder unzusammenhängend - darum brauche auch ich keinen neuen Titel. Auftakt finde ich zwar nicht schlecht, aber Winterherz viel besser, für ist das einfach der Kern des Textes und Auftakt...nu ja...der bezieht ja eher auf den Frühling...aber das zentrale Thema erfasst der Titel doch gar nicht, nämlich dass es ein Herz und einen Winter gibt bzw. einen Winter und ein Herz..also beides in beidem...da ist das Herz, die Jahrezeiten und die Hand...und beim Auftakt...nö, da ist das nicht. Es klingt fein, ist aber vom Text weiter weg. Auch bündelt das Wort den Text nicht stärker als Winterherz, warum sollte es das tun? Also durch welchen Aspekt?
Und vorwegnehmen tut es auch nichts, denn das Wort Winterherz entfacht zwar eine Ahnung, aber doch keine Aufbereitung des Themas, die erst der Text wie ein Fächer schafft. Und darum ist es für mich ein perfketer Titel.
Aram sagte mal, dass der erste Satz bzw. der erste Absschnitt eines Prosatextes für ihn dann gut ist, wenn er den ganzen Text in sich fasst, ohne zu verraten. Und so sehe ich es bezüglich der Titel. Er muss alles in sich tragen, in Form einer vollendeten Andeutung und doch den text nicht überflüssig machen. Und das schafft nur "Winterherz" für mich.
Liebe Plädoyergrüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
jetzt legst Du Dich so ins Zeug.
Aber für mich muss es so sein. Für mich ist "Auftakt" das, was das Gedicht inhaltlich stärker umfasst wie eine Klammer, ich kann das so schlecht erklären. Bei "Winterherz" fällt der Anfang ein wenig raus.
Ich werde es in den nächsten Tagen aber noch überprüfen, ob es so bleibt.
Danke Dir und liebe Grüße
leonie
jetzt legst Du Dich so ins Zeug.
Aber für mich muss es so sein. Für mich ist "Auftakt" das, was das Gedicht inhaltlich stärker umfasst wie eine Klammer, ich kann das so schlecht erklären. Bei "Winterherz" fällt der Anfang ein wenig raus.
Ich werde es in den nächsten Tagen aber noch überprüfen, ob es so bleibt.
Danke Dir und liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
na keine Sorge, erstens find ich ja Auftakt auch durchaus Ok (eben nur nicht magisch) und zweitens wollte ich nur zeigen warum bzw. dass ich deine Begründung nicht ganz verstehen kann im Einzelnen.
Liebe Abtaktgrüße in den Abend,
Lisa
na keine Sorge, erstens find ich ja Auftakt auch durchaus Ok (eben nur nicht magisch) und zweitens wollte ich nur zeigen warum bzw. dass ich deine Begründung nicht ganz verstehen kann im Einzelnen.
Liebe Abtaktgrüße in den Abend,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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