*Der fertige Zyklus, ergänzt um IV und VI, Text V verändert
I
Palazzo
Die Zeit meißelt ihr
Sic transit
in den Travertin,
Putten drehen sich
im Danse Macabre.
Durch leere Zimmerfluchten
irrlichtert ein Schatten.
Seufzer brechen sich
an blätternden Fresken,
Träume wirbeln auf und bedecken
verschlissene Teppiche
der Erinnerung.
II
Sala da pranzo*
Auf der Tafel
erloschene Kerzen
zwischen angelaufenem Silber
und den Resten ihres Mahls,
die beiden Stühle
umgestoßen.
Ein greiser Diener
murmelt:
L’amore fa passare il tempo,
il tempo fa passare l’amore.**
*Speisesaal
** Die Liebe lässt die Zeit vergehen,
die Zeit lässt die Liebe vergehen.
III
Biblioteca
Eine narbige Eichentür
hütet den Hort,
bleiverglaste Scheiben
lehren den Tag Respekt.
Wände raunen Weisheit
der Jahrhunderte.
Auf einem Tisch
mit faltigem Brokat
summt ein Laptop.
IV
Sala da ballo*
Noch immer
hört man bei Nacht
das Rascheln der Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf glänzendem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal, geändert nach Anregung von Mucki und Max
V
Cappella
Wechselvolle Zeiten
pressten Bitten und Danken
ins dunkle Holz.
Der Tabernakel
verwaist,
das letzte „Laudate“
lange verklungen.
Münzen reißen
Caravaggios „Grablegung“
aus der Finsternis
ins Licht.
VI*
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
Risse unsichtbar im Gold.
Paare flanieren im Fackelschein,
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
des großen Brunnens.
Plötzlich erklingt Händel
von der Galerie.
Raketen zischen,
zeichnen schimmernde Blüten,
leuchtende Trugbilder
in den Baldachin der Nacht.
*geändert nach Anregungen von Mucki, Gerda und Max------------------------------------
ursprüngliche Versionen:
IV
Sala da ballo*
Noch heute
hört man bei Nacht
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf spiegelndem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
*Ballsaal
VI
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
seine Risse unsichtbar im Gold.
Fackelschein
weist flanierenden Paaren den Weg,
Palmenwedel
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Aus dem Irrgarten
dringt verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
türkisfarbener Kaskaden
des großen Brunnens.
Plötzlich,
von der Galerie erklingt Händel.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigrane Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord. [/color]
Palazzo I - VI*
Lieber Herby,
wunderbar, jetzt alle Palazzi-Verse zu sehen:)
Bei Nr. IV würde ich hier
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
"rauschender" evtl. durch "wallender" ersetzen, da "Rascheln" und "rauschender" mir zusammen ein bisschen zuviel erscheint.
In Vers VI:
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos --> könntest du vielleicht ein anderes Wort für "schwerelos" finden?
Aus dem Irrgarten
dringt verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen --> hier hast du noch mal "Rauschen", anderes Wort?
türkisfarbener Kaskaden --> statt "türkisfarbener" evtl. "sprudelnder?
des großen Brunnens.
Plötzlich, --> würde ich streichen und gleich mit "Von der Galerie ...." beginnen.
von der Galerie erklingt Händel.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigrane Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord.
Sehr sehr gerne gelesen,-)
Saludos
Mucki
wunderbar, jetzt alle Palazzi-Verse zu sehen:)
Bei Nr. IV würde ich hier
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
"rauschender" evtl. durch "wallender" ersetzen, da "Rascheln" und "rauschender" mir zusammen ein bisschen zuviel erscheint.
In Vers VI:
Im Glanz tausender Lichter
schwebt schwerelos --> könntest du vielleicht ein anderes Wort für "schwerelos" finden?
Aus dem Irrgarten
dringt verhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen --> hier hast du noch mal "Rauschen", anderes Wort?
türkisfarbener Kaskaden --> statt "türkisfarbener" evtl. "sprudelnder?
des großen Brunnens.
