entfaltet hat mich deine stimme
durchbrach die schlacken
abgelebter zeiten
freigelegt das tiefe ahnen
um etwas
das mir ganz zu eigen
und dein gesicht
vertraut aus hellen stunden
wird mir gewißheit wieder
letzte Verszeile "ganz" ersetzt durch "nur"- danke leonie!
Gedankenstrich entfernt hinter "eigen" - danke mucki!
inversion beseitigt - danke ferdi!
scarlett, 2007
erneut (vorher o. T.)
sicherlich muss ich mich selbst mehrerer o.t. gedichte bezichtigen. dennoch (man ist ja lernfähig) find ichs mittlerweile "fad" wie die österreicher sagen. manchmal denk ich, obs den anderen auch so geht, das einem einfach kein titel eingefallen ist. mittlerweile denk ich (wie gesagt: ich bin sünder und werfe keinen stein!) sollt man erst mit titel einstellen, denn der ist teil des ganzen. ob gewollt oder nicht. hab ich deine bitte um titelsuche überlesen, wo so viele titelvorschläge kommen?
aber zum gedicht:
mir gefällt es sehr, scarlett, weil ich mir sehr etwas darunter vorstellen kann. vielleicht an manchen stellen zu konkret (das tiefe ahnen.) und wieder überlege ich: muss lyrik umschreiben, oder darf sie auch schlichtweg benennen? ich denke momentan, das beides kann, aber das das umschreibende viel mehr möglichkeiten eröffnen würde.
dafür ist einiges andere, was ich mag: abgelebte zeiten. das auch abgelegt assoziiert. verstärkt (was schade ist) durch das gleich folgende mir wieder zu konkrete "freigelegt". "um etwas, was mir ganz zu eigen" ist mir dann wiederum viel zu vage. da hätt ich mir einen richtungshinweis gewünscht.
gern gelesen. gibt mir ne ganze menge, scarlett!
lieben gruß: Niko
aber zum gedicht:
mir gefällt es sehr, scarlett, weil ich mir sehr etwas darunter vorstellen kann. vielleicht an manchen stellen zu konkret (das tiefe ahnen.) und wieder überlege ich: muss lyrik umschreiben, oder darf sie auch schlichtweg benennen? ich denke momentan, das beides kann, aber das das umschreibende viel mehr möglichkeiten eröffnen würde.
dafür ist einiges andere, was ich mag: abgelebte zeiten. das auch abgelegt assoziiert. verstärkt (was schade ist) durch das gleich folgende mir wieder zu konkrete "freigelegt". "um etwas, was mir ganz zu eigen" ist mir dann wiederum viel zu vage. da hätt ich mir einen richtungshinweis gewünscht.
gern gelesen. gibt mir ne ganze menge, scarlett!
lieben gruß: Niko
Liebe scarlett,
warum nimmst Du nicht das erste Wort als Titel. Ich finde, das würde gut passen.
Ich finde, die zweite Strophe ist schwer zu verstehen, ich musste ein paar Mal lesen:
vielleicht findest Du noch eine andere Formulierung, die auch den doppelten Artikel und das doppelte "ganz" vermeidet.
Den Gedanken finde ich wunderschön...
Liebe Grüße
leonie
warum nimmst Du nicht das erste Wort als Titel. Ich finde, das würde gut passen.
Ich finde, die zweite Strophe ist schwer zu verstehen, ich musste ein paar Mal lesen:
um etwas
das mir ganz zu eigen –
vielleicht findest Du noch eine andere Formulierung, die auch den doppelten Artikel und das doppelte "ganz" vermeidet.
Den Gedanken finde ich wunderschön...
Liebe Grüße
leonie
Liebe leonie,
aufs Naheliegende kommt man manchmal erst über Umwege und liebevolle Anschubser
Ja, "entfaltet" wäre natürlich eine Idee, ich habe ja des öfteren schon als Titel ein Wort oder eine ganze Verszeile genommen.
