Überarbeitete Version
Am liebsten Dackel
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gern staubsaugte. Es hatte nur immer an brauchbarem Fuhrpark gemangelt.
Neulich hatte mein Vater mir dann einen 'Beutellosen' aus dem Angebot mitgebracht, für neununddreißig Neunzig. Bei solchen Schleuderpreisen regen sich bei mir immer umgehend gehörige Zweifel. Für die Kohle bekommt man gerade mal die Verpackung, den Übersee-Transport, das Marketing und die Zollgebühren, das VDE-Abzeichen-Plagiat und die achtundzwanzigsprachige Bedienungsumleitung. Nie im Leben kann da noch ein Staubsauger mit drin sein.
Es blieb mir jedoch keine Wahl: Der Vorgänger hatte alle Viere von sich gestreckt; bei der fortschreitenden Schließmuskelschwäche war mit Klebeband einfach nichts mehr zu machen.
Ich hatte zwar schon vor einiger Zeit einmal mit dem Neuen gesaugt, erinnere mich aber, nicht recht Spaß daran gefunden zu haben. Statt des herkömmlichen Staubbeutels verfügte er nämlich über einen mit feinstem Nylongewebe bespannten Einsetztrichter und insgesamt drei (!) Filtervliese, die - jedes für sich - etwas anderes verhinderten. Das erste schützte offensichtlich vor dem Eindringen von Blechdosen oder Büstenhaltern in die Innereien des Gerätes, das zweite den Motor vor dem Einsaugen von Staub, und das dritte die Umwelt vor dem Ausblasen desselben.
Mir ist es so, als ob ich beim letzten Saugen diese Filter alle hatte reinigen müssen, wegen der Haare, und weil auch zugegebenermaßen viel Staub zusammengekommen war. Ich hatte sogar die Vliese - wie herstellerseits empfohlen - sofort nass ausgewaschen und den Trichter mit dem Pinsel entflust. Das Gerät harrte also frisch gebürstet der Dinge, die da kämen.
Gänzlich ungebürstet hingegen harrten mein Teppich und ich dem sich völlig unerwartet angemeldeten Damenbesuch, und da sollte man mal langsam ...
Früher hatte man ja immer Köter und trug selbst das Haar lang, damit sichs auch lohnte. 'Günther', der Hirtenhund, lag jedoch längst beim Koreaner im süß-sauren Hundehimmel, und die eigene Kopfwolle hatte kürzlich - einer Sektlaune folgend - den Weg zur Auflockerung des Schnellkomposterinhaltes gefunden.
Wenn man nun weder Hund noch Matte sein eigen nennt, dann ist zumindest das flusende Schaffell vor dem Bett Pflicht. Die dunkle Auslegeware im Schlafzimmer hatte sich binnen nur weniger Wochen in einen einzigen Lammflaum verwandelt, was nun - bei der ersten Frühlingssonne - doch arg zutage trat, und irgendwie unschön aussah.
Ergo betrete ich die Kammer, und da steht er:
Mein CLA-TRONIC BS 1240 Whirl Power 1500 Watt. In mattsilber. Mit Geländebereifung. Aus dem Angebot. "Geht los, honey!"
Kaum ist der erste Quadratmeter Lammwolle gesaugt, da zischt er auch schon. Das Geräusch ist mir nicht unbekannt. Er saugt Fremdluft. Am Motor vorbei. Das bedeutet: Filter reinigen. Schon wieder?
Also gut, wir öffnen den Schnappverschluss und entnehmen den Dreckbehälter. Das Design ist so ausgewählt, dass er auch genau in eine Melitta-Kaffeemaschine passte. Müsste man nur vorher mal spülen.
Aus Versehen geraten wir nun an den Auslöseknopf, der den Boden des Gefäßes öffnet - ganz anders als es bei einer Kaffeekanne jemals möglich wäre - und somit einen erklecklichen Teil des Feinstaubs auf die komplementärfarbene Auslegeware verklappt.
