februar 2004

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 28.02.2007, 02:57

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Herby

Beitragvon Herby » 28.02.2007, 10:51

Liebe Gerda,

diese Verse scheinen ja zeitlos zu sein, wenn man auf das Thermometer schaut. Dein Gedicht gefällt mir besonders sprachlich sehr gut in seiner Bildhaftigkeit.
Eine Frage nur: ist das zusammengeschriebene „sattsaugen“ ein Tippfehler oder verbirgt sich dahinter etwas, was ich noch nicht verstehe?

Liebe Grüße
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 28.02.2007, 12:31

Lieber Herby,

vielen Dank für deine positive Rückmeldung, ich habe mir erlaubt, es wegen des Klangs und der "Korrespondenz" mit "samtworten" als Substanmtiv zu benutzen, und mich über alle Regeln hinweg entschlossen es zusammen zu schreiben.
;-)

Liebe Grüße
Gerda

Perry

Beitragvon Perry » 01.03.2007, 15:50

Hallo Gerda,
die für mich zentrale Aussage
"föhnwind fegt
in meine mitte
knistert vor dem
ersten akt"
wirft bei mir folgende Frage auf:
Was lässt der Föhnwind knistern. Meinst du vielleicht das obligatorische Rascheln von Chipstüten etc. in den Zuschauerrängen in der Stille bevor der Vorhang zum ersten Akt aufgezogen wird?
LG
Manfred

Gast

Beitragvon Gast » 01.03.2007, 15:54

lieber Manfred,

vielen Dank für deine Frage.
Nein, ich meine keinen realen Föhn sondern einen im metaphorischen Sinn, (vielleicht im Kopf dieses indifferente, was sonst vom Föhn kommt... oder auch im Bauch, wenn er keinen Kopfschmerz verursacht). Auch der erste Akt ist keiner im Theater oder Kino ;-)

Verstehst du jetzt?

Liebe Grüße
Gerda

Perry

Beitragvon Perry » 02.03.2007, 08:15

Hallo Gerda,
verstanden habe ich es durchaus, mir war und ist weiterhin nur die bildliche Umsetzung nicht ganz schlüssig. Ich kann eben zwischen "Knistern" und einer inneren Befindlichkeit (außer vielleicht einer erotischen) keinen Zusammenhang herstellen. Genauso ist es mit dem "ersten Akt", welcher ist gemeint: Das erste Mal, ein Naturschauspiel?.
Verstehe mich nicht falsch, man muss das als Leser nicht unbedingt wissen, ich würde es nur gerne nachvollziehen können, wie du deine Bilder setzt (lächel).
LG
Manfred

Gast

Beitragvon Gast » 02.03.2007, 09:17

Lieber Manfred,

du sprichst das Setzen der Bilder an. Das geschieht intuitiv und muss sich dann bewähren. (Es gibt keine Regel die ich verfolge). Keinesfalls ist es ausschließlich 1:1 gemeint. Wenn du den ersten Akt als "Naturschauspiel" lesen möchtest, was ich nicht im Sinn hatte, dann ist das auch in Ordnung. Der Februar ist frühlingshaft beschrieben, das ist der Ausgangspunkt. Die Verrücktheit des Wetters, die sich auch auf die Gefühle des Lyrichs auswirkt.
Das Gedicht steht in Liebeslyrik, warum sprichst du dann von einer "vielleicht" erotischen? Es ist Erotik gemeint. Die letzten 3 Zeilen unterstreichen das doch sehr, oder meinst du nicht? Es ist auch nicht Befindlichkeit sondern Empfinden.
Ich mag die Bilder nicht auseiander nehmen. Es bleibt dem Leser viel Freiraum, in dem er meiner Intention nachspüren kann.

Liebe Grüße
Gerda

Perry

Beitragvon Perry » 02.03.2007, 11:18

Hallo Gerda,
erst einmal freut es mich, dass wir wieder einmal einen konstruktiven Dialog führen (hat mir irgendwie gefehlt).
Danke für deine Erläuterung, die ich gut nachvollziehen kann.
Die Zielrichtung Liebe/Erotik ist spürbar, wird aber durch die Naturbilder doch stark überlagert. Ich denke, ohne das Hilfsmittel Rubrik "Liebeslyrik (die z.B. in einem Gedichtband nicht unbedingt vorgeschaltet ist)" dürften einige Leser doch Probleme haben die Erotik zu erkennen.
Im Klartext: Der erste Akt am Morgen benötigt doch einige Vorstellungskraft, mit wem, warum erst am Morgen und ist dann tatsächlich das Frühlingsgefühl der Auslöser.
Ich erwarte um Himmelswillen keine Antworten darauf, ich habe persönlich genügend Vorstellungskraft, vielleicht auch deshalb mein Nachdenken dazu (lächel).
LG
Manfred

Gast

Beitragvon Gast » 02.03.2007, 11:35

Lieber Manfred,

ich sag jetzt zu allem JEIN ;-)

Der Leser soll fantasieren oder auch nicht, ganz wies beleibt*, oder "Was ihr wollt". Ich traue den Lesern (viel zu). Apropos, wieso muss Sex immer nachts stattfinden? Weils auch "Beischlaf" heißt, oder ist das jetzt falsch nicht verstanden :pfeifen: :pfeifen: :pfeifen:

Liebe Grüße
Gerda

*kein Tippfehler

Max

Beitragvon Max » 03.03.2007, 18:38

Liebe Gerda,

das gefällt mir gut. Das Amselschwarz als Verbindung zwischen Tag und Nacht ist sehr gelungen, das Bild ist in Strophe 2 mit "flatternd" durchgehalten (wobei ich mich da gefragt habe, ob erstes Licht wirklich auch flattert). Strophe 3 finde ich schwieriger, insbesondere mit

knistert vor dem
ersten akt


kann ich etwas weniger anfangen. Dafür ist aber die Schlussstrophe wieder rund. Habe ich sehr gerne gelesen.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 05.03.2007, 18:34

Danke, lieber Max,

dieser erste Akt scheint also zwar die graunen Zellen zu bemühen, aber nicht wirklich etwas zu bewegen - oder?
Perry hat auch in diese Richtung interveniert...
Also ich geh noch mal in mich und an den Text...

Bis Bald...
Gerda


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste