Monsieur Morgenrot und der Wunderschaukasten

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Louisa

Beitragvon Louisa » 14.02.2007, 22:47

Lieber Leser, einen schönen Valentinstag! Hier ist der Schlüsselteil aus meiner Monsieur-Morgenrot-Reihe! Neben feinen Verbesserungsvorschlägen, würde ich mich übrigens auch sehr dafür interessieren, welches "Wunder" Sie gerne in diesem Kasten sehen würden. Ich habe schon viele Bekannte ausgefragt und es ist sehr spannend! Vielleicht kann man das ja noch hier einbauen... Also: Viel Spaß und Danke für die Geduld :blumen: !

PS: Ich weiß, sie ist ein bisschen lang geraten! Aber man kann sich das ja einteilen... :engel2:




Monsieur Morgenrot war nun schon seit einigen Wochen wieder in der Heimat und leerte den Briefkasten. Mit einem kleinen Stapel frischer Post setzte er sich auf sein dunkelgrünes Samtsofa und schaute sich die Umschläge an.
Werbung für Lippenstift, Werbung für Bierkästen, Werbung für Dessous (Morgenrot hielt kurz Inne und beäugte mit Kennermiene die Abbildungen), die Telefonrechnung, überschrittene Ausleihfrist bei der Bibliothek, eine kleine private Botschaft von Madame d´Oiseau und… eine neue Karte von Graver!
Wie immer betrachtete Monsieur Morgenrot zunächst das Bild. Auf der leicht zerfledderten Karte waren ein Pfeffer- und ein Salzstreuer in der Wüste abgebildet. Graver hatte mit rotem Stift darüber geschrieben: La Future (Die Zukunft)
„Oh nein, was meint Graver damit schon wieder? Die Zukunft besteht aus weiß und schwarz, aus Salz und Pfeffer? Die Zukunft dient der Gegenwart als Gewürz? Ja, das könnte es sein- Wenn uns die Gegenwart nicht schmeckt, nehmen wir ein bisschen von der Zukunft und verfeinern sie…Aber meist denkt Graver in viel höheren Sphären als ich! Vielleicht meinte er doch etwas ganz anderes…“
Monsieur Morgenrot wendete die Karte und las die dicht gedrängten Worte:
„Pedro, mon ami,
ich vermisse Dich am Tag und in der Nacht, auch im Dämmerlicht, denn Du bist der Einzige, der mir ein warmes Hotelzimmer hätte finanzieren können. Ja, Du hast richtig gelesen, mein schweigsamer Freund, ich, der große Graver, habe mir seit dem meine Villa zu Staub zerfallen ist, eine neue Behausung gesucht: La nature!
Wie sagte einst unser Freund Rousseau (-Natürlich erwähne ich nicht dieses Stümperzitat, dass jeder X-beliebige Straßenkehrer auf seinem Müllabfuhrwagen in die Abendsonne brüllen könnte!): "Die Natur betrügt uns nie. Wir sind es immer, die wir uns selbst betrügen."
-Pedro, erinnere Dich an Salz und Pfeffer! Zwei Dinge aus der Natur, eingekerkert von Menschenhand (…)
Weißt Du, wie ich auf die geniale Idee mit den Zukunfts-Streuern gekommen bin? Ich war auf dem Wochenmarkt! Dabei habe ich folgende Beobachtungen gemacht:
1. 90% der Menschen tragen ein Baguette waagerecht unter dem Arm. Nach meinen Studien der Darwinschen Evolutionstheorie bin ich deshalb zu der Annahme gekommen, dass sich dieses Baguette in den nächsten 2000 Jahren als dritter Arm herausbilden wird. (Behalte diese Karte, sie könnte späteren Archäologen von meiner heutigen Geistesgröße Aufschluss geben. „Graver - Prophet der Biologie“ werden sie mich nennen…)
2. Einige ältere Herren schlürften Austernschalen an einem kleinen, grauen Bistrotischchen und ich gesellte mich zu ihnen. Du musst wissen, dass ich mittlerweile einen Vollbart trage und meine Kleidung noch immer vom Ruß behaftet ist. Ich rief ihnen freundlich zu: „Ihr da! Ihr lutscht euer Schicksal aus! Ihr lutscht es aus bis auf den letzten Schluck!“ –Aber Pedro, sie verstanden mich nicht…
-Ich habe mich angewidert vom einfachen Fußvolk entfernt.
3. Diese Geschichte geht auch Dich etwas an, Pedro! Eines Nachmittags sah ich die berühmte Madame d´Oiseau an einem Obststand stehen. Sie blätterte wie wild geworden in einem kleinen, gelben Wörterbuch und sagte mit greller Stimme: „Je voudrais bien des apricots!“
-Nur leider hörte der Mann hinter der Obstbalustrade sie nicht, sodass sie den Stand wechseln musste und wiederholte: „Je voudrais bien des apricots!“
Doch auch an diesem Stand hatte sie keinen Erfolg. Du wirst es nicht glauben Pedro, aber als die Händler ihre Wagen zuklappten und die Sonne im Meer ertrank, stand sie noch immer da. Allein, verlassen und rief: „Je voudrais bien des apricots!“
Diese Szene ließ mich an das menschliche Glück denken…
Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihr, dass Du abgereist bist. Sofort fragte sie mich aus wohin und nun ist sie Dir gefolgt, Pedro! Ich kann Dir nur von dieser Frau abraten… Alle Frauen tragen die Formel zum Weltuntergang in sich!

Nun, das Papier ist erschöpft, mein Freund! Wenn Du möchtest, werde ich Dich im Frühling besuchen! Denn wie sagte unser Freund von Herder: „Was der Frühling nicht säte, kann der Sommer nicht reifen, der Herbst nicht ernten, der Winter nicht genießen."

In Hingabe, Dein Frühlingsfreund: Richard Graver“


Monsieur Morgenrot lächelte und entfaltete die Zeitung. Unter der Überschrift: „Wunder gibt es immer teurer“ las Monsieur von einem Schaukasten, welcher Massen an Besuchern aus aller Welt anlockte. Der Kasten hing in der Werkstatt, die Monsieur Morgenrot in fernen Tagen einst besucht hatte.
Er erinnerte sich noch gut daran wie man damals an neuen Erfindungen tüftelte wie zum Beispiel einem Tablett, das sich bei der kleinsten Neigung von selbst wieder in eine waagerechte Position brachte oder die ferngesteuerten Einkaufstüten, die mit Hilfe eines Sensors eigenständig die richtige Ware aus dem Regal einpacken konnten- Ja, eine mit Zucchini gefüllte Tüte schwebte sogar in den Kühlschrank ihres Besitzers.

Nachdem einer der Erfinder nun beteuerte einen Glaskasten entworfen zu haben, in welchem jeder Mensch sein ganz persönliches „Wunder“ bestaunen könnte, wurde die Werkstatt zur Anlaufstelle für Reisende und Journalisten.
-Ein Koch aus Amsterdam jubelte: "Ich möchte in diesem Kasten das weltbeste Rezept für ein Pampelmusendessert sehen!"
-Ein Postbote aus Prag ließ verlauten: "Im Kasten zeigen sie mir den Bauplan für ein Gerät, dass feststellt, ob sich Bargeld hinter den Umschlägen versteckt!"
-Ein Verliebter aus Chemnitz dachte: "In der Vitrine seh´ ich ´nen Porno mit meiner Süßen und mir."
Außerdem kam eine Hausfrau aus Washington zu Wort, welche mit der ganzen Familie angereist war und über den Schaukasten meinte: „Wir hoffen GOTT im Kasten zu sehen!“
In der Werkstatt hatte man diese öffentliche Begeisterungswelle schnell vernommen und nahm nun einen beträchtlichen Eintritt von 45 Euro (ermäßigt 40) für einen Besuch beim Wunderschaukasten.
Monsieur Morgenrot grübelte, ob er sich diesen Kasten einmal aus der Nähe ansehen sollte.
Aber was wollte er selbst in der Vitrine bestaunen? Was wäre ein wahres Wunder?
„Vielleicht ist das so was wie ein Fernseher…Ob man wohl die Liebe darin sehen kann? “ fragte er sich und beschloss das Objekt einmal zu besichtigen.

Während Monsieur Morgenrot Jacke und Hut vom Bügel nahm, stand Madame d´Oiseau in einer langen Schlange eines Supermarktes und sah den Tomaten zu, die auf dem schwarzen Rollband nach vorne schaukelten wie kleine Artisten.
Als sich die gläserne Schiebetür vor ihr öffnete spähte Madame d´Oiseau abwechselnd zum bedeckten Himmel hinauf und wieder zurück auf die nasse Straße –
Während Madame auf ihren Chauffeur wartete, der sie zu der kleinen „Pension Krone“ bringen sollte, sah sie einen armselig bekleideten Mann vor dem Supermarkt stehen, welcher Obdachlosenzeitschriften verkaufte. Madame sah auf seine rote, kalte Nase, seine graue Mütze und seinen Stoppelbart.
Seine müden, grauen Augen suchten Madame d´Oiseaus Blick und plötzlich hörte sie ihn mit gedämpfter Stimme zitieren:

„Kommt

Kommt, reden wir zusammen
wer redet, ist nicht tot,
es züngeln doch die Flammen
schon sehr um unsere Not.

Kommt, sagen wir: die Blauen,
kommt, sagen wir: das Rot,
wir hören, lauschen, schauen
wer redet, ist nicht tot.

Allein in deiner Wüste,
in deinem Gobigraun –
du einsamst, keine Büste,
kein Zwiespruch, keine Fraun,

und schon so nah den Klippen,
du kennst dein schwaches Boot –
kommt, öffnet doch die Lippen,
wer redet, ist nicht tot.”


-Madame d´Oiseau ging verwundert auf ihn zu und erwarb eine Zeitung. Der Mann lächelte mit gelbem Gebiss, packte seine Papierstapel in den Fahrradkorb und rollte grinsend davon.

Gerade, als Madame d´Oiseau die Zeitung aufschlagen wollte, fiel ihr Blick auf ein kleines Rohr, welches am Fuß einer Straßenlaterne lag. Sie hob es auf und sah hinein. Es war ein Kaleidoskop. Madame bewunderte die ineinander gleitenden Farbkristalle und drehte das Rohr gedankenverloren im Kreis, als sie plötzlich mit dem linken Auge zusehen musste wie ihre neue Zeitung über den Bürgersteig flog.
Der Wind schlug die Zeitung auf und blätterte darin. Die Zeitung rauschte über den Boden wie eine Rochen. Vorbei an Blumenkästen, einem küssenden Paar, einer Frau im Rollstuhl, einem Polizisten, leeren Kaffeehaus-Stühlen, einem Kaugummiautomaten… Bis sie schließlich an einer Telefonzelle hängen blieb.
Madame d´Oiseau war der Zeitung nachgerannt und stand nun außer Atem vor dem Telefon.
Sie hob die flüchtige Zeitung auf und schüttelte sie aus wie eine Bettdecke. Plötzlich klingelte das rosa Telefon. Madame nahm ab und fragte: „Ja?“
Aber niemand meldete sich. Es war nur eine Art Meeresrauschen zu hören und manchmal klang es wie ein besprochenes Band einer Kassette, was zu schnell abgespielt wurde. Eine verzerrte Frauenstimme, quietschend und kaum zu verstehen. Madame d´Oiseau horchte, aber der Anrufer hatte bereits aufgelegt. Irritiert und leicht bekümmert sah Madame d´Oiseau auf die Tasten, aber es war keine normale Telefontastatur. Alle Zahlen, bis auf die 1 und die 2 waren geschwärzt.
„Vielleicht hat das etwas mit der verzerrten Frauenstimme zu tun… 12…wie 12 Monate! Oder Mitternacht! Um Mitternacht wird die Frau mit der verzerrten Stimme hier erscheinen…Ja! Das wird es sein! Vielleicht will sie etwas von mir…“

Madame d´Oiseau schlug die Zeitung auf und bemerkte einen kleinen schwarzen Fleck am Seitenende. Der Fleck war auch auf den folgenden Seiten zu sehen…
Alle Zahlen waren ausgelöscht! Bis auf die 12
Auf der 12. Seite las Madame d´Oiseau unter der Überschrift "Der Wunder-Punkt" von einem Ort, an dem man eine Vitrine erfunden hatte, die jedem Menschen ein persönliches Wunder zeigen sollte. Madame d´Oiseau überlegte: „Irgendjemand wollte, dass ich darauf aufmerksam werde! Aber wer? Oh, vielleicht kann mir dieser Kasten zeigen, wo sich Monsieur Morgenrot jetzt gerade aufhält und wie es mit uns weiter gehen wird…“
Wenige Minuten später reiste Madame mit ihrem persönlichen Taxifahrer zum Ort des Geschehens.

Monsieur Morgenrot hatte die Werkstatt bereits erreicht. Am Hauseingang verkaufte eine blonde, rundliche Dame spezielle „Wunder-Brötchen“ und aus einem der oberen Stockwerke hörte Monsieur Morgenrot einen Klavierspieler ein Lied von Zarah Leander anstimmen. Er sang:
„Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn
und dann werden tausend Märchen wahr.
Ich weiß, so schnell kann keine Liebe vergehn,
die so groß ist und so wunderbar.“


Morgenrot verzog das Gesicht und ging die Treppe hinauf, um seine alten Kollegen zu begrüßen. Der Wunderschaukasten hingegen war kaum zu sehen, da sich darum hunderte von Besuchern und Journalisten tummelten. Er war mit violetten Pfeilen ausgeschildert und Monsieurs Augen erspähten nur eine kleine Glaspartie aus der Ferne.

„Wie funktioniert dieser Kasten?“ erkundigte sich Monsieur bei Madame Locke, einer blonden, freundlichen Dame mit der es sich vorzüglich Tee trinken ließ. Frau Locke lächelte in einem Anflug von Begeisterung:
„Also dieser Kasten, das ist ein ganz komisches Ding. Du stellst Dich davor, setzt diese alberne Plastikbrille auf und schließt die Augen. Dann musst Du an das Wunder denken, was Du gern sehen möchtest oder eine Frage in Gedanken stellen. Aber Du darfst es Dir keinesfalls in Bildern vorstellen. Der Mechanismus funktioniert nur, wenn man das Wunder oder die Frage in Worten denkt.“
„Das dürfte ja wohl nicht allzu schwierig sein.“
Entgegnete Morgenrot.
„Na, das ist keine leichte Sache! Sobald man nur ein einziges Bild denkt, kann man das Wunder vergessen! Der Automat wäre dann verwirrt. Er kann keine Bilder erkennen. Nur Gedanken lesen.“
„Aber keine Gedanken sehen?“
„Nein. Wir versuchen dieses Problem in den Griff zu bekommen. Hast Du Dir schon einen Stift gekauft?“
„Was für einen Stift?“
„Der Kasten ist erst betriebsbereit, wenn man das kleine Blatt hinter der Vitrine mit seinem Namen unterschreibt. Schließlich muss der Kasten sich auf seinen Gast einstellen. Du brauchst einen speziellen Stift dazu. Beeil Dich, in fünf Minuten ist er betriebsbereit.“


Als Monsieur Morgenrot einen blauen Stift bei einer überaus massigen, bleichhaarigen Dame erworben hatte, gesellte er sich wieder zu Madame Locke, sah gespannt auf das Gewimmel und dachte an Graver wie er zuletzt am Flughafen durch den langen Gang zur Maschine gerufen hatte: „Pedro, zuerst musst Du der Realität ins Auge sehen. Dann bindest Du ihr ein Tuch um und ihr spielt blinde Kuh!“
Monsieur Morgenrot griff in das rote Seidentuch in seiner Jacketttasche und freute sich auf das bevorstehende Wunder.