Plötzlich, --> würde ich streichen und gleich mit "Von der Galerie ...." beginnen.
von der Galerie erklingt Händel.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigrane Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord.
Sehr sehr gerne gelesen,-)
Saludos
Mucki
Lieber Herby,
ja, vielen Dank, dass Du das hier als Ganzes noch einmal eingestellt hat und für die Erweiterungen!
ber das "Rascheln von Seide rauschender Roben bin ich auch gestolpert, Du kannst es Dir denken wegen des doppelten Genitivs.
Es ist wirklich gelungen, ich war selbst noch gar nicht dort und habe trotzdem Bilder vor Augen!
Liebe Grüße
leonie
ja, vielen Dank, dass Du das hier als Ganzes noch einmal eingestellt hat und für die Erweiterungen!
ber das "Rascheln von Seide rauschender Roben bin ich auch gestolpert, Du kannst es Dir denken wegen des doppelten Genitivs.
Es ist wirklich gelungen, ich war selbst noch gar nicht dort und habe trotzdem Bilder vor Augen!
Liebe Grüße
leonie
Liebe Mucki, leonie und Gerda
ich danke Euch sehr für Eure positive Resonanz!
Mucki, besonders über Deinen Vorschlag bezüglich der rauschenden Roben denke ich gerne nach und melde mich dann noch einmal, ok?
Gerda, ne ne, so war das SICHER nicht gedacht von mir: Fertigen Zyklus einsetzen und keine Kritik! Aber was ist denn so schwierig: die beiden neuen Texte haben wie alle anderen Nummer und Titel. Also kannst Du doch Deine Kritik ganz einfach einem Text zuordnen, oder sehe ich jetzt irgendwo den Haken nicht? Ich wollte nur die beiden neuen Texte nicht einzeln einsetzen und dann das ganze noch einmal komplett. Oder verstehst Du "Zyklus" in dem Sinne, dass man dazu keine Kritik üben darf?? Ich nannte ihn zwar mit * versehen "fertig", aber das betrifft die Anzahl der Texte, nicht dagegen ihre sprachliche Gestaltung.
Liebe Grüße
Herby
ich danke Euch sehr für Eure positive Resonanz!
Mucki, besonders über Deinen Vorschlag bezüglich der rauschenden Roben denke ich gerne nach und melde mich dann noch einmal, ok?
Gerda, ne ne, so war das SICHER nicht gedacht von mir: Fertigen Zyklus einsetzen und keine Kritik! Aber was ist denn so schwierig: die beiden neuen Texte haben wie alle anderen Nummer und Titel. Also kannst Du doch Deine Kritik ganz einfach einem Text zuordnen, oder sehe ich jetzt irgendwo den Haken nicht? Ich wollte nur die beiden neuen Texte nicht einzeln einsetzen und dann das ganze noch einmal komplett. Oder verstehst Du "Zyklus" in dem Sinne, dass man dazu keine Kritik üben darf?? Ich nannte ihn zwar mit * versehen "fertig", aber das betrifft die Anzahl der Texte, nicht dagegen ihre sprachliche Gestaltung.
Liebe Grüße
Herby
Lieber Herby,
nun denn, also hier zu Palazzo IV
vielleicht bin ich ein wenig entzaubert, zu verwöhnt von den mir bekannten Palazzi Gedichten, ich weiß es nicht. Sala da ballo, ist nicht schlecht, aber mir zu manieriert in der Wortfolge, auch fehlt mir ein poetischer Klanghauch. Ich würde eher beginnen, in dem ich vom Hineinhören, vom Lauschen in den Saal spräche, vom Raunen der alten Mauern und dem Erzählen der Fliesen. Dann kommt die Poesie zu Wort. Es ist mir zu sachlich trotz all der schönen Dinge von denen du erzählst.
Gleich zu Beginn, das hemmnde "Noch". Ich schreib mal, wie ich mir den Anfang denken könnte:
bei nacht
im raunen der mauern
raschelt immer noch seide usw...