Sodann fummeln wir die drei Vliese aus den Halterungen, und tragen das ganze Geraffel auf den Hof hinaus, zum Komposthaufen. Die schwarze Haushose zeigt inzwischen enorme Puderränder.
Wir reißen uns einen Fingernagel ein bei dem Versuch, das Vlies POS 23 mit dem Vlieseinsatz POS C herauszumaniküren, und als der Plastiktrichter endlich herausflappt, kommt eine scharfe Ostböe von schräg unten und sagt: Frau Holle. Wir treten - etwas zu spät - aus der Windrichtung und reinigen den Filtereinsatz mit einem Echthaar-Marderpinsel aufs Penibelste. Die Haare werden mit angespitzen Fingern aus dem Umluftkanal der Kaffeekanne gefriemelt, zwischendurch wird ordentlich geniest. Die Vliese - POS 24 und 25 - schlagen wir an einer Mauerkante tüchtig aus; der Hof liegt in dichtem Nebel. Der Ost weht alles wieder zum Fenster in die Wohnung hinein. Das schwarze T-Shirt sieht aus wie fünfhundert Wäschen später. Wir beginnen, uns den guten alten Staubsaugerbeutel zurückzuwünschen.
Hilft aber jetzt nicht, wir bekommen Damenbesuch. Also rein, saugen! An dem Netzkabel finden sich aufwendig montierte, verschiedenfarbige Markierungen, die das nahende Ende der unglaublichen Reichweite des CLA-TRONIC Whirl Power - drei Meter - ankündigen.
Ich wähle eine zentrale Steckdose, schalte die tausendfünfhundert Watt ein, am Stück, und sehe meine Wohnung in einer mauerdurchbruchsfolgenähnlichen Verpuffung in Schutt und Asche versinken. Vlies POS 25 muss versagt haben. Zorn ist ein milder Ausdruck.
Der CLA-TRONIC fliegt am Stück aus dem Fenster und zerschellt auf dem eingestaubten Pflaster, ein Rad eiert herum, der Steckdoseneinsatz zupft sich nach Gelb und Rot aus der Wand und folgt klaglos dem Netzkabel ins Freie.
Ich weigere mich ab sofort, mit so einem Gerät unter einem Dach zu wohnen. Dann lieber mit einem Hirtenhund.
Ich hole jetzt meinen schnurlosen LEIFHEIT regulus aus der Kammer und staubdackele mich durchs Schlafgemach, ganz leise,
und völlig staubfrei.
Am liebsten Dackel
Es ist ja nicht so, dass ich nicht gern staubsaugte. Es hatte nur immer an brauchbarem Fuhrpark gemangelt.
Wenn man schon keinen Köter hat, trägt man halt selbst das Haar lang, damit sichs auch lohnt. Neulich hatte mein Vater mir dann einen 'Beutellosen' aus dem Angebot mitgebracht, für neununddreißig Neunzig. Ich hatte da so meine Zweifel. Der Vorgänger jedoch hatte alle Viere von sich gestreckt, denn bei der fortschreitenden Schließmuskelschwäche war mit Klebeband einfach nichts mehr zu machen.
Ich hatte zwar schon vor einiger Zeit einmal mit dem Neuen gesaugt, erinnere mich aber, nicht recht Spaß daran gefunden zu haben. Statt des herkömmlichen Staubbeutels verfügte er nämlich über einen mit feinstem Nylongewebe bespannten Einsetztrichter und insgesamt drei (!) Filtervliese, die - jedes für sich - etwas anderes verhinderten. Das erste schützte offensichtlich vor dem Eindringen von Blechdosen oder Büstenhaltern in die Innereien des Gerätes, das zweite den Motor vor dem Einsaugen von Staub, und das dritte die Umwelt vor dem Ausblasen desselben.
