Jede andere Stadt - Teil Fünf
Hallo Paul,
huch, das ist ja ein ganz neuer Paul, was ist denn da passiert?
Nur ein paar Anmerkungen:
wohl doch, sie hatte einen Narren an ihm gefressen, obwohl er ein "Arsch" war.
Was? Die Trennung von Tanja oder die von Meike?
Tanja oder ihre Mutter?
Das Wort "natürlich" hast du diesmal sehr oft verwendet, was Paul noch arroganter erscheinen lässt.
Insgesamt hatte ich das Gefühl man soll Paul endlich unsympathisch finden.
Der fünfte Teil passt für mich nicht zu den anderen Teilen, oder mir fehlt noch etwas an Entwicklung dazwischen.
Liebe Grüße smile
huch, das ist ja ein ganz neuer Paul, was ist denn da passiert?
Nur ein paar Anmerkungen:
?der beste Ort zum Resteficken
Frauen konnte man zwar kaum treffen
Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte
wohl doch, sie hatte einen Narren an ihm gefressen, obwohl er ein "Arsch" war.
Es war aber auch zu dumm
Was? Die Trennung von Tanja oder die von Meike?
Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus. Wenn er angeschaltet war, dann liebte sie abgöttisch und leidenschaftlich. Keine Bettdecke durfte zwischen sie und ihren Mann kommen.
Tanja oder ihre Mutter?
Das Wort "natürlich" hast du diesmal sehr oft verwendet, was Paul noch arroganter erscheinen lässt.
Insgesamt hatte ich das Gefühl man soll Paul endlich unsympathisch finden.
Der fünfte Teil passt für mich nicht zu den anderen Teilen, oder mir fehlt noch etwas an Entwicklung dazwischen.
Liebe Grüße smile
Liebe smile,
Du hast flüchtig gelesen:
"Angeblich" heißt, dass es nicht unbedingt stimmt.
Deinen zweiten Einwand verstehe ich nicht. Sie war eben die letzte Person auf Erden, die ihn mochte.
"Es" bezieht sich auf das Subjekt des vorausgegangenen Satzes, also auf "die Sache".
Der an/aus-Schalter bezieht sich auf Tanja. Ist ja wohl klar, weil sie in der Beziehung mit Paul und unter einer Bettdecke mit ihm steckte, nicht ihre Mutter.
Natürlich fehlt zwischen den Teilen etwas. Die Geschichte wird bruchstückhaft erzählt.
Warum nur wollen alle immer den Protagonisten einer Geschichte nicht mögen? Und was lässt ihn hier wenig liebenswert erscheinen?
Danke für Deinen Kommentar.
Grüße
paul
Du hast flüchtig gelesen:
Angeblich war der „Intershop“ der beste Ort zum Resteficken. So nannten es zumindest seine Bochumer Freunde.
"Angeblich" heißt, dass es nicht unbedingt stimmt.
Deinen zweiten Einwand verstehe ich nicht. Sie war eben die letzte Person auf Erden, die ihn mochte.
Es war aber auch zu dumm.
"Es" bezieht sich auf das Subjekt des vorausgegangenen Satzes, also auf "die Sache".
Der an/aus-Schalter bezieht sich auf Tanja. Ist ja wohl klar, weil sie in der Beziehung mit Paul und unter einer Bettdecke mit ihm steckte, nicht ihre Mutter.
Natürlich fehlt zwischen den Teilen etwas. Die Geschichte wird bruchstückhaft erzählt.
Warum nur wollen alle immer den Protagonisten einer Geschichte nicht mögen? Und was lässt ihn hier wenig liebenswert erscheinen?
Danke für Deinen Kommentar.
Grüße
paul
Hallo Paul,
ich habe schnell gelesen, aber nicht flüchtig.
Auch die Bochumer Freunde würden einen nahezu Frauenlosen Ort wohl nicht so bezeichnen.
Hatte ich ironisch aufgefasst, was vermutlich am ziemlich liegt.
Dieser Ausspruch passt für mich einfach nicht zu der Beziehung Tanja und Paul, zu Meike würde es sehr wohl passen.
Warum dann auch? Für mich kann es genauso gut (nein besser) die Mutter sein, die mit dem Vater unter eine Bedecke steckte bevor sie ihn hasste. Tanjas und Pauls Bettdecke kommt ja noch später.
Ich will ihn doch mögen. Warum willst du, dass man ihn nicht mag?
Vermutlich die Sprache, die du benutzt.
Und spätestens bei
geht die Sympathie flöten. Vermutlich beziehst du dich bei "dazu war sie schließlich da" auf die Telefonnummer, aber ich lese: dazu war Meike schließlich da.
Das ist mir schon klar, aber die Entwicklung muss doch für den Leser noch im erklärbaren Rahmen bleiben. Für mich zumindest ist dieser Bruch zu groß.
Heute ist Kommunikation etwas schwierig.
liebe Grüße smile
ich habe schnell gelesen, aber nicht flüchtig.

Auch die Bochumer Freunde würden einen nahezu Frauenlosen Ort wohl nicht so bezeichnen.
Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte.
Hatte ich ironisch aufgefasst, was vermutlich am ziemlich liegt.
Es war aber auch zu dumm
Dieser Ausspruch passt für mich einfach nicht zu der Beziehung Tanja und Paul, zu Meike würde es sehr wohl passen.
Ein Scheidungskind. Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus. Wenn er angeschaltet war, dann liebte sie abgöttisch und leidenschaftlich. Keine Bettdecke durfte zwischen sie und ihren Mann kommen. Wenn allerdings der Schalter in die zweite Position fiel, dann hasste sie so erbittert, dass es zum Fürchten war.
Warum dann auch? Für mich kann es genauso gut (nein besser) die Mutter sein, die mit dem Vater unter eine Bedecke steckte bevor sie ihn hasste. Tanjas und Pauls Bettdecke kommt ja noch später.
Warum nur wollen alle immer den Protagonisten einer Geschichte nicht mögen?