Jedenfalls so ähnlich, wenn von Rascheln und Rauschen die Rede ist, implziert das doch das Hören, das ich nicht explizit erwähnen würde.
Nun zu Parco, ich erlaube mir, ein paar Änderungen im Text ausgewiesen, dir als Vorschläge zu unterbreiten.
Ich würde die Paare sich spiegeln lassen, die Palmwedel, wir sprachen darüber, klingen nach Bibel. (aber vielleicht geht es anderen nicht so)
"Dringt" ist verzichtbar
Das "türkisfarben" wegzulassen wird dir nicht gefallen, aber ich finde es einfach zu überladen, habe versucht anders zu setzen, aber bin zu keinem ergbnis mit dem türkisfarben gekommen, vielleicht bekommst du noch Vorschläge dazu.
Die Umstellung in Z 1 +2 Vers 4 unterstützt das "Plötzlich". Wie es vorher gesetzt war, ist es wirkungslos.
"filigran" passt m. M. nicht, das verbinde ich nicht mit "Feuerwerksblüten", ich glaube, dass es auch zu viel der Attribute in diesem Vers ist.
Noch weniger wird dir gefallen: "Den letzten Akkord" weg zu lassen,
beziehst du dich doch auf Händels Feuerwerksmusik. Aber vom poetischen her wäre das Ende mit "Baldachin der Nacht" schöner, offener, dass die Musik zu Ende gespielt wird, ist nicht wichtig für dein Gedicht, dass den Parco beschreibt und nicht das Musikstück.
Ich habe ohnehin noch eine Frage, ob das wohl nicht eher eine Italienische Barockmusik sein müsste, die erschallt, statt ausgerechnet Händel, obwohl ich die Idee mit der Feuerwerksmusik schon toll finde, aber vielleicht wurde Händel auch in Italienischen Parks gespielt.
Es sieht so aus, als ob ich viel auszusetzen hätte, aber so ist es ja nicht wirklich, die anderen Texte waren ja auch besprochen.
Ich möchte dich zu deinem Zyklus insgesamt beglückwünschen.
Liebe Grüße
Gerda
nun denn, also hier zu Palazzo IV
vielleicht bin ich ein wenig entzaubert, zu verwöhnt von den mir bekannten Palazzi Gedichten, ich weiß es nicht. Sala da ballo, ist nicht schlecht, aber mir zu manieriert in der Wortfolge, auch fehlt mir ein poetischer Klanghauch. Ich würde eher beginnen, in dem ich vom Hineinhören, vom Lauschen in den Saal spräche, vom Raunen der alten Mauern und dem Erzählen der Fliesen. Dann kommt die Poesie zu Wort. Es ist mir zu sachlich trotz all der schönen Dinge von denen du erzählst.
Gleich zu Beginn, das hemmnde "Noch". Ich schreib mal, wie ich mir den Anfang denken könnte:
bei nacht
im raunen der mauern
raschelt immer noch seide usw...
Jedenfalls so ähnlich, wenn von Rascheln und Rauschen die Rede ist, implziert das doch das Hören, das ich nicht explizit erwähnen würde.
Herby hat geschrieben:IV
Sala da ballo*
Noch heute
hört man bei Nach
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
galante Schritte beim Menuett
auf spiegelndem Carrara.
In der Luft
ein Hauch von Patchouli
und die Klage
über vergessene Schwüre.
Nun zu Parco, ich erlaube mir, ein paar Änderungen im Text ausgewiesen, dir als Vorschläge zu unterbreiten.
Herby hat geschrieben:VI
Parco
Im Glanz tausender Lichter
schwebtschwerelos
die Fassade des alten Palazzo,
seineRisse verschwinden
unsichtbar im Gold.
Im Fackelschein
finden flanierende Paare den Weg,
Palmenwedel
spiegeln sich zwischen
Schwimmkerzen und Seerosen.
