Jungfrau
Das Meer höre ich rauschen
während ich versinke;
ein Lachen von dir
und deinen Hund bellen.
Meine Muschelohren kehren zurück
ins Gestrudel und weite Resonanz.
Und in ruhige Tiefe.
Luft war kalt, trocken,
so rau.
Die Schwäne: Ja......
Die Enten.....
Und die gebratenen Forellen.....
Seeanemonen umschlingen mich
und die Delphine
sind mir so nahe,
nahe Gatten.
Zum Boden gleite ich.
Jungfrau
Hallo Moshe!
Die erste Strophe mag ich sehr gern! Besonders die Verbindung zwischen Meeresrauschen und seinem bellenden Hund!
Beim zweiten Abschnitt stört mich:
"...und in weite Resonanz"
Für mich passt das Wort an der Stelle nicht gut. Die Muschelohren sind fein (Auch wegen der eigentlichen "Ohrmuschel"
) ...
Da wäre das "Echo" oder der "Widerhall" schon schöner, glaube ich. "Resonanz" klingt so technisch für mich.
Aber was für eine Resonanz ist eigentlich gemeint? Die Geräusche, die aus der Muschel strömen?
Bei der Luft würde mir eine Umschreibung genügen. "RauHe Luft" ist gut!
Bei den Schwänen würde mir Leda einfallen und ich finde diese Stelle deshalb ganz amüsant. Nach dem Motto: "Jaja...die Schwäne schon wieder. Keine Chance!" :smile:
Aber die "gebratenen Forellen" ....Das ist dann ein wenig zu albern für mich. Ich erkenne ihre Bedeutung nicht
.
Diese Strophe ist wieder ein kleiner Meeresschatz:
(ich würde allerdings evtl. das erste "nahe" streichen...)
Mit dem letzten Vers freunde ich mich auch an.
So ganz durchdringen kann ich das Gedicht und vor allem seine Aussage nicht, aber mir schwant (...)
etwas .
Im Großen und Ganzen, bis auf die kleinen Anmerkungen, mag ich das aber sehr gern!
Jung-fröhliche Grüße
!
l.
Die erste Strophe mag ich sehr gern! Besonders die Verbindung zwischen Meeresrauschen und seinem bellenden Hund!
Beim zweiten Abschnitt stört mich:
"...und in weite Resonanz"
Für mich passt das Wort an der Stelle nicht gut. Die Muschelohren sind fein (Auch wegen der eigentlichen "Ohrmuschel"

Da wäre das "Echo" oder der "Widerhall" schon schöner, glaube ich. "Resonanz" klingt so technisch für mich.
Aber was für eine Resonanz ist eigentlich gemeint? Die Geräusche, die aus der Muschel strömen?
Bei der Luft würde mir eine Umschreibung genügen. "RauHe Luft" ist gut!
Bei den Schwänen würde mir Leda einfallen und ich finde diese Stelle deshalb ganz amüsant. Nach dem Motto: "Jaja...die Schwäne schon wieder. Keine Chance!" :smile:
Aber die "gebratenen Forellen" ....Das ist dann ein wenig zu albern für mich. Ich erkenne ihre Bedeutung nicht

Diese Strophe ist wieder ein kleiner Meeresschatz:
Seeanemonen umschlingen mich
und die Delphine
sind mir so nahe,
nahe Gatten.
(ich würde allerdings evtl. das erste "nahe" streichen...)
Mit dem letzten Vers freunde ich mich auch an.
So ganz durchdringen kann ich das Gedicht und vor allem seine Aussage nicht, aber mir schwant (...)

Im Großen und Ganzen, bis auf die kleinen Anmerkungen, mag ich das aber sehr gern!
Jung-fröhliche Grüße

l.
Liebe Louisa!
Ich akzeptiere erstmal deine Kritik an dem Begriff 'Resonanz'.
Da habe ich etwas kurz gefasst und versuche die Verbesserung:
'Meine Muschelohren kehren zurück
ins Gestrudel und in meine weiten Töne'
Über alles Andere werde ich weiter nachdenken, aber über das doppelte 'nahe' nicht, denn dieses liebe ich.
Mit Zitronen-Grüßen
Moshe
Ich akzeptiere erstmal deine Kritik an dem Begriff 'Resonanz'.
Da habe ich etwas kurz gefasst und versuche die Verbesserung:
'Meine Muschelohren kehren zurück
ins Gestrudel und in meine weiten Töne'
Über alles Andere werde ich weiter nachdenken, aber über das doppelte 'nahe' nicht, denn dieses liebe ich.