Ich will ihn doch mögen. Warum willst du, dass man ihn nicht mag?
Und was lässt ihn hier wenig liebenswert erscheinen?
Vermutlich die Sprache, die du benutzt.
Und spätestens bei
Es hatte nicht einmal wehgetan. Diesmal nicht. Paul hatte einfach zum Hörer gegriffen und Meikes Nummer gewählt. Dazu war sie schließlich da.
geht die Sympathie flöten. Vermutlich beziehst du dich bei "dazu war sie schließlich da" auf die Telefonnummer, aber ich lese: dazu war Meike schließlich da.
Natürlich fehlt zwischen den Teilen etwas. Die Geschichte wird bruchstückhaft erzählt.
Das ist mir schon klar, aber die Entwicklung muss doch für den Leser noch im erklärbaren Rahmen bleiben. Für mich zumindest ist dieser Bruch zu groß.
Heute ist Kommunikation etwas schwierig.

liebe Grüße smile
Guten Morgen smile,
Du musst diesen Paul nicht mögen. Es ist letztlich gleichgültig. Du kannst ihn lieben, hassen oder Dich ganz neutral zu ihm verhalten. Für mich ist es spannend, wie Du Dich beim Lesen in die Frauen hineinversetzt.
Zum "intershop": Genau wie die Selbstmordquote an der Uni Bochum nicht höher ist als anderswo, so ist das Verhalten der Männlein und Weiblein im Intershop auch nicht anders als sonstwo. Es ist halt so eine Geschichte, die sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat.
Zuletzt noch zum Thema Sympathien: Meike plant in dieser Situation gerade, ihren Freund Tamir zu betrügen. Macht sie das sympathischer als denjenigen, der sich dann entscheidet, die Situation doch nicht auszunutzen?
Rätselhafte Leserin!
Grüße
paul
Du musst diesen Paul nicht mögen. Es ist letztlich gleichgültig. Du kannst ihn lieben, hassen oder Dich ganz neutral zu ihm verhalten. Für mich ist es spannend, wie Du Dich beim Lesen in die Frauen hineinversetzt.
Zum "intershop": Genau wie die Selbstmordquote an der Uni Bochum nicht höher ist als anderswo, so ist das Verhalten der Männlein und Weiblein im Intershop auch nicht anders als sonstwo. Es ist halt so eine Geschichte, die sich in den Köpfen der Menschen festgesetzt hat.
Zuletzt noch zum Thema Sympathien: Meike plant in dieser Situation gerade, ihren Freund Tamir zu betrügen. Macht sie das sympathischer als denjenigen, der sich dann entscheidet, die Situation doch nicht auszunutzen?
Rätselhafte Leserin!
Grüße
paul
Guten Morgen Paul,
Meikes Motivation ist ihre "Liebe" zu Paul. Du schreibst ja nicht, wie weit sie gehen würde und wie die Beziehung zu Tamir aussieht. Also habe ich als Leser nicht das Bedürfnis sie zu verurteilen.
Paul nutzt die Situation sehr wohl aus, um sein Ego zu befriedigen.
Er stellt Meike bloß und macht dem schöneren und jüngeren Tamir unmissverständlich klar, dass er gegen ihn, den schlauen Dozenten ja keinerlei Chance bei Meike hat.
Ich weiß nicht, ob dir die inhaltliche Diskussion überhaupt etwas bringt, vielleicht bekommst du zu deiner sprachlichen Gestaltung ja noch qualifizierte Kommentare.
Rätselhaft ist doch schön.
liebe Grüße smile
Zuletzt noch zum Thema Sympathien: Meike plant in dieser Situation gerade, ihren Freund Tamir zu betrügen. Macht sie das sympathischer als denjenigen, der sich dann entscheidet, die Situation doch nicht auszunutzen?
Meikes Motivation ist ihre "Liebe" zu Paul. Du schreibst ja nicht, wie weit sie gehen würde und wie die Beziehung zu Tamir aussieht. Also habe ich als Leser nicht das Bedürfnis sie zu verurteilen.
Paul nutzt die Situation sehr wohl aus, um sein Ego zu befriedigen.
Er stellt Meike bloß und macht dem schöneren und jüngeren Tamir unmissverständlich klar, dass er gegen ihn, den schlauen Dozenten ja keinerlei Chance bei Meike hat.

Ich weiß nicht, ob dir die inhaltliche Diskussion überhaupt etwas bringt, vielleicht bekommst du zu deiner sprachlichen Gestaltung ja noch qualifizierte Kommentare.
Rätselhaft ist doch schön.
.gif)
liebe Grüße smile
Hallo Paul,
Ich finde Paul jetzt nicht plötzlich unsympathisch. Allerdings habe ich mir darüber, ob Paul sympathisch wirkt bisher auch in den anderen Teilen keine Gedanken gemacht. Mich interessiert insgesamt mehr wie es weitergeht, welche Erlebnisse letztlich dazu führen, dass Paul so enttäuscht auf mich wirkt.
Meikes und Tanjas Verhalten finde ich echt „bescheiden“. Merkwürdige Frauen, die sich Paul an Land zieht, die sein Meinungsbild über Frauen bestimmen zu scheinen. Irgendwann wird er sich vielleicht einmal fragen (müssen) ob es auch an ihm liegt, dass er gerade mit solchen Frauen wie Tanja und Meike was anfängt.
Ich finde sein Haltung, bedingt durch persönliche Misserfolge glaubhaft gezeichnet.(Die Reflektion wird kommen, sich entwickeln denke ich).
Arrogant finde ich ihn nicht, eher wirkt er enttäuscht (und trotzig) von Tanja (Mirjam sowieso) und überhaupt von den Frauen, denn Meike kann er wohl ebenso wenig verstehen.
Ein paar Anmerkungen.
Ich glaube dir sogar aufs Wort, dass dieser Ort den von dir zitierten Beinnamen hatte, aber brauchst du ihn? Wofür soll er denn stehen? Nur Paulks Stimmung beschreiben? Wenn ja, das kannst du anders, hier wird m. M. beim Leser irgend eine nicht gewollte Erwartungshaltung aufgebaut. Unwichtig für den Fortgang oder?