Madame d´Oiseau hingegen schlenderte in der Eingangshalle der Werkstatt auf und ab. Sie schlürfte ihr Wunderbrunnen-Wasser und ging im Kopf alle möglichen Bedeutungen der Zahl 12 durch: „Ein dutzend Eier, ein Hexaeder hat 12 Kanten, 12 ist die Ordnungszahl von Magnesium, 12 Stunden hat der Tag, 12 Stunden hat die Nacht, 12 Mondzyklen hat ein Jahr, 12 Artikel der Bauern im Bauernkrieg, 12 Sternzeichen, Zwölftonmusik, 12 Apostel, die 12 Prüfungen Herakles….“
Immer noch vertieft in diese existenzielle Frage, folgte Madame den lila Pfeilen und dem Lärm über eine weiße Treppe hinauf.

Oben herrschte ein dichtes Gedränge, eine kleine Blaskapelle spielte Mahlers dritte Sinfonie und vor dem Wunderschaukasten hatte sich eine lange Schlange gebildet, in wessen Mitte Monsieur Morgenrot stand, der allerdings von einem voluminösen Bäcker verdeckt wurde, sodass Madame d´Oiseau ihn nicht sah.
Ein Mitarbeiter der Werkstatt nahm den goldenen Pfosten, an welchem ein schweres, rotes Samtband hang, zur Seite und rief in die Menge: „Meine Damen und Herren, ich darf sie mit Stolz zur zweiten Vorführung des Wunderschaukastens begrüßen. Bevor wir beginnen, möchte ich ihnen noch den Erfinder des Kastens vorstellen. Es ist mir eine Ehre ihn heute hier begrüßen zu dürfen: Willkommen, Monsieur Erwin Blume!“
Die Kapelle spielte einen Tusch, als der kleine, sympathische Mann im blauen Hosenanzug vor die Anwesenden trat. Eine junge Dame überreichte ihm einen Strauß weißen Oleander, man applaudierte und verstummte schließlich.
Der kleine Mann rieb sich ungläubig über die Glatze.
„Vielen Dank.“ sprach er, winkte mit seinem Strauß der Masse zu und verschwand in einem abgetrennten Prominentenbereich.

Der erste Herr war der Koch, der nach dem weltbesten Pampelmusendessert verlangte. Er las sich noch einmal die große Tafel mit der Bedienungsanleitung über der Vitrine durch und unterzeichnete leicht aufgewühlt die Liste. Er legte die klobige, graue Plastikbrille an und dachte den Satz: „Wie lautete das weltbeste Rezept für ein Pampelmusendessert?“
Erwartungsvoll sah der Koch in den Kasten, der plötzlich ganz schwarz wurde…Aber dann erschien ein Füllfederhalter, der mit feiner Handschrift auf weißes Papier schrieb:

Pampelmusen-Pfirsich-Dialog: Die Pfirsiche kurz in heißem Wasser blanchieren, danach kalt abschrecken, anschließend die Schale abziehen, vierteln und auf einen Dessertteller geben. Die Pampelmuse schälen, in Scheiben schneiden und unter die Pfirsichwürfel mischen. Für die Sauce ein Ei mit Zucker und einem EL Mehl verrühren, über die Früchte geben und das Ganze im Ofen überbacken. Anschließend mit Puderzucker und Zitronenmelisse dekorieren. Bon Appetit!

Der Koch notierte alles in einem kleinen Büchlein und legte die Brille ab. Mit feuchten Augen wandte er sich herum und ging selig lächelnd nach draußen.

Madame d´Oiseau sah wieder abwechselnd an die gelbe Decke und auf den weißen Boden und betrachtete ihre zehn Finger: „Plus zwei Zehen.“ überlegte sie für sich und reihte sich ein.

Nachdem die Hausfrau aus Washington entgeistert an ihr vorbei geschlichen war (sie hatte nämlich den mitfühlenden Mann mit dem weißen Schnurrbart* im Kasten gesehen), trat Monsieur Morgenrot vor das eckige Glasfenster und klickte auf seinen Kugelschreiber –

Madame d´Oiseau hingegen wurde durch eine erstaunliche Entdeckung abgelenkt. Lange Zeit hatte sie nun schon die kleine, pausierende Blaskapelle bewundert, doch erst jetzt fiel ihr die Triangel auf, welche an einer Stuhllehne hing.
„1+2 ist 3...könnte das ein Hinweis auf die Triangel sein? Vielleicht war gar nicht zwölf gemeint! Ja, vielleicht ist es die Drei!“

Madame d´Oiseau löste sich aus der Schlange, um sich einen Weg durch das Gewühl zu den Instrumenten zu bahnen. In diesem Moment hatte Monsieur Morgenrot bereits die Plastikbrille aufgesetzt und konzentrierte sich. Schließlich war es für einen Freund der Imagination wie ihn keine leichte Angelegenheit nur in Worten, ohne jedes Bild zu denken.
Er dachte dann ganz schnell, als ob man ein Pflaster abreißt, um ja nichts falsch zu machen...
„Wie sieht die Liebe aus?“
Die Vitrine verdunkelte sich erneut, bis schließlich ein sommerliches Parkgelände erschien. Man sah eine alte Holzbank, umgeben von hohen Kiefern. Jemand pfiff eine fröhliche Melodie. Graver. Er lief gut gelaunt ins Bild und kam ziemlich nah an Morgenrots Gesicht:
„Pedro, mon ami! Man meint, ich bin der rechte Mann, um die Liebe zu erklären. Denn ist es nicht so: Man kann die Dinge am besten durchschauen, wenn man Distanz zu ihnen aufgebaut hat und wer könnte noch entfernter von der Liebe sein, als ich? Ja, aber das war nicht immer so mein Freund...“
Graver setzte sich auf die Parkbank, zog einen kleinen weißen Koffer hervor und legte ihn auf den Schoß. Nachdem er mit einem Klick aufgesprungen war, hob Graver erneut den Blick.
„Pedro, ich kenne die Liebe aus meiner Erinnerung. Sie hat mir damals nichts als Unglück gebracht. Zwar sagt Grillparzer: „Für das Geliebte leiden, ist so süß.“ –Aber mir ist es noch immer, als hätte ich eine Flasche Sirup getrunken! Doch hat die Liebe zwei Seiten –wie eine Schmetterling- Du wirst das wissen, mein Freund! Stell sie Dir vor wie dies hier:“
Er drehte den Koffer herum, sodass man hinein sehen konnte. Darin lief ein flimmernder Film ab:

