mezza voce (meinen Schattenkinder vorher) (überarbeitet)

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.07.2006, 17:54

Neufassung 20.2.07

mezza voce*

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik




*mit halber stimme








Alte Neufassung (,-))

Meinen Schattenkindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.





Zwischenfassung:

Meinen Kindern der Schatten
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.




Erstfassung:

Meinen schwarzen (dunklen) Kindern
ist die Liebe ein Lauschen
nach einer durch die Wand tönenden Musik.

Fern und müde
wie der Sturz der Querflöte.

Ach fragten sie doch nach Brot.
Zuletzt geändert von Lisa am 21.02.2007, 20:04, insgesamt 10-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.07.2006, 12:40

Liebe Gerda,

danke, das war eine tolle Antwort. Ich glaube allerdings nicht, dass ich die Kinder durch etwas anderes ersetzen kann, es sind in meiner Vortstellung Kinder :grin: . Ich werde über den ganzen text einfach nochmal nachdenken müssen.

Cara: Die letzte Zeile habe ich nie geändert. Sie steht auf Seite 1 immer noch so wie am Anfang - oder habe ich etwas missverstanden?
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Cara

Beitragvon Cara » 04.07.2006, 13:35

Hi Lisa,

nein, dann hatte ich aus der Anregung von Birute gleich zu Anfang nach deinem Text entnommen, dass du vielleicht als erstes geschrieben hättest: "Ach fragten sie doch nur nach Brot".
Das hast du also nicht.

Ich selber fände das Wörtchen "nur" evtl. zur Verdeutlichung deiner Intention ganz gut, das hatte ich sagen wollen.

Cara

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 04.07.2006, 17:06

Liebe Lisa,
eine kurze Anmerkung zu Assoziation Hunger/satt mit Brot:
Das kommt auf den Kulturkreis an, woanders kann es Reis oder Hirsebrei sein, z.B..

Mit liebem Gruß

moshe. c

rockandrollhexe

Beitragvon rockandrollhexe » 05.07.2006, 07:18

Hi Lisa,

Toll! Alles andere wurde bereits gesagt

Liebe Grüsse
rockandrollhexe

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 05.07.2006, 10:03

Liebe Cara,

ein nur ist für mich in dem "Ach" enthalten, wenn ich es dazu setze, ist es für mich doppel gemoppelt. Zudem steht der Satz ja im Konjunktiv. Ich verstehe nicht genau wie dieser Satz (oder wird er das nicht und ich verstehe das nicht? :grin: ) gelesen werden als: Sie fragen nach Brot oder dergleichen.


Moshe: was Brot und reis etc. angeht hast du Recht. Leider ist das mit jedem gedicht so - es zeigt nur in dem Kreis Wirkung, indem die benötigten Antennen ausgebildet sind. Den Sender in diesem fall weiter auszubauen ist aber nicht möglich. :grin:

Allgemein: Wie wäre denn so etwas wie...

Meinen Kindern der Schatten...

siehe dazu Seite 1.

Wäre mir wichtig, eurte Meinung dazu zu hören, gerne auch kritisch :-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 05.07.2006, 10:12

Liebe Lisa,

Meinen Schattenkindern
Meinen Innenschatten...
Ich weiß du möchtest "Kinder" lassen...
Vielleicht gewöhne ich mich dran...
und auch an deine Intention.

LGG :smile:

Cara

Beitragvon Cara » 05.07.2006, 10:42

Liebe Lisa,

ich verstehe, dass du bei diesem Gedicht zu einem befriedigenden Ende kommen willst.
Du schreibst heute morgen:
"Wäre mir wichtig, eurte Meinung dazu zu hören, gerne auch kritisch :-)"

Ich würde jetzt sagen:
An der neuen Lösung "Meinen Kindern der Schatten" zweifele ich noch, finde sie nicht vollkommen rund...

aber ich habe eher den Eindruck, das Gedicht müsste jetzt eine kleine Ruhepause bekommen, um vielleicht im Untergrund, im Dunklen weiter zu reifen und gedeihen.....

Liebe Grüße
Cara

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Beitragvon leonie » 07.07.2006, 10:11

Liebe Lisa,

ich finde, ehrlich gesagt, dass der Genitiv jetzt sehr konstruiert wirkt. Ginge nicht auch „Schattenkindern“, wie Gerda vorgschlagen hat? Vielleicht braucht es wirklich eine Pause....