Ich lese das zunächst ironisch, so, als ob Paul nicht erwartet, dass Meike ihn treffen wollen wird. (Verstehe erst später was du meinst).
Hier würde ich umformulieren:"Narren gefressen" weg, zu klischeehaft. Ich würde einfach schreiben, dass Paul erstaunt war, dass Meike sich mit ihm verabredet hat, obwohl er sie sitzen gelassen hat.
Soll Paul hier stark voreingenommen oder durch seine Erfahrungen mit Frauen geprägt gezeichnet werden? Ist mir zu sehr verallgemeinert, diese Geschichte mit dem Schalter finde ich zu Schwarz/Weiß. Zu behauptend.
Im Folgendens spricht mir der Protagonist zu eindimensional, zu betroffen und zu besserwisserisch in Richtung Sozialarbeiter. (Es hört sich für mich nach Sozialstudie oder auch nach Ausreden für eigenes Versagen an, nicht nach menschlichem Verständnis ).
Der zweite Satz könnte weg fallen, er ist missverständlich und tut nichts zur Geschichte, oder will Paul irgend etwas rechtfertigen?
Wieso "muss" Paul ihn "Erstaunlich" gut finden? Achtung Klischeedenken wird bedient.
Wahrscheinlich wird im Zusammenhang klar, welche Bedeutung dieser Abschnitt hat.
Er fällt m. E. ein wenig ab, gegen die anderen Teile. (Siehe Klischeebedenken und Eindimensinalität).
Dennoch gern gelesen, weil mir deine Art zu Erzählen gefällt.
Liebe Grüße
Gerda
Ich finde Paul jetzt nicht plötzlich unsympathisch. Allerdings habe ich mir darüber, ob Paul sympathisch wirkt bisher auch in den anderen Teilen keine Gedanken gemacht. Mich interessiert insgesamt mehr wie es weitergeht, welche Erlebnisse letztlich dazu führen, dass Paul so enttäuscht auf mich wirkt.
Meikes und Tanjas Verhalten finde ich echt „bescheiden“. Merkwürdige Frauen, die sich Paul an Land zieht, die sein Meinungsbild über Frauen bestimmen zu scheinen. Irgendwann wird er sich vielleicht einmal fragen (müssen) ob es auch an ihm liegt, dass er gerade mit solchen Frauen wie Tanja und Meike was anfängt.
Ich finde sein Haltung, bedingt durch persönliche Misserfolge glaubhaft gezeichnet.(Die Reflektion wird kommen, sich entwickeln denke ich).
Arrogant finde ich ihn nicht, eher wirkt er enttäuscht (und trotzig) von Tanja (Mirjam sowieso) und überhaupt von den Frauen, denn Meike kann er wohl ebenso wenig verstehen.
Ein paar Anmerkungen.
Paul Ost hat geschrieben:Angeblich war der „Intershop“ der beste Ort zum Resteficken.
Ich glaube dir sogar aufs Wort, dass dieser Ort den von dir zitierten Beinnamen hatte, aber brauchst du ihn? Wofür soll er denn stehen? Nur Paulks Stimmung beschreiben? Wenn ja, das kannst du anders, hier wird m. M. beim Leser irgend eine nicht gewollte Erwartungshaltung aufgebaut. Unwichtig für den Fortgang oder?
Paul Ost hat geschrieben:Paul gegenüber saß Meike aus Herne. Sie war so ziemlich die letzte Person auf Erden, die an ihm einen Narren gefressen hatte.
Ich lese das zunächst ironisch, so, als ob Paul nicht erwartet, dass Meike ihn treffen wollen wird. (Verstehe erst später was du meinst).
Hier würde ich umformulieren:"Narren gefressen" weg, zu klischeehaft. Ich würde einfach schreiben, dass Paul erstaunt war, dass Meike sich mit ihm verabredet hat, obwohl er sie sitzen gelassen hat.
Paul Ost hat geschrieben:Paul hatte gelächelt und ihr Recht gegeben. Sie konnte nicht anders. Ein Scheidungskind. Auch ihr Schalter hatte nur zwei Positionen: an und aus.
Soll Paul hier stark voreingenommen oder durch seine Erfahrungen mit Frauen geprägt gezeichnet werden? Ist mir zu sehr verallgemeinert, diese Geschichte mit dem Schalter finde ich zu Schwarz/Weiß. Zu behauptend.
Im Folgendens spricht mir der Protagonist zu eindimensional, zu betroffen und zu besserwisserisch in Richtung Sozialarbeiter. (Es hört sich für mich nach Sozialstudie oder auch nach Ausreden für eigenes Versagen an, nicht nach menschlichem Verständnis ).
Paul Ost hat geschrieben: Diesmal nicht. Paul hatte einfach zum Hörer gegriffen und Meikes Nummer gewählt. Dazu war sie schließlich da.
Der zweite Satz könnte weg fallen, er ist missverständlich und tut nichts zur Geschichte, oder will Paul irgend etwas rechtfertigen?
Paul Ost hat geschrieben:Tamir war Araber oder Nordafrikaner. Ein erstaunlich gut aussehender Mann, wie Paul fand.
Wieso "muss" Paul ihn "Erstaunlich" gut finden? Achtung Klischeedenken wird bedient.
Wahrscheinlich wird im Zusammenhang klar, welche Bedeutung dieser Abschnitt hat.
Er fällt m. E. ein wenig ab, gegen die anderen Teile. (Siehe Klischeebedenken und Eindimensinalität).
Dennoch gern gelesen, weil mir deine Art zu Erzählen gefällt.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
Da wir gerade vom Tode Watzlawicks erfahren haben, der uns die Theorie der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiungen näher gebracht hat, welche er ja eigentlich von Sophokles stahl, zitiere ich diesen Absatz, der mir ja als Lesart dieser Geschichte entgegenkommt.