Mir ist es so, als ob ich beim letzten Saugen diese Filter alle hatte reinigen müssen, wegen der Haare, und weil auch zugegebenermaßen viel Staub zusammengekommen war. Ich hatte sogar die Vliese - wie herstellerseits empfohlen - nach der fünften Runde nass ausgewaschen und den Trichter mit dem Pinsel entflust. Das Gerät harrte also frisch gebürstet der Dinge, die da kämen.
Und ebendiese drohten sich nun in freudiger Erwartung von Damenbesuch anzukündigen, und da sollte man mal...
Denn wenn man weder Hund noch Matte hat, dann ist zumindest das flusende Schaffell vor dem Bett Pflicht. Die dunkle Auslegeware im Schlafzimmer hatte sich binnen nur weniger Wochen in einen einzigen Lammflaum verwandelt, was nun - bei der ersten Frühlingssonne - doch arg zutage trat, und irgendwie unschön aussah.
Ergo betrete ich die Kammer, und da steht er:
Mein CLA-TRONIC BS 1240 Whirl Power 1500 Watt. In mattsilber. Mit Geländebereifung. Aus dem Angebot. "Geht los, honey!"
Kaum ist der erste Quadratmeter Lammwolle gesaugt, da zischt er auch schon. Das Geräusch ist mir nicht unbekannt. Er saugt Fremdluft. Am Motor vorbei. Das bedeutet: Filter reinigen. Schon wieder?
Also gut, wir öffnen den Schnappverschluss und entnehmen den Dreckbehälter. Das Design ist so ausgewählt, dass er auch genau in eine Melitta-Kaffeemaschine passte. Müsste man nur vorher mal spülen.
Aus Versehen geraten wir nun an den Auslöseknopf, der den Boden des Gefäßes öffnet - ganz anders als es bei einer Kaffeekanne jemals möglich wäre - und einen erklecklichen Teil des Feinstaubs auf die komplementärfarbene Auslegeware verklappt.
Sodann friemeln wir die drei Vliese aus den Halterungen, und tragen das ganze Geraffel auf den Hof hinaus, zum Komposthaufen. Die schwarze Haushose zeigt inzwischen enorme Puderränder.
Wir reißen uns einen Fingernagel ein bei dem Versuch, das Vlies POS 23 mit dem Vlieseinsatz POS C herauszumaniküren, und als der Plastiktrichter endlich herausflappt, kommt eine scharfe Ostböe von schräg unten und sagt: Frau Holle. Wir treten - etwas zu spät - aus der Windrichtung und reinigen den Filtereinsatz mit einem Echthaar-Marderpinsel aufs Penibelste. Die Haare werden mit angespitzen Fingern aus dem Umluftkanal der Kaffeekanne gefriemelt, zwischendurch wird ordentlich geniest. Die Vliese - POS 24 und 25 - schlagen wir an einer Mauerkante tüchtig aus; der Hof liegt in dichtem Nebel. Der Ost weht alles wieder zum Fenster in die Wohnung hinein. Das schwarze T-Shirt sieht aus wie fünfhundert Wäschen später. Wir beginnen, uns den guten alten Staubsaugerbeutel zurückzuwünschen.
Hilft aber jetzt nicht, wir bekommen Damenbesuch. Also rein, saugen! An dem Netzkabel finden sich aufwendig montierte, verschiedenfarbige Markierungen, die das nahende Ende der unglaublichen Reichweite - drei Meter - des CLA-TRONIC Whirl Power ankündigen.
Ich wähle eine zentrale Steckdose, schalte die tausendfünfhundert Watt ein, am Stück, und sehe meine Wohnung in einer mauerdurchbruchsfolgenähnlichen Verpuffung in Schutt und Asche versinken. Vlies POS 25 muss versagt haben. Zorn ist ein milder Ausdruck.
Der CLA-TRONIC fliegt am Stück aus dem Fenster und zerschellt auf dem eingestaubten Pflaster, ein Rad eiert herum, der Steckdoseneinsatz zupft sich nach Gelb und Rot aus der Wand und folgt klaglos dem Netzkabel ins Freie.