Monsieur Morgenrot hörte eine schöne, zarte Melodie. Vielleicht eine Harfe. Man sah zwei nackte Fußpaare, die auf hellem Pergamentpapier gingen, immerzu im Kreis umeinander, bis sie sich schließlich gegenüber standen. Das Papier unter ihnen knisterte wie ein Lagerfeuer, doch schließlich entfernten sie sich wieder voneinander.
Das Bild verschwamm zu einem Wasserfall. Monsieur Morgenrot sah sich selbst und es kam ihm vor, als ob er wirklich durch den Wasserfall gehen würde. Er sah ins Dunkel und schmeckte die feuchte Luft auf der Zunge. Es erschien ihm dort wie in einer verborgenen Höhle… als plötzlich eine Stehlampe ansprang. Der Wasserfall hinter ihm rauschte immer leiser und er trat ein paar Schritte nach vorn. Vor ihm erschien ein kleiner Marmortisch, auf welchem ein Metallophon lag-
Nur die Holzstäbe fehlten. Monsieur wollte gern etwas spielen und sah sich suchend im Licht der Lampe um. Auf einmal fühlte er eine Hand an seiner, die ihm einen Klangstab reichte. Als er sich umwand, war jedoch niemand zu sehen. Obwohl er niemals gelernt hatte so zu spielen, fiel ihm plötzlich jeder einzelne Schlag ganz leicht. Von den ehemals roten Tasten sprang der Staub und an seine Ohren schwebte ein warmes Lied. Auch dieses Bild löste sich auf. Es wurde hell vor Monsieurs Augen, er sah direkt in die Sonne und musste die Lider senken, sodass er nur noch Orange- und Rottöne wahrnahm. Als er die Augen öffnete, hatte sich das Rot in einen Lippenstift verwandelt, der langsam über einen Frauenmund fuhr. Der Mund zog sich nach innen und küsste schließlich auf eine kleine Glasscheibe, direkt vor Monsieurs Augen. Monsieur nahm das Glas und verwischte den Kuss mit seinem Zeigefinger… Das Glas glitt ihm plötzlich aus der Hand und zersprang am Boden… Doch mit einem Mal wurden die scharfen Kanten der Scherben zu blassen Wolken… Es wurden so viele Wolken, dass Monsieur Morgenrot Mühe hatte noch etwas zu erkennen… Aber in der Ferne sah er eine Garderobe, an der ein Strohhut, ein roter Mantel und die Erdkugel hingen…
Mitten in den Wolken hörte er es Flüstern: „Wenn ich ganz nah vor Dir stehe und mein Blick droht in Deinem zu ertrinken, gibt es den Moment, an dem ich denke: Du hättest nur ein Auge, weil Deine Mimik so verläuft – wie in einem Traum…“
-Monsieur war es auf einmal selbst, als würde er auf Papier gehen. Die Wolken zerfielen, als er sich plötzlich auf einem ausgedehnten Feld im Frühling wiederfand. Vor ihm blühte eine rosa Zierkirsche und Monsieur roch an einem blütenvollen Ast. Als er jedoch nach unten sah, lagen dort zwei tote Amseln. Er brach den Ast ab und warf ihn vorsichtig auf die Tiere…

„Kling!“ –Madame d´Oiseau schlug voller Enthusiasmus die Triangel an. Der Ton war so grell, dass er Monsieur Morgenrot derart ablenkte, dass der Wunderschaukasten langsam abdunkelte. Das letzte, was er noch darin sah, waren die zwei Amseln, lange vor ihrem Ende. Sie trafen sich gerade das erste mal –
auf einem Dachfirst.

Monsieur Morgenrot nahm die Plastikbrille ab und trat zur Seite, als Madame d´Oiseau ein weiteres mal die Triangel anschlug.
„Vielleicht muss man sie zwölf mal schlagen.“ spekulierte sie wieder.

„Madame, sie sind an der Reihe!“ rief ihr der Herr aus Chemnitz zu.
„-Oh!“ erschreckte sich Madame d´Oiseau und eilte zum Wunderschaukasten und kam direkt vor Monsieur Morgenrot an…

Es war so still um sie herum, aber alle sprachen. Sie standen ganz allein im Gedränge. Alle Menschen wurden blind, weil es nur noch seine Augen gab. Über ihnen schien die Sonne, aber der Himmel draußen war grau.

Monsieur Morgenrot erinnerte sich an die zahlreiche Post von Madame und bedankte sich. Für Madame d´Oiseau lächelte die gesamte Menschheit in diesem Moment. Die Wände flossen herab wie Ananassaft, die Rufe aus der Schlange hinter ihr vermischten sich mit allen Gesprächen der Welt und flogen weit fort…
So endlos lange Zeit hatte sie Monsieur Morgenrot nicht mehr gesehen. Wie oft mochte der Sekundenzeiger um die Uhr gekreist sein, seitdem sie sich das letzte Mal trafen?
Wie viele Atemzüge hatten die beiden wohl in dieser Zeit genommen und wie viele werden sie noch nehmen? Wie oft war seitdem der Mond auf und abgetaucht? Und wie viele Tränen hatte die heimtückische Angst seitdem von Madame entlockt?
Doch Monsieur Morgenrot war noch immer das größte Wunder für Madame. Man könnte den Schaukasten einschlagen, wenn man ihm begegnen kann…

Madame d´Oiseau lächelte mit der gesamten Menschheit zusammen und Monsieurs Hand strich über ihren bemäntelten Arm. Ihn nicht nur wiederzusehen, sondern auch von ihm berührt zu werden-
Madames Blut feierte ein Fest und in ihrem Kopf wehte ein goldener Wind.

Gerade, als Madame dabei war ihr Sprachgefühl wieder zu erlangen, wandte sich Monsieur um und ging über den gelben Flur fort. Wie einer geliebten Halluzination sah sie ihm nach.

Als Madame d´Oiseau wie auf Papier aus der Werkstatt ging sah sie in einer Pfütze ein Schiffchen schwimmen. Sie nahm es hoch, entfaltete es und las:

Eins, zwei

„Eins, zwei? Also doch nicht die zwölf! Ich wusste es! Eins, zwei… Un, deux… Un d´eux… EINER VON IHNEN! –Einer von ihnen? Einer von ihnen möchte mir etwas verraten! Aber wer?“ Madame d´Oiseau sah nachdenklich in den Himmel und beschloss die Suche nach dem Einen fortzusetzen…




Anmerkungen:

* Der "Mann mit dem weißen Schnurrbart" erscheint in der ersten Morgenrot-Geschichte
Zuletzt geändert von Louisa am 19.02.2007, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.

Peter

Beitragvon Peter » 16.02.2007, 23:50

Liebe Louisa,

ein Feuerwerk an Erfindungen
an einem hell-lichten Tag,
den ich eigentlich noch mehr bewundere
als das Feuerwerk.

Eine Atmosphäre...
Eine Art Jenseits...
Eine Leichtigkeit, sicher,
die aber nicht
an Wirklichkeit verliert,
sondern gewinnt.

Zurzeit lese ich in Peter Handkes neuer Erzählung, die du vielleicht kennst, "Kali. Eine Vorwintergeschichte". Mir vermischte sich das Lesen.

Ich weiß nicht, ob ich deinen Text verstehe, Louisa, weil ich die vorherigen zwei Teile nur flüchtig gelesen habe (aber nachholen werde) - man möchte auch gar nicht verstehen, an sich ist der Text ja nicht kompliziert, man hat also nicht zu verstehen - er bewegt sich auf einer anderen Ebene, in die man sich viel lieber zurücklehnen möchte... Denn es ist etwas Sonniges in deinem Schreiben, ganz sicher, und die Szenen gleichen Pastell... gleichen... Aquarellen.