Für mich stellt sich des Öfteren die Frage, wie dieser Mechanismus denn eigentlich funktionieren soll, wenn es doch in jeder Situation so viele Aktanten gibt, deren Prophezeiungen sich doch auch wechselseitig ausschließen könnten. Verstehst Du, was ich meine?
Zum zweiten unterstellst Du Paul, er sei seines Glückes eigener Schmied. (Eine Novelle von Keller, deshalb hier dieser festgefahrene Begriff). Mir scheint es oft eine Einstellungssache zu sein, ob Menschen glauben, sie seien ihrem Schicksal ausgeliefert oder sie würden es selber gestalten. Beide Sichtarten sind nur Interpretationen dessen, was ist. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem, was ist.
Was den Intershop betrifft: Wenn ich über bestimmte Städte schreibe, dann versuche ich diese zumindest realistisch anklingen zu lassen. Deshalb wird der Intershop hier so benannt. Ich habe keine Lust auf PC-Literatur.
Was den besserwisserischen Sozialarbeiter-Ton betrifft, fürchte ich, kann ich Dir nicht entgegenkommen. Du kannst Dich dagegen auflehnen, solche Aussagen ablehnen, Dich ihnen entgegenstellen, anders handeln, aber lesen wirst Du sie in meinen Texten trotzdem. (Im Sinne einer personalen Erzählung ist dies übrigens die Stelle, an der sich die Aufmerksamkeit des Er-Erzählers an einer Person festgebissen hat und deren Sichtweisen übernimmt. Angeblich soll James Joyce in seinen Dubliners hier wegweisend gewesen sein. Lies die Geschichten einmal. Alle Figuren sind liebenswert, gerade weil sie scheiternde Menschen sind.
Wie dem auch sei, ich freue mich über eure Interpretationen, die ja nicht nur etwas über diesen Text aussagen, sondern auch über das für heute neuentdeckte Wesen: die rätselhafte Leserin.
Grüße
paul
Merkwürdige Frauen, die sich Paul an Land zieht, die sein Meinungsbild über Frauen bestimmen zu scheinen. Irgendwann wird er sich vielleicht einmal fragen (müssen) ob es auch an ihm liegt, dass er gerade mit solchen Frauen wie Tanja und Meike was anfängt.
Da wir gerade vom Tode Watzlawicks erfahren haben, der uns die Theorie der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiungen näher gebracht hat, welche er ja eigentlich von Sophokles stahl, zitiere ich diesen Absatz, der mir ja als Lesart dieser Geschichte entgegenkommt.
Für mich stellt sich des Öfteren die Frage, wie dieser Mechanismus denn eigentlich funktionieren soll, wenn es doch in jeder Situation so viele Aktanten gibt, deren Prophezeiungen sich doch auch wechselseitig ausschließen könnten. Verstehst Du, was ich meine?
Zum zweiten unterstellst Du Paul, er sei seines Glückes eigener Schmied. (Eine Novelle von Keller, deshalb hier dieser festgefahrene Begriff). Mir scheint es oft eine Einstellungssache zu sein, ob Menschen glauben, sie seien ihrem Schicksal ausgeliefert oder sie würden es selber gestalten. Beide Sichtarten sind nur Interpretationen dessen, was ist. Sie sind nicht zu verwechseln mit dem, was ist.
Was den Intershop betrifft: Wenn ich über bestimmte Städte schreibe, dann versuche ich diese zumindest realistisch anklingen zu lassen. Deshalb wird der Intershop hier so benannt. Ich habe keine Lust auf PC-Literatur.
Was den besserwisserischen Sozialarbeiter-Ton betrifft, fürchte ich, kann ich Dir nicht entgegenkommen. Du kannst Dich dagegen auflehnen, solche Aussagen ablehnen, Dich ihnen entgegenstellen, anders handeln, aber lesen wirst Du sie in meinen Texten trotzdem. (Im Sinne einer personalen Erzählung ist dies übrigens die Stelle, an der sich die Aufmerksamkeit des Er-Erzählers an einer Person festgebissen hat und deren Sichtweisen übernimmt. Angeblich soll James Joyce in seinen Dubliners hier wegweisend gewesen sein. Lies die Geschichten einmal. Alle Figuren sind liebenswert, gerade weil sie scheiternde Menschen sind.
Wie dem auch sei, ich freue mich über eure Interpretationen, die ja nicht nur etwas über diesen Text aussagen, sondern auch über das für heute neuentdeckte Wesen: die rätselhafte Leserin.
Grüße
paul
Hallo Paul,
Kleinigkeiten:
aus MännerN
würde ich streichen
letzte streichen?
zu viele dochs auf einem Haufen
hinter
akzeptieren falsches Wort – „das so zu sehen“? Natürlich war ihr das völlig unvorstellbar?
wie Paul fand klingt ungeschickt: Fehlt eine Information, wenn du es streichst? Man blickt doch in dem Moment eh mit Paul auf den Mann, oder?
Den ersten Satz würde ich streichen (ergibt sich).
Das scheint mir noch nicht stimmig genug formuliert. Redet einer so? Ist das glaubwürdig? Da müsste eine Einführung hin, irgendein, „also“ oder „äh“ und ein Drumrumreden. Es müsste für meinen Geschmack fieser werden. Und nicht so Holzhammer-Mäßig („Betrug“).
„Also, weißt du, Meike, so was hätte ich jetzt nicht von dir gedacht.“
Meike schaut ihn erstaunt an.
„Solltest du ihm -" ein nachlässiges Nicken zum Rivalen -"nicht erstmal den Laufpass geben, bevor du…- ach, mach doch, was du willst.“
Oder so was.
Am Ende ist der Übergang zu dem "Egal" unglaubwürdig.
lg
Klara
Kleinigkeiten:
aus MännerN
Es war aber auch zu dumm.
würde ich streichen
dann kam ihre letzte Mail.
letzte streichen?
