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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
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noel
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Beitragvon noel » 10.03.2007, 09:28

ich habe irre wortkaskaden
seit dem abend an dem er
perspektive uns
verzählte
die geschichte teilte sich
einfach mit & er
hatte glänzende ferne
in den augen
weitschweifig auch
die gesten die
worte auf & an
_nehmbar hielten
& ich hörte ein irres
lachen als keiner den mund aufmachte
& ES
war wahr was war
& ich hatte den ansatz:
tomorrow reimt sich auch auf sorrow
ich konnte nichts
entgegnen & alles entsprach
mir nicht & ich
witterte verbissenes
als alle die hände
zu lauten vereinten
& ich hatte den fortsatz:
mon coeur ist kein claqueur
& ich fragte mich wie die vehemenz
in die hände geriet
& ich hörte ein irres
jauchzen als keiner den mund aufmachte
& ES
war teil&habe
die den rausch so sinn
_haft machten
& ich hatte den schlusssatz:
rabbia è come sabbia
presupposto per essere
tutto e niente
Zuletzt geändert von noel am 16.03.2007, 03:34, insgesamt 3-mal geändert.
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Peter

Beitragvon Peter » 10.03.2007, 09:48

Liebe noel,

diesen und den vorherigen Text begreife ich als eine Art: Wortverirrungen, die, was sich anschließt an deine anderen Gedichte, aus dem Gewöhnlichen Bedeutungen hervorbrechen, die man lesend kaum wieder ins Gewöhnliche, was man ja irgendwie zwangsweise immer tuen muss, zurückpacken kann.

Da schweben die Worte, wie an Fäden, aus Steinen herausgebrochen, dort aus einem Dachziegel, tiefer aus einem Erdhügel, weiter oben aus einem Vogel - ganz wirr und schön.

So mein Eindruck.

Liebe Grüße
Peter

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noel
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Beitragvon noel » 11.03.2007, 13:40

TON


ola peter
die dekonstruktion ist mein bestreben.
so wie du es beschiebst

meci
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.03.2007, 15:23

Liebe noel,

ja, die Dekonstruktion ist dir wirklich gelungen,-)
Vor allem durch die Lesung wurde mir das klar. Da werden irre Gefühlswelten des Ichs aufgerissen und angerissen, fast wie eine Art Trancewahrnehmung. Da passt der Titel sehr gut dazu,-)
Saludos
Mucki

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noel
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Beitragvon noel » 11.03.2007, 19:48

irre gefühlswlten
oui, ce suis je
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Max

Beitragvon Max » 11.03.2007, 21:29

Liebe Noel,

dürfen wir das auch in der Hörbar spiegeln (Komm folgt).

Liebe Grüße
max

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noel
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Beitragvon noel » 11.03.2007, 21:38

klariklaro
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Nihil

Beitragvon Nihil » 12.03.2007, 12:01

:pfeifen:

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noel
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Beitragvon noel » 13.03.2007, 16:30

Nihil hat geschrieben::pfeifen:


:eek: :frage:
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Nihil

Beitragvon Nihil » 14.03.2007, 12:55

Hallo Noel,

bitte nicht über das Pfeifen wundern - es ist nur als Platzhalter für einen zurückgenommenen Kommentar von mir gedacht. Mir gefiel und gefällt die Wortschöpfung Kaka_leid_o_skop(isch), aber ich habe das Kaka_leid_o_skop gleichmal zu demjenigen gekürt, welches die Welt im Innersten zusammenhält und ich meinte, weil dem so ist, sei an allen Ecken und Enden der Welt die Kacke am dampfen .. nun empfand ich diese Feststellung als ein wenig überzogen, einseitig und unpoetisch und habe sie von daher wieder zurückgenommen ..

LG

Nihil

Max

Beitragvon Max » 15.03.2007, 21:01

Liebe Noel,

ich will mal versuchen, mich Deinen Zeilen zu nähern.