Ein merkwürdiger Himmel, den du entwirfst.
Ich wäre der Bettler darin (in deinem Text), dem ja das Sagen etwas ganz anderes ist. Er hält sich über Wasser damit. "Wer redet ist nicht tot".

Weißt du, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass deine Gestalten gehen. Sie schweben alle.

Liebe Grüße,
Peter

aram
Beiträge: 4509
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 17.02.2007, 00:16

liebe lou isa,

deine speziell phantasievolle art zu konzipieren paart sich mit einem deinem schreiben offenbar inherenten ausdrucksstandard (ich vermute, selbst wenn du unsinn schreiben würdest, wärst du ganz außer stande, schlecht zu schreiben) - es gelingt dir scheinbar spielerisch orte und geschehnisse, geschichten zu evozieren...

das ist eine ganze menge, die hauptsache, finde ich. ich kann diese episode der oiseau-morgenrot-multivision nicht als ganzes oder in aufbau und bewegung kritisieren - sicherlich gibt es kritiker und rezensenten, die das können und auch hier zu recht kluge anmerkungen und vorschläge machen können. ich kann nur in dieses kaleidoskop hineingehen und feststellen, dass es sich dreht und immer neue bilder hervorbringt, dass ich drinnen bleibe und erst am ende wieder liebevoll in mein büro gespuckt werde - ohne aber dazwischen gefangen genommen oder hypnotisiert, 'abgeschirmt' zu sein; nur ganz leicht und stetig schweben die bilder übereinander ein, ohne manipulative kunstgriffe, wie es scheint (oder sie sind so gut, dass der leser damit glücklich wird ~ aber nein, das würde sich am ende anders anfühlen...)

ich denke mal, das ist erzählen - einer eigenen, feinen art. besonders hat mir die szenenfolge vor dem wunderschaukasten gefallen, und da wieder das erscheinen von graver, der mit seinem köfferchen auf der parkbank platz nimmt, um die liebe zu erklären...

merci beaucoup
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Louisa

Beitragvon Louisa » 17.02.2007, 11:31

Oh, ich freue mich so sehr, dass es jemand gefallen hat!

Vielen Dank Euch beiden :blume0028: (Hihi...wir sehen hier den Erfinder des Kastens: :blumen: )-

Peter, danke für Deine lyrische Antwort! Deine Kommentare haben übrigens auch immer eine sehr spezielle Form, die ich gern und amüsiert lese :smile: !
Ich kenne die Geschichte von Handke nicht :icon_redface: (*liest sich einen Internet-Artikel durch...und sieht:)

Auf Handlung verzichtet er souverän. Auch das Sagen hat er aufgegeben. Deshalb spielt eine Sängerin die Hauptrolle in diesem Text, in dem es um Heimkehr ins Kindheitsland, an den Kindheitsfluss, auf den Kindheitsberg geht. Und in Kali kommen sie alle zusammen: Überlebende jenes Dritten Weltkriegs, in dem wir uns befinden. Wir wissen es nicht, aber wir ahnen es schon.


-Ah ja! Das hört sich fein an! Aber
"keine Handlung" :16:
?

Ich möchte nur noch einmal darauf hinweisen, dass dieses "Kommt, reden wir zusammen"-Gedicht von Monsieur Benn ist! Aber vielleicht würde dieser Bettler wirklich mehr Zeitschriften verkaufen, wenn...naja...
Du möchtest der Bettler sein? Was möchte er denn eigentlich im Kasten sehen?
(Psst...ihr habt beide nicht erzählt, was ihr darin sehen wollt :smile: ...Ihr habt die Chance in den "Zeitungsartikel" aufgenommen zu werden... Ich habe mittlerweile schon die Ünmöglichsten Sachen von meinen Befragten gehört :smile: ... Jemand möchte seine eigene Geburt sehen, ein Mädchen sich selbst mit ihrem Liebsten in einem Einfamilienhaus und zwei Kindern (*gähn), ein Unverschämter :smile: möchte mich in Dessous mit einer Zigarettenschachtel sehen, die niemals leer wird (...Männer-) und so weiter...)

Oh, ich muss einmal nachsehen, ob Monsieur Morgenrot schwebt...

Aram, danke für Dein Kommentar! Lichel stört sich ein bisschen daran, das der wichtigste Moment, das Wiedersehen, so kurz gehalten ist... Er meint der Spannungsbogen müsste da noch weiter gezogen sein.
Was sagst Du/ihr dazu? (Obwohl Du nicht kritisieren möchtest :smile:)

Es ist sehr schmeichelhaft, dass ihr so eine lange Geschichte freiwillig gelesen habt :blumen:

Einen schönen fast-frühlings Tag!

(Zu Graver: Ich habe ihn richtig lieb gewonnen und irgendwann dachte ich...Oh, die Geschichte kann doch nicht ohne ihn enden... Ich weiß gar nicht, woher diese Person kommt! Es ist, als hätte er schon immer in meinem Kopf gewohnt :smile: !)

Auf Eure Wunder gespannte Grüße!
Madame d´O :smile:

Kleine (bestimmt wieder ins Riesige ausartende) Nachricht: Monsieur Dichter! Soll ich Dir schreiben oder soll ich schweigen und Dir in Gedanken schreiben? Siehst Du wie wunder-wunderschön und herrlich der Tag heute ist? Ich glaube das ist der Vorfrühling! Bald ist es so weit! Oh, stell Dir vor draußen singen die lebendigen Vögelchen, die Blüten springen auf, die Sonne fährt über das Blau und alles duftet! Selbst die Menschen duften! Oh, das wird ja alles so schön :wub: ...und drinnen Du und ich (Ja, ich weiß, Du möchtest das bestimmt nicht :sad: ...) ...Du und ich in der kleinen Bücherei! Wie in einem Traum! Oh, wie in einer Geschichte! Ein echtes Wunder, ein echtes Glück (Ja, ich weiß...Du siehst es bestimmt anders :sad: )
Aber ich träume davon...S.D., gestern! Das war verrückter als in einer erfundenen Geschichte oder? Du findest das vielleicht gar nicht so "magisch"...Aber ich bin überwältigt! Zu allererst muss ich einmal anmerken: Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass Du vier mal an mir vorbei gelaufen bist, ohne mich zu sehen? Sicherlich wolltest Du das nicht...Oh, ich kann es so gut verstehen! Du läufst immer vorbei wie ein wandelnder Traum... Zurück zu gestern: Ich fand es so märchengleich, dass ich plötzlich aus einer Tür kam...nur durch Zufall... und Du im Flur stehst...Oh, ich kam mir entsetzlich dumm vor... Ich verstehe mich selbst nicht, aber wenn ich Dir begegne, dann wird mir ganz schwindlig und alles sieht unwirklich aus. Bestimmt findest Du mich ganz furchtbar...Oh...Was soll ich bloß tun? Ich kann das Gefühl, die Gedanken und die Wünsche nicht kontrollieren...Ich möchte so gern "dorthin" mit Dir gehen...Mit Dir allein...*seufz, seufz... S.D., hast Du den Wunderschaukasten gesehen?Hast Du gesehen wie sie sich alle darum gedrängt haben? Ich habe auch hineingesehen...in der Hoffnung Dich zu treffen... Oh, wieso ist mir, als ob ich Fieber habe, wenn ich Dich sehe?
S.D., es gibt doch immer nur diese 4 Formen der Liebe:
1. Einer von beiden ist verliebt und der andere will ihn nicht (Die "Werther-Form")
2. Beide sind verliebt, aber können trotzdem nicht zusammen sein- Die Leidenschaftlichen sind dann dennoch zusammen- Die Vernünftigen trauern sich zu Tode-
(Die "Abelard-und-Heloise-Form" und millionen andere...)
3. Keiner von beiden liebt den anderen (Die "Schlumpfine-Papa-Schlumpf-Form"....hihihi....)

