Jede andere Stadt - Sechster Teil
Hallo Paul,
Diesen 6. Teil kann nun sogar die rätselhafte Leserin zeitlich einordnen.
Paul ist für mich auch wieder Paul geworden, aber das ist ja egal.
Adiabatisch ist ein schönes Wort, wie auch der Rest vom Satz.
Die knielangen Haare von Frau Müller sind für meinen Geschack ein bisschen zu viel, hüftlang wäre realistischer gewesen.
Hier ist mir die Satzstellung zu kompliziert: Wäre ein
...und sich geschworen, dass er nur dann Erfolg gehabt hätte, wenn...
auch möglich?
Insgesamt gerne gelesen, manche Sätze sehr gelungen, manche etwas stereotyp.
Die beiden haben mich am meisten gestört.
Da du nicht möchtest, dass man dich hinter den Worten sucht, hättest du ihm denn nicht wenigstens einen anderen Nachnamen geben können? Herr West wäre doch nett gewesen
liebe Grüße smile
noch etwas eventuell rätselhaftes zum Schluß:
ich bekomme das Bild, das ich von Paul im Kopf habe mit seiner zumindest in diesem Teil mangelhaften Wirkung auf Frauen nicht zusammen.
Diesen 6. Teil kann nun sogar die rätselhafte Leserin zeitlich einordnen.
Paul ist für mich auch wieder Paul geworden, aber das ist ja egal.

Adiabatisch ist ein schönes Wort, wie auch der Rest vom Satz.
Die knielangen Haare von Frau Müller sind für meinen Geschack ein bisschen zu viel, hüftlang wäre realistischer gewesen.
„Fresse halten, Beamter werden!“ hatte er mit schwarzem Edding auf seinen Spiegel geschrieben und sich geschworen, dass er nur dann erfolgreich gewesen sein würde, wenn er dort zwischen den Buchstaben nach zwei Jahren einem Fremden begegnen würde.
Hier ist mir die Satzstellung zu kompliziert: Wäre ein
...und sich geschworen, dass er nur dann Erfolg gehabt hätte, wenn...
auch möglich?
Insgesamt gerne gelesen, manche Sätze sehr gelungen, manche etwas stereotyp.
Gott musste Paderborner sein
Du bist bleich wie eine Wand.
Die beiden haben mich am meisten gestört.
Da du nicht möchtest, dass man dich hinter den Worten sucht, hättest du ihm denn nicht wenigstens einen anderen Nachnamen geben können? Herr West wäre doch nett gewesen
.gif)
liebe Grüße smile
noch etwas eventuell rätselhaftes zum Schluß:
ich bekomme das Bild, das ich von Paul im Kopf habe mit seiner zumindest in diesem Teil mangelhaften Wirkung auf Frauen nicht zusammen.
Lieber Paul,
das ist köstlich, wie die Ostwestfalen hier wieder ihr Fett abkriegen, und nicht nur die, auch Frau Müller ist anschaulich gezeichnet. Auch sonst ist es klasse erzählt, wie man es von Dir kennt.
Ein bisschen erstaunt es mich, dass das Ziel der Studienfahrt für erwachsenen Menschen vorgegeben ist. Aber ich vermute, das ist gründlich recherchiert und das gibt es tatsächlich.
Eine Kleinigkeit noch:
Hier scheint mir etwas doppelt gemoppelt zu sein. "Vermutlich" und "gezogen haben mochte" sagt dasselbe aus. (Die Passage fand ich übrigens auch köstlich...)
Gern gelesen. Liebe Grüße
leonie
das ist köstlich, wie die Ostwestfalen hier wieder ihr Fett abkriegen, und nicht nur die, auch Frau Müller ist anschaulich gezeichnet. Auch sonst ist es klasse erzählt, wie man es von Dir kennt.
Ein bisschen erstaunt es mich, dass das Ziel der Studienfahrt für erwachsenen Menschen vorgegeben ist. Aber ich vermute, das ist gründlich recherchiert und das gibt es tatsächlich.