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 07.07.2006, 10:20

Liebe leonie und cara,
ihr habt beide recht. Ich kann inzwischen selbst nicht mehr lesen, ob die schwarzen Kinder stehen bleiben müssen oder nicht. Der Genitiv mit Schatten ist in jedem Fall jetzt erst mal raus. Ich lege den text jetzt erst mal weg, mal schauen später :grin:

Danke für alle Beiträge und Hilfestellungen!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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Beitragvon Lisa » 20.02.2007, 13:10

Huhu,

ein paar Monate sind vergangen
das Gedicht hat abgehangen,
obs a bissl besser wordan?
und wenn nicht, geht's über Jordan!

(wollte nicht wer mal ein reimgedicht von mir :mrgreen: , wollt ihr immer noch *hihi*)


Na, ich habe das Gedicht mal geändert und wollte es in meine Reihe Spielweisen aufnehmen (Spielweisen VI), geht das so vielleicht? (Siehe oben!)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 20.02.2007, 13:28

Liebe Lisa,

mit deiner neuesten Version kann ich deiner Intention vollkommen folgen, die
nun auch ohne V 2 auskommen mag... ja, gut für sich stehen kann. Schattenkinder trifft es wunderbar.
Das Bild aus V2 aber bitte im Hinterkopf behalten, nicht z. d. P. ;-)


Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 20.02.2007, 15:25

Hallo,

das finde ich ganz wunderbar (für mich ist es neu), fürchte aber, dass ich es ohne die Erklärung der Autorin nicht verstanden hätte.
Ich glaube, ich hätte nicht kapiert, dass die Schattenkinder im Ich sind.
Das mag an mir liegen, weil ich "Kinder" mit etwas anderem assoziiere, und weil ich die Mehrzahl nicht erraten hätte in dem erklärten Zusammenhang.

Das ist das eine.

Das andere ist der Titel - ich komme mit der Stimme nicht klar. Warum nicht mezzopiano oder sowas, dann hätte man das Halbe noch drin? Ich höre die Stimme nicht, höre nur etwas Halblautes.

Und das dritte: NACH etwas Lauschen klingt ungeschickt für meine Ohren (lauscht man nicht AUF etwas?).

Das vierte: Muss es Musik sein? Ich sehe da einen logischen Bruch, weil die Liebe die Musik ist und gleichzeitig das Lauschen.

Für mich wäre der dritte Vers klarer so:

an der Wand.

Okay, dann hat es möglicherweise sexuelle Bezüge, und nicht mehr die reine, unerfüllte, "romantische" Kleinkindliebe dessen, der viel zu früh viel zu kurz gekommen ist (und wahrscheinlich sind das fast alle in unserer merkwürdigen Gesellschaft?)

Ich weiß nicht. Nimm es als privaten Klara-Eindruck, der nicht schmälert, dass das starke drei Zeilen sind, weil da ein starkes Gefühl und ein starker Gedanke dahinter steckt - aber sich eben, für mein Gefühl, noch ein bisschen zu sehr ver-steckt.

lg
klara

Herby

Beitragvon Herby » 20.02.2007, 17:29

Liebe Lisa,

gleich zu Beginn: ich hab jetzt nicht die vielen Vorkommentare auf den Vorseiten gelesen und wiederhole so vielleicht, was bereits gesagt wurde. Sollte dies so sein, bitte ich um Nachsicht.

Das sind berührende Verse, bei denen mich nur das "nach" in V3 etwas stört. Gehe ich vom normalen Sprachgebrauch dieses Verbs aus, dann entfällt ja die Präposition. Es sähe dann so aus:

ist die Liebe ein Lauschen
einer durch die Wand tönenden Musik

Aber hierbei taucht dann "ein - einer" in kurzer Abfolge auf, wofür ich im Moment jedoch auch keine Lösung weiß. In Deiner jetzigen Version ist für mich das Lauschen sinngemäß fast verwoben mit "Sehnen". Sollte Dir das vorgeschwebt haben, wäre "nach" ja angemessen und nachvollziehbar.

Sehr gern gelesen!

Liebe Grüße
Herby

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 20.02.2007, 17:45

Liebe Lisa!

Ja, abgehangene Texte werden manchmal ganz gut, vor allem wenn sie geräuchert wurden. :hut0007:

Das 'nach' stieß mir ebenso wie Herby auf und meine Lösung wäre:

ist die Liebe ein Lauschen
durch die Wand tönender Musik.

Mit bestem Gruß

Moshe


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