Ich würde die Paare sich spiegeln lassen, die Palmwedel, wir sprachen darüber, klingen nach Bibel. (aber vielleicht geht es anderen nicht so)
Herby hat geschrieben:Aus dem Irrgarten
dringtverhaltenes Lachen,
übertönt vom Rauschen
türkisfarbenerder Kaskaden
des großen Brunnens.
Plötzlich, erklingt Händel
von der Galerie.
Raketen zischen auf,
zeichnen schimmernde Blüten,
filigraneleuchtende Trugbilder
in den Baldachin der Nacht,
bis zum letzten Akkord.
"Dringt" ist verzichtbar
Das "türkisfarben" wegzulassen wird dir nicht gefallen, aber ich finde es einfach zu überladen, habe versucht anders zu setzen, aber bin zu keinem ergbnis mit dem türkisfarben gekommen, vielleicht bekommst du noch Vorschläge dazu.
Die Umstellung in Z 1 +2 Vers 4 unterstützt das "Plötzlich". Wie es vorher gesetzt war, ist es wirkungslos.
"filigran" passt m. M. nicht, das verbinde ich nicht mit "Feuerwerksblüten", ich glaube, dass es auch zu viel der Attribute in diesem Vers ist.
Noch weniger wird dir gefallen: "Den letzten Akkord" weg zu lassen,
.gif)
Ich habe ohnehin noch eine Frage, ob das wohl nicht eher eine Italienische Barockmusik sein müsste, die erschallt, statt ausgerechnet Händel, obwohl ich die Idee mit der Feuerwerksmusik schon toll finde, aber vielleicht wurde Händel auch in Italienischen Parks gespielt.
Es sieht so aus, als ob ich viel auszusetzen hätte, aber so ist es ja nicht wirklich, die anderen Texte waren ja auch besprochen.
Ich möchte dich zu deinem Zyklus insgesamt beglückwünschen.
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Herby,
wie schön hier den ganzen palazzo (wirklich den ganzen?) vereint zu sehen.
Zu IV noch ein, zwei kleine Anmerkungen:
Irgendwie würde ich gerne "Noch stets" oder "Noch immer" lesen, frag mich nicht, warum, ich weiß es nicht.
Ähnlich wie Mrs. Mucki finde ich Rascheln rauschender Roben ein wenig viel des Guten.
Die ganze serie gefällt mir wirklich ausnehmend gut.
Liebe Grüße
Max
wie schön hier den ganzen palazzo (wirklich den ganzen?) vereint zu sehen.
Zu IV noch ein, zwei kleine Anmerkungen:
Sala da ballo*
Noch heute
hört man bei Nacht
Irgendwie würde ich gerne "Noch stets" oder "Noch immer" lesen, frag mich nicht, warum, ich weiß es nicht.
das Rascheln von Seide
rauschender Roben,
Ähnlich wie Mrs. Mucki finde ich Rascheln rauschender Roben ein wenig viel des Guten.
Die ganze serie gefällt mir wirklich ausnehmend gut.
Liebe Grüße
Max
Hallo Max (ich geh' jetzt mal rückwärts vor),
wie schön, dass Dich der "geballte" Palazzo nicht erschlagen hat. Ja, es ist der ganze, und mit Teil VI ist auch definitiv Schluss (siehe dazu ganz unten in meiner Antwort an Gerda). Was das "Rascheln bettrifft, bitte ich Dich und Mucki noch um etwas Geduld, ich hab's mir aber notiert. Auch über den Anfang denke ich noch nach, offenbar empfindest Du das "Noch" anders als Gerda nicht als hemmend ... grübel
Liebe Gerda,
zunächst einmal danke ich Dir herzlich für die Beschäftigung mit den beiden letzten neuen Texten meiner Palazzo Reihe. Ich möchte meine Antwort gerne splitten und jetzt nur auf Deine Anregungen und Gedanken zu Teil IV (Sala da ballo) eingehen, für Deine umgangreichen Vorschläge zu Teil VI brauche ich noch etwas Zeit.