Eine Kleinigkeit noch:
den sie sich vermutlich vorletzte Woche an einem Kaugummi-Automaten gezogen haben mochte.
Hier scheint mir etwas doppelt gemoppelt zu sein. "Vermutlich" und "gezogen haben mochte" sagt dasselbe aus. (Die Passage fand ich übrigens auch köstlich...)
Gern gelesen. Liebe Grüße
leonie
Liebe smile,
Ich komme demnächst mal bei Dir vorbei! Rätselhaft. Welche Haarfarbe hat eigentlich Anna Karenina? Übrigens findest Du unter meinem Autorenportrait eine Erklärung für die Namensgleichheit.
Was die Klischees angeht, ist ein Satz wie "Gott musste Paderborner sein" eher so eine Mischung aus treffender Beschreibung ostwestfälischer Selbstüberschätzung und Heimatliebe auf der einen und bitterem Spott auf der anderen Seite.
Den Satz mit dem Spiegel habe ich geändert. Das Klischee "bleich wie eine Wand" halte ich für einen schönen Ausdruck. In einem späteren Teil kommt dann ein Satz vor, den Du Dir schon einmal vormerken kannst: "Hast du ein Gespenst gesehen?", fragte sie besorgt.
Liebe Leonie,
die angemerkte Stelle habe ich geändert. Ich finde es auch bedenklich, wenn man erwachsenen Menschen ihre Studienfahrten vorschreibt: Se non è vero, é ben trovato.
Grüße
Paul Ost
noch etwas eventuell rätselhaftes zum Schluß:
ich bekomme das Bild, das ich von Paul im Kopf habe mit seiner zumindest in diesem Teil mangelhaften Wirkung auf Frauen nicht zusammen.
Ich komme demnächst mal bei Dir vorbei! Rätselhaft. Welche Haarfarbe hat eigentlich Anna Karenina? Übrigens findest Du unter meinem Autorenportrait eine Erklärung für die Namensgleichheit.
Was die Klischees angeht, ist ein Satz wie "Gott musste Paderborner sein" eher so eine Mischung aus treffender Beschreibung ostwestfälischer Selbstüberschätzung und Heimatliebe auf der einen und bitterem Spott auf der anderen Seite.
Den Satz mit dem Spiegel habe ich geändert. Das Klischee "bleich wie eine Wand" halte ich für einen schönen Ausdruck. In einem späteren Teil kommt dann ein Satz vor, den Du Dir schon einmal vormerken kannst: "Hast du ein Gespenst gesehen?", fragte sie besorgt.
Liebe Leonie,
die angemerkte Stelle habe ich geändert. Ich finde es auch bedenklich, wenn man erwachsenen Menschen ihre Studienfahrten vorschreibt: Se non è vero, é ben trovato.
Grüße
Paul Ost
Lieber Paul,
das Lehrerseminar finde ich sehr treffend beschrieben (auch wenn ich Details dann wieder nur aus zweiter Hand kenne). Frau Müller ist gut getroffen.
Bei der Kritik, dem (un)heimlichen Hass des Icherzählers auf Ostwestfalen, frage ich mich spontan, was den armen Kerl denn wohl in dieses ungastliche Land verschlagen haben mag. Ob denn nun Gott Paderborner ist kann ich Dir leider selbst bei vertraut klingenden Städtenamen nicht sagen, vielleicht ist er nur da zur Erstkommunion gegangen (oder konfirmiert worden, aber anzunehmen Gott wäre evangelisch geht nun doch ein bißchen weit).
Der Anfang, bei dem Du das Wetter in Termen des Wetterberichts beschreibst, ist mir ein wenig unmotiviert. Ich verstehe einfach die Rolle der Adiabaten dort nicht und der plötzliche Übergang zu Goethes "Wanderers Nachtlied" schlägt mir die Brücke zu Weimar ein bißchen früh.