Mit Zitronen-Grüßen
Moshe
Lieber Moshe,
das finde ich ein sehr interessantes Gedicht von Dir.
Ich teile Louisas Vorliebe für Strophe 1 ebenso wie ihre Kritik an der Resonanz. Die wirkt nicht nur technisch für mich, sondern entzieht das Gedicht auch meinem Verstehen. Dein Vorschlag
ist viel besser.
Die Strophe
finde ich schwer greifbar, weil sie keine Aussage gibt, keine Beschreibugn liefert, sondern dem Leser nur drei Tiernamen (eins davon gebraten. das ist doch schon mal ein Anfang) zur freien Assoziation überlässt.
Bei
fragte ich mich dann erstmals, aus welcher Perspketive das Gedicht eigentlich geschrieben ist - ist es die der Jungfrau?
Liebe Grüße
max
das finde ich ein sehr interessantes Gedicht von Dir.
Ich teile Louisas Vorliebe für Strophe 1 ebenso wie ihre Kritik an der Resonanz. Die wirkt nicht nur technisch für mich, sondern entzieht das Gedicht auch meinem Verstehen. Dein Vorschlag
'Meine Muschelohren kehren zurück
ins Gestrudel und in meine weiten Töne'
ist viel besser.
Die Strophe
Die Schwäne: Ja......
Die Enten.....
Und die gebratenen Forellen.....
finde ich schwer greifbar, weil sie keine Aussage gibt, keine Beschreibugn liefert, sondern dem Leser nur drei Tiernamen (eins davon gebraten. das ist doch schon mal ein Anfang) zur freien Assoziation überlässt.
Bei
und die Delphine
sind mir so nahe,
nahe Gatten.
fragte ich mich dann erstmals, aus welcher Perspketive das Gedicht eigentlich geschrieben ist - ist es die der Jungfrau?
Liebe Grüße
max
GERADE diese Zeilen:
"Die Schwäne: Ja......
Die Enten.....
Und die gebratenen Forellen.....
"
klingen mir wie eine Erinnerung die sich für ihren letzten Platz den gußeisernen Mantel einer unverwüstlichen Glocke ausgesucht haben, wie eine Ewigkeit. Ganz im Gegenteil zum Empfinden von Max zu diesen Zeilen...
"Zum Boden gleite ich" ist mir die liebste Zeile, denn ich verbinde sehr sehr viel mit diesem Wort BODEN.
Dein Gedicht schwingt in mir, lieber Moshe. Viel mehr als ein-, zweimal Lesen erzeugen kann.
Sehr gut.
LG
Thomas
"Die Schwäne: Ja......
Die Enten.....
Und die gebratenen Forellen.....
"
klingen mir wie eine Erinnerung die sich für ihren letzten Platz den gußeisernen Mantel einer unverwüstlichen Glocke ausgesucht haben, wie eine Ewigkeit. Ganz im Gegenteil zum Empfinden von Max zu diesen Zeilen...
"Zum Boden gleite ich" ist mir die liebste Zeile, denn ich verbinde sehr sehr viel mit diesem Wort BODEN.
Dein Gedicht schwingt in mir, lieber Moshe. Viel mehr als ein-, zweimal Lesen erzeugen kann.
Sehr gut.
LG
Thomas
Lieber Moshe, lieber Thomas,
Tja, vielleicht ist die Glocke zu dick für mich - natürlich kann ich mir unter gebratenen Forellen auch etwas vorstellen, nur unterstützt das Gedicht meine Vorstellung dort nicht, daher frage ich.
Liebe Grüße
max
"Die Schwäne: Ja......
Die Enten.....
Und die gebratenen Forellen.....
"
klingen mir wie eine Erinnerung die sich für ihren letzten Platz den gußeisernen Mantel einer unverwüstlichen Glocke ausgesucht haben, wie eine Ewigkeit. Ganz im Gegenteil zum Empfinden von Max zu diesen Zeilen...
Tja, vielleicht ist die Glocke zu dick für mich - natürlich kann ich mir unter gebratenen Forellen auch etwas vorstellen, nur unterstützt das Gedicht meine Vorstellung dort nicht, daher frage ich.
Liebe Grüße
max
Hmm...
das ist wahsrcheinlich eine Frage des Empfindens, der Dünnhäutigkeit, vielleicht auch des Öffnens. Texte sind wie Bilder, Worte sind wie Musik. Sie wirken auf jeden anders, und sie wirken bei einem selbst immer wieder anders, und oft entscheidet die momentane Stimmung und vieles mehr darüber.
Ich für meinen Teil bin ein sparsamer Kommentierer, was nicht gleichbedeutend damit ist, das ich die Texte nicht lese, manchmal lasse ich die Worte eben einfach nur wirken. Und oft tun sie dies nach einer Stunde, nach einigen Tagen in einem ganz neuen Gewand.
Dich zu "zitieren", Max, war keine Gegenwehr, sondern eine subjektive Demonstration wie verschieden Worte wirken können.
LG
Thomas
das ist wahsrcheinlich eine Frage des Empfindens, der Dünnhäutigkeit, vielleicht auch des Öffnens. Texte sind wie Bilder, Worte sind wie Musik. Sie wirken auf jeden anders, und sie wirken bei einem selbst immer wieder anders, und oft entscheidet die momentane Stimmung und vieles mehr darüber.
Ich für meinen Teil bin ein sparsamer Kommentierer, was nicht gleichbedeutend damit ist, das ich die Texte nicht lese, manchmal lasse ich die Worte eben einfach nur wirken. Und oft tun sie dies nach einer Stunde, nach einigen Tagen in einem ganz neuen Gewand.
Dich zu "zitieren", Max, war keine Gegenwehr, sondern eine subjektive Demonstration wie verschieden Worte wirken können.
LG
Thomas
Lieber Max,
das ist ja auch völlig o.k.
Bau doch einfach mal die Schlösser Deiner Türen aus, so dass schon ein leichter fremder Wind sie öffnen kann. Wenn es zu zugig wird, findet sich immer noch ein Weg, sie wieder zu schliessen.
Aber, wie auch immer, Moshes Zeilen sind ein wunderbares Beispiel, wie unterschiedlich Worte wirken können. Ich kann Sie spüren, Du vielleicht morgen auch, Ich vielleicht morgen nicht mehr. Ist das nicht herrlich?
Liebe Grüße
Thomas
das ist ja auch völlig o.k.
Bau doch einfach mal die Schlösser Deiner Türen aus, so dass schon ein leichter fremder Wind sie öffnen kann. Wenn es zu zugig wird, findet sich immer noch ein Weg, sie wieder zu schliessen.
Aber, wie auch immer, Moshes Zeilen sind ein wunderbares Beispiel, wie unterschiedlich Worte wirken können. Ich kann Sie spüren, Du vielleicht morgen auch, Ich vielleicht morgen nicht mehr. Ist das nicht herrlich?
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Moshe,
das klingt interessant und sehr ansprechend. Ich lese es so, dass es aus der Perspektive einer Meerjungfrau geschrieben ist. Fremde Töne, fremde Bilder - Forellen haben im Meer ja nichts verloren
. Die "Resonanz" störte mich zunächst auch ein wenig, aber ich kann mir etwas darunter vorstellen, Delphinlaute oder das hohe Summen eines fernen Motorboots ...
Was mich hingegen etwas mehr stört - oder sagen wir lieber, ich stolpere lesend darüber:
[ich hörte]
"ein Lachen von dir
und deinen Hund bellen"
Der inhaltliche Kontrast gefällt mir, aber für mein Sprachgefühl klingt das grammatikalisch falsch. Es müsste wohl heißen: ein Lachen von dir / und das Gebell deines Hundes (klingt vielleicht nicht so toll, ich weiß) ... oder so ähnlich.
Vergleichsbeispiel: Er aß gerne Austern und bei "Marie". Heißt: Er aß gerne Austern, und er aß gerne bei Marie (oder: im Hafenbistro "Chéz Marie"), vielleicht sogar beides in Kombination, aber der erste Satz ist falsch.
Ich hoffe, du findest das jetzt nicht zu pingelig
.
LG Mel
P.S.: Ach so, und ... ich schmecke Salzwasser auf meinen Lippen, wenn ich dein Gedicht lese!
das klingt interessant und sehr ansprechend. Ich lese es so, dass es aus der Perspektive einer Meerjungfrau geschrieben ist. Fremde Töne, fremde Bilder - Forellen haben im Meer ja nichts verloren

Was mich hingegen etwas mehr stört - oder sagen wir lieber, ich stolpere lesend darüber:
[ich hörte]
"ein Lachen von dir
und deinen Hund bellen"
Der inhaltliche Kontrast gefällt mir, aber für mein Sprachgefühl klingt das grammatikalisch falsch. Es müsste wohl heißen: ein Lachen von dir / und das Gebell deines Hundes (klingt vielleicht nicht so toll, ich weiß) ... oder so ähnlich.