Doch lass mich einige grundsätzliche Gedanken voranstellen. Inzwischen glaube ich, dass ich den Zyklus vorschnell eingestellt habe, da er bei zwei Texten noch nicht besprochen ist. Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte nur die neuen Teile IV und VI eingesetzt, die Diskussion abgewartet, eventuell Änderungen vorgenommen und dann ganz zum Schluss den fertigen (geänderten) Zyklus eingesetzt. Aber als ich mit dem ersten Palazzo Text begann, ahnte ich noch nicht, dass daraus insgesamt sechs Texte entstehen würden, er war nicht als Initialtext geplant und die Ideen zu den weiteren Teilen kamen mir erst im Lauf der Zeit.
Doch jetzt zu Deinen Ausführungen zum „Sala da ballo“. Du gehst auf den Anfang ein und schreibst, wie Du Dir den Anfang vorstellen könntest:
Mit dem „Raunen“ habe ich Probleme, denn in I waren Seufzer, in II murmelte der Diener, in III raunten (schon) die Wände - ich wollte es nicht übertreiben damit.
Dann schreibst Du:
Natürlich impliziert Rascheln und Rauschen ein Hören, aber es kam mir darauf an, dass man es – genügend Phantasie vorausgesetzt – nach Jahrhunderten, eben noch heute hört. Interessant ist für mich, dass Du diesen Anfang als „hemmend“ empfindest. Liegt das nur am Wort „noch“ bzw. würde eine Umstellung zu „Heute noch“ diesen Eindruck ändern?
So, liebe Gerda, das war jetzt der Antwort erster Teil.
Dass Dich, wie Du schreibst, der vierte Teil ein wenig entzaubert hat, liegt vielleicht auch daran, was ich weiter oben schrieb, dass ich diese Reihe nicht als solche geplant hatte und ich es als schwierig empfand, einen Steigerungsbogen hinein zu bringen. Und es zeigt mir noch etwas anderes: es ist gut, dass Teil VI der Schluss ist, alle weiteren Teile würden vermutlich noch viel mehr entzaubern. Es ist nicht gut, eine solche Thematik in ihrer Ausbreitung zu übertreiben, und wenn es nur aus Begeisterung ist.
Liebe Grüße und Dank für Deine Mühe
Herby
wie schön, dass Dich der "geballte" Palazzo nicht erschlagen hat. Ja, es ist der ganze, und mit Teil VI ist auch definitiv Schluss (siehe dazu ganz unten in meiner Antwort an Gerda). Was das "Rascheln bettrifft, bitte ich Dich und Mucki noch um etwas Geduld, ich hab's mir aber notiert. Auch über den Anfang denke ich noch nach, offenbar empfindest Du das "Noch" anders als Gerda nicht als hemmend ... grübel
Liebe Gerda,
zunächst einmal danke ich Dir herzlich für die Beschäftigung mit den beiden letzten neuen Texten meiner Palazzo Reihe. Ich möchte meine Antwort gerne splitten und jetzt nur auf Deine Anregungen und Gedanken zu Teil IV (Sala da ballo) eingehen, für Deine umgangreichen Vorschläge zu Teil VI brauche ich noch etwas Zeit.
Doch lass mich einige grundsätzliche Gedanken voranstellen. Inzwischen glaube ich, dass ich den Zyklus vorschnell eingestellt habe, da er bei zwei Texten noch nicht besprochen ist. Es wäre wohl besser gewesen, ich hätte nur die neuen Teile IV und VI eingesetzt, die Diskussion abgewartet, eventuell Änderungen vorgenommen und dann ganz zum Schluss den fertigen (geänderten) Zyklus eingesetzt. Aber als ich mit dem ersten Palazzo Text begann, ahnte ich noch nicht, dass daraus insgesamt sechs Texte entstehen würden, er war nicht als Initialtext geplant und die Ideen zu den weiteren Teilen kamen mir erst im Lauf der Zeit.
