Unterwegs
Liebe Frau Pandora,
sie schreiben so schön. Da ist es mir fast gleichgültig, dass ich dem Thema nicht viel abgewinnen kann. Ein alternder Künstler, der nicht mehr gerne auf Tournee geht. Da denke ich an Megadeths "Killing Road" oder Deep Purples "Sometimes I feel like screaming". Offensichtlich also ein Gefühl, dass viele Künstler teilen...
Ergänzen Sie bitte noch das "s" = ein genageltes Brett!
Grüße
Paul
sie schreiben so schön. Da ist es mir fast gleichgültig, dass ich dem Thema nicht viel abgewinnen kann. Ein alternder Künstler, der nicht mehr gerne auf Tournee geht. Da denke ich an Megadeths "Killing Road" oder Deep Purples "Sometimes I feel like screaming". Offensichtlich also ein Gefühl, dass viele Künstler teilen...
Ergänzen Sie bitte noch das "s" = ein genageltes Brett!
Grüße
Paul
Liebe Pandora,
ich lese ein Gedicht - den Rest? vergesse ich. Ich lese von einem alten Koffer. Von einem zerbeulten Koffer. Aber mein Auge geht auf, als die Wäsche erscheint.
Es steckt (versteckt sich) eine Alchimie in deinem Text, die auf wundersame Weise jene Wäsche weiß macht, weiß.
Vielleicht spricht ebenso verborgen dein Text von einer Wende. Von einem Aufatmen. Nur welches die Wende bedingt (wenn sie denn ist...), konnte ich nicht finden.
Ein "mathematischer Punktedurchsatz", eine reduzierte Bewegung, herrscht in deinem Text vor, aber auch - eben daraus - eine Erzählstimme.
Es ist diese Stelle:
Ein blondes Mädchen .... redete sanft. Sie zeigte ihm amtliche Dokumente.
Das lese ich.
So, ganz genau so.
Liebe Grüße,
Peter
ich lese ein Gedicht - den Rest? vergesse ich. Ich lese von einem alten Koffer. Von einem zerbeulten Koffer. Aber mein Auge geht auf, als die Wäsche erscheint.
Es steckt (versteckt sich) eine Alchimie in deinem Text, die auf wundersame Weise jene Wäsche weiß macht, weiß.
Vielleicht spricht ebenso verborgen dein Text von einer Wende. Von einem Aufatmen. Nur welches die Wende bedingt (wenn sie denn ist...), konnte ich nicht finden.
Ein "mathematischer Punktedurchsatz", eine reduzierte Bewegung, herrscht in deinem Text vor, aber auch - eben daraus - eine Erzählstimme.
Es ist diese Stelle:
Ein blondes Mädchen .... redete sanft. Sie zeigte ihm amtliche Dokumente.
Das lese ich.
So, ganz genau so.
Liebe Grüße,
Peter
die demaskierung eines traumes
von vielen
der sich im traum
der eigentlichen realität verliert
um zu erwachen
& zu erkennen der traum ist grausame realität
& die realität der traumhafte raum
der ihm noch bleibt
chapeau
von vielen
der sich im traum
der eigentlichen realität verliert
um zu erwachen
& zu erkennen der traum ist grausame realität
& die realität der traumhafte raum
der ihm noch bleibt
chapeau
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
liebe alle,
danke für' lesen.
@ paul ost: ich habe das "s" ergänzt, danke für die korrektur!
@ peter: du liest ein gedicht?????
ich würde nicht von einer "wende" sprechen. von einem "aufatmen", wie du es formulierst, oder von einem "innehalten" dagegen schon. vielleicht auch nur von einer miniflucht, die der protagonist mehr oder weniger sporadisch antritt. sporadisch deshalb, weil sie nicht immer möglich ist. er versucht, die umstände zu schaffen. hofft auf die möglichkeit. weil sie seine (verhasste) realität, mit der er viel verbundener ist, als er glaubt, schöner und erträglicher macht. noel hat das trefflich formuliert.
lg
p.
danke für' lesen.
@ paul ost: ich habe das "s" ergänzt, danke für die korrektur!
@ peter: du liest ein gedicht?????
ich würde nicht von einer "wende" sprechen. von einem "aufatmen", wie du es formulierst, oder von einem "innehalten" dagegen schon. vielleicht auch nur von einer miniflucht, die der protagonist mehr oder weniger sporadisch antritt. sporadisch deshalb, weil sie nicht immer möglich ist. er versucht, die umstände zu schaffen. hofft auf die möglichkeit. weil sie seine (verhasste) realität, mit der er viel verbundener ist, als er glaubt, schöner und erträglicher macht. noel hat das trefflich formuliert.
lg
p.
Liebe pandora,
dieser Text muss mir wohl entgangen sein, als ich Ende Februar mal kurz außer Haus war.
Der Text lässt mich etwas zwiegespalten zurück... ich bewege mich da wohl zwischen Paul und Peter. Einerseits empfinde ich die Thematik (Thematik jetzt konkret am alternden Künstler etc., das "der verhassten Realität mehr als einem lieb ist verbunden"-Sein mag ich wiederum, finde es aber hier nicht so stark wieder) und den Einstieg als.. ich möchte fast sagen "spröde" (auf dem hohen sprachlichen Niveau das du nun mal zweifellos hast) - andererseits dann der Traum, das "Atemholen" etc. - ach, bei dem Absatz geht schon einiges auf (nicht nur die Augen). Übrigens schön, normalerweise ist man ja "schon" von deiner Sprache so verzaubert, hier sieht man aber, dass du das auch auf die lakonische Tour schaffst (also "lakonisch" natürlich immer noch ~ du weißt schon).
