nachglühn

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 21.03.2007, 10:48

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Zuletzt geändert von Ramona_L am 22.02.2009, 22:26, insgesamt 4-mal geändert.

lilly-rose

Beitragvon lilly-rose » 21.03.2007, 18:00

Hallo,

so ganz will sich mir nicht erschließen, was Du meinst....

Erst bin ich versucht, an ein stumm/streitiges gemeinsames Kaffetrinken zu denken, dann jedoch kann ich diesen Gedanken nicht mehr verfolgen.

- sehnsuchtskrümel
- treuebonus
- schneckenbehaust

sind mir als Begriffe, zusammen verwendet in einem Text zu unterschiedlich und konstruiert.

Aber vielleicht verstehe ich ja auch nur nicht was Du meinst und du magst es mir erklären...

LG
Thomas

scarlett

Beitragvon scarlett » 21.03.2007, 18:54

Liebe Ramona,

ich finde dein Gedicht klasse- wenn es unter Liebeslyrik stünde, hätte ich auch null Probleme es aufzudröseln :-)

Einiges ist mir nicht ganz klar, und bevor ich mich irgendwohin versteige, Fragen:

- "in einen frühen märz"?

- "sanft gestreichelte feuerfarben" - ist Streicheln nicht immer sanft?

Ich bleibe dran!

Anerkennende Grüße,

scarlett

Die "abgeriebenen sehnsuchtskrümel" und die "gallertartigen halbwahrheiten" gefallen mir am besten!

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 22.03.2007, 08:40

Grüß Dich, lilly-rose ...

vielleicht, wenn Du Zeit findest kannst Du ja den Text noch einmal
auf Dich wirken lassen, in aller Ruhe.
Bitte verstehe, dass ich das Gedicht jetzt nicht erkläre, es möchte
auf die Leser wirken ...
danke schön.

Liebe scarlett,

ich freue mich, dass Dir mein Text etwas sagt,
aber es ist ja nicht nur Liebeslyrik, es wird ja von einer
gewissen unliebsamen Problematik getragen ...

in einen frühen märz -> schon, einen / hinein / eini ....

- "sanft gestreichelte feuerfarben" - ist Streicheln nicht immer sanft?

... nun, gibt es nicht auch ein forderndes Streicheln, dass
zwar nicht unsanft, aber dennoch anders ist?

:smile: ja, die Sehnsuchtskrümel und die Gallerte -
mir auch :pfeifen:

Herzlich,
Ramona

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 22.03.2007, 09:14

Hallo Ramona,

Die Grundaussage scheint zu sein, dass LyrDu sich übel verhalten hat, sich nun versucht herauszuschleimen, herauszulügen, während das LI hinnimmt, dass es vorbei sein muss bzw, sich dazu entschließt, obwohl sie einen Horror vor der nächsten Zeit (Winter) hat, den sie sich langweilig ohne LyrDu vorstellt.

Die gallertartigen Unterspülungen gefallen mir sehr!
Sehnsuchtskrümel weniger. Ich neige selbst dazu, diese Wortschöpfungen aus Substantiven zu kreieren, bemühe mich aber sie dann eher zu Verben zu machen. Aber das ist natürlich Geschmacksache.

daher könnte ich mir vorstellen:

sein greller schein
kocht reue
auf
zerkrümelter sehnsucht


Aber ich weiß nicht, ob das noch deiner Intention entspräche.

Es ist ein schönes Gedicht, erzählt eine Geschichte, das mag ich sehr.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Gast

Beitragvon Gast » 22.03.2007, 09:51

Liebe Ramona,

ich versuche mal eine Interpretation.
Für mich spiegelt das Gedicht nicht "Liebe" sondern "Beziehung", die muss ja bekanntlich nicht immer mit Liebe einhergehen, deswegen, so vermute ich, hast du es auch nicht unter Liebeslyrik gepostet.
Lyr. Er macht was er will in dieser Beziehung, in der sich Lyrsie trotz der miserablen Lage, (an der möglicherweise Lyrsie selbst auch beteiligt ist) im "Schneckenhaus" arrangiert. hat. Lyrsie spürt zwar so etwas wie "Eingeengtsein" und auch Verletzungen, die ihr zugefügt werden, aber sie hat sich arrangiert , denn es war mal "Leben" in dieser Beziehung, Substanz, die LyrEr entzogen hat.
Für meine Begriffe nimmt Lyrsie alles in Kauf bis zur Selbstaufgabe - auch dass sie betrogen wird - um versorgt zu sein, und zieht sich ab und zu an den Anfällen von gespielter Zuwendung des lyr. Er hoch.

Für mich passt nach meiner Interpretation alles zusammen, Die Worte finde ich gut gesetzt, die Metaphern gefallen mir durchweg immer besser, je öfter ich sie lese.

Mit Sicherheit birgt dieser Text auch andere Interpretationsmöglichkeiten, aber mir hat sich die o. g. förmlich übergestülpt.

Ich finde es sehr gelungen, bis auf 2 Stellen.
Ich mag mich mit "sehnsuchtkrümeln" nicht anfreunden. Das könnte ich mir anders formuliert, (mit einem Verb + Adjektiv evtl.) besser vorstellen. Das "feuerfarben" in Verbindung mit "sanft streicheln" ist auch noch nicht optimal, es geht ja wohl um hässliche Dinge, die Lyrsie sich schönt. Und das "Feuer" soll wohl hier nicht nur Farbe sein, sondern auch an das Feuer, das der Beziehung einmal innewohnte anknüpfen. Im Kontext sanft geht es für mich so noch nicht auf.