Der Rest, das schrieb ich ja schon, hat mir gefallen.
Liebe Grüße
max
das Lehrerseminar finde ich sehr treffend beschrieben (auch wenn ich Details dann wieder nur aus zweiter Hand kenne). Frau Müller ist gut getroffen.
Bei der Kritik, dem (un)heimlichen Hass des Icherzählers auf Ostwestfalen, frage ich mich spontan, was den armen Kerl denn wohl in dieses ungastliche Land verschlagen haben mag. Ob denn nun Gott Paderborner ist kann ich Dir leider selbst bei vertraut klingenden Städtenamen nicht sagen, vielleicht ist er nur da zur Erstkommunion gegangen (oder konfirmiert worden, aber anzunehmen Gott wäre evangelisch geht nun doch ein bißchen weit).
Der Anfang, bei dem Du das Wetter in Termen des Wetterberichts beschreibst, ist mir ein wenig unmotiviert. Ich verstehe einfach die Rolle der Adiabaten dort nicht und der plötzliche Übergang zu Goethes "Wanderers Nachtlied" schlägt mir die Brücke zu Weimar ein bißchen früh.
Der Rest, das schrieb ich ja schon, hat mir gefallen.
Liebe Grüße
max
Zuletzt geändert von Max am 14.04.2007, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
Lieber Paul,
die "Imitation" zu Anfang ist dir gelungen.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich evtl. zu sehr "im Bilde" bin, und möglicherweise meinen objektiven Blick teilweise eingebüßt habe..gif)
Was die von Max bemängelte Passage aus Goethes "Wanderers Nachtlied"angeht, so glaube ich nicht, dass dem unvoreingenommenen Leser, Pauls Fixierung für Weimar hier sofort ins Auge springt.
Tja, ich glaube ich wiederhole mich, auch hier habe ich das Problem, dass das, was du schilderst nicht immer für mich glaubhaft transportiert wird.
Die Handelnden - außer Paul - bleiben für mich sterreotype Figuren ohne Leben.
Oder sind Seminarleiterinnen wirklich so blöde, von Weimar als einer Stadt zu reden in der es mal Dichter gab?
Hier wäre es besser du würdest umstellen und erst einmal Frau Müllers Bekleidung zu Ende beschreiben.
Dann habe ich keine Vorstellung davon, wie diese Zöpfe noch die Schultern umspielen sollen ... bei der beschriebenen Haarlänge hängen diese nur noch schwer an der Dame herum.
Dunkelbraun finde ich für den Sonnenbankgebräunten Teint einfallslos, denn wirklich dubrau ist sie ja nicht, z. B. wie Kaffee ohne Milch.
Hier graust mich der Bezug von Mutter > Tochter> Vater/ Ehemann.
Das hört sich schlicht falsch an, auch wenn der Leser weiß, was du meinst.
Selbst wenn alle anderen Referedarinnen (was Paul aber auf der geplanten Fahrt erst noch sondieren möchte) auch verheiratet sind, würde ich das "auch" streichen
Der Leser wird wissen was gemeint ist, dennoch wirkt es komisch.
Also besser: Die Reise dauerte eine Woche.
Meinst du mit Ansatzpunkt "Kritikpunkt?"
Hört sich seltsam an.
Brillenhasserin siehe auch im folg. zit. Absatz
Wieder Ansatzpunkt ... ? Entweder Kritikpunkt, Ansatz oder Grund.
Wenn du ausdrücken möchtest, dass Frau Müller, Fragen und Argumente aushebeln möchte.
Na ja, und schon wieder hasst Frau Müller die Brille.
Liebe Grüße
Gerda
die "Imitation" zu Anfang ist dir gelungen.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich evtl. zu sehr "im Bilde" bin, und möglicherweise meinen objektiven Blick teilweise eingebüßt habe.