Vergleichsbeispiel: Er aß gerne Austern und bei "Marie". Heißt: Er aß gerne Austern, und er aß gerne bei Marie (oder: im Hafenbistro "Chéz Marie"), vielleicht sogar beides in Kombination, aber der erste Satz ist falsch.
Ich hoffe, du findest das jetzt nicht zu pingelig

LG Mel
P.S.: Ach so, und ... ich schmecke Salzwasser auf meinen Lippen, wenn ich dein Gedicht lese!
Hallo Melusine und Max!
Eine Möglichkeit den Text zu lesen (deuten) besteht darin, eine Jungfrau zu sehen, die zur Meerjungfrau wird. Insofern kommt Melusine der Sache recht nahe.
'Das Meer höre ich rauschen, ein Lachen von dir und deinen Hund bellen' müsste eigentlich richtig sein. (Vielleicht wäre hier die Zeichensetzung noch zu überdenken.)
Offtopic: Ich 'verschwinde' mochmal und hoffe mit meiner Bastelei in zwei Tagen fertig zu sein.
So long
Moshe
Eine Möglichkeit den Text zu lesen (deuten) besteht darin, eine Jungfrau zu sehen, die zur Meerjungfrau wird. Insofern kommt Melusine der Sache recht nahe.
'Das Meer höre ich rauschen, ein Lachen von dir und deinen Hund bellen' müsste eigentlich richtig sein. (Vielleicht wäre hier die Zeichensetzung noch zu überdenken.)
Offtopic: Ich 'verschwinde' mochmal und hoffe mit meiner Bastelei in zwei Tagen fertig zu sein.
So long
Moshe
Hallo!
Den Text habe ich ein wenig geglättet:
Jungfrau
Das Meer höre ich rauschen
während ich versinke,
ein Lachen von dir
und deinen Hund bellen.
Meine Muschelohren
gleiten zurück in die Weite
der Wellen und in ruhige Tiefe.
Die Luft dort oben war kalt,
rau und so trocken,
die Schwäne schön
und die Enten,
und die gebratenen Forellen fein.
Seeanemonen umgeben mich wieder
und die Delphine sind mir so nahe,
nahe Gatten.
Zum Boden gleite ich.
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MlG
Moshe
Den Text habe ich ein wenig geglättet:
Jungfrau
Das Meer höre ich rauschen
während ich versinke,
ein Lachen von dir
und deinen Hund bellen.
Meine Muschelohren
gleiten zurück in die Weite
der Wellen und in ruhige Tiefe.
Die Luft dort oben war kalt,
rau und so trocken,
die Schwäne schön
und die Enten,
und die gebratenen Forellen fein.
Seeanemonen umgeben mich wieder
und die Delphine sind mir so nahe,
nahe Gatten.
Zum Boden gleite ich.
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MlG
Moshe
lieber moshe,
die 'geglättete version' sagt mir zu - ein schöner text, sehr fließend.
ein eintauchen, eine veränderung, eine kehr, rückkehr womöglich, ohne wiederkehr.
eine sehr feine balance von wünschen und lassen... (der text sagt es besser)
die gebratenen forellen wirken wunderbar störend, sie irritieren richtig. doch waren sie vorgeblich fein, und sind daher erwähnenswert.
gefällt mir sehr.
aram
p.s. die 'ungeglättete version' ist mir etwas zu brüchig - die resonanz ist hart, und die letzte mehrzeilige strophe (nach den forellen) findet keinen anschluss mehr. diese stellen sind in der neufassung hervorragend gelöst.
die 'geglättete version' sagt mir zu - ein schöner text, sehr fließend.
ein eintauchen, eine veränderung, eine kehr, rückkehr womöglich, ohne wiederkehr.
eine sehr feine balance von wünschen und lassen... (der text sagt es besser)
die gebratenen forellen wirken wunderbar störend, sie irritieren richtig. doch waren sie vorgeblich fein, und sind daher erwähnenswert.
gefällt mir sehr.
aram
p.s. die 'ungeglättete version' ist mir etwas zu brüchig - die resonanz ist hart, und die letzte mehrzeilige strophe (nach den forellen) findet keinen anschluss mehr. diese stellen sind in der neufassung hervorragend gelöst.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
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