Doch jetzt zu Deinen Ausführungen zum „Sala da ballo“. Du gehst auf den Anfang ein und schreibst, wie Du Dir den Anfang vorstellen könntest:
bei nacht
im raunen der mauern
raschelt immer noch seide
Mit dem „Raunen“ habe ich Probleme, denn in I waren Seufzer, in II murmelte der Diener, in III raunten (schon) die Wände - ich wollte es nicht übertreiben damit.
Dann schreibst Du:
wenn von Rascheln und Rauschen die Rede ist, implziert das doch das Hören, das ich nicht explizit erwähnen würde.
Natürlich impliziert Rascheln und Rauschen ein Hören, aber es kam mir darauf an, dass man es – genügend Phantasie vorausgesetzt – nach Jahrhunderten, eben noch heute hört. Interessant ist für mich, dass Du diesen Anfang als „hemmend“ empfindest. Liegt das nur am Wort „noch“ bzw. würde eine Umstellung zu „Heute noch“ diesen Eindruck ändern?
So, liebe Gerda, das war jetzt der Antwort erster Teil.
Dass Dich, wie Du schreibst, der vierte Teil ein wenig entzaubert hat, liegt vielleicht auch daran, was ich weiter oben schrieb, dass ich diese Reihe nicht als solche geplant hatte und ich es als schwierig empfand, einen Steigerungsbogen hinein zu bringen. Und es zeigt mir noch etwas anderes: es ist gut, dass Teil VI der Schluss ist, alle weiteren Teile würden vermutlich noch viel mehr entzaubern. Es ist nicht gut, eine solche Thematik in ihrer Ausbreitung zu übertreiben, und wenn es nur aus Begeisterung ist.
Liebe Grüße und Dank für Deine Mühe
Herby
Lieber Herby,
lass dir Zeit, ich erwarte doch nicht, dss du gleich los legst ... "sofort" reicht auch.gif)
Also Spaß beiseite. Ich meinte natürlich nicht, dass du jetzt "Raunen" übernehmen sollst. Ich wollte damit nur eine Richtung (in die ich mich bewegen würde) andeuten.
Selbstverständlich habe ich nicht deinen Zyklus derart verinnerlicht, dass mir jedes deiner Worte so präsent ist wie dir und ich habe auch nicht darauf geachtet, ob "Raunen" bereits vergeben ist.
Du kannst auch ganz anders beginnen, mit
das Rascheln der Seide
weht immer noch durch... usw
oder
wie damals scheinen
das Rascheln der
Seide und das Rauschen
der Roben hier zuhaus
die Schritte des Menuetts
auf Carraraboden
tänzelnd zu hören
oder
im alten Sala -
als ob die Seide
der üppigen Roben
immer noch raschelt -
tänzelnde schritte hört
auf dem Marmor
beim Menuett...
usw.
ich glaube du hast eine Menge Möglichkeiten und wirst, die für dich stimmige selbst heraufinden. Die Worte hast du doch schon gefunden,
es kommt nur noch auf die "echte"Kombination an.
Beim Nachdenken über deien Text, steigt bei mir auch wieder der Zauber auf...
Du wirst die Atmosphäre wieder einfangen, ich bin mir sicher, denn du trägst die Bilder (nicht von Postkarten)
im Herzen und das spürt man.
Liebe Grüße
Gerda
lass dir Zeit, ich erwarte doch nicht, dss du gleich los legst ... "sofort" reicht auch
.gif)
Also Spaß beiseite. Ich meinte natürlich nicht, dass du jetzt "Raunen" übernehmen sollst. Ich wollte damit nur eine Richtung (in die ich mich bewegen würde) andeuten.
Selbstverständlich habe ich nicht deinen Zyklus derart verinnerlicht, dass mir jedes deiner Worte so präsent ist wie dir und ich habe auch nicht darauf geachtet, ob "Raunen" bereits vergeben ist.