Das Problem mit dem "doppelten" ist gelöst - *andiestirnklatsch* - es stand in der ersten Version auch schon ein "zur"...
Ja und das Artikel und Relativpronomen gleich klingen ist schon doof, aber werd ich nicht anders lösen können.
Dank dir für deine Gedanken!
Lieber Niko,
du hast natürlich recht, was den Titel betrifft - gehört zum Text und ist deshalb nicht unwichtig. Ich werde mir das hinter die Ohren schreiben...
DAs von dir im weiteren angsprochene Problem ist sicherlich eine Grundeinstellung zur Poesie - es gibt zig Beispiele für beide Seiten (konkret benennen - umschreiben) und ich selbst hab dazu noch keine konkrete Einstellung gefunden, will heißen: ich laß mich vom Momentanen leiten.
Der "Richtungshinweis" bei dem dir zu vage erscheinenden "das mir ganz zu eigen" folgt doch auf den fuß: "dein gesicht"...
Ich dank dir für die ausführliche Rückmeldung und daß du dich mit dem Text beschäftigt hast...
Liebe Mucki,
von deinen Vorschlägen habe ich "erneut" in die engste Auswahl miteinbezogen, weil es mir so schön zweideutig daherkommt.... "wieder" und "wie neu gemacht".
Freut mich, daß dir der Text ansonsten zusagt.
Wie empfindest du das zweimalige "das"? Störend?
Lieber Max,
dank auch dir für die Rückmeldung und die Vorschläge.
Hach, die Inversion.... ich hätte im Vorfeld würfeln sollen, wer sie als erster anspricht....
Diesmal wird sie bleiben - sorry, alles andere klänge einfach nur prosaisch...
Liebe pandora,
danke dir auch für die Menge an Vorschlägen zur Titelfindung.
"Ausgegraben" ist als drittes in der engsten Auswahl - nach Ostern werde ich ihn dann gefunden haben...den Titel ....
Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag,
scarlett
aufs Naheliegende kommt man manchmal erst über Umwege und liebevolle Anschubser
.gif)
Ja, "entfaltet" wäre natürlich eine Idee, ich habe ja des öfteren schon als Titel ein Wort oder eine ganze Verszeile genommen.
Das Problem mit dem "doppelten" ist gelöst - *andiestirnklatsch* - es stand in der ersten Version auch schon ein "zur"...
Ja und das Artikel und Relativpronomen gleich klingen ist schon doof, aber werd ich nicht anders lösen können.
Dank dir für deine Gedanken!
Lieber Niko,
du hast natürlich recht, was den Titel betrifft - gehört zum Text und ist deshalb nicht unwichtig. Ich werde mir das hinter die Ohren schreiben...

DAs von dir im weiteren angsprochene Problem ist sicherlich eine Grundeinstellung zur Poesie - es gibt zig Beispiele für beide Seiten (konkret benennen - umschreiben) und ich selbst hab dazu noch keine konkrete Einstellung gefunden, will heißen: ich laß mich vom Momentanen leiten.
Der "Richtungshinweis" bei dem dir zu vage erscheinenden "das mir ganz zu eigen" folgt doch auf den fuß: "dein gesicht"...
Ich dank dir für die ausführliche Rückmeldung und daß du dich mit dem Text beschäftigt hast...
Liebe Mucki,
von deinen Vorschlägen habe ich "erneut" in die engste Auswahl miteinbezogen, weil es mir so schön zweideutig daherkommt.... "wieder" und "wie neu gemacht".
Freut mich, daß dir der Text ansonsten zusagt.
Wie empfindest du das zweimalige "das"? Störend?
Lieber Max,
dank auch dir für die Rückmeldung und die Vorschläge.
Hach, die Inversion.... ich hätte im Vorfeld würfeln sollen, wer sie als erster anspricht....