S.D.! Was ist es nun bei uns? Oh, ich berfürchte und nehme doch stark an: Die "Werther-Form"... Oh nein... Oder? Was meinst Du denn dazu? Meinst Du überhaupt etwas dazu? Schau, ich glaube es wäre so schön, wenn wir einmal zusammen wären wie Heloise und Abelard...wenigstens einmal...So: http://www.abetterpage.com/1Milena/scul ... s/8AH.html
Das habe ich auch gefunden:
http://www.abaelard.de/abaelard/080028saje.htm

Was meinst Du, Monsieur Dichter? Wieso mag ich Dich so gern? Weißt Du, gestern, da habe ich einen Ausflug mit einem platonischen Freund gemacht und an der Tankstelle habe ich den Tankwart und den Bekannten im Rückspiegel gesehen. Es war schon so dunkel, dass ich mir vorstellen konnte, ich sehe Dich im Rückspiegel. Man sah nur einen schwarzen Umriss. Es war viel zu schön, um es angemessen beschreiben zu können. Du und ich auf der Reise, Du und ich auf der Flucht...Die Tankstelle war das Paradies.
Einen schönen Fast-Frühling, s.D.! Oh, ich würde alles dafür tun, dass wir uns treffen könnten...Das ich Dir sagen könnte, was für ein merkwürdiges Fieber in mir ist, wenn ich Dich sehe...ich weiß nicht mehr, wo oben oder unten ist, der Himmel fällt herunter, der Boden fliegt hoch und die Bäume schwanken...Ich weiß gar nichts mehr, wenn ich Dich sehe, s.D.! Das ist so komisch... Wieso kommt das Gefühl immer über mich? Wieso bin ich so aufgeregt, wenn Du mich anschaust? So wird das mit dem Mäntelchen nie etwas... Ich traue mich nicht... Oh, Du kannst mich bestimmt gar nicht leiden...Es ist alles so hoffnungslos...aber trotzdem bin ich verliebt in Dich...Was soll ich tun?
Zum Abschluss noch ein wunderschönes Bildchen! Schau mal, ich finde sie sehen aus wie Du und ich (hihi) und wenn wir zusammen wären, gehen wir auch im gelben Himmel spazieren...und schauen uns um, ob uns auch niemand folgt...Aber es wird niemand kommen, denn die Menschen haben ja viel zu viel Zeugs im Kopf (hihi)-
In unserem Gebäude ist auch alles gelb, nicht s.D.?
Bittesehr: http://217.160.169.158/shops/101/showpi ... /13556.jpg
Bis bald! (Hast Du eigentlich von Spinnis Korrespondenz mit dem Architekten gelesen? Beim Nachtgebet? Hihihi...)

PS: Salut Monsieur Fisch! Ich habe eine häufige Liebesform vergessen!
5. Beide lieben sich und dürfen das sogar (Die "Goethe-Suleika-Form" ....oder Monsieur?)

Übrigens: Was meinst Du denn eigentlich zu Herrn Goethe? Kennst Du Madame Suleika oder Madame Ulrike? Weißt Du wie alt Madame Ulrike war: 18 (!) und Monsieur Gothe war 72... Ich wollte es nur einmal verzweifelt anmerken, im Wissen, das es Dich weder beeindrucken wird, noch irgendetwas verändert...
Schau mal, wieviele Damen Herr Goethe beglückte (Du weißt das sicher...) : http://www.mynetcologne.de/~nc-holzumbe2/frames.htm
S.D., es macht mich so rasend, dass heute die Welt so wunderschön ist. Der Himmel wird jetzt dunkelblau, weil der Abend kommt. Überall ist dunkelblaues Licht und hier in diesem Café flackert die Glühbirne. Gleich wird sie tot sein. Ich finde alles so wunderschön, aber ich kann es nicht mit Dir teilen. Ich würde so gerne die Schönheit der Welt mit Dir zusammen bestaunen, aber es geht nicht. Ich will nicht wissen, wieso es nicht geht! Ich verstehe all diese rationalen Gründe nicht. Nur wenn Du mich nicht leiden kannst...das verstehe ich! Das wäre ganz klar! Es ist doch oft so, dass man nicht denjenigen liebt, der einen vergöttert (Vergöttere ich Dich? Hihi...) - Jedenfalls denke ich mir das so. Weißt Du s.D., ich kann gar nicht beschreiben wie unglaublich schön und leicht ich mir das Leben vorstelle, wenn ich doch nur einmal verliebt mit Dir sein dürfte. Ich kann selbst nicht verstehen wie man so lange träumen kann- Ich möchte das alles viel lieber mit Dir erleben und weiß nicht wieso ich das möchte. Oh s.D., kannst Du mir nicht sagen oder zu verstehen geben, was Du darüber denkst? Weißt Du, ein nunmehr Stummer hat doch auch gemeint: "Wer redet ist nicht tot."
(Findest Du dieses Gedicht auch so beeindruckend? Das ist ein wahnsinnig guter Rhythmus oder? Stimmt es eigentlich, dass Madame Else (Lasker-Schüler) in Monsieur Benn verliebt war? Kamen sie auch zusammen, s.D.?
Oh, Monsieur Abelard! Lass uns zusammen träumen und lieben! Lass uns doch einfach etwas Schönes tun? Wieso magst Du nicht? Oh, Du wunderschöner Mensch! Was machst Du bloß mit Spinni? Das ist ja nicht zu fassen.... "Nichts" machst Du! Aber das ist es ja vielleicht gerade... Ich küsse die Luft, die Du heute atmest und schicke alle Vögel zu Dir!

PS II: S.D., ich habe ja Angst Dich zu langweilen, aber ich suche gerade ein feines, hoffnungsloses Gedicht von Borchert und da habe ich so schöne Liebeswerke gefunden!
Schau...wir könnten zum Beispiel so lieben: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/borch5.htm
Oh, sag doch etwas dazu, s.D.! Wie lange wollen wir jetzt schweigen? Das geht so einfach nicht weiter, glaube ich... Jaja...in meinen Gedanken ist es ganz einfach zu Dir zu gehen und Dich anzusprechen! Dich einfach nur anzusprechen und Dir das zu sagen, was in mir vorgeht... Aber wenn ich Dich wirklich sehe und Du entweder gar nicht oder so wie ein kleiner Fisch guckst...dann bin ich so nervös und traue mich nicht einmal zu atmen. Aber wenn man immer so feige ist...dann ist es irgendwann zu spät für das Leben oder? Die Fantasiedame hat natürlich auch Angst, aber sie meint: "Mach schon!" und stößt mich zu Dir hin!
(Herr Vernunft schüttelt schon seit Jahren den Kopf und hat sich beleidigt in einen fernen Winkel meines Hirns zurückgezogen...)
S.D., soll ich mich trauen? Oder findest Du das komme einer Apokalypse gleich (hihi) ? Du bist schön... (Spinni wird rot...)
Schau, dass ist auch sexy und schön: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/borch1.htm
Was meinst Du? Hoffentlich liegt das nicht an mir, dass Du keine Gedichte mehr ausstellst... Falls doch, dann verspreche ich sie nicht mehr zu kommentieren... Ich mag Dich nicht nerven! Oh...s.D., findest Du ich bin ein Schaf?
Määäh... Viele Grüße von der Fantasiedame! Sie findet Dich auch sehr sexy...