Du kannst auch ganz anders beginnen, mit
das Rascheln der Seide
weht immer noch durch... usw
oder
wie damals scheinen
das Rascheln der
Seide und das Rauschen
der Roben hier zuhaus
die Schritte des Menuetts
auf Carraraboden
tänzelnd zu hören
oder
im alten Sala -
als ob die Seide
der üppigen Roben
immer noch raschelt -
tänzelnde schritte hört
auf dem Marmor
beim Menuett...
usw.
ich glaube du hast eine Menge Möglichkeiten und wirst, die für dich stimmige selbst heraufinden. Die Worte hast du doch schon gefunden,

Beim Nachdenken über deien Text, steigt bei mir auch wieder der Zauber auf...

Du wirst die Atmosphäre wieder einfangen, ich bin mir sicher, denn du trägst die Bilder (nicht von Postkarten)
.gif)
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Mucki und Gerda, lieber Max,
ich habe jetzt beide Palazzi, also IV und VI überarbeitet und versucht, sie zu „entschlacken“ sprich zu verdichten, wobei mir Eure Anregungen hilfreich und wertvoll waren.
@Mucki
Du hast völlig Recht, wenn du schreibst, dass es Dir stellenweise – z.B. in IV bei dem Rascheln rauschender Roben - etwas zuviel wurde; hier ging der Schwung der Begeisterung mit mir durch. Außerdem hatte ich, wie du richtig schreibst, in VI auch Rauschen verwendet, beim Brunnen. Wie gut, dass Du aufgepasst hast, das war mir zunächst überhaupt nicht aufgefallen. Es ist schon seltsam, manchmal ist man blind für seinen eigenen Texte. In IV kam es mir tatsächlich entbehrlich vor, daher habe ich da geändert, während ich es in VI belassen habe. So sollte es eigentlich gehen.
Dann schlägst Du vor, im „Parco“ das „Plötzlich“ zu streichen. Hier konnte ich Dir nicht folgen und habe es nach Gerdas Rat anders gesetzt. Die Plötzlichkeit war mir schon wichtig; man zuckt richtig zusammen, weil man ja entweder nicht genau weiß, wann es losgeht oder nicht auf die Zeit achtet.
@Gerda
Über den Anfang des „Ballsaals“ habe ich nach Deiner Antwort lange nachgedacht und möchte hierbei gerne auf eine Anregung von Max zurückgreifen (s.u.)
Bei „Parco“ jedoch hab ich viele, wenn auch nicht alle Vorschläge von Dir angenommen, und das fiel mir gar nicht einmal so schwer, wie Du vermutest. Ich stimme Dir zu, dass der Text stellenweise zu überladen war, und dabei hatte ich die eingesetzte Version schon „entadjektivisiert“ – du hättest die ursprünglichen Fassungen erst einmal sehen müssen! Da hilft dann doch die Fremdsicht auf einen Text bei der sprachlichen Entrümpelung. Danke, dass Du meinen Blick geschärft hast.
@Max
Zum Anfang von IV schreibst Du
Es ist wirklich verblüffend, denn Du hast das, was ich bei dem Anfang von VI empfunden habe, besser in Worte gefasst, als ich es gekonnt hätte … Auftakt zu einer Musik, ja, genau so! Deinen zweiten Vorschlag würde ich gerne übernehmen, er ist runder, ich danke Dir herzlich dafür.
Ich setze jetzt die beiden überarbeiteten Versionen ein und verschiebe die alten nach unten zum Vergleich. Sollte noch jemand weitere Anregungen haben, so bin ich dankbar dafür, bitte aber zugleich um Verständnis dafür, dass ich jetzt erst einmal bei meinem Palazzo und auch im Salon eine Pause einlegen möchte und muss. Ich schreibe gleich dazu noch etwas im Café.
Euch allen aufrichtigen Dank für Eure Auseinandersetzung mit meinen Texten und gutes Gelingen für das eigene Schreiben.
Liebe Grüße
Herby
ich habe jetzt beide Palazzi, also IV und VI überarbeitet und versucht, sie zu „entschlacken“ sprich zu verdichten, wobei mir Eure Anregungen hilfreich und wertvoll waren.