Tanjas Mutter habe doch ordentlich verdient. Ihr neuer Mann, den sie schon bald gefunden hatte, doch auch. An Geld habe es ihr doch nie gemangelt. Außerdem sprächen die Bilder doch eine andere Sprache.
zu viele dochs auf einem Haufen
hinter
ein Absatz?Italien fährt
Natürlich hatte sie sich geweigert, das zu akzeptieren.
akzeptieren falsches Wort – „das so zu sehen“? Natürlich war ihr das völlig unvorstellbar?
Ein erstaunlich gut aussehender Mann, wie Paul fand.
wie Paul fand klingt ungeschickt: Fehlt eine Information, wenn du es streichst? Man blickt doch in dem Moment eh mit Paul auf den Mann, oder?
Unter Widersachern mochte das so üblich sein. Fast konnte Paul ihm die Statusfrage nicht verübeln.
Den ersten Satz würde ich streichen (ergibt sich).
„Meike. Das geht so nicht. Du musst erst mit ihm Schluss machen. Betrug finde ich unfair.“
Das scheint mir noch nicht stimmig genug formuliert. Redet einer so? Ist das glaubwürdig? Da müsste eine Einführung hin, irgendein, „also“ oder „äh“ und ein Drumrumreden. Es müsste für meinen Geschmack fieser werden. Und nicht so Holzhammer-Mäßig („Betrug“).
„Also, weißt du, Meike, so was hätte ich jetzt nicht von dir gedacht.“
Meike schaut ihn erstaunt an.
„Solltest du ihm -" ein nachlässiges Nicken zum Rivalen -"nicht erstmal den Laufpass geben, bevor du…- ach, mach doch, was du willst.“
Oder so was.
Am Ende ist der Übergang zu dem "Egal" unglaubwürdig.
lg
Klara
Liebe Klara,
ich rede so!!! Ich kann nichts dafür!!! Wir werden uns aller Wahrscheinlichkeit nie kennen lernen, aber so ist das eben. Als "Schriftsteller" ist es natürlich ein bisschen schwierig, wenn es mir nicht gelingt, meine Figurensprache deutlicher von meiner eigenen abzusetzen, aber so ist das. Ich sage nie "äh" und "ähm" oder ähnliches.
Das "wie Paul fand" leitet eine Stelle ein, an der der Er-Erzähler sich wieder genauer auf Paul fokussiert. Zuvor war die Position ein wenig auktorialer.
"Akzeptieren" ist das völlig richtige Wort. Paul trifft Aussagen über die Zukunft, die dann eintreffen. Damit ist er Opfer und Täter dieser Prophezeiungen, über die ich weiter oben mit Gerda gesprochen habe. Nochmal zum Thema des (wie hieß das bloß) fokussierenden Er-Erzählers bei Joyce: An dieser Stelle ist der Er-Erzähler ganz besonders dicht an Paul dran. "Akzeptieren" ist deshalb sein Wort. Kennst Du die Dubliners?
Was das Verhältnis zwischen Paul und Tamir angeht. Da steht doch: Paul mag Tamir und hat deshalb Probleme, ihn als Widersacher zu sehen. Genauer: Er projiziert seine eigenen Gefühle auf Tamir. Der Gedanke ist: Ich könnte an seiner Stelle sein:
Alle anderen Vorschläge habe ich übernommen. Danke für die Hinweise.
Grüße
Paul
ich rede so!!! Ich kann nichts dafür!!! Wir werden uns aller Wahrscheinlichkeit nie kennen lernen, aber so ist das eben. Als "Schriftsteller" ist es natürlich ein bisschen schwierig, wenn es mir nicht gelingt, meine Figurensprache deutlicher von meiner eigenen abzusetzen, aber so ist das. Ich sage nie "äh" und "ähm" oder ähnliches.
Das "wie Paul fand" leitet eine Stelle ein, an der der Er-Erzähler sich wieder genauer auf Paul fokussiert. Zuvor war die Position ein wenig auktorialer.
"Akzeptieren" ist das völlig richtige Wort. Paul trifft Aussagen über die Zukunft, die dann eintreffen. Damit ist er Opfer und Täter dieser Prophezeiungen, über die ich weiter oben mit Gerda gesprochen habe. Nochmal zum Thema des (wie hieß das bloß) fokussierenden Er-Erzählers bei Joyce: An dieser Stelle ist der Er-Erzähler ganz besonders dicht an Paul dran. "Akzeptieren" ist deshalb sein Wort. Kennst Du die Dubliners?
Was das Verhältnis zwischen Paul und Tamir angeht. Da steht doch: Paul mag Tamir und hat deshalb Probleme, ihn als Widersacher zu sehen. Genauer: Er projiziert seine eigenen Gefühle auf Tamir. Der Gedanke ist: Ich könnte an seiner Stelle sein:
Er mochte Tamir. Wie musste der sich jetzt fühlen? Kommt abends in eine Kneipe und trifft seine Freundin mit einem anderen Mann. Und natürlich musste Paul an Mirjam denken und sich fragen, wie er in so einer Situation reagiert hätte.
Alle anderen Vorschläge habe ich übernommen. Danke für die Hinweise.
Grüße
Paul
Lieber Paul,
1. Sollst du mir nicht entgegenkommen.gif)
2. Schreibe ich dir nur meinen Lesereindruck - der für dich als Autor von Bedeutung sein könnte, aber nicht zwangsläufig sein muss.
3. Nehme ich eindimensinale Betrachtungen in Texten, die für ein betimmtes menschliches Verhalten gleich eine Schublade parat haben nicht ernst.
4. Vielleicht ergeht es nur mir so, das mag durchaus sein, mein Leben hat mich bisher anderes gelehrt.
5. Wenn ich Joyce lesen muss, um Paul zu verstehen - ist irgend etwas nicht so wie es ein sollte - oder?
6. Ich möchte in dieser Besprechung von dir wissen, was du durch deinen Text erreichen willst und nicht auf Joyce verweisen werden.