Woran man vielleicht die Kritik nachvollziehen kann ist dieser Absatz hier:
Warum so behauptend? Gleich danach wird es schon besser, aber ich finde, der Absatz ist zu schade für solche doch eher leeren Beschreibung (z.b. "ohnmächtig zu werden" das grenzt mich aus... vielleicht ist das auch ein bisschen Konzept, als würde man im toten Winkel des Protagonisten sitzen, also nicht in ihm, aber ihn auch nicht "von außen" betrachten können... trotzdem würde ich mir da lieber eine lebendige Szene wünschen, wie gesagt, das danach in der Bar ist besser)
Im Traumabsatz ist auch das hier noch nah an der Grenze für mich..
es hat da zwar was für sich, etwas abstraktere Begriffe zu nehmen, weil das auch ganz gut zum Traum-Gefühl passt, jedenfalls hier ~ schwierig (zu lyrisch darf es ja nicht sein...), würde mich mal interessieren, ob das so Absicht ist.
Trotzdem! Alles ab Hotelzimmer finde ich sehr... sommerlich-zart irgendwie, und trotzdem gedunkelt...
Liebe Grüße,
lichelzauch
dieser Text muss mir wohl entgangen sein, als ich Ende Februar mal kurz außer Haus war.
Der Text lässt mich etwas zwiegespalten zurück... ich bewege mich da wohl zwischen Paul und Peter. Einerseits empfinde ich die Thematik (Thematik jetzt konkret am alternden Künstler etc., das "der verhassten Realität mehr als einem lieb ist verbunden"-Sein mag ich wiederum, finde es aber hier nicht so stark wieder) und den Einstieg als.. ich möchte fast sagen "spröde" (auf dem hohen sprachlichen Niveau das du nun mal zweifellos hast) - andererseits dann der Traum, das "Atemholen" etc. - ach, bei dem Absatz geht schon einiges auf (nicht nur die Augen). Übrigens schön, normalerweise ist man ja "schon" von deiner Sprache so verzaubert, hier sieht man aber, dass du das auch auf die lakonische Tour schaffst (also "lakonisch" natürlich immer noch ~ du weißt schon).
Woran man vielleicht die Kritik nachvollziehen kann ist dieser Absatz hier:
Mittlerweile jedoch waren ihm die ständigen Ortswechsel lästig. Sie strengten ihn an. Schwächten ihn. Während der Auftritte hatte er oft das Gefühl, die Kontrolle über den eigenen geschundenen Körper zu verlieren. Ohnmächtig zu werden. Es kostete ihn immer mehr Mühe, seinen desolaten Zustand zu verbergen. Der Manager wohnte den Vorstellungen misstrauisch bei. Mitleidige Blicke ruhten auf ihm.
Warum so behauptend? Gleich danach wird es schon besser, aber ich finde, der Absatz ist zu schade für solche doch eher leeren Beschreibung (z.b. "ohnmächtig zu werden" das grenzt mich aus... vielleicht ist das auch ein bisschen Konzept, als würde man im toten Winkel des Protagonisten sitzen, also nicht in ihm, aber ihn auch nicht "von außen" betrachten können... trotzdem würde ich mir da lieber eine lebendige Szene wünschen, wie gesagt, das danach in der Bar ist besser)
Im Traumabsatz ist auch das hier noch nah an der Grenze für mich..
Sie waren vertraut und zärtlich. Anspannung wich Erleichterung.
es hat da zwar was für sich, etwas abstraktere Begriffe zu nehmen, weil das auch ganz gut zum Traum-Gefühl passt, jedenfalls hier ~ schwierig (zu lyrisch darf es ja nicht sein...), würde mich mal interessieren, ob das so Absicht ist.
Trotzdem! Alles ab Hotelzimmer finde ich sehr... sommerlich-zart irgendwie, und trotzdem gedunkelt...
Liebe Grüße,
lichelzauch
- Thomas Milser
- Beiträge: 6069
- Registriert: 14.05.2006
- Geschlecht:
"...wusste er, dass es nicht das richtige Meer war. Ebbe und Flut reichten nur von Rahmen zu Rahmen."
In diesem Satz finde ich die gesamte Komprimierung der Stimmung wieder, die dein Text erzeugt.
Ein unverklärter Blick auf die Dinge, der gefangennimmt.
Einzig der Anfang erscheint mir überarbeitenswert. Die Tatsache, dass sich jemand Hotelaufkleber auf den Koffer pflastert, halte ich - wenn man das 'Herumgekommensein' darstellen möchte - für unrealistisch bzw. übertrieben. Das Markieren der erreichten Etappenziele sollten wir den krachledernen Wandersenioren überlassen, die sich an jeder Alm eine Blechmedaille an den Wanderknüppel nageln.
Ansonsten wieder ein sehr schöner Text, Madame.
Tom.
In diesem Satz finde ich die gesamte Komprimierung der Stimmung wieder, die dein Text erzeugt.
Ein unverklärter Blick auf die Dinge, der gefangennimmt.
Einzig der Anfang erscheint mir überarbeitenswert. Die Tatsache, dass sich jemand Hotelaufkleber auf den Koffer pflastert, halte ich - wenn man das 'Herumgekommensein' darstellen möchte - für unrealistisch bzw. übertrieben. Das Markieren der erreichten Etappenziele sollten wir den krachledernen Wandersenioren überlassen, die sich an jeder Alm eine Blechmedaille an den Wanderknüppel nageln.
Ansonsten wieder ein sehr schöner Text, Madame.
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)
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