Ich weigere mich ab sofort, mit so einem Gerät unter einem Dach zu wohnen. Dann lieber mit einem Hirtenhund.
Ich hole jetzt meinen schnurlosen LEIFHEIT regulus aus der Kammer und staubdackele mich durchs Schlafgemach, ganz leise,
und völlig staubfrei.
Am liebsten Dackel
- Thomas Milser
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- Registriert: 14.05.2006
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Zuletzt geändert von Thomas Milser am 01.04.2007, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Tom,
witzig zu lesen, schade, dass es davon keinen Film gibt. Für die Fortsetzung mit dem Leifheit regulus (Mensch, wo has du denn den noch rumgestehen gehabt??) unbedingt die Webcam anwerfen. Aber auch hier wird gelten - regelmäßige Pflege des Geräts erhält den Wert und die Gebrauchstauglichkeit.
Einziges Winzmeckerchen: Der Titel passt nicht so richtig. Der liest sich, als würdest du am liebsten Dackel essen, so rot-weiß mit doppelt Pommes.
Liebe Grüße
Marlene
witzig zu lesen, schade, dass es davon keinen Film gibt. Für die Fortsetzung mit dem Leifheit regulus (Mensch, wo has du denn den noch rumgestehen gehabt??) unbedingt die Webcam anwerfen. Aber auch hier wird gelten - regelmäßige Pflege des Geräts erhält den Wert und die Gebrauchstauglichkeit.
Einziges Winzmeckerchen: Der Titel passt nicht so richtig. Der liest sich, als würdest du am liebsten Dackel essen, so rot-weiß mit doppelt Pommes.
Liebe Grüße
Marlene
- Thomas Milser
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Hallo Mädels :o)
Vielen Dank für die netten Kommentare.
Dieser Billig-Korea-Technik-Mist kann einen wirklich zur Weißglut treiben. Ich hab das Ding wirklich aus dem Fenster geschmissen, das mit der herausgerissenen Steckdose ist aber erfunden. Der Hang zum Übertreiben, Ihr versteht? :o)
@Marlene:
Zum Titel: Ich hatte gehofft, man zöge den Schluss von der Überschrift zum letzten Satz (...staubdackelte ich mich...). Die Dinger werden ja wirklich 'Staubdackel' genannt. Kommt das nicht rüber?
@Mucki:
Ne, leider seitdem keine Ausreden mehr. Ich nenne jetzt einen metallicblauen Markensauger von Miele mein eigen, MIT Beutel und HEPA-Hygiene-Anti-Hinten-Staubrausblas-Filter! Bis zum Treffen werde ich den wohl mal ausprobiert haben. Testbericht folgt!
Tom
Vielen Dank für die netten Kommentare.
Dieser Billig-Korea-Technik-Mist kann einen wirklich zur Weißglut treiben. Ich hab das Ding wirklich aus dem Fenster geschmissen, das mit der herausgerissenen Steckdose ist aber erfunden. Der Hang zum Übertreiben, Ihr versteht? :o)
@Marlene:
Zum Titel: Ich hatte gehofft, man zöge den Schluss von der Überschrift zum letzten Satz (...staubdackelte ich mich...). Die Dinger werden ja wirklich 'Staubdackel' genannt. Kommt das nicht rüber?
@Mucki:
Ne, leider seitdem keine Ausreden mehr. Ich nenne jetzt einen metallicblauen Markensauger von Miele mein eigen, MIT Beutel und HEPA-Hygiene-Anti-Hinten-Staubrausblas-Filter! Bis zum Treffen werde ich den wohl mal ausprobiert haben. Testbericht folgt!
Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Tom,
ich finds zu kompliziert. Da komme ich durcheinander: Welches ist denn nun welcher Staubsauger? Da muss ich vor- und wieder zurücklesen, was soll der Leifheit am Ende, habe keine Lust mehr, vor- oder zurückzulesen, ist ja schließlich kein Handke-Text - und dann gebe ich auf und habe zwar verstanden, dass irgendwas Witziges, Ärgerliches etc. passiert ist- aber was genau und warum ich hätte lachen sollen, nicht.
Soweit mein Feedback, staubtrocken.
lg
klara
PS (ich kenne es, dass man manchmal so drin ist in Thema und Text und nicht mehr sieht, was für Außenstehende unklar ist: Die stecken ja nicht so drin. Aber vielleicht bin ich ja auch die einzige Verständnislose hier, denn Mucki und Marlene habens ja einwandfre kapiert...)
ich finds zu kompliziert. Da komme ich durcheinander: Welches ist denn nun welcher Staubsauger? Da muss ich vor- und wieder zurücklesen, was soll der Leifheit am Ende, habe keine Lust mehr, vor- oder zurückzulesen, ist ja schließlich kein Handke-Text - und dann gebe ich auf und habe zwar verstanden, dass irgendwas Witziges, Ärgerliches etc. passiert ist- aber was genau und warum ich hätte lachen sollen, nicht.
Soweit mein Feedback, staubtrocken.
lg
klara
PS (ich kenne es, dass man manchmal so drin ist in Thema und Text und nicht mehr sieht, was für Außenstehende unklar ist: Die stecken ja nicht so drin. Aber vielleicht bin ich ja auch die einzige Verständnislose hier, denn Mucki und Marlene habens ja einwandfre kapiert...)
Hi Tom,
der Hit am Schluss deiner Satire ist, dass du zum Leifheit greifst. *zerkugel* Ich dachte, diese Dinger gibts gar nicht mehr.
Übrigens: Von wegen guter Staubsauger: Ich geb dir mal den absolut ultimativen Tipp:
Hitachi- Industriestaubsauger - CV-200 - max. 1300 Watt. Das Ding ist der Hammer echt und hält Jahre, kein Filter- oder Beutelwechsel. Seitdem ich den einmal, über eine Kollegin, erworben habe, gibts keinen andereren mehr für mich.gif)
Und da mein Göttergatte heute die Frechheit besaß, bereits um 14.00 Uhr im Büro Schluss zu machen, sprich, mir meinen Tagesrhythmus durcheinander gebracht hat, darf er zur Strafe heute saugen
( was er, ohne mit der Wimper zu zucken auch tut *kicher*, den hab ich mir erzogen *g*)
Saludos
Mucki, die heute nicht saugt, ha,ha
P.S: Das mit dem Dackel kommt klar rüber, don't worry.
der Hit am Schluss deiner Satire ist, dass du zum Leifheit greifst. *zerkugel* Ich dachte, diese Dinger gibts gar nicht mehr.
Übrigens: Von wegen guter Staubsauger: Ich geb dir mal den absolut ultimativen Tipp:
Hitachi- Industriestaubsauger - CV-200 - max. 1300 Watt. Das Ding ist der Hammer echt und hält Jahre, kein Filter- oder Beutelwechsel. Seitdem ich den einmal, über eine Kollegin, erworben habe, gibts keinen andereren mehr für mich
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Und da mein Göttergatte heute die Frechheit besaß, bereits um 14.00 Uhr im Büro Schluss zu machen, sprich, mir meinen Tagesrhythmus durcheinander gebracht hat, darf er zur Strafe heute saugen

Saludos
Mucki, die heute nicht saugt, ha,ha
P.S: Das mit dem Dackel kommt klar rüber, don't worry.
Hallo Tom,
ja, das habe ich wieder mal gern und ins eins runter gelesen und konnte den Rauswurf absolut nachvollziehen. Beutellose Staubsauger waren mir schon immer suspekt, weil ich ihnen exakt das, was Du beschreibst, unterstelle (Mucki, und bei Deinem geht das echt gut???).