7. Ich bin schlicht eine Leserin, die deinen Text, wenn sie ihn nicht immer verstehen kann, so aber doch die Schritte deiner Protagonisten nachvollziehen können möchte.
Mir scheint, lieber Paul, dass du dich derzeit nicht recht wohl fühlst in deiner Haut. Du scheinst nicht wirklich aufnahmefähig für Kritik am Inhalt. Wenn du aber Texte postest, gehe ich davon aus, dass du nicht nur hören möchtest wie toll alles ist.
(Ich mag deine Texte, den Autor dahinter ganz gut leiden, deswegen erlaube ich mir hier mal Klartext zu schreiben).
Ich vermisse z. B. eine Stellungnahme zu der "Klischeegefahr"?
Interssiert dich das nicht?
Auch habe ich deinem Protagonisten eine eindimensionale Sichtweise vorgehalten, dazu kam auch nichts, außer dass ich mich als Leserein gegen so was auflehnen kann ...
Ich bin nicht beleidigt, aber irgendwie finde ich schon du könntest da weniger dürftig formulieren
Sonst lese ich dein nächstes Kapitel und bleibe stumm.
Vielleicht wäre es dir lieber, dann sag es.
Liebe Grüße
Gerda
Paul hat geschrieben:Was den besserwisserischen Sozialarbeiter-Ton betrifft, fürchte ich, kann ich Dir nicht entgegenkommen. Du kannst Dich dagegen auflehnen, solche Aussagen ablehnen, Dich ihnen entgegenstellen, anders handeln, aber lesen wirst Du sie in meinen Texten trotzdem. (Im Sinne einer personalen Erzählung ist dies übrigens die Stelle, an der sich die Aufmerksamkeit des Er-Erzählers an einer Person festgebissen hat und deren Sichtweisen übernimmt. Angeblich soll James Joyce in seinen Dubliners hier wegweisend gewesen sein. Lies die Geschichten einmal. Alle Figuren sind liebenswert, gerade weil sie scheiternde Menschen sind.
1. Sollst du mir nicht entgegenkommen
.gif)
2. Schreibe ich dir nur meinen Lesereindruck - der für dich als Autor von Bedeutung sein könnte, aber nicht zwangsläufig sein muss.
3. Nehme ich eindimensinale Betrachtungen in Texten, die für ein betimmtes menschliches Verhalten gleich eine Schublade parat haben nicht ernst.
4. Vielleicht ergeht es nur mir so, das mag durchaus sein, mein Leben hat mich bisher anderes gelehrt.
5. Wenn ich Joyce lesen muss, um Paul zu verstehen - ist irgend etwas nicht so wie es ein sollte - oder?
6. Ich möchte in dieser Besprechung von dir wissen, was du durch deinen Text erreichen willst und nicht auf Joyce verweisen werden.
7. Ich bin schlicht eine Leserin, die deinen Text, wenn sie ihn nicht immer verstehen kann, so aber doch die Schritte deiner Protagonisten nachvollziehen können möchte.
Mir scheint, lieber Paul, dass du dich derzeit nicht recht wohl fühlst in deiner Haut. Du scheinst nicht wirklich aufnahmefähig für Kritik am Inhalt. Wenn du aber Texte postest, gehe ich davon aus, dass du nicht nur hören möchtest wie toll alles ist.
(Ich mag deine Texte, den Autor dahinter ganz gut leiden, deswegen erlaube ich mir hier mal Klartext zu schreiben).
Ich vermisse z. B. eine Stellungnahme zu der "Klischeegefahr"?
Interssiert dich das nicht?
Auch habe ich deinem Protagonisten eine eindimensionale Sichtweise vorgehalten, dazu kam auch nichts, außer dass ich mich als Leserein gegen so was auflehnen kann ...
Ich bin nicht beleidigt, aber irgendwie finde ich schon du könntest da weniger dürftig formulieren
Sonst lese ich dein nächstes Kapitel und bleibe stumm.
Vielleicht wäre es dir lieber, dann sag es.
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Paul,
mir kommt es so vor, als läge dieser Teil zeitlich etwa zwischen Teil 2 und drei, chronologisch betrachtet; egal jetzt, ob du den Text insgesamt später oder jetzt schon asynchron oder synchron gestalten willst. Liege ich mit dieser Vermutung falsch?
Kleine Details
besser vielleicht: früh genug da war/kam
Welle? Welle aus? eine Weile Neid?
Hier frage ich mich, warum Tamir weiß, wo sie ist
Ich glaube, dass es "sitzen" würde, wenn der Satz nicht dastünde, unkommentiert, erzähltechnisch empfinde ich das so, wie es jetzt ist, als schwächer.
Ich finde nicht, dass sich dieser Teil in Qualität oder Paulcharakter von den anderen Teilen unterscheidet. Paul ist in allen Teilen distanziert, aber dabei. Und das einige Episoden mehr "Zeitbezug" haben und andere weniger ist für mich angenehm und bricht nicht den Stil.
Beim Charakter Paul und auch den Frauen geht es auch nicht um gut oder schlecht, jedenfalls für mich nicht und deshalb gliedere ich nicht in symphatisch oder unsympathisch, allerdings schon in mitfühlen oder nicht. ich glaube über gut oder schlecht ist Paul schon lange hinweg oder kennt diese Kategorien nicht, in jedem Fall sind sie nicht die Parameter dieser Geschichte, wenn es um einzelne Figuren geht.
Die Meikestelle finde ich gut durchgezogen - den Enddialog dann nochmal besonders gelungen, auch Pauls Auftritt gegenüber Tamir.
Meikes Sprache ich etwas zu überzogen, ich würde sie auch stark zeichnen, aber minimal dezenter, auch um sie nicht zu einem vollständigem Witz zu karikieren und so zu langweilig zu gestalten. Ich glaube, dass durch etwas feinere Justierung sie genauso dumm oder einfach oder schlicht oder was auch immer sein kann, das ganze aber echter und weniger erzählt wirkt, auch auf den Charakter Paul hin gelesen (der durchaus eine Meike nimmt, aber wenn sie etwas weniger karikiert spricht (orignal kann das ja durchaus genau so sein, aber im Text wirkt es dann anders) noch näher an diese Tatsache ranrückt...)