Liebe Grüße
Gerda



Ein wenig erinnert es mich an einen eigenen Text .
http://www.blauersalon.net/online-liter ... =7622#7622

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leonie
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Beitragvon leonie » 22.03.2007, 21:14

Liebe Ramona,

ich habe ein bisschen gebraucht, um mich einzulesen, weil ich die Bilder sehr ungewöhnlich finde. Ich lese es auch als ein Beziehungsgedicht, ähnlich wie Gerda.

Liebe Grüße

leonie

pandora

Beitragvon pandora » 23.03.2007, 09:38

liebe ramona,

ich schleiche schon eine weile um dein gedicht herum. strophe eins nimmt mich sofort gefangen. "gallertartige halbwahrheiten" - klasse! strophe zwei fällt für mich ab, sprachlich (und vielleicht auch inhaltlich). "sehnsuchtskrümel" - das klingt im gegensatz zum lügengallert geradezu verharmlosend und niedlich.
strophe drei: ich würde mich an deiner stelle entscheiden. "feuerfarben" oder "sanft gestreichelt".
strophe vier: mir ist klar, worum es geht. "schneckenbehaust" lässt mich trotzdem innehalten. ein seltsames wort. "um im schneckenhaus ..." würde sich vielleicht flüssiger lesen?

lg
p.

Max

Beitragvon Max » 23.03.2007, 22:10

Liebe Ramona,

mit dem Schleichen geht es mir ähnlich wie Pandora. Bei mir hängt das Gedicht in Strophe 2. Nicht die Sehnsuchtskrümel, die in meinen Augen ja leicht sein sollen, aber das ganze Bild will sich nicht recht fügen. Kannst Du mi rhelfen - wie ist es gemeint?

Liebe Grüße
max

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 25.03.2007, 09:58

Einen schönen Sonntag Euch alle,
na hier ist ja was los :blink1: ... warum kriege ich
denn keine kleinen Mail-Zettelchen, die mir mitteilen,
dass man kommentiert hat? Ich habe das Häkchen immer
drin, und kriege selten eine Info ... muss man da noch etwas
anderes ankreuzen? ... technisch bin ich ein totaler Tiefflieger :pfeifen:

@ als Erstes möchte ich Elsas Vorschlag aufgreifen, aber nicht
"zerkrümelte Sehnsucht" sondern 'abgeriebene' ... das Reiben bringt es deutlicher
hervor und auch das "auf" ... ich ändere mal oben ...

@ liebe Gerda, so wie Du es interpretiert hast, das ist die
eine Seite ... der Gegensatz bei den Feuerfarben, allerdings,
war mich wichtig ... vielleicht möchte ich das "sanft" weglassen,
dass dann nur gestreichelte Feuerfarben bleiben, das werde ich
mir überlegen ...
aber Gerda, schieß mal bissi Testosteron in die Adern :cool:
und lies es mal männlich ... bitte versuch's mal ...

@ danke leonie ... es ist ein Beziehungsgedicht,

Niemand von Euch scheint in Erwägung zu ziehen, dass
es ein Dreiecksgedicht sein kann ... :frage:

@ pandora, siehe oben, das sanft werde ich knicken,
aber am "schneckenbehaust" hänge ich sehr ...
ich mag es lieber etwas komlpiziert als zu schlicht,
"um im schneckenhaus ..." ist mir zu geradlinig.

@ ha, Max, Du warst das, dessen Schatten immer weghuschte,
als ich um die Ecke kam :smile: ... ich werde jetzt die zweite
Strophe nach Elsas Anregung ändern, vielleicht ist es dann besser zu verstehen ...
im Prinzip, lieber Max - sein greller Schein - mehr Schein als Sein,
dem ist sie auf den Leim gegangen und sie fängt an zu bereuen,
weil sie eigentlich doch voller Sehnsucht ist, die niemand zu stillen
vermag ...
eigentlich ist die zweite Strophe die melancholische Mitte, die Träne des Gedichts,
davor das Begreifen ... danach die Konsequenz und die Aussichten ...

Ich danke Euch allen sehr für Eure Meinung, Eure Gedanken
und wünsche Euch einen feinen Sonntag,

herzlich :-)
Ramona

Gast

Beitragvon Gast » 25.03.2007, 12:59

Liebe Ramona, Dank dir für die Sonntagswünsche.

Ich verstehe nicht ganz,

Ramona_L hat geschrieben:@ liebe Gerda, so wie Du es interpretiert hast, das ist die
eine Seite ... der Gegensatz bei den Feuerfarben, allerdings,
war mich wichtig ... vielleicht möchte ich das "sanft" weglassen,
dass dann nur gestreichelte Feuerfarben bleiben, das werde ich
mir überlegen ...
aber Gerda, schieß mal bissi Testosteron in die Adern :cool:
und lies es mal männlich ... bitte versuch's mal ...



"eine Seite","Gegensatz"?da nützt auch das Teststosteron, was reichlich Fleischgelüste zaubert nichts, denn das Brett v. d. K. löst sich davon nicht :pfeifen: ;-)
Ich sehe meine Leseart, die ja eine "Dreiecksgeschichte" wie von dir intendiert, bestätigt und keine weitere ... :confused:

Die vorgenommenen Änderungen, bekommen dem Text gut.

Liebe Sonntagsgrüße
Gerda

Zu den fehlenden E-Mailbeanchrichtigungen lies bitte mal hier nach:
http://www.blauersalon.net/online-liter ... php?t=4182

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 25.03.2007, 16:58

... sorry, Gerda, husch! wech vom Testo ...
da hammer awwer jetzt bissi anenanner vorbeijeredt bzw.
hab ich's bissi schief verstanden ... tut mir traurig *schluchz*

Gut, dann, wenn die Änderungen gut sind, dann fein ...

Lieben Gruß zurück,
Ramona


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