zwie-gespalten - vorher o. t. (kröte)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 25.03.2007, 14:42

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 28.08.2007, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 31.03.2007, 20:15

Liebe Gerda,

ich habe Schwierigkeiten mit dem Gedicht, vielleicht weil das Bild der Kröte bei mir nicht funktioniert, der Ekel mag da nicht kommen. Allerdings hilft mir das Gedicht dabei auch nicht, die "Zentralperspektive", die unverhohlen "Ich" sagt, wo sie "Ich" meint nimmt mich nicht mit und die Hoffnung, das mit "Kröte" der Ekel schon ganz allein kommt, erfüllt sich bei mir nicht. Das Bild der Schlangen (das habe ich aber gelernt, dass Ottern etwas anderes sind als Otter, merci :-) ) als Bürde wirkt zudem schief.
Leider fehlt mir in den Schlusszeilen auch die Richtung, ich kann mir nicht recht denken (oder zu viel), was an Stelle der Pünktchen stehen sollte.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 01.04.2007, 23:16

Lieber Max,

Danke für deinen Kommentar.

ich "diktiere" ja auch nicht ein Bild des "Sich-Ekeln-Müssens". ;-)
Vielleicht steht die Kröte für eine Last, vielleicht für Weisheit? Oder für etwas, was das Lyrich sieht, aber nicht sehen will?
Es muss es nicht zwangsläufig Ekel aufkommen, nicht wahr.
Und unter dieser Ebene zu allem Überfluss, haben es sich auch noch Ottern und Schlangen bequem gemacht.
Für mich steht dieser Text so, ich kann dir die Schieflage denn wohl nicht ersparen;-)
Ich möchte ihn auch nicht aufdröseln.
Einzig wegen des Titels bin ich noch auf der Suche.

Liebe Grüße
Gerda

PS Nicht wundern, aber derzeit kann ich glaube ich an meinen Texten nichts bzw. nur ganz wenig ändern.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 01.04.2007, 23:31

Hallo Gerda

Dass Du an diesem Text nichts ändern kannst, ist Dein gutes Recht.

Und dann komme ich auch noch zu allem Überfluss mit einem Änderungsvorschlag daher. Wie wäre es Nattern in Vipern zu ändern? Nattern sind ja eigentlich ganz harmlose Schangen (wenn man davon absieht, dass viele Menschen sich einfach vor Schlangen an sich ekeln). Oder kommt es Dir auf den ähnlichen Klang der Wörter Nattern - Ottern an?

Zum Titel; Wie wäre: "Am Boden"?

Schönen Abend wünsch ich Dir

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 02.04.2007, 17:36

Lieber Jürgen,

danke für dein Nachdenken.
"Am Boden" trifft es noch nicht so richtig, denn das Lyrich scheint ja noch die Übersicht zu haben, um abzwägen ... :confused:
Mir schießt gerade, so etwas in Richtung : "auf der lauer", durch den kopf, weil das auch gut in beide Richtungen zu deuten ginge. > Lyrich > Schlangen.
(Oder "lauernd", "kauernd", werde weiter nachdenken)

Bezüglich der "nattern", bitte ich zu bedenken, dass es Giftnattern gibt, die zwar nicht zur Familie "echter Nattern" gehören, aber hochgiftig und gefährlich gleich Vipern sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Giftnattern
Du liegst ganz richtig, ich möchte "nattern" des Klangs wegen "behalten".

Liebe Grüße und nochmals Danke :smile:
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 27.05.2007, 14:31

Liebe Lisa,

gerade bewege ich mich mal durch alte Texte,
Hier fiel mir dein toller Vorschlag auf, "Vom Regen in die Schlangen" zu dem ich noch nichts gesagt habe.
Wahrscheinlich ist er als Titel für das Gedicht zu lang ... oder meintest du, ich könne die abgewandelte Redensart nehmen? Käme mir fast vor, als würde ich eine Idee bei dir klauen ;-)
"aber", allein ist mir ein wenig zu wenig ... :confused:
Aber vielleicht ginge auch
"Vom Regen in ... " oder "von der kröte in die schlangen"

Ich bin trotz der verstrichenen Zeit immer noch unsicher, was ich nehmen soll. Aber einen Titel braucht es.
Wenn ich darüber intensiv nachdenke, hat das Gedicht so etwas von, "es kann immer noch schlimmer kommen" ... aber dazu eine Verknappung fällt mir nicht ein.

Liebe Grüße
Gerda
... und entschuldige bitte, dass ich erst jetzt darauf noch einmal eingehe.

Gast

Beitragvon Gast » 22.08.2007, 11:13

... schon wieder sind ein paar Monate vergangen und ein Titel ist mir bisher nicht zugefallen.

Heute denke ich, dass "vom regen in die..." zu viel vorwegnimmt ...
Es passiert mir höchst selten, dass ich um Titel Kämpfe ausfechte, aber hier ist es so.

Wie wäre denn einfach: "übel"? oder ausführlicher: "das kleinere übel"?

Vielleicht entdeckt ja der Eine oder Andere, der das Gedicht kommentiert hat, meine Frage.
Ich würde mich über ein nochmaliges Feedback freuen.


Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.08.2007, 12:00

Hallo Gerda,

wie wäre: "auf der Lauer" als Titel?
Dieses "auf der Lauer" könnte sich nämlich auf mehrere Dinge beziehen: auf das LI selbst, auf die Situation des LIs und auf die Kröte und die Schlangen.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 23.08.2007, 12:44

Liebe Mucki,

herzlichen Dank dir fürs Nachddenken. "auf der lauer" ist gut, wenngleich es mich noch nicht auf die Schnelle überzeugt. Ich werde noch ein wenig nachdenken müssen, über

"auf der lauer"
"vom regen in ..."
"das kleinere übel" oder "übel" ... :confused:

Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 26.08.2007, 08:46, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 23.08.2007, 17:43

Liebe Gerda,

wie wäre denn

Vom Töten und vom Aber

oder nur "Aber" (vom Aber?)

oder "ein leichtes"

?

So meine Ideen .-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 24.08.2007, 17:38

Hallo Gerda,

mir gefällt das Gedicht (schön, dass es nochmal "hochgekommen ist). Das heißt, mir gefällt, was es ausdrückt. Vom Ton her ist es mir noch ein wenig zu unentschlossen. Eigentlich hat es einen schönen ironischen Klang, bis auf das Wort Bürde.

Von der Logik her, wäre es schwierig die Kröte zu zertreten, wenn sie in einem dunklen Erdloch sitzt, oder?

Für meinen Geschmack noch ein klein wenig unrund.

Liebe Grüße

Sam


PS: Ach ja, als Titelvorschlag: "Kröten töten" :frosch:

Gast

Beitragvon Gast » 26.08.2007, 12:41

Liebe Lisa,

das finde ich schön, dass du dich noch einmal meldest, leider habe ich indess den Eindruck, dass mir die Vorschläge immer noch etws fremd sind ... gerade fällt mir ein "vom unterdrücken" ... Ich denke ich nähere mich dem an, was in meinem Unterbewusstsein schlummert. Danke dir.

Lieber Sam,

du findest den text noch einwenig unrund ... nun, das ist er wohl auch. Wenn ich zugrundelege, dass ein Mensch mit einem Problem, was ihn belauert nicht fertig wird, weil er ahnt, das nach der "Lösung" möglichweise die wirklichen Probleme erst recht anfangen ... vom Regen in die Traufe, s. o. , dann wird da nichts rundes draus.
Das Bild "die Kröte zu zertreten" (die im Erdloch eigentlich unerreichbar ist) mag praktisch nicht funktionieren, sehr wohl aber bildlich, sodass ich das streng Logische außer Acht gelassen habe.
Meinst du , dass "last" statt "bürde", besser passen würde?
Vielen Dank auch dir.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

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noel
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Beitragvon noel » 27.08.2007, 10:32

dann lege ich auch wOrte
in diesen thread, unbedacht & ungelesen des
bereits....

wir haben eine kröte, die blöde_öde blickt
& doch auch hämisch sich verhält
sie weiß um ihre blödheit
aber sie weiß auch um ihre kraft als bild
um das verhalten am bild durch das LI
mir eine suche nach
etwas, was
in der urtiefe erhofft wird/wurde
& von dem man dennoch
ob der häme weiß
ES wird nienicht sein...

dem LI reicht nie giftig nährende natter
& der otter, der zernagt als bild
aber erschhlüge sie dies hoffnungs
_LOS_es bild
wäre man der schlange
dem verlangen ohne
tiefe aus
_gesetzt




die kröte sitzt - pumpt
im dunklen, feuchten erdloch
hau ab
starr und blöde schaut sie mich an
hat trotzdem etwas hämisches
hau ab
ich will das bild nicht in mir tragen
nattern und ottern sind mir bürde genug
hau ab

die kröte zu töten wäre ein leichtes
ein tritt und sie wäre brei

aber die schlangen ...


so erlese ich die zeilen
was mir nicht augt
sind die sehr umgangssrachlichen einschübe
aber gerade das zeigt mir auch den disput
& die menschlich ebene
auf der es sich abspielt...

zwiegespalten demnach
mein nicht mögen

bg
noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.08.2007, 14:40

Hallo Gerda,

durch Noels Kommentar kam ich auf die Idee, dass
"Zwiegespalten" evtl. der passende Titel sein könnte? (oder: zwiespältig oder: im Zwiespalt)
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 28.08.2007, 14:38

Liebe Mucki,

die Idee ist Klasse, ich tendiere sehr dazu sie auf zugreifen ... vielen, lieben Dank für dein aufmerksames Verfolgen. Jetzt habe ich den Titel: "zwie-gespalten". Damit erweitert sich die Bedeutungsebene nämlich noch @ Schlange @ Doppelzüngigkeit @ Zwiespalt @ unentschlossen

Liebe noel,

eine völlig andere interPretation, aber eine überaus interessante, ja durchaus, das wäre möglich, aber ;-) im "aber" da liegt es, dass das Lyrich genauso zwiegespalten ist, wie du es nach dem Lesen warst ...
Danke für dein Lesen und Zweifeln.

liebe Grüße
Gerda


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