Stadt erwacht

[Perry]

Stadt erwacht


Es ist die Stunde
des Keimens
die erstes Licht
in Tautropfen badet
Der Morgen
häutet sich und schlüpft
in den Tag

Es ist die Zeit
der Glocken
die zarte Röte auf
Wolkenwangen haucht
Auf dem Dach
flattern und gurren
die Tauben

Wach auf
mein Mövchen!

[aram]

ooogle.

[Perry]

Hallo Aram,
das war deutlich, aber ich bin dir dankbar für diese Einschätzung.
Fingerübung ist ein gutes Stichwort, dann werde ich mal noch ein wenig weiter üben (lächel).
LG
Manfred

Hallo Klara,
danke für deine Nachfrage, Mövchen sind eine Taubenrasse und unter g wie Google findest du sicher ein Bild dazu.
LG
Manfred

[Perry]

Hallo ihr Lieben,
nach dem sich der Faschingstrubel etwas gelegt hat, habe ich mich noch einmal über den Text hergemacht. Letztendlich erschien es mir am besten zwei getrennte Gedichte daraus zu machen, denn das Stadt- erwachen ist doch sehr weit vom "intimen" Erwachen entfernt.

stadterwachen


rot steigt auf im osten
kündet von schlängelnden heeren
setzt dem tag eine gelbe brille auf

der morgen häutet sich
schlüpft aus den wolkenschuppen
mit grün funkelnden augen


Taubenjagd


Es ist die Stunde des Jägers
erste Lichtblitze
schießen aus Tautropfen
Der Morgen mausert sich

Vom Kirchturm aus
beäugt uns ein Falke
Wach auf mein Mövchen
wir müssen fliehen

LG
Perry

[Iris]

Hallo Perry, nun hast Du gleich drei Gedichte zu einem Thema, ich hoffe, du hast das erste nicht gänzlich verworfen.
Ich zähle mich nicht zum "Heer" und denke Du kannst mit "Mövchen", bleiben wo Du bist. ;)
LG Iris

[Perry]

Hallo Iris,
danke für deine Meinung. Mit dem "Heer" ist der tägliche Autopendlerstrom gemeint, der sich durch die Straßen der Stadt schlängelt. Wenn du dich darin nicht siehst, ist das für dich ja nur gut.
Und wenn dich der Jäger im Visier hat, ist es vielleicht doch ratsam zu fliehen. Spaß beiseite, oft ist wirklich der erste Aufschlag der bessere (lächel).
LG
Perry

[Iris]

Hallo Perry,

Ich geb dem Jäger, wenns ein Falke ist
nur die Mäuse, die ihm zustehn,
das gelingt wohl hoffentlich,
dass es nicht zuviele werden.
doch es gibt auch andere Jäger,
Jägerinnen oder Jägersfrauen,
wie sag ichs am besten? die nur Interesse am töten, kränken usw. haben?oder an? Um einer höheren Sache Willen?
Davor wovor brauch ich Schutz, solange ich fürs Leben sorge, nicht nur meins, natürlich sterben gehört dazu ..
Und gehör ich nicht selbst zu den Schützen?! Welches Wort gibt Schutz?
Oder schießt es ab?
Muß eine auf ein ihr fremdes Wort Anspruch hegen?(!)
Wer ist wer?
Nimm die Spitzen raus?
Mag nicht auch eine Distel heilen?!
Denk an Marien auch.
Was gilt als gerecht, was als Rache.
Ich fahre mit der Bahn. Und das ist auch so eine Sache ...

Wer möcht Mövchen schon als Tier abknallen?
Und wen als Blume abreißen oder -beißen?
in wen als Wand den Nagel hauen?



LG Iris

[Perry]

Hallo Iris,
freut mich, dass dich meine Zeilen zu solchen Gedankenspiralen angeregt haben. Genug Stoff für ein eigenes Werk.
LG
Manfred
PS: Bei manchen Jägern ist es besser sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Wanderfalken schlagen übrigens auch Tauben.

[Louisa]

Hallo Perry!

Also ! Wenn mich jemand "Mövchen" nennen würde, dann flattere ich aber ganz schnell davon wie das liebe Tier. Das hat für mich nichts in diesem Gedicht zu suchen und zum Glück stehe ich nicht allein mit meiner Meinung da. Ich glaube Du kannst wirklich darauf verzichten!!!

Ich gehe einmal auf Deine neuen Versionen ein:

rot steigt auf im osten
kündet von schlängelnden heeren
setzt dem tag eine gelbe brille auf

Ich hätte nicht an die Automobile gedacht, sondern stellte mir rote Farbenheere am Morgenhimmel vor. Ich fände diese Metapher sehr schön ... Vielleicht kannst Du etwas damit anfangen, denn es klingt doch origineller, als die aufsteigende Sonne im Osten, glaube ich.

Insgesamt kommen mir hier und in der folgenden Strophe zuviele Farben hintereinander. So schnell rast der Morgen nun auch nicht an den Augen vorbei. Soll das ein Zeitraffer sein?
Eine Farbe (rot) und ein besonderes Bild dazu (Brille, Heere) würde mir genügen.

Danach hat der Morgen nämlich auch noch "grüne Augen"...

Nun. Kommen wir zum zeiten Werk:

Das ist schön:

erste Lichtblitze
schießen aus Tautropfen

Bei diesem Tonfall darfst Du bleiben -

Auf solche Wendungen wie "Der Morgen mausert sich" könnte ich wiederum verzichten. Es reiht sich in die "Mövchen-Worte" ein!

Aus dem ersten Gedicht fehlen mir jetzt die Glocken und die Wolkenwangen.

Ich glaube man kann das ganze noch etwas dichter und poetischer gestalten. Zum Beispiel gefällt mir ja der Gedanke, dass die Liebenden Tauben sind und vor einem Falken fliehen sollen. Aber so wie es formuliert ist, belustigt es mich höchstens.
Wenn ich das dichten würde, dann könnte es heißen:

"Rote Heere steigen am Himmel auf,
erste Lichtblitze schießen aus Tau
(....)
Wir sind zwei Tauben am Dach
und geben Acht vor dem Falken...."

Das war jetzt nicht so gut, aber es wirkt schon weniger albern auf mich und ein bisschen lieblicher. Vielleicht irre ich mich auch.

Insegsamt möchte ich Deine einzelnen, schönen Ideen loben, aber -wie erwähnt- ich meine man könnte das Gedicht noch verfeinern.

Piep!
l

[Perry]

Hallo Louisa,
danke, dass du auch zu meinen Zeilen gepiepst äh gepostet hast.
Die farben Rot, Gelb und Grün beziehen sich auf die Ampelphasen (lächel).
Insgesamt habe ich nach meinem Empfinden bereits zuviel an dem Text gedoktert, ich lasse ihn jetzt eine Weile sitzen. Deine Anregungen speichere ich mir natürlich mit ab.
LG
Manfred
PS: Ich check immer noch nicht was an Mövchen bzw. Täubchen als Kosename so schlimm sein soll, aber das verstehen vermutlich nur Frauen (grübel).