@Mucki
Du hast völlig Recht, wenn du schreibst, dass es Dir stellenweise – z.B. in IV bei dem Rascheln rauschender Roben - etwas zuviel wurde; hier ging der Schwung der Begeisterung mit mir durch. Außerdem hatte ich, wie du richtig schreibst, in VI auch Rauschen verwendet, beim Brunnen. Wie gut, dass Du aufgepasst hast, das war mir zunächst überhaupt nicht aufgefallen. Es ist schon seltsam, manchmal ist man blind für seinen eigenen Texte. In IV kam es mir tatsächlich entbehrlich vor, daher habe ich da geändert, während ich es in VI belassen habe. So sollte es eigentlich gehen.
Dann schlägst Du vor, im „Parco“ das „Plötzlich“ zu streichen. Hier konnte ich Dir nicht folgen und habe es nach Gerdas Rat anders gesetzt. Die Plötzlichkeit war mir schon wichtig; man zuckt richtig zusammen, weil man ja entweder nicht genau weiß, wann es losgeht oder nicht auf die Zeit achtet.
@Gerda
Über den Anfang des „Ballsaals“ habe ich nach Deiner Antwort lange nachgedacht und möchte hierbei gerne auf eine Anregung von Max zurückgreifen (s.u.)
Bei „Parco“ jedoch hab ich viele, wenn auch nicht alle Vorschläge von Dir angenommen, und das fiel mir gar nicht einmal so schwer, wie Du vermutest. Ich stimme Dir zu, dass der Text stellenweise zu überladen war, und dabei hatte ich die eingesetzte Version schon „entadjektivisiert“ – du hättest die ursprünglichen Fassungen erst einmal sehen müssen! Da hilft dann doch die Fremdsicht auf einen Text bei der sprachlichen Entrümpelung. Danke, dass Du meinen Blick geschärft hast.
@Max
Zum Anfang von IV schreibst Du
es klingt mir wie ein Auftakt in der Musik.
Es ist wirklich verblüffend, denn Du hast das, was ich bei dem Anfang von VI empfunden habe, besser in Worte gefasst, als ich es gekonnt hätte … Auftakt zu einer Musik, ja, genau so! Deinen zweiten Vorschlag würde ich gerne übernehmen, er ist runder, ich danke Dir herzlich dafür.
Ich setze jetzt die beiden überarbeiteten Versionen ein und verschiebe die alten nach unten zum Vergleich. Sollte noch jemand weitere Anregungen haben, so bin ich dankbar dafür, bitte aber zugleich um Verständnis dafür, dass ich jetzt erst einmal bei meinem Palazzo und auch im Salon eine Pause einlegen möchte und muss. Ich schreibe gleich dazu noch etwas im Café.
Euch allen aufrichtigen Dank für Eure Auseinandersetzung mit meinen Texten und gutes Gelingen für das eigene Schreiben.
Liebe Grüße
Herby
Liebe Gerda, liebe Elsa,
Ich möchte nun doch nicht in die Pause verschwinden, ohne Euch zu danken! Es freut mich sehr, dass meine überarbeiteten Fassungen Euch gefallen und anregen!
Sollte jetzt noch jemand kommentieren, so bitte ich herzlich darum, es nicht als Unhöflichkeit zu betrachten, wenn ich mich vorerst nicht mehr melde. Ab jetzt ist Pause und ich schleiche mich ganz leise durch eine Seitentür aus dem Palazzo raus.
Ciao, a presto!
Herby
Ich möchte nun doch nicht in die Pause verschwinden, ohne Euch zu danken! Es freut mich sehr, dass meine überarbeiteten Fassungen Euch gefallen und anregen!
Sollte jetzt noch jemand kommentieren, so bitte ich herzlich darum, es nicht als Unhöflichkeit zu betrachten, wenn ich mich vorerst nicht mehr melde. Ab jetzt ist Pause und ich schleiche mich ganz leise durch eine Seitentür aus dem Palazzo raus.
.gif)
Ciao, a presto!
Herby
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