o. T.

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Klara
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Beitragvon Klara » 23.03.2007, 10:15

[vorübergehend gelöscht]
Zuletzt geändert von Klara am 30.03.2007, 09:27, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 25.03.2007, 14:23

Liebe Klara,

ich finde das Gedcihts sprachlich sehr eindringlich, habe jedoch zunächst und nicht nur zunächst (es ist das vierte Mal, dass ich es lese) Probleme es thematisch dingfest zu machen. Wann immer ich denke, darum geht, es flieht das Thema in der nächsten Zeile wieder.

Darum nur zwei Bemerkungen auf der sprachlichen Ebene: Der "räudige" Hund ist mir in dem (ansonsten treffenden) ersten Bild ein wenig zu viel. Zumal gekrümmt liegen ja nicht gerade eine Spezialität ausschließlich räudiger Hunde ist.
Direkt darunter kann ich das Salz und Pfeffer so gar nicht einordnen (es sei denn Du , bzw. das lyr. Ich
ist Chinesin und möchte den Hund kochen ;-) ).

liebe Grüße (wenn ich emhr versteh, schreibe ich auch noch mehr)
max

Niko

Beitragvon Niko » 25.03.2007, 14:44

hallo klara!
mit dem räudigen hund, den ich instinktiv "reudig" schreiben würde, hab ich keine probleme. es ist etwas, was die schneereste erklärt. mehr nicht. schneereste liegen manchmal da wie ein häufchen elend, unförmig, schmutzig usw. und dieses gewagte bild mag ich. ich habe mehr probleme mit dem salz und pfeffer am ende der strophe.
in strophe zwei schreibst du "dein verdacht" und ich suche den bezug davor oder danach und finde ihn nicht. das bild jedoch "schmilzt im mundwinkel" ist stark.
schmeckt
nach zu wenig Vergebung -

mir fiel auf (hat nur indirekt etwas mit dem gedicht zu tun) wie interessant und gewichtig wortstellungen sind. "schmeckt zu wenig nach Vergebung" wäre eine andere aussage. es schließt, wenn man sich das so überlegt, auf das subjektive empfinden des Lyrichs.
die letzte strophe finde ich insgesamt stark.
dann beim letzten, dem klammersatz, denke ich, das ich das ganze gedicht nicht verstanden hab. ich lese es erneut und erneut, aber der letzte satz lässt mich immer wieder im regen stehen.
dennoch (oder - grad deswegen???) ist dein gedicht faszinierend. du schreibst wirklich gute lyrik, klara. weil sie mich als leser packt und stimmung, sprich: emotionen erzeugt. weil sie mich nicht loslässt und ich eintauchen kann. zudem benutzt du gute, unverbrauchte bilder, sie meistens passen und mich emotional sehr ansprechen.
lieben gruß: Niko

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leonie
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Beitragvon leonie » 25.03.2007, 14:51

Liebe Klara,

mir geht es wie Max und Niko. Das Gedicht bleibt mir rätselhaft, auch vor allem durch den letzten Satz.
Die Bilder, die Wendungen finde ich auch sehr stark.

"Saluz und Pfeffer" habe ich schon einmal für eine etwas undefinierbare, aschige Haarfarbe gehört. Ich habe es hier so gelesen, ich finde , es passt zum Bild vom letzten Schnee und räudigem Hund.

Liebe Grüße

leonie

Gast

Beitragvon Gast » 25.03.2007, 15:30

Liebe Klara,

ich habe versucht immer wieder, durchzusteigen. Allein - ich schaffe es nicht. Dabei finde ich das Gedicht, so wie es da steht schon wirklich berührend und stark, vielleicht bedarf es auch nur ein paar kleiner Umstellungen - ich hoffe. :smile:
Die intensiven Bilder reihen sich aneinander, aber geben zusammen mir noch kein rundes.

Klara hat geschrieben:Rettung
[align=justify]
Der letzte Schnee unter
der Bank am Bahnsteig
liegt gekrümmt wie ein
ein räudiger Hund
Salz-und-Pfeffer

Vers 1 ist klar ich denke entweder 1:1 zu lesen oder die weitere Ebene könnte sich mir ggf. im Textverlauf aufschlüsseln, was sie bisher nicht tut.

Klara hat geschrieben:Er stirbt mittendrin, du
verkommst gleich mit ihm
Dein Verdacht schmilzt
im Mundwinkel, schmeckt
nach zu wenig Vergebung -


Vielleicht handelt es sich um ein Selbstgespräch des Lyrich.
Wenn tatsächlich der Hund Metapher ist für etwas Anderes, (Vielleicht für eine Beziehung, die zu Bruch geht, oder evtl, für einen Abortus) das stirbt (was ich aber sich mir aber nicht wirklich erschließt) dann könnte ich die nächsten Zeilen und Verse eher interpretieren. Aber schlüssig ist es nicht für mich.

Klara hat geschrieben:nach Gier. Nur am Ende
bist du immer schlauer!
Da glänzten die Augen
nur anfangs! Da wusstest
du schon: Der Mut


Hier werde ich gar nicht schlau draus, was war zu erst?, Ende oder Anfang, die Zeiten verwirren mich : bist du schlauer, aber gänzten. Der Bezug ist nicht klar.


Klara hat geschrieben:kommt nie wieder auf
so leichtem Fuß. Ein Stück
von der Welt sinkt in Sand
hält nicht mehr, doch du
fasst meine Hand, bis wir gehen.

Es gibt doch ein Lyr Du, außer dem Innenich - ?


Klara hat geschrieben:(Jedes Kind war mein Leben.)


Der Untertitel, von dem ich mir den entscheidenden Hinweis erhofft hatte, nach mehrmaligem Lesen, gibt mir diesen nicht.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 25.03.2007, 18:58

Hallo,

dank euch für eure Gedanken.

Erstmal nur kurz:
Max, Salz und Pfeffer ist so ne Hundefarbe, die etwa so aussieht wie gestreutes Granulat in nicht mehr frischem Schnee. (Vielleicht überwiegt auch bei den Hunden das Schwarz, ich müsste nachschauen und tue es später noch, ja?)

@Niko and all: ist wahrscheinlich ein bisschen gemein von mir, der Text, weil ich genausogut titeln könnte: Leben. Und im letzten Satz/Vers schreiben "Jedes Kind war meine Rettung". Aber ich fand es rythmisch so wie jetzt besser.

Aber ich mag im Moment gar nichts dazu erklären, bitte seht mir das nach. Es ist einfach eine kleine Aussage, die man nicht zu hoch werten soll (ich dank dir für dein Lob, Niko ("wirklich gute Lyrik") aber ich weiß wirklich nicht, ob das so zutrifft. Jedenfalls schreibe ich .-) Dieser Text oben ist eigentlich noch nicht fertig, scheint mir (wenn er so viel Unverständnis hervorruft), vielleicht hätte ich ihn lieber in die Werkstatt geben sollen? Aber das hätte eine Aufforderung zum Dranschneiden bedeutet, und so wollte ich ihn ja nicht fertig machen ,-) Eure Kommentare helfen mir, glaube ich. Aber vielleicht bleibt er auch - unfertig, unverständlich, grob, in gewisser Weise.

Liebe Grüße
Klara


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