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Was die von Max bemängelte Passage aus Goethes "Wanderers Nachtlied"angeht, so glaube ich nicht, dass dem unvoreingenommenen Leser, Pauls Fixierung für Weimar hier sofort ins Auge springt.
Tja, ich glaube ich wiederhole mich, auch hier habe ich das Problem, dass das, was du schilderst nicht immer für mich glaubhaft transportiert wird.
Die Handelnden - außer Paul - bleiben für mich sterreotype Figuren ohne Leben.
Oder sind Seminarleiterinnen wirklich so blöde, von Weimar als einer Stadt zu reden in der es mal Dichter gab?
Paul Ost hat geschrieben:Frau Müller hatte sich dem Wetter entsprechend angezogen. Ihre knielangen, platinblond gefärbten Haare trug sie heute in Zöpfen, die sanft ihre fast zerbrechlich anmutenden Schultern umflossen. Ein äußerst knapp bemessenes Minikleidchen enthüllte hinreichend viel Haut an Armen, Beinen, Rücken und Dekolleté, welches großzügige Blicke auf ihre weiblicheren Seiten versprach. Ihre Hautfarbe war von einem satten dunkelbraun, wie man es aus den Sonnenstudios der norddeutschen Tiefebene kannte.
Hier wäre es besser du würdest umstellen und erst einmal Frau Müllers Bekleidung zu Ende beschreiben.
Dann habe ich keine Vorstellung davon, wie diese Zöpfe noch die Schultern umspielen sollen ... bei der beschriebenen Haarlänge hängen diese nur noch schwer an der Dame herum.
Dunkelbraun finde ich für den Sonnenbankgebräunten Teint einfallslos, denn wirklich dubrau ist sie ja nicht, z. B. wie Kaffee ohne Milch.
Paul Ost hat geschrieben:Welche Seminarfahrt?“, flüsterte neben ihm Gabriella, die einzige Seminarteilnehmerin, bei der Paul ein zweites Mal hingesehen hatte, wenn auch nur, um festzustellen, dass sie zwar sehr ansehnlich war, aber auch verheiratet und Mutter einer bezaubernden Tochter, welche wiederum einen erfolgreichen Manager und treu sorgenden Ehemann zum Vater hatte.
Hier graust mich der Bezug von Mutter > Tochter> Vater/ Ehemann.
Das hört sich schlicht falsch an, auch wenn der Leser weiß, was du meinst.
Selbst wenn alle anderen Referedarinnen (was Paul aber auf der geplanten Fahrt erst noch sondieren möchte) auch verheiratet sind, würde ich das "auch" streichen
Paul Ost hat geschrieben:Wir fahren also mit dem Zug nach Weimar. Die Fahrt dauert eine Woche.
Der Leser wird wissen was gemeint ist, dennoch wirkt es komisch.
Also besser: Die Reise dauerte eine Woche.
Paul Ost hat geschrieben:„Wohin soll es denn überhaupt gehen?“, fragte Lothar. Da er als einziger Anwesender immer kluge Fragen stellte und zudem eine Brille trug, hasste ihn Frau Müller. Diesmal konnte sie aber keinen Ansatzpunkt finden, um ihn abzukanzeln. Also sagte sie nur streng und bestimmt: „Nach Weimar.“
Meinst du mit Ansatzpunkt "Kritikpunkt?"
Hört sich seltsam an.
Brillenhasserin siehe auch im folg. zit. Absatz
Paul Ost hat geschrieben:Jetzt hatte sie einen Ansatzpunkt gefunden. Paul sackte wieder in seinem Sitz zusammen und ließ den Schwall von Vorwürfen über sich ergehen. Frau Müller hasste Männer mit Brille.
Wieder Ansatzpunkt ... ? Entweder Kritikpunkt, Ansatz oder Grund.
Wenn du ausdrücken möchtest, dass Frau Müller, Fragen und Argumente aushebeln möchte.
