8 zeilen ein rest

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 15.04.2007, 18:48

8
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 15.04.2007, 19:26

Hallo Niko,

cleveres Wortspiel, das man als Parabel den Familiengerichten ans Portal nageln könnte.

gehe eher, ehe ich mich vergehe

gern gelesen

reimerle

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.04.2007, 19:28

Hallo Niko,

sehe die liebe
verstehe in liebe
vergehe vor liebe

ehe


bis hierher gefällt es mir sehr gut. Und auch am Schluss das "gehe"

Mit dem zweiten Vers:

durchstehe das liebe
vergehe an liebe
verdrehe ohne liebe


habe ich Probleme.
"durchstehe das liebe" - klar, hier wird bereits der Kampf des Ichs sichtbar. Aber "das liebe", hm. Du möchtest hier eine deutliche Abschwächung von "die liebe" schreiben, dass es keine Liebe mehr ist vom "Du", sondern nur noch sowas wie lieb sein, oder?

Dann
"vergehe an liebe" sagt mir, dass das "Ich" nach wie vor liebt, aber diese Liebe nicht erwidert wird. Man kann es aber auch anders lesen: dass das "Ich" an der Liebe erstickt, doch das meinst du wohl eher nicht.
Die größten Probleme habe ich mit

"verdrehe ohne liebe". Hier habe ich lange nachgedacht. Meinst du, dass das Ich ohne Liebe durchdreht? Warum das "verdrehe"? Das passt nicht.
Insgesamt gefällt mir dein Gedicht sehr gut, aber wie du siehst, holpert mir der 2. Vers.
Vielleicht verstehe ich ihn auch falsch? :12:
Saludos
Mucki

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.04.2007, 19:30

Ich sehe gerade, was reimerle schreibt:

gehe eher, ehe ich mich vergehe


Hm, nein, so kann ich es nicht lesen, überhaupt nicht.
Saludos
Mucki

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Beitragvon Ylvi » 15.04.2007, 19:33

Hallo Niko,
das hat mir gut gefallen, mal wieder, obwohl mir die zweiten drei Zeilen fremd sind. Mir sind spontan andere eingefallen. Das ist aber kein Änderungsvorschlag!!!
liebe Grüße smile


sehe die liebe
verstehe in liebe
vergehe vor liebe

ehe

suche das liebe
warte auf liebe
lebe ohne liebe

gehe

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.04.2007, 19:36

Hallo smile,

du schreibst:

suche das liebe


Ich glaube, dass gerade DAS das LI eben nicht sucht, sondern die Liebe, nicht das liebe, ist ja ein großer Unterschied und für mich gerade der Grund, warum das Ich am Schluss geht.
So lese ich es zumindest.
Saludos
Mucki

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Beitragvon Ylvi » 15.04.2007, 19:36

sehe gerade was Mucki schreibt.
das verdrehe, habe ich im Sinne von Worte verdrehen gelesen.
das vergehe an Liebe habe ich schon so gelesen, dass das Ich an der Liebe des Du erstickt

hallo mucki,
schon wieder überschnitten.
das war ja nur meine Variante. Nikos Ich, so hatte ich es zumindest verstanden hat zuviel von der Liebe.
Ich hatte schon gemeint das Liebe, das man an einem geliebten Menschen wahrnimmt.
Mal sehen, was Niko dazu sagt.

liebe Grüße smile

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.04.2007, 23:47

Hallo smile,

wenn du das "vergehe an Liebe" auch so liest, dass das Ich an der Liebe erstickt,

würde jedoch in deiner Version dies hier:

warte auf liebe

nicht damit korrespondieren.
Bin gespannt, wie Niko es gemeint hat ;-)
Saludos
Mucki

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Beitragvon Ylvi » 16.04.2007, 07:18