So langsam changiert der Titel des ganzen Projekts auch zwischen den verschiedenen Städten, was mir auch sehr gut gefällt.
Liebe Grüße,
Lisa
mir kommt es so vor, als läge dieser Teil zeitlich etwa zwischen Teil 2 und drei, chronologisch betrachtet; egal jetzt, ob du den Text insgesamt später oder jetzt schon asynchron oder synchron gestalten willst. Liege ich mit dieser Vermutung falsch?
Kleine Details
weil das Publikum zumeist aus Männern bestand, aber es gab, wenn man früh genug war
besser vielleicht: früh genug da war/kam
Paul spürte eine Weile von Neid
Welle? Welle aus? eine Weile Neid?
„Ja klar. Boar Tamir. Ich dachte du wärst heute Abend bei deinen Freunden.“
„Ich hatte Sehnsucht nach dir, Schatz.“
Hier frage ich mich, warum Tamir weiß, wo sie ist
Das hatte gesessen.
Ich glaube, dass es "sitzen" würde, wenn der Satz nicht dastünde, unkommentiert, erzähltechnisch empfinde ich das so, wie es jetzt ist, als schwächer.
Ich finde nicht, dass sich dieser Teil in Qualität oder Paulcharakter von den anderen Teilen unterscheidet. Paul ist in allen Teilen distanziert, aber dabei. Und das einige Episoden mehr "Zeitbezug" haben und andere weniger ist für mich angenehm und bricht nicht den Stil.
Beim Charakter Paul und auch den Frauen geht es auch nicht um gut oder schlecht, jedenfalls für mich nicht und deshalb gliedere ich nicht in symphatisch oder unsympathisch, allerdings schon in mitfühlen oder nicht. ich glaube über gut oder schlecht ist Paul schon lange hinweg oder kennt diese Kategorien nicht, in jedem Fall sind sie nicht die Parameter dieser Geschichte, wenn es um einzelne Figuren geht.
Die Meikestelle finde ich gut durchgezogen - den Enddialog dann nochmal besonders gelungen, auch Pauls Auftritt gegenüber Tamir.
Meikes Sprache ich etwas zu überzogen, ich würde sie auch stark zeichnen, aber minimal dezenter, auch um sie nicht zu einem vollständigem Witz zu karikieren und so zu langweilig zu gestalten. Ich glaube, dass durch etwas feinere Justierung sie genauso dumm oder einfach oder schlicht oder was auch immer sein kann, das ganze aber echter und weniger erzählt wirkt, auch auf den Charakter Paul hin gelesen (der durchaus eine Meike nimmt, aber wenn sie etwas weniger karikiert spricht (orignal kann das ja durchaus genau so sein, aber im Text wirkt es dann anders) noch näher an diese Tatsache ranrückt...)
So langsam changiert der Titel des ganzen Projekts auch zwischen den verschiedenen Städten, was mir auch sehr gut gefällt.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Gerda,
entschuldige bitte, wenn es mir nicht gelingt zu allem und jedem einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Mein Brotberuf lässt mir gerade viel Spielraum, aber nicht unendlich viel. Inhaltliche Kritik nehme ich zur Kenntnis, kann aber deshalb nicht die Inhalte ändern.
Bei Joyce ging es mir um eine Erzähltechnik, die dieser in den Dubliners zuerst angewandt hat. Die Geschichten gelten als Vorstufe zu seinem großen Roman. Mir gefällt es eben, wenn sich aus der scheinbar auktorialen Grundsituation eine Figur herauskristallisiert, deren Sichtweisen dann die dritte Person kontaminieren. Das finde ich toll.
Ich verstecke mich nicht hinter Joyce, sondern beziehe mich auf eine Technik des Schreibens, in deren Anwendung ich mich übe. Ob mir das gelingt, ist eine andere Frage. Eine identifikatorische Lesart ist reizend, aber nicht immer wünschenswert. Mir wurde das klar, als ich Manns Zauberberg las. Ich wollte unbedingt wissen, was mit der Russin geschieht. Am Ende hatte ich alle Nafta-Setembrini-Dialoge nur deshalb in mich aufgenommen, weil ich die Liebesgeschichte wollte.
Die Klischeegefahr kann ich nicht entdecken. Deshalb habe ich mich dazu auch nicht geäußert. Schreibe ruhig Deine Meinung auf, sie muss ja deshalb nicht gleich meine werden.
Wenn Du nicht kommentieren möchtest, dann lass es doch einfach. Mir damit zu drohen, dass Du es nicht mehr tust, ist albern. Ich lese Deine Stellungnahmen ja gerne. Aber am Inhalt will ich deshalb nicht großartig etwas ändern.
Gerne kannst Du meinem Protagonisten eine eindimensionale Haltung vorwerfen. Es ist ein gutes Zeichen, wenn Du seine Haltungen und Handlungen hinterfragst.
Was Pauls Sichtweise zum Thema Trennungen betrifft, so schiebe ich ihm einfach ein paar Ansichten unter, die statistischen Ursprungs sind. Ich glaube nicht jede Statistik, denke aber über viele nach. (Das gilt schon für die allerersten Texte, die ich hier eingestellt habe.)
Wie ich mich in meiner Haut fühle, ist, glaube ich, an dieser Stelle irrelevant. Du suchst den Menschen hinter den digitalen Zeichen, wirst dort aber nichts finden.
In diesem Sinne
paul
entschuldige bitte, wenn es mir nicht gelingt zu allem und jedem einen ausführlichen Kommentar zu schreiben. Mein Brotberuf lässt mir gerade viel Spielraum, aber nicht unendlich viel. Inhaltliche Kritik nehme ich zur Kenntnis, kann aber deshalb nicht die Inhalte ändern.