.gif)
.gif)
Diesmal wird sie bleiben - sorry, alles andere klänge einfach nur prosaisch...
Liebe pandora,
danke dir auch für die Menge an Vorschlägen zur Titelfindung.
"Ausgegraben" ist als drittes in der engsten Auswahl - nach Ostern werde ich ihn dann gefunden haben...den Titel ....
Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag,
scarlett
Liebe scarlett,
das erste Wort als Titel zu nehmen, ist wirklich die beste Lösung. Würde ich auch so machen.
Das doppelte "das" stört mich nicht, da es nicht direkt hintereinander kommt und auch verzögert gelesen wird. Du könntest natürlich, wenn du es raushaben willst, schreiben:
freigelegt
mein tiefes ahnen
aber, wie gesagt, ich empfinde es nicht als störend,-)
Saludos
Mucki, die sich jedoch fragt, warum die liebe scarlett den Bindestrich setzt hinter "eigen".gif)
das erste Wort als Titel zu nehmen, ist wirklich die beste Lösung. Würde ich auch so machen.
Das doppelte "das" stört mich nicht, da es nicht direkt hintereinander kommt und auch verzögert gelesen wird. Du könntest natürlich, wenn du es raushaben willst, schreiben:
freigelegt
mein tiefes ahnen
aber, wie gesagt, ich empfinde es nicht als störend,-)
Saludos
Mucki, die sich jedoch fragt, warum die liebe scarlett den Bindestrich setzt hinter "eigen"
.gif)
Hallo Scarlett!
Wollte mich nur kurz Max anschließen wegen der letzten Zeile. "Prosaisch / Lyrisch" ist natürlich eine Bewertungsebene, aber "Grammatikalisch / Ungrammatikalisch" ist eine andere. Und auf der ist mir die Verwendung der Nebensatzstellung des Prädikats in etwas, das wohl ein Hauptsatz sein soll, sehr unangenehm. Ich lese es dann auch eher als Nebensatz, z.B. "und (wenn / dass / etc) dein Gesicht, vertraut aus hellen Stunden, mir wieder zur Gewißheit wird", was aber nur zu noch mehr Verwirrung führt, weil ich diesen Satz nirgends anschließen kann... Na ja, das nur so als Rückmeldung. Insgesamt finde ich dein Werk sehr ansprechend!
Ferdigruß!
Wollte mich nur kurz Max anschließen wegen der letzten Zeile. "Prosaisch / Lyrisch" ist natürlich eine Bewertungsebene, aber "Grammatikalisch / Ungrammatikalisch" ist eine andere. Und auf der ist mir die Verwendung der Nebensatzstellung des Prädikats in etwas, das wohl ein Hauptsatz sein soll, sehr unangenehm. Ich lese es dann auch eher als Nebensatz, z.B. "und (wenn / dass / etc) dein Gesicht, vertraut aus hellen Stunden, mir wieder zur Gewißheit wird", was aber nur zu noch mehr Verwirrung führt, weil ich diesen Satz nirgends anschließen kann... Na ja, das nur so als Rückmeldung. Insgesamt finde ich dein Werk sehr ansprechend!
Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Hallo ferdi, und Max
danke für die Rückmeldung, es freut mich, daß mein Gedicht dich anspricht - bis auf die angesprochene Inversion.
Ich finde nicht, daß man bei einem Gedicht mit grammatisch korrekt oder nicht korrekt sehr weit kommt. Die LIteratur liefert zahlreiche Beispiele, in denen von der normalen Wortstellung/Ordnung der Satzglieder abgewichen wird, die andere Organisation des Sprachmaterials in einem Gedicht ist nicht zuletzt eines ihrer Merkmale.
Auch die erste Strophe weicht ja syntaktisch vom "Normalen" - Subjekt - Prädikat - Objekt - ab. Wieso stört das dort nicht?