Mir sind ein paar Winzigkeiten aufjefallen:
Das Plusquamperfekt im zweiten Satz, hast Du, wie ich Dich kenne, extra gewählt.
Hier:
leuchtet mir das "denn" nicht ganz ein. Vorschlag: Der Vorgänger jedoch hatte alle Viere von sich gestreckt, seiner fortschreitenden Schließmuskelschwäche war mit Klebeband einfach nicht mehr beizukommen. (Etwas in der Art)
Bei einem so dynamischen Text würde ich auf passive Formen verzichten, sie nehmen für mein Empfinden immer ein wenig Tempo raus (die heißen ja nicht umsonst "passiv").
Ansonsten: ein richtiger Tom, lecker die vielseitig verwendbaren Filter (gut, dass ich keinen Kaffee trinke...), besonders schön natürlich der Kampf mit dem Teil und die zunehmende Einstaubung des Protagonisten. Sowie sämtliche Übertreibungen.
(Eigentlich hatte ich gedacht, es kommt die Ballonseiden/Diddlmaus-Kolumne, da freu ich mich nämlich auch schon drauf).
Liebe Grüße
leonie
ja, das habe ich wieder mal gern und ins eins runter gelesen und konnte den Rauswurf absolut nachvollziehen. Beutellose Staubsauger waren mir schon immer suspekt, weil ich ihnen exakt das, was Du beschreibst, unterstelle (Mucki, und bei Deinem geht das echt gut???).
Mir sind ein paar Winzigkeiten aufjefallen:
Das Plusquamperfekt im zweiten Satz, hast Du, wie ich Dich kenne, extra gewählt.
Hier:
Der Vorgänger jedoch hatte alle Viere von sich gestreckt, denn bei der fortschreitenden Schließmuskelschwäche war mit Klebeband einfach nichts mehr zu machen.
leuchtet mir das "denn" nicht ganz ein. Vorschlag: Der Vorgänger jedoch hatte alle Viere von sich gestreckt, seiner fortschreitenden Schließmuskelschwäche war mit Klebeband einfach nicht mehr beizukommen. (Etwas in der Art)
. Bezug des "in freudiger Erwartung" ist nicht klar, sind die Dinge nun in freudiger Erwartung oder drohen sie???Und ebendiese drohten sich nun in freudiger Erwartung von Damenbesuch anzukündigen, und da sollte man mal...
Die Haare werden mit angespitzen Fingern aus dem Umluftkanal der Kaffeekanne gefriemelt, zwischendurch wird ordentlich geniest.
Bei einem so dynamischen Text würde ich auf passive Formen verzichten, sie nehmen für mein Empfinden immer ein wenig Tempo raus (die heißen ja nicht umsonst "passiv").
Ansonsten: ein richtiger Tom, lecker die vielseitig verwendbaren Filter (gut, dass ich keinen Kaffee trinke...), besonders schön natürlich der Kampf mit dem Teil und die zunehmende Einstaubung des Protagonisten. Sowie sämtliche Übertreibungen.
(Eigentlich hatte ich gedacht, es kommt die Ballonseiden/Diddlmaus-Kolumne, da freu ich mich nämlich auch schon drauf).
Liebe Grüße
leonie
Hi Tom,
klasse ist wirklich, dass man sich die Situationen so richtig bildlich vorstellen kann und die Verquickung mit dem Kaffeefilter. Köstlich
Besonders geil finde ich dies hier:
und vieles mehr, könnte jetzt jede Menge zitieren,-)
@ leonie: jep, geht wunderbar bei meinem ohne Beutel,-)
Saludos
Mucki
klasse ist wirklich, dass man sich die Situationen so richtig bildlich vorstellen kann und die Verquickung mit dem Kaffeefilter. Köstlich

Besonders geil finde ich dies hier:
ein Rad eiert herum, der Steckdoseneinsatz zupft sich nach Gelb und Rot aus der Wand und folgt klaglos dem Netzkabel ins Freie.

@ leonie: jep, geht wunderbar bei meinem ohne Beutel,-)
Saludos
Mucki
Lieber Tom,
mit den verschiedenen Staubsaugermarken gebe ich Klara Recht, ich muss zugeben, ich habe da die Tendenz dazu, ungenau zu sein und habs einfach ohne volles Verständnis dieser Zusammenhänge weitergelesen...
ansonsten...ich bin genau deine Zielgruppe...seit ich mit Max zusammenwohne sind uns 5(!) Staubsauger kaputt gegangen - einer davon ist explodiert
. Von zuhause kannte ich es nur, dass man immer denselben hat, ein Leben lang...leider machten wir auch den Fehler (wir selbst, nicht unsere Väter
), so Billigteile (mit Beutel) zu kaufen...nu haben wir dank aufenrollendem Hinweis der Putzfrau einen sein halbjahr jubelierenden Miele-Staubsauger - der Teufelskreis scheint ein Ende zu haben...
Ich find das Thema einfach klasse...Hightechschrott...und ich liebe hier auch deine Genauigkeit...klar, im Vergleich zum Beispiel zu malsheimer, der ja auch detailversessen ist, fehlt manchmal die völlig hemmlungslose Krankheit in noch mehr (totaler) Übertreibung nach oben zu schlagen - aber bei deinem Stil gefällt mir das, weil der Text es dadurch schafft, auch ernst zu bleiben...coolkarg sozusagen...~ kanns nicht besser ausdrücken.
Vielleicht hab ich mich auch einfach nur gewöhnt, aber das ist nun mal erstes Gesetz einer Zielgruppenbildung.gif)
Was mich ein wenig stört, dass die Staubsaugerkatastrophe ein Vorspiel samt Reinigung hat...ich würde das ins Präsens legen..., diese Stelle meine ich:
..dadurch wird das dramatische Moment etwas verloren...so mein Auge..
Ich könnte mir den Text prima gelesen vorstellen - ob sowas in der HörBar nicht auch mal ginge? Fänd ich klasse...
TollerTomText,
Liebe Grüße,
Lisa
mit den verschiedenen Staubsaugermarken gebe ich Klara Recht, ich muss zugeben, ich habe da die Tendenz dazu, ungenau zu sein und habs einfach ohne volles Verständnis dieser Zusammenhänge weitergelesen...
ansonsten...ich bin genau deine Zielgruppe...seit ich mit Max zusammenwohne sind uns 5(!) Staubsauger kaputt gegangen - einer davon ist explodiert
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Ich find das Thema einfach klasse...Hightechschrott...und ich liebe hier auch deine Genauigkeit...klar, im Vergleich zum Beispiel zu malsheimer, der ja auch detailversessen ist, fehlt manchmal die völlig hemmlungslose Krankheit in noch mehr (totaler) Übertreibung nach oben zu schlagen - aber bei deinem Stil gefällt mir das, weil der Text es dadurch schafft, auch ernst zu bleiben...coolkarg sozusagen...~ kanns nicht besser ausdrücken.
Vielleicht hab ich mich auch einfach nur gewöhnt, aber das ist nun mal erstes Gesetz einer Zielgruppenbildung
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Was mich ein wenig stört, dass die Staubsaugerkatastrophe ein Vorspiel samt Reinigung hat...ich würde das ins Präsens legen..., diese Stelle meine ich:
Ich hatte zwar schon vor einiger Zeit einmal mit dem Neuen gesaugt, erinnere mich aber, nicht recht Spaß daran gefunden zu haben. Statt des herkömmlichen Staubbeutels verfügte er nämlich über einen mit feinstem Nylongewebe bespannten Einsetztrichter und insgesamt drei (!) Filtervliese, die - jedes für sich - etwas anderes verhinderten. Das erste schützte offensichtlich vor dem Eindringen von Blechdosen oder Büstenhaltern in die Innereien des Gerätes, das zweite den Motor vor dem Einsaugen von Staub, und das dritte die Umwelt vor dem Ausblasen desselben.