Bei Joyce ging es mir um eine Erzähltechnik, die dieser in den Dubliners zuerst angewandt hat. Die Geschichten gelten als Vorstufe zu seinem großen Roman. Mir gefällt es eben, wenn sich aus der scheinbar auktorialen Grundsituation eine Figur herauskristallisiert, deren Sichtweisen dann die dritte Person kontaminieren. Das finde ich toll.
Ich verstecke mich nicht hinter Joyce, sondern beziehe mich auf eine Technik des Schreibens, in deren Anwendung ich mich übe. Ob mir das gelingt, ist eine andere Frage. Eine identifikatorische Lesart ist reizend, aber nicht immer wünschenswert. Mir wurde das klar, als ich Manns Zauberberg las. Ich wollte unbedingt wissen, was mit der Russin geschieht. Am Ende hatte ich alle Nafta-Setembrini-Dialoge nur deshalb in mich aufgenommen, weil ich die Liebesgeschichte wollte.
Die Klischeegefahr kann ich nicht entdecken. Deshalb habe ich mich dazu auch nicht geäußert. Schreibe ruhig Deine Meinung auf, sie muss ja deshalb nicht gleich meine werden.
Wenn Du nicht kommentieren möchtest, dann lass es doch einfach. Mir damit zu drohen, dass Du es nicht mehr tust, ist albern. Ich lese Deine Stellungnahmen ja gerne. Aber am Inhalt will ich deshalb nicht großartig etwas ändern.
Gerne kannst Du meinem Protagonisten eine eindimensionale Haltung vorwerfen. Es ist ein gutes Zeichen, wenn Du seine Haltungen und Handlungen hinterfragst.
Was Pauls Sichtweise zum Thema Trennungen betrifft, so schiebe ich ihm einfach ein paar Ansichten unter, die statistischen Ursprungs sind. Ich glaube nicht jede Statistik, denke aber über viele nach. (Das gilt schon für die allerersten Texte, die ich hier eingestellt habe.)
Wie ich mich in meiner Haut fühle, ist, glaube ich, an dieser Stelle irrelevant. Du suchst den Menschen hinter den digitalen Zeichen, wirst dort aber nichts finden.
In diesem Sinne
paul
Lieber Paul,
ich habe nicht "gedroht", nicht mehr zu kommentieren, (finde ich merkwürdig, wie du meine Worte interpretierst) aber ich möchte Antworten, weil ich sonst das Gefühl habe, mich für die Katz zu plagen..gif)
(Ich könnte meine Zeit dann anders, als damit verbringen, einen Kommentar zu schreiben, wenn ich wüsste, du legst keinen Wert darauf. Das trifft aber offenbar nicht zu, denn du hast geschrieben, dass du die Stellungnahmen gern liest)
Ich will auch nicht, dass du mir zustimmst; aber auf das was ich hinterfrage, bemängele, einzugehen wäre schön, (weil ich dabei auch immer ein wenig lernen möchte).
Wenn ich schreibe, dass du dich möglicherweise im Moment nicht wohl fühlst in deiner Haut, so kannst du wohl nur zu der Meinung gelangen, ich suchte tatsächlich den Menschen hinter den Buchstaben.
(Übrigens ein für mich herrliches, wenn nicht typisches Missverständnis zwischen Männern und Frauen. Ich hätte wissen können, dass du so denken wirst, weil du das alles völlig sachbezogen behandelt haben möchtest).
Ich habe die Folgerung, du fühltest dich nicht wohl in deiner Haut, aus dem teilweise, nicht nur in diesem Faden ungewohnt fast rigide anmutenden "Ton" geschlossen, den ich an dir bisher an dir noch nicht wahr genommen hatte. Ich dachte, dass es dir möglichweise derzeit nicht gut gehe, eine kleine Unpässlichkeit vielleicht, die dich kühler, bestimmter formulieren lässt.
Dass aber hinter den Buchstaben tatsächlich ein Mensch sitzt und kein Dummy,
hast du geradezu damit bewiesen, dass du dies verneinst.
Schön, dass du hier im Blauen Salon schreibst, lieber Paul!
Liebe Abendgrüße
Gerda
ich habe nicht "gedroht", nicht mehr zu kommentieren, (finde ich merkwürdig, wie du meine Worte interpretierst) aber ich möchte Antworten, weil ich sonst das Gefühl habe, mich für die Katz zu plagen.
.gif)
(Ich könnte meine Zeit dann anders, als damit verbringen, einen Kommentar zu schreiben, wenn ich wüsste, du legst keinen Wert darauf. Das trifft aber offenbar nicht zu, denn du hast geschrieben, dass du die Stellungnahmen gern liest)
Ich will auch nicht, dass du mir zustimmst; aber auf das was ich hinterfrage, bemängele, einzugehen wäre schön, (weil ich dabei auch immer ein wenig lernen möchte).
Wenn ich schreibe, dass du dich möglicherweise im Moment nicht wohl fühlst in deiner Haut, so kannst du wohl nur zu der Meinung gelangen, ich suchte tatsächlich den Menschen hinter den Buchstaben.
(Übrigens ein für mich herrliches, wenn nicht typisches Missverständnis zwischen Männern und Frauen. Ich hätte wissen können, dass du so denken wirst, weil du das alles völlig sachbezogen behandelt haben möchtest).
Ich habe die Folgerung, du fühltest dich nicht wohl in deiner Haut, aus dem teilweise, nicht nur in diesem Faden ungewohnt fast rigide anmutenden "Ton" geschlossen, den ich an dir bisher an dir noch nicht wahr genommen hatte. Ich dachte, dass es dir möglichweise derzeit nicht gut gehe, eine kleine Unpässlichkeit vielleicht, die dich kühler, bestimmter formulieren lässt.
Dass aber hinter den Buchstaben tatsächlich ein Mensch sitzt und kein Dummy,
.gif)
Schön, dass du hier im Blauen Salon schreibst, lieber Paul!
Liebe Abendgrüße
Gerda
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste