zwie-gespalten - vorher o. t. (kröte)

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 25.03.2007, 14:42

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 28.08.2007, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 26.03.2007, 23:02

Hallo Manfred,

vielen Dank für das Nachdenken über einen Titel, das hatte ich völlig aus den Augen verloren ...
Danke auch für die Vorschläge, über die ich nachdenken werde.

Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 27.03.2007, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.

Iris

Beitragvon Iris » 27.03.2007, 09:30

Hallo liebe Gerda,

mich erinnert es ein wenig an einen von dir hopsgenommenen bibeldogmatischen Christen, der die verwendete Symbolik Jesus verabsolutiert und ihn dadurch erst recht nicht begreift ...
sich streng daran hält anstatt auf die Stimme des allen innewohnenden Lebens zu hören, einer der Notfalls nach Schrift und Gesetz geht, so besprechen es die Kinder in Ethik, statt zu helfen durch intuitive Gabe, die Lösung aufzeigt im gegebenem Moment.
Ähnlich der Frau, die gerade in Deutschland nach dem Koran gerichtet wurde von einer deutschen Richterin bei einer Scheidung ...
höchst brisantes Thema ... immer wieder in der Geschichte ...
wäre gut, wenn es mal Geschichte bliebe und nicht mehr neu ins Leben wieder gebracht würde solch Problematik! Ich meine jetzt nicht Dich, sondern z.B. solch Leute, welche tatsächlich ähnlich handeln wie in Deinem Gedicht!!

Sarkastisch empfinde ich es.

Danke, daß du das Thema aufgreifst.

LG Iris

Gast

Beitragvon Gast » 27.03.2007, 13:02

Liebe Iris,

vielen Dank für diese Leseart meines Textes.
Ich werde, wenngleich der Anlass diesen Text zu schreiben ein anderer war, als du intendiesrt, so werde ich mich mit deiner Leseart gern beschäftigen.

Liebe Grüße
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.03.2007, 13:09

Liebe Gerda,

nun ja, sicher hatte ich auch die Idee, dass Töten nichts bringt, nicht die Lösung ist, aber darüber hinaus schon auch noch was anderes.

Die Kröte ist ja ein Tier, das in China vorwiegend dem Yin - Prinzip zugeordnet ist, sie hat was mit Fruchtbarkeit und Bewahren zu tun.
Sie gilt auch als Schatzhüterin, als guter Hausgeist, Helferin bei Geburten aber auch als giftiges Hexentier (im Ggs. zur positiven Bed. des Frosches etwa).

Von den vielen und vielgestaltigen Symbolfunktionen der Schlange bei allen Völkern scheint mir für deinen Text vor allem interessant: ihre periodische Häutung und damit ihre ständige Selbsterneuerungskraft, ihr giftiger Biss und ihr Gift, das auch zu Heilzwecken verwendet wird (Äskulapstab!), das Seelentier und das Sexualsymbolische...und das Verführerische Element der christlichen Tradition.

Ich lese dein Gedicht daher zunehmend als ein Verharren des LyrIchs in Altbekanntem, das es zwar einerseits aufbrechen, verlassen, ja selbst zerstören könnte, wären da nicht die Schlangen - ich lese den letzten Vers daher mittlerweile wirklich wie mit einem Seufzer vorweg: "*seufz* aber die Schlangen".... es zieht mich doch zu ihnen hin... oder so ungefähr.

Ja, ja... sehr interessant das Ganze und ich kann wohl noch lang nicht sagen "isch abe feddich"... *ggg*

Grüße,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 27.03.2007, 13:34

Liebe scarlett,

das freut mich sehr, wirklich sehr, dein eingehendes Beschäftigen.
Auch die Ebenen, ja. :-)
Ich danke dir, auch für die Informationen, was die fernöstliche Mythologie angeht, so hätte ich es nicht schreiben können. (Auch weiß ich nur Halbwahrheiten, die ich rein intuitiv habe mit einfließen lassen).
Ich habe mich gefragt, ob das Lyrich besser auf die Kröte hören soll, ihrem Blick standhalten ... ich hatte auch den positiven Symbolgehalt der Kröte, (den habe ich bewusst im Laufe der Besprechung noch nicht ins Spiel gebracht) im Sinn, das hässliche Äußere, aber eben ein Seelenleben.

Alles das was du liest, kann ich nur bejahen, auch die Schlangen, die das Lyrich immer wieder anfallen können, wie du sagst immer wieder frisch gehäutet ...
was meinst du denn zu den Titelvorschlägen, die Perry w. o. gemacht hat:
"Pandoras Brut" - "Haut ab".

Ich finde in beiden ist etwas von dem drin, was gut passen würde.
Vielleicht hast du eine Idee.


Liebe sonnige Grüße
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 27.03.2007, 14:29

Liebe Gerda,

ich würde die pandora nicht auch noch ins Spiel bringen...

Deshalb plädiere ich für "Haut ab" - der Verweis zur Schlange ist damit ebenso gegeben wie zum hau ab der Kröte...

Tja und ob das lyrIch besser auf die Kröte hören soll oder nicht - diese Entscheindung kannst nur du allein treffen, denke ich...
ABer ich finde gerade diese "Zwickmühlensituation" eigentlich reizvoll....

Meine Meinung...

Grüße,

scarlett

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Beitragvon Elsa » 27.03.2007, 14:33

Liebe Gerda,

"Haut ab" = Kröte verschwinde und Schlange häutend in einem! Das ist doch perfekt als Titel.

@Scarlett: deine Hinweise sind toll!

Lieben Gruß
ELsa
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Beitragvon leonie » 27.03.2007, 15:26

Liebe Gerda,

ich finde "Haut ab" als Titel einfach genial.

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 27.03.2007, 16:27

Liebe Gerda,

nur zum Titel, weil ich das gerade mitbekommen habe und hier vorbei schlendere :-)

ich fände den Titel Haut ab nicht gut (auch wenn es als Wortspiel gut passt), da das seltsam zusammenstößt mit den kursiven Teilen "hau ab"...das nimmt ja dann alles weg bzw. zerstört die Aussage des Textes ja, weil es den Prozess/ die Spanne zwischen den Bildern "Kröte" und "Schlangen" zerstört...

"Pandoras Brut" finde ich aber auch nicht gut (noch schlechter).

Am Ende würde ich überlegen, ob nicht: "und sie würde zu brei" sprachkonformer und an dieser Stelle passender wäre?

Wie wäre denn als Titel: "Aber"?

(Vom Regen in die Schlange ;-))

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Beitragvon Klara » 27.03.2007, 18:00

Hallo,

warum nicht als Titel "Die Kröte"?

Übrigens finde ich eher, der Text erklärt noch zu viel... ich würde eher beim assoziativen bleiben.
nach dem zweiten "hau ab" wird zu viel erklärt, zu viel gespielt mit den worten, gleichzeitig schwerfällig - und dadurch der Inhalt geschwächt. (Ich kann mir auch schlecht Nattern und Ottern als "Bürde" vorstellen -) würde deshalb kürzen:

ich will das nicht sehen
nattern und ottern sind mir genug
hau ab

die kröte zu töten wäre leicht
ein tritt nur...

aber die schlangen ...


lg
klara

Gast

Beitragvon Gast » 27.03.2007, 18:39

Liebe Klara,

ich geh noch näher drauf ein, aber die Kröte ist vielleicht nicht das wichtigiste am Text, ... oder doch - ich weiß es noch nicht. :mrgreen:
Wortspiele sehe ich hingegen nicht im Text, aber ich schau ihn mir auf deine Intervention hin noch einmal an.

Liebe Lisa, liebe leonie, liebe Elsa, liebe scarlett,

wollte nur mal kurz durchgeben, dass ich euch gelesen habe und eure Gedanken zum Titel in mir bewege. :smile:
@ Lisa, du hast insofern Recht, das ich besser kein Wortspiel bemühen sollte, auch wenn ich ansonsten ein Fan davon bin.


Danke euch Allen noch einmal gesamt :blumen:

Ich melde mich
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 27.03.2007, 18:50

Hallo Gerda,

mit Wortspiel meinte ich (im weiteren Sinne): Bild in mir TRAGEN, und die BÜRDE (der Schlangen und Ottern).

lg
klara

Klara
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Beitragvon Klara » 27.03.2007, 18:53


Gast

Beitragvon Gast » 27.03.2007, 22:46

Nur mal zwischendurch,

liebe Klara, toller Link, danke. Was ne Kröte, Bild an so eine hatte ich nicht gedacht ... :pfeifen:
Soll ich meinen Text anpassen, quasi neuen Gegebenheiten ;-) oder mach ich einfach so: Bild

Schönen Abend
Gerda


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