Hallo Mucki,
nein, meine Zeilen sollen keine andere Formulierung von Nikos Gedanken sein, sie sagen etwas ganz anderes aus. Es war nur, wie ich seinen Anfang weitergeführt hätte. Deshalb sind sie auch kein Änderungsvorschlag. Nur eine andere Sichtweise, weil ich seine nur schwer nachvollziehen konnte. :blink2:

liebe Grüße smile

pandora

Beitragvon pandora » 16.04.2007, 08:29

hallo niko,

erster teil ist klar. die wolke sieben. rosarote brille.

bei "ehe" (erster bruch/wendepunkt der gefühle) könnte man versuchen, den doppelsinn des wortes zu bedenken und die verse fünf, sechs, sieben anschließen.

nur eine idee.

lg
p.

Niko

Beitragvon Niko » 16.04.2007, 13:26

hallo an euch!
Mal sehen, was Niko dazu sagt.
darauf kommt es im grunde nicht an. sondern darauf, was ihr für euch darin entdeckt.

das hätte ich nicht gedacht, dass auf diese zeilen eine solche resonanz kommt.
mir war danach, eine "spielerei" mit dem wort "ehe" zu betreiben. sowohl im ersten als auch im letzten teil kommt das wort "ehe" in jedem verb vor.
die idee, pan, an ehe dann folgend die zeilen anzubinden und dem wort "ehe" wieder eine weitere bedeutung zuzugestehen, hatte ich auch, habe sie aber verworfen, weil es schwierig ist, mit "ehe" endende worte an ein "ehe" im sonne von "bevor" anzuhängen.
die grobe aufteilung: zuwendung - ehe(schließung) - abwendung - trennung...
der erste teil ist in dem sinne auch eindeutig aufgefasst worden, wenn ich das richtig mitbekommen habe.
Aber "das liebe", hm.

ja, mucki. ich wollte damit hindeuten auf das abschwächen von "lieben" in "lieb haben" oder von liebe in "lieb gemeint". letzteres trifft fast noch eher.
vergehe an liebe" lässt beides zu, finde ich: das sich an der liebe vergehen, aber auch das erdrückt werden.
verdrehe" ist da schon etwas komplizierter. geb ich zu. und darüber hab ich auch ein wenig gegrübelt und mich dann doch dafür entschieden. "verdrehe "hat mal von der liebe weggelesen, auch die assoziation von "verrenken". rein knochlich und muskuär-sehnig betrachtet. aber auch das drehen, das abwenden steckt (für mich da drin. und eben verdrehen. ganz am ende ist es ja oft so, dass man die "wahrheit" einer ehe verdreht. den partner sich selbst miesredet (und sei es nur aus selbstschutz. ich finde es nicht verwerflich) die liebe ihrem sinn entgegendrehen. ad absurdum führen. das waren so meine gedanken bei dem wort.

ich danke euch alle recht herzlich für eure textkritik und das austauschen eurer gedanken. find / fand ich spannend zu lesen.
lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.04.2007, 14:35

Hallo Niko,

okay, die ersten beiden "Problemstellen" des zweiten Verses sind mir jetzt klar und finde sie auch stimmig.
Das "verdrehe ohne liebe" ist mir jedoch, auch nach deiner Erläuterung, zu ungelenk. Da ich es, auch wenn man es ausschreiben würde, also: ich verdrehe ohne liebe", als grammatikalisch falsch empfinde. Was du ausdrücken möchtst, ist jetzt klar, aber vielleicht findet du hier für "verdrehen" ein anderes Wort?
Saludos
Mucki

Niko

Beitragvon Niko » 16.04.2007, 14:37

aber vielleicht findet du hier für "verdrehen" ein anderes Wort?

schwierig,. weil es das wort "ehe" am ende beinhalten sollte..... ich grüble und bin auch nicht bös für ideen :-)

lieben gruß: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.04.2007, 14:45

jou, schwierig... vielleicht kommt der Gedankenblitz noch?
Aber Niko, kann ja sein, dass es nur mir so geht, für andere mag es stimmig sein, hm? Und wichtig: für dich muss es passen!
Saludos
Mucki


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