PS III: Guten Morgen s.D.! Hast Du angenehm geschlafen? Ist heute ein schöner Tag für Dich? Wirst Du etwas Gutes erleben? Ich hoffe Du hast viel Freude! Spinni hat den ganzen Morgen nach einem schönen Bild für Dich gesucht...Da fiel mir dieser Bildband ein (Findest Du die Gedichte dazu auch so schön, Monsieur?): http://www.nationalgalleries.org/collec ... ctId=17419
Ich möchte auch gern in Dein Haar greifen... Oh, heute ist so ein sonnenreicher Sonntag und der Himmel ist makellos...ich wünschte wir könnten uns sehen, s.D....dann könnten wir in einer Traumwelt spazieren gehen wie diese in den Kokoschka-Bildern... Ich habe etwas von Dir geträumt, Monsieur- Ich weiß, dass es schön war, aber mehr nicht...
Es tut mir so leid, dass ich einfach nicht zur Vernunft komme und Dich immer noch mit all diesem Liebessorgen und -geschwafel behellige...ich weiß nicht, weshalb ich mir so viel mit Dir vorstelle und wieso ich Dich so schön finde. Sicher findest Du mich ganz schlimm... Oh, es ist alles so schwer, was viel leichter sein könnte und in meinen Träumen auch viel leichter ist. Ich wünschte Du würdest auch das wollen, was ich will... Aber bestimmt ist es nicht so und es macht mich verrückt...Wenn ich Dich sehe ist es wie ein Traum und ich bin so fasziniert von Dir und kann nur noch staunen. Aber Du bist so schnell wieder fort und ich weiß gar nicht, ob es nicht wirklich nur ein Traum war. Neulich habe ich jemand von weitem gesehen und ich dachte das wärst Du. Sofort wurde es ganz warm in mir und in meinem Bauch stichelte etwas... Dann habe ich erkannt, dass Du es gar nicht warst. Es ist so komisch...Ich weiß nicht, was mit mir geschieht... Aber es ist das Schönste in Deiner Nähe zu sein...ich weiß das- Es ist das Schönste... Oh, es tut mir so leid, wenn ich Dich nerve. Bestimmt findest Du jeden Blick von mir belästigend... Was soll ich bloß tun? Das ist für mich, als ob man im Auto an einem Mohnblumenfeld vorbei fährt und jemand verbietet es anzusehen... Ich will nur ein bisschen mit Dir zusammen sein...Ich will endlich aufhören nur zu träumen...Ich will, dass die Wirklichkeit nur einmal so schön ist und so glücklich wie ein Traum. Denn immer wenn ich mir etwas mit der Liebe und Dir vorstelle, dann weiß ich nie, ob ich lächeln oder weinen soll...
Wieso können wir nicht zusammen sein? Wieso nicht mal ein bisschen? Können wir nicht miteinander sprechen? Stört Dich jedes Wort von mir? Was soll ich tun? Ich bin so verliebt in Dich... Weinen oder lächeln?
(Trotzdem sollst Du viel Spaß haben! Verzeih meine kleine Verzweiflung...)

Monsieur, magst Du das auch: http://www.rubylane.com/ni/shops/portab ... l/629#pic2
Weißt Du, natürlich ist es nicht vernünftig, was ich gern tun würde... Aber meinst Du nicht, dass Du und ich ein bisschen kindisch sein könnten...Ich glaube als Kind kennt man all diese merkwürdigen Regeln der Wirklichkeit und des Anstands nicht und wenn man sich gern hat, dann küsst man sich (schmunzel)... Also wollen wir uns nicht auch küssen? Ich fände es schön...oder einmal sprechen? Ich weiß nämlich gar nicht, was Du denkst und was Du empfindest... Vielleicht kannst Du es sagen!? Die Welt wäre viel schöner, wenn jeder sich aussuchen könnte, wen er liebt oder? Dann gäbe es bestimmt weniger Schwierigkeiten... Ich denke den ganzen, langen Sonntag an Dich, Monsieur und hoffe Dich auf dem Feld zu treffen, aber meistens treffe ich da nur Bäume... Hoffentlich darf ich Dich bald wiedersehen... Hab einen schönen Nachmittag! Fragenvolle Blicke und Luftküsse...
-Soll ich Dir eigentlich noch ein Liedchen singen? Ich meine hier... Ich tue das alles nur in der Hoffnung, dass es irgendein Wort oder irgendein Satz schafft Deine Zuneigung zu erwecken... Aber ich habe große Angst, dass alles schlecht und dumm ist, was ich tue und das meine ganze Existenz nur ein Störfaktor ist... S.D., wieso schweigt jetzt der Klingelfreund? Hast Du mich nicht mehr gern? Oder noch nie? Ich Dich schon..Oh, was bin ich dumm...

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Beitragvon noel » 18.02.2007, 18:33

du hast ein wundersames talent louisa
dein textfluss wirft einen manchmal aus vorgefertigten
bahnen & ohne es auch nur zu erahnen
findet man sich ganz leicht in neuen ideen

chapeau
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

Louisa

Beitragvon Louisa » 18.02.2007, 20:51

Merci :blumen: !

(*räusper...Anscheinend wollt ihr mir alle nicht verraten, was ihr gern im Kasten sehen würdet :smile: ...)


S.D., zuviele Hausaufgaben...hihi...ich würde lieber den ganzen Tag träumen und lesen...und am liebsten etwas mit Dir tun! S.D., wollen wir eine Geheimsprache oder eine Zeichensprache erfinden? Dann könnten wir miteinander kommunizieren ohne das es jemand merkt! Fändest Du das schön? Weißt Du, ich stelle mir vor wie es Frühling ist und wir beide sind allein in der weiten Natur! Dort, wo sonst kein Mensch ist! Wir fahren einfach fort...oder spazieren in den Wald! Und zwischen all den Bäumen, den Vögeln und den Geräuschen können wir Liebende sein! Da können wir alles sagen und tun, was man unter den Menschen nicht kann! Da können wir leben wie in einem Traum! Ich stelle es mir so schön vor, dass ich nicht aufhören will darauf zu hoffen...Aber was möchtest Du, s.D.? Was möchtest Du? Eigentlich ist es unmöglich, dass Du dasselbe willst wie ich...aber ich träume von dieser kleinen Möglichkeit... Denn ich habe schon so viele Menschen getroffen, die niemals geglaubt haben, dass ein Wunder passiert und dann ist es doch geschehen! Oh, wenn wir nur auch einmal zusammen sein könnten wie die Paare in den Büchern und auf den Bildern...wie all die hoffnungslosen Paare... -Monsieur, ich klopfe den Staub ab, ja? Oh...heute war wieder so ein kummervoller Tag...Ich habe solche Angst, dass Du mich nicht magst... Aber es ist ja verständlich! Hab eine gute Nacht! Kuss, Kuss...
PS: (Das ist jetzt ein bisschen böse, aber...) Einmal im Sommer sprach ich wieder mit Person B über Dich und hatte auch Angst, dass es Dir schlecht geht und da meinte Person B, um mich zu trösten: "Ach was, Unkraut vergeht nicht."

PS: Ich bin heute aber auch ein Trauerkloß (*kicher) ...