Zuerst gefällt mir die Überschrift als irnoische Referenz.

ich habe irre wortkaskaden
seit dem abend an dem er
perspektive uns
verzählte


Das Ende dieses Abschnitts sehe ich als Versuch das Verquere der "Verzählung" zu spiegelen, die beim lyr. Ich die Wortkaskaden hinterließ.

die geschichte teilte sich
einfach mit & er
hatte glänzende ferne
in den augen


Hier habe ich zwei Dinge, die mir gefallen, zum einen "die Geschihcte, die sich einfach mitteilt", um (so lese ich es) ein Heraussprudeln der Worte zu beschreiben und "die glänzende Ferne in den Augen", die einfach klassiche und Klasselyrik ist.

[quote}
& ich hörte ein irres
lachen als keiner den mund aufmachte
[/quote]

gut!

& ES
war wahr was war
& ich hatte den ansatz:
tomorrow reimt sich auch auf sorrow


Hm, hier verlässt mich das Gedicht etwas ode rich verlasse das Gedicht - jedenfalls, wenn es so gemeint ist, wie ich es lese, so scheint mir der Sorrow ja schon an diesem geschilderten Abend eingetroffen zu sein, n'est-ce pas?

als alle die hände
zu lauten vereinten


es geht um klatschen, oder? .. Ich habe hier gerätselt ... klar, dass man das nicht dopplet nehmen kann (siehe claqueur, unten), aber so ist es arg künstlich.

& ich hatte den fortsatz:
mon coeur ist kein claquer


Gut! Nur: Claqueur .... mit eine weitere ü, Madame ...

& ich fragte mich wie die vehemenz
in die hände geriet



& ES
war teil&habe
die den rausch so sinn
_haft machten


Ich denke, ich schaffe vielleicht noch eine weitere (nähere ?) Näherung an das Gedicht, wenn ich das ES bei Dir als etwas dinghaftes begreife.

& ich hatte den schlusssatz:
rabbia è come sabbia
presupposto per essere
tutto e niente


Das fügt sich in meinen Augen sehr schön zu einer Gesamtschau des Textes. Ist dieses Zitat von Dir oder irgendwo "geklaut"? ;-)

Finde ich sehr spannend und je länger man sich damit beschäftigt, desto mehr Feinheiten fallen einem auf.
Habe ich deshalb sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
Max

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noel
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Beitragvon noel » 16.03.2007, 17:57

Das Ende dieses Abschnitts sehe ich als Versuch das Verquere der "Verzählung" zu spiegelen, die beim lyr. Ich die Wortkaskaden hinterließ.


das verquere, wenn ich es rEcht verstehe, dann ja


& ES
war wahr was war
& ich hatte den ansatz:
tomorrow reimt sich auch auf sorrow



Hm, hier verlässt mich das Gedicht etwas ode rich verlasse das Gedicht - jedenfalls, wenn es so gemeint ist, wie ich es lese, so scheint mir der Sorrow ja schon an diesem geschilderten Abend eingetroffen zu sein, n'est-ce pas?


jein & ja
ab verzählte, wird im eigentlichen alles noch einmal verwortet,
was dieses verzählen war & ausmachte
derenhalben: war alles schon zuvor

Nur: Claqueur .... mit eine weitere ü, Madame


danke für den vokal


& ich hatte den schlusssatz:
rabbia è come sabbia
presupposto per essere
tutto e niente


Das fügt sich in meinen Augen sehr schön zu einer Gesamtschau des Textes. Ist dieses Zitat von Dir oder irgendwo "geklaut"?

grrrrrrrr RRRRRRRRRR
hmmmmmpfffffff
è da me!

danke für den ausführlichen befass
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Max

Beitragvon Max » 16.03.2007, 20:06

Liebe Noel,

danke für die Antwort und sorry natürlich für die Unterstellung :pfeifen:

Liebe Grüße
max

Nihil

Beitragvon Nihil » 17.03.2007, 10:35

Hallo Noel,

inhaltlich erinnert mich dein Werk an die Meditation des Genius der Gattung ("Metaphysik der Geschlechtsliebe", Arthur Schopenhauer), der sich hier zwischen zwei Menschen geschlichen hat, ein hinzugetretenes Drittes, ein ES, welches als Puppenspieler die Personen agieren lässt wie an Fäden gezogene Puppen - dem überindividuellen Willen der Gattung gemäß und derart emotionale Wirrungen in den Individuen stiftet .. liege ich mit dieser Interpretation richtig? So gelesen ist das Gedicht geradezu unsäglich wahr ..

LG

Nihil


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