Na ja, und schon wieder hasst Frau Müller die Brille.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
klar bin ich hier nicht unvoreingenommen, darum steht da auch
Für den unvoreingenommenen Leser schlägt das Gedicht vielleicht die Brücke zu Weimar gar nicht und dann verstehe ich nicht, warum es da steht, das ist ja meine Kritik.
Liebe Grüße
Max
Was die von Max bemängelte Passage aus Goethes "Wanderers Nachtlied"angeht, so glaube ich nicht, dass dem unvoreingenommenen Leser, Pauls Fixierung für Weimar hier sofort ins Auge springt.
klar bin ich hier nicht unvoreingenommen, darum steht da auch
der plötzliche Übergang zu Goethes "Wanderers Nachtlied" schlägt mir die Brücke zu Weimar ein bißchen früh.
Für den unvoreingenommenen Leser schlägt das Gedicht vielleicht die Brücke zu Weimar gar nicht und dann verstehe ich nicht, warum es da steht, das ist ja meine Kritik.
Liebe Grüße
Max
Lieber Max,
danke, ich verstehe und auch wieder nicht.gif)
Meinst du, dass es eine für den leser nachvollziehbare Begründung dafür geben muss, wenn man Bezug auf ein bekanntes Werk nimmt ?
Kanmnst du mir dazu Näheres schreiben? (Denn das beschäftigt mich schon und ist auch ein immer wiederkehrendes Problem in unserer realen Autorengruppe).
Liebe Grüße
Gerda
danke, ich verstehe und auch wieder nicht
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Meinst du, dass es eine für den leser nachvollziehbare Begründung dafür geben muss, wenn man Bezug auf ein bekanntes Werk nimmt ?
Kanmnst du mir dazu Näheres schreiben? (Denn das beschäftigt mich schon und ist auch ein immer wiederkehrendes Problem in unserer realen Autorengruppe).
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Max,
danke für Deine Kritik. Der erste Absatz ist ein Musil-Imitat. Gleichzeitig aber auch noch ein bisschen mehr, beschreibt er doch eine Wetterlage, die die emotionale Situation der Protagonisten widerspiegelt.
Goethe kommt dir zu früh? Ich freue mich zumindest über jeden Leser, der auf der Stelle weiß, mit welchem Gedicht er es zu tun hat. Selbst von den 20 Prozent der Menschen in diesem Land, die studiert haben, sind das allerdings längst nicht alle. Für die einen ist die Anspielung zu deutlich, für die anderen nicht. Sie hat aber mehr als nur eine Funktion.
Von einem Hass auf Ostwestfalen kann hier keine Rede sein: Es ist nur sanfter Spott über eine Reihe glücklicher Paderborner, die mit ihrer Scholle zufrieden sind. Sollen sie doch... Da wir nun also unserem Protagonisten als angehenden Lehrer begegnen, kann er sich die Orte, wo er eingesetzt wird nur noch in sehr beschränktem Maße aussuchen. Da kann auch schon mal ein Kölner nach Ostwestfalen versetzt werden, weil eben alle Kölner am liebsten in Köln und alle Münsteraner am liebsten in Münster bleiben wollen.
Liebe Gerda,
ja. Schade, wenn Du die Figuren unplausibel findest. Aber das ist dann wohl Geschmackssache. Sie sind natürlich frei erfundene Schablonen, die einen bestimmten Typ verkörpern sollen.
Stilistisch habe ich in diesem Absatz sehr viel von Thomas Mann abgeguckt. Vor allem, was die wiederkehrenden Elemente in der Beschreibung der Menschen betrifft, aber das schrieb ich bereits, wenn ich mich recht entsinne.
Ganz schlimm finde ich Beschreibungen wie "kaffeebraune Haut" oder so. Das liest man in Groschenromanen. Rosamunde Pilcher, usw. Außerdem klingt es sympathisch. Hier wird aber ein anderer Typ beschrieben.
Ein paar von Deinen Vorschlägen werde ich, wie immer, übernehmen.