..dadurch wird das dramatische Moment etwas verloren...so mein Auge..
Ich könnte mir den Text prima gelesen vorstellen - ob sowas in der HörBar nicht auch mal ginge? Fänd ich klasse...
TollerTomText,
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Ein herrlicher Text, lieber Tom!
Ich habe auch einen Staubsacklosen, der nun ein eingestaubtes Leben auf dem Kasten führt.
Genial geschrieben. Ich habe keine Probleme mit den diversen Marken gehabt, weiß ich doch ein Lied davon zu singen ...
Lieben Gruß
ELsa
Ich habe auch einen Staubsacklosen, der nun ein eingestaubtes Leben auf dem Kasten führt.
Genial geschrieben. Ich habe keine Probleme mit den diversen Marken gehabt, weiß ich doch ein Lied davon zu singen ...
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Tom,
das hab ich mit Vergnügen gelesen, da sind herrliche Stellen drin, der Echthaar-Marderpinsel ist so schön schräääg. An dem Text gibts für mich nur eine Winzigkeit, das doppelte "friemeln". Wenn das Wort nicht so ungewöhnlich wäre, hätte ichs vermutlich nicht bemerkt, soltes du vielleicht noch mal überdenken.
Ansonsten dicker Daumen hoch
reimerle
das hab ich mit Vergnügen gelesen, da sind herrliche Stellen drin, der Echthaar-Marderpinsel ist so schön schräääg. An dem Text gibts für mich nur eine Winzigkeit, das doppelte "friemeln". Wenn das Wort nicht so ungewöhnlich wäre, hätte ichs vermutlich nicht bemerkt, soltes du vielleicht noch mal überdenken.
Ansonsten dicker Daumen hoch
reimerle
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
Ich ahne die Schwachstellen dank der kritischen Kommetare. Es wird eine Überarbeitung geben müssen. Dies hier war bislang nur eine Schreibübung. Und einige Kritikpunkte sind berechtigt.
Coming soon. Or later.
Danke euch sehr, das ist sehr anregend.
Tom.
Coming soon. Or later.
Danke euch sehr, das ist sehr anregend.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
Hallo Tom,
die Sache mit dem "Staubdackel" kenne ich nicht. Meine Mutter hatte ein Ding, das sich "Flusenbesen" nannte. Bei mir daheim wird schlicht und ergreifend "gekärchert", ein Zubehörset für Grobschmutz aus der Werkstatt, ein zweites Set für die Feinarbeit der Hausfrau.
Frohes Schaffen wünscht
Marlene
die Sache mit dem "Staubdackel" kenne ich nicht. Meine Mutter hatte ein Ding, das sich "Flusenbesen" nannte. Bei mir daheim wird schlicht und ergreifend "gekärchert", ein Zubehörset für Grobschmutz aus der Werkstatt, ein zweites Set für die Feinarbeit der Hausfrau.
Frohes Schaffen wünscht
Marlene
Hallo Tom,
falls das grundlegend überarbeitet wird, plädiere ich trotzdem dafür, dass du die ins Passiv gesetzten Stellen beibehältst.
Ab dem Moment, wo`s herzhaft ans Saugen geht, tritt klar Murphys Gesetz in Kraft und macht deinen Erzähler zum Spielball. Da find ich das Passiv genau passend.
Gruß
reimerle
falls das grundlegend überarbeitet wird, plädiere ich trotzdem dafür, dass du die ins Passiv gesetzten Stellen beibehältst.
Ab dem Moment, wo`s herzhaft ans Saugen geht, tritt klar Murphys Gesetz in Kraft und macht deinen Erzähler zum Spielball. Da find ich das Passiv genau passend.
Gruß
reimerle
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