Nachbars Garten I

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 06.03.2007, 13:43

Blick über den Zaun -
in Nachbars Garten
blökt auch nur ein Schaf


scarlett, 2007

Gast

Beitragvon Gast » 06.03.2007, 14:53

Liebe scarlett,

das gefällt mir sehr!
Das "auch nur", macht den Unterschied zum Haiku (abgesehen davon, das ich keine Silben gezählt habe) ;-) Für mich ist es genauso gelungen, mit spitzer Feder aufgeschrieben und erscheint es mir gerade heute sehr passend... so nach dem Motto: Andere kochen auch nur mit Wasser.

Liebe Grüße
Gerda

Ramona_L

Beitragvon Ramona_L » 06.03.2007, 17:26

... ein schwarzes? *smile*

Herzlich,
Ramona

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leonie
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Beitragvon leonie » 06.03.2007, 20:51

Liebe scarlett,

darauf wäre ich nach der zweiten Zeile überhaupt nicht gekommen, dass die dritte so lauten können. Ein witziger Überraschungseffekt. Gern gelesen.

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 06.03.2007, 21:33

Liebe Scarlett,

das erinnert mich ein wenig an eine Gegendarstellung zu "the grass is always greener on the other side of the fence". War das beabsichtigt?

Liebe Grüße
max

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.03.2007, 08:12

Lieber Max,

nein, das war nicht beabsichtigt, die von dir zitierte Zeile ist mir nicht geläufig.

Liebe leonie,

freut mich, dass der Effekt gelungen ist. Danke fürs Lesen und deine Rückmeldung.

Liebe Ramona,

ja, mit dem "schwarzen Schaf" wäre es dann vielleicht ein Haiku??? ;-)
Wie auch immer, ist mehr als eine Überlegung wert, auch wenns dann in eine andere Richtung ginge.
Dank dir fürs Lesen.

Liebe Gerda,

tja, was soll ich sagen? Es war natürlich schon Absicht, dieses Kurzgedicht gerade in der jetzigen Situation zu posten...
Zwar denke ich schon seit längerem über eine Sequenz von Kurzgedichten unter dem Titel "In Nachbars Garten" (oder vielleicht besser "Blick über den Zaun") nach, dieses hat gestern dann einfach gepaßt ;-)

Dank auch dir fürs schnelle Feedback und liebe Grüße an euch alle,

scarlett

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annette
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Beitragvon annette » 07.03.2007, 09:42

Max hat geschrieben:das erinnert mich ein wenig an eine Gegendarstellung zu "the grass is always greener on the other side of the fence".

Liebe scarlett,

ja, an den Satz musste ich auch denken. Übrigens finde ich es eigentlich nicht mal eine "Gegendarstellung", denn dass das Gras drüben immer grüner ist, karrikiert doch unsere Wahrnehmung, die durch eine gewisse Einstellung getrübt ist. Der Spruch beinhaltet ja, dass man nur genauer hinschauen muss, um zu sehen, dass das Gras in Wirklichkeit ziemlich ähnlich ist - und das Schaf eben auch nur blökt.

Das andere, woran ich denken musste, war ein Zitat des Ethnologen Clifford Geertz von "anderen Schafen in anderen Tälern", wobei es darum geht, die Unterschiede verschiedener Kulturen und Gesellschaften einander gegenüber zu stellen (um meinem gesunden Halbwissen mal recht laienhaft Ausdruck zu verleihen). Ich denke nicht, dass Du das im Sinn hattest, aber auch vor diesem Hintergrund finde ich Deine Pointe sehr nett.

@Gerda: Ich finde das super auf den Punkt gebracht, dass das "auch nur" den Unterschied zum Haiku macht (ja, von den Silben mal abgesehen). Eine gute Beobachtung, weil man hier Haltung, Intention und Duktus gut gegenüberstellen kann. Silbenzählen kann jeder, aber hier wird ein anderer Aspekt der Form deutlich.

Ich mag die drei Zeilen!
Lieber Gruß, annette

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.03.2007, 17:40

Liebe Annette,

jou, das Gras ist drüben nicht grüner, genauso wie drüben auch nur mit Wasser gekocht wird usw. (hallo Gerda)...
Aber man meint ja immer, dass drüben alles ganz anders ist... die Kirschen in Nachbars Garten sind halt immer interessanter... (das ist dann mein "Blick über den Zaun" II, kommt noch ;-) )
Haste ganz recht -

Freut mich, dass dir mein "verpaßtes" Haiku gefällt.

Danke für die Rückmeldung,

scarlett

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 07.03.2007, 18:42

Hallo scarlett,

witzig und dicht
sehr gern gelesen

Gruß

reimerle

scarlett

Beitragvon scarlett » 07.03.2007, 18:57

Hallo reimerle,

danke dir, das freut mich, dich bei einem meiner Texte zu lesen!

Grüße,

scarlett

Herby

Beitragvon Herby » 07.03.2007, 19:43

Hallo scarlett,

Deine drei Verse mit ihrer Überraschung am Ende macht neugierig auf weitere aus dieser Reihe. Ich bin wieder einmal erstaunt, wieviel man mit so wenigen Worten sagen kann. Klasse!

Liebe Grüße
Herby

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.03.2007, 07:32

Danke lieber Herby,
und ja, manchmal sind wenige Zeilen mehr als viele...wenn sie gelingen, was zumindest bei mir nicht immer der Fall ist.
Freut mich, dass dich diese hier angesprochen haben.

Gruß,

scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 09.03.2007, 14:39

Lieeb scarlett,
ich schreibe mal hier hinein, dass mir deine Nachbarstudien (die ja eher Eigenstudien sind ;-)) auch gut gefallen haben (weil mir dieses hier etwas besser gefällt als Teil II). Ich musste auch gleich an den Satz von max denken und fand zusammen mit Gerdas Beobachtungen sehr schön getroffen und frisch.


Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 09.03.2007, 22:33

Auch von II auf I kommend, lächel ich hier ganz gern, aber auch hier eine Art von Aufgeben, oder?

Moshe


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