Grüße
paul
danke für Deine Kritik. Der erste Absatz ist ein Musil-Imitat. Gleichzeitig aber auch noch ein bisschen mehr, beschreibt er doch eine Wetterlage, die die emotionale Situation der Protagonisten widerspiegelt.
Goethe kommt dir zu früh? Ich freue mich zumindest über jeden Leser, der auf der Stelle weiß, mit welchem Gedicht er es zu tun hat. Selbst von den 20 Prozent der Menschen in diesem Land, die studiert haben, sind das allerdings längst nicht alle. Für die einen ist die Anspielung zu deutlich, für die anderen nicht. Sie hat aber mehr als nur eine Funktion.
Von einem Hass auf Ostwestfalen kann hier keine Rede sein: Es ist nur sanfter Spott über eine Reihe glücklicher Paderborner, die mit ihrer Scholle zufrieden sind. Sollen sie doch... Da wir nun also unserem Protagonisten als angehenden Lehrer begegnen, kann er sich die Orte, wo er eingesetzt wird nur noch in sehr beschränktem Maße aussuchen. Da kann auch schon mal ein Kölner nach Ostwestfalen versetzt werden, weil eben alle Kölner am liebsten in Köln und alle Münsteraner am liebsten in Münster bleiben wollen.
Liebe Gerda,
ja. Schade, wenn Du die Figuren unplausibel findest. Aber das ist dann wohl Geschmackssache. Sie sind natürlich frei erfundene Schablonen, die einen bestimmten Typ verkörpern sollen.
Stilistisch habe ich in diesem Absatz sehr viel von Thomas Mann abgeguckt. Vor allem, was die wiederkehrenden Elemente in der Beschreibung der Menschen betrifft, aber das schrieb ich bereits, wenn ich mich recht entsinne.
Ganz schlimm finde ich Beschreibungen wie "kaffeebraune Haut" oder so. Das liest man in Groschenromanen. Rosamunde Pilcher, usw. Außerdem klingt es sympathisch. Hier wird aber ein anderer Typ beschrieben.
Ein paar von Deinen Vorschlägen werde ich, wie immer, übernehmen.
Grüße
paul
Lieber Paul,
den Musil habe ich in der Tat nicht erkannt - nicht erkennen können, denn Musil kenne ich viel zu wenig (der mann ohne Eigenschaften macht mir Angst).
Ich dachte DEN Goethe kennen alle ... aber mag sein, dass ich mich da täusche.
Übrigens hat der Protaagonist, wenn ich das als OWL-kenner sagen darf, mit Paderborn noch relativ Glück gehabt. Sowohl im Paderborner als auch im Herforder Umland hätte ihn der ländliche Geist viel härter treffen können
.
Liebe Grüße
max
den Musil habe ich in der Tat nicht erkannt - nicht erkennen können, denn Musil kenne ich viel zu wenig (der mann ohne Eigenschaften macht mir Angst).
Ich dachte DEN Goethe kennen alle ... aber mag sein, dass ich mich da täusche.
Übrigens hat der Protaagonist, wenn ich das als OWL-kenner sagen darf, mit Paderborn noch relativ Glück gehabt. Sowohl im Paderborner als auch im Herforder Umland hätte ihn der ländliche Geist viel härter treffen können
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Liebe Grüße
max
Zuletzt geändert von Max am 14.04.2007, 19:43, insgesamt 1-mal geändert.
Ah, liebe Gerda,
Dich habe ich beinahe übersehen. Du fragst:
Ich finde es prinzipiell wünschenswert, wenn stilistische Besonderheiten sich auch inhaltlich begründen lassen. Zitate aus bekannten Werken sind ür mich solche Besonderheiten und natürlich frage ich mich dann, warum hat er das zitiert und anderes wieder nicht. Das Interessante daran ist, dass man ja heute immer weniger Texte schreiben kann, ohne sich impilzit zu beziehen - man ist in einen ganzen Kontext an existierender Literatur eingebunden. Umso wichtiger finde ich da nachvollziehbares zitieren ... naja, alter Wissenschaftler eben.