Eine Umstellung erfolgt oft aus rhythmischen Gründen, hat aber meist zur (beabsichtigten) Folge, daß dadurch auch die Betonung eine andere wird, der Schwerpunkt der Aussage sich verlagert.
Es ist einfach nicht identisch von der Intensität her, ob ich sage:
"dein gesicht// wird mir wieder zur gewißheit" oder
"dein gesicht// mir wieder zur gewißheit wird"
(im ersten Fall ist das "wird" sehr stark betont, was für die Gesamtaussage relativ nix bringt, alles andere fällt demgegenüber von der Betonung her etwas ab - im zweiten Fall ist "wieder" eindeutig betont, und das macht von der Gesamtaussage her gesehen wesentlich mehr Sinn).
Aber gut, ich sehe es ein, daß hierbei keine Einigkeit zu erreichen ist - dem einen klingt es "gestelzt", nicht "normal" (was es ja auch nicht ist), "grammatisch falsch", dem anderen ist es ein in der Lyrik zulässiges Mittel, wenn es die Aussage trägt/unterstützt - und dafür habe ich mich entschieden.
Aber ich stelle hier mal eine "normale", d h syntaktisch korrekte, konventionelle Fassung ein, nur daß es sich dann dabei um kein Gedicht mehr handelt
deine stimme hat mich entfaltet
hat die schlacken
abgelebter zeiten durchbrochen
hat das tiefe ahnen freigelegt
um etwas
das mir ganz zu eigen war
und dein gesicht
das mir aus hellen stunden vertraut war
wird wieder zur gewißheit
Mit lieben Grüßen,
scarlett
danke für die Rückmeldung, es freut mich, daß mein Gedicht dich anspricht - bis auf die angesprochene Inversion.
Ich finde nicht, daß man bei einem Gedicht mit grammatisch korrekt oder nicht korrekt sehr weit kommt. Die LIteratur liefert zahlreiche Beispiele, in denen von der normalen Wortstellung/Ordnung der Satzglieder abgewichen wird, die andere Organisation des Sprachmaterials in einem Gedicht ist nicht zuletzt eines ihrer Merkmale.
Auch die erste Strophe weicht ja syntaktisch vom "Normalen" - Subjekt - Prädikat - Objekt - ab. Wieso stört das dort nicht?
Eine Umstellung erfolgt oft aus rhythmischen Gründen, hat aber meist zur (beabsichtigten) Folge, daß dadurch auch die Betonung eine andere wird, der Schwerpunkt der Aussage sich verlagert.
Es ist einfach nicht identisch von der Intensität her, ob ich sage:
"dein gesicht// wird mir wieder zur gewißheit" oder
"dein gesicht// mir wieder zur gewißheit wird"
(im ersten Fall ist das "wird" sehr stark betont, was für die Gesamtaussage relativ nix bringt, alles andere fällt demgegenüber von der Betonung her etwas ab - im zweiten Fall ist "wieder" eindeutig betont, und das macht von der Gesamtaussage her gesehen wesentlich mehr Sinn).
Aber gut, ich sehe es ein, daß hierbei keine Einigkeit zu erreichen ist - dem einen klingt es "gestelzt", nicht "normal" (was es ja auch nicht ist), "grammatisch falsch", dem anderen ist es ein in der Lyrik zulässiges Mittel, wenn es die Aussage trägt/unterstützt - und dafür habe ich mich entschieden.
Aber ich stelle hier mal eine "normale", d h syntaktisch korrekte, konventionelle Fassung ein, nur daß es sich dann dabei um kein Gedicht mehr handelt

deine stimme hat mich entfaltet
hat die schlacken
abgelebter zeiten durchbrochen
hat das tiefe ahnen freigelegt
um etwas
das mir ganz zu eigen war
und dein gesicht
das mir aus hellen stunden vertraut war
wird wieder zur gewißheit
Mit lieben Grüßen,
scarlett
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