Liebe Grüße
max
Dich habe ich beinahe übersehen. Du fragst:
Meinst du, dass es eine für den leser nachvollziehbare Begründung dafür geben muss, wenn man Bezug auf ein bekanntes Werk nimmt ?
Ich finde es prinzipiell wünschenswert, wenn stilistische Besonderheiten sich auch inhaltlich begründen lassen. Zitate aus bekannten Werken sind ür mich solche Besonderheiten und natürlich frage ich mich dann, warum hat er das zitiert und anderes wieder nicht. Das Interessante daran ist, dass man ja heute immer weniger Texte schreiben kann, ohne sich impilzit zu beziehen - man ist in einen ganzen Kontext an existierender Literatur eingebunden. Umso wichtiger finde ich da nachvollziehbares zitieren ... naja, alter Wissenschaftler eben.
Liebe Grüße
max
Lieber Max,
vielleicht ist unser Held ja auch nur neidisch. Es geht ja schließlich um Liebe und Treue. Ohne das Paderborner Land wäre NRW schon längst ausgestorben.
Nur dort gibt es eine hohe Geburtenrate, was immerhin für den Glauben an die Zukunft spricht und natürlich auch für den Katholizismus, der einfach evolutionär überlebensfähiger erscheint als der Protestantismus.
Die Geburtenrate in Paderborn und Umgebung ist übrigens fast so hoch wie die im Prenzlauer Berg.
Grüße
Paul
vielleicht ist unser Held ja auch nur neidisch. Es geht ja schließlich um Liebe und Treue. Ohne das Paderborner Land wäre NRW schon längst ausgestorben.
Nur dort gibt es eine hohe Geburtenrate, was immerhin für den Glauben an die Zukunft spricht und natürlich auch für den Katholizismus, der einfach evolutionär überlebensfähiger erscheint als der Protestantismus.
Die Geburtenrate in Paderborn und Umgebung ist übrigens fast so hoch wie die im Prenzlauer Berg.
Grüße
Paul
Lieber Paul,
um Himmels Willen, ich wil doch nicht, dass du kaffeebraun schreibst.
Ich habe eigentlich die Begründung dafür geliefert, dass ich das genau nicht gut fände.
Aber dunkelbraun stimmt eben nicht. Solariumsgebräunt reicht m. E.
Liebe Max,
okay, vielen Dank, das ist genau der Punkt, an dem ich mich immer wieder frage, ob ich jemals über das "Hobbyschreiben" hinaus komme, ohne wissenschaftlichen Hintergrund ...
Liebe Grüße
Gerda
um Himmels Willen, ich wil doch nicht, dass du kaffeebraun schreibst.

Ich habe eigentlich die Begründung dafür geliefert, dass ich das genau nicht gut fände.
Aber dunkelbraun stimmt eben nicht. Solariumsgebräunt reicht m. E.
Liebe Max,
okay, vielen Dank, das ist genau der Punkt, an dem ich mich immer wieder frage, ob ich jemals über das "Hobbyschreiben" hinaus komme, ohne wissenschaftlichen Hintergrund ...

Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
is vielleicht halöb offtopic: aber ich glaube, dass da weniger ein wissenschaftlicher als vielmehr ein Lesehintergrund nnotwendig ist. Selbst die, die das Schreiben mehr oder weniger neu entdekct haben (ich denke z.b. an Kafka), hatten ja doch Autoren, die sie beeinflusst haben ...
Liebe Grüße
max
is vielleicht halöb offtopic: aber ich glaube, dass da weniger ein wissenschaftlicher als vielmehr ein Lesehintergrund nnotwendig ist. Selbst die, die das Schreiben mehr oder weniger neu entdekct haben (ich denke z.b. an Kafka), hatten ja doch Autoren, die sie beeinflusst haben ...
Liebe Grüße
max
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