PS II: Der Trauerkloß rollt jetzt ins Bettchen und hat sich nach 12 (hihi) Stunden Trübsal überlegt: So lange es noch einen Hauch Hoffnung gibt, dann sollte ich davon atmen... Die Hoffnung ist zwar auch so eine hinterhältige Tante, aber sie ist eine liebe...Trotzdem hat sie mir schon so oft etwas versprochen und es nie erfüllt. Die Angst ist eine böse Tante... Findest Du auch, s.D.? Wir werden die Angst einmal abstechen, ja? (Heimlich, in der Frühlingsnacht...)
Ich versuche es einfach mit dem Mäntelchen-Klopfen... Puh! Der kleine Kloß findet Du bist wie die Soße! (hihi) -Schlaf schön!
Zuletzt geändert von Louisa am 18.02.2007, 23:57, insgesamt 4-mal geändert.

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Beitragvon leonie » 18.02.2007, 21:34

Liebe Louisa,

das habe ich sehr gern gelesen. Ich finde auch, Deine Art zu schreiben, hat etwas Leichtes, Schwebendes. Abgesehen von der Phantasie, die drin steckt! Sehr schön!

Liebe Grüße

leonie

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Beitragvon Lisa » 19.02.2007, 12:16

Liebe Louisa,

weißt du, was das schönste an dieser Geschichte ist? Dass das Ende verspricht, dass es noch weitergeht ;-). Das habe ich sehr gern gelesen und siehst du wie die Geschichte wieder sich magisch auflädt, nur weil die Madame wieder dabei ist?

Hat mir sehr gut gefallen, alle Details und der Verlauf der Geschichte, ja, die anderen haben schon so schön geschrieben, wie es sich mit deiner Erzählsart verhällt...:blumen:




Erst wollte ich alle schönen Stellen sammeln, aber dann kamen zu viele, mit dieser wollte ich anfangen ;-)

„Oh nein, was meint Graver damit schon wieder? Die Zukunft besteht aus weiß und schwarz, aus Salz und Pfeffer? Die Zukunft dient der Gegenwart als Gewürz? Ja, das könnte es sein- Wenn uns die Gegenwart nicht schmeckt, nehmen wir ein bisschen von der Zukunft und verfeinern sie…



1, 2, 3, 4 kleine Dinge:

Man meint (Komma) ich bin der rechte Mann, um die Liebe zu erklären


Man kann die Dinge am besten durchschauen, wenn man Distanz zu ihnen aufgebaut hat und wer könnte noch entfernter von der Liebe sein, als ich? Ja, aber das war nicht immer so mein Freund...“


ich bin nicht sicher, ob ich hier Graver glauben möchte, aber wahrscheinlich irrt sich Graver auch?

Vor ihm blühte eine rosa Zierkirsche
Können richtige Kirschen nicht rosa blühne (das kann sein??)? Wenn aber doch, dann unbedingt eine echte Kirsche nehmen, denn sonst gibt es ja keine Früchte??

weiteres mal ---> weiteres Mal




Was in meinen Wunderkasten sollte (das mit den Bildern ist verdammt schwer, ich glaube, dadurch würde mir seine Wirkung schon versagt :-()...
ich glaube, ich würde mir wünschen, das Wunder zu sehen, das mich, wenn ich es in dem Kasten sehe, so glücklich macht, dass ich genug Kraft hätte, um mich in entscheidenden Fällen, "richtig" zu entscheiden ;-). Aber das ist ja ein trick und würde sicher nicht funktionieren.
Aber alle anderen Wunder, die ich sehen möchte, kann ich nicht verraten!


Charmant, traurig und wundervoll dein Text,
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Louisa

Beitragvon Louisa » 19.02.2007, 14:50

Hallo Madame Leonie und Madame Lisa!

Dankeschön :blumen: !

Leonie, "...abgesehen von der Fantasie! Sehr schön!" -Das fantasievolle gefällt Dir nicht? Vielleicht missverstehe ich Dich :icon_redface: ...

Lisa: Juhu! Endlich verrät hier jemand seine Wunder :smile: ! Ach, ich denke schon, dass das funktionieren würde :smile: ...Der Kasten kann alles zeigen!
(Ein Mädchen hat mir gesagt sie möchte das vergangene Leben ihrer Bekannten und Verwandten sehen... Auch fein, denke ich!)

Ich danke für die Korrekturen und werde sie gleich übernehmen!
Ja, natürlich kann es auch eine echte Kirsche sein, aber einmal habe ich wirklich zwei tote Amseln unter einer ZIERkirsche liegen sehen :sad: und frage mich noch immer wie es dazu kam! (Katze, Nestfall, falsche Beeren, Jäger, Liebesdrama???)

(Deshalb würde ich natürlich gern die Zierkirsche stehen lassen...aber... *grübel*....was meinst Du/ihr?)

Also das mit dem "Mal" und dem "er hat Recht" mache ich ja andauernd falsch! Unmöglich! *schlägt sich an Stirn*

Falls das jemand interessiert: Heute habe ich tatsächlich einen lila Pfeil gesehen, der auf den Wunderschaukasten deutete :spin2: ...

Ich freue mich über die Antworten :blumen: !

Einen Montag voll von angenehmen Wundern!
:hut0045:

PS: Ja, natürlich kann Graver irren! Oder meinst Du auch das Weibliche stünde in Verbindung mit... :smile: ?

Kleine, wachsende Nachricht: Monsieur Dichter! Wir haben uns nicht gesehen! Du wirst sagen: "Puh! Habe ich ein Glück!" -Ich werde sagen: "Schnief! Habe ich ein Pech!" ...Also passen wir vielleicht gut zusammen (hihi)... Ich habe im Kasten gesehen (hihi)...das Du Morgen nicht in der Werkstatt bist. Also jedenfalls nicht spät...Ist das ein schlechtes Zeichen, was Spinni Furcht einflößen muss? Oder ist es ein belangloses Zeichen, was Spinni nicht so ernst nehmen soll? Wieso nicht, s.D.? Ich hoffe es geht Dir gut! Übrigens bin ich ganz allein zu Haus! Viele Tage! Nur der böse Bruder ist manchmal da... Vielleicht wollen wir uns treffen und Wunder erzeugen? Weißt Du was, s.D., Du hast doch so eine kleine Schublade und daneben ist ein Tisch...wie wäre es, wenn das Steinchen dort liegen würde? Spinni hat sich das überlegt... Oder magst Du keine Steinchen? Es ist ein Liebessteinchen... Wenn man es in der Hand hält, ist man voller Liebe! (Glaube ich)... Ich lege es dorthin! (Nimm mich mit, nimm mich mit dorthin...lalala...Nimmst Du mich mit dorthin, s.D.? Oder darf ich Dich mitnehmen? Bitte, bitte! Ich verrate niemand etwas! Niemand und "Niemand" ist stumm!) Was machst Du heute, s.D.? Hörst Du auch die Vögelchen? Weißt Du, was sie rufen? Sie rufen: "Sprich mit Madame d´Oiseau! Sprich mit ihr und träum mit ihr! Sie liebt Dich über alle Maßen! Sie wird ihres Lebens nicht mehr froh, wenn sie nicht mit Dir lebendig sein darf! Schau sie an! Sie ist doch schon jetzt ganz zerzaust von ihren Gedanken, die immer um Dich wirbeln! Sie vermisst Dich wie ein Goldfisch im Aquarium den Ozean! Außerdem wären ja nur wir, die Vögel, Zeugen und die Vögel kann niemand verstehen, außer den Verliebten!" -Das singen die Vögel, s.D.! Bist Du Morgen den ganzen, langen Tag fort, s.D.? Oh, dann wäre der Tag ein Monster...Jeder Tag ohne Dich ist ein Monster! Ich hoffe es geht Dir gut, s.D.! Hier sind Blumen, Obst und Liebende (für mich sind es Du und ich) für Dich: http://www.lesliesacks.com/gallery/arti ... hx705a.htm
und das hier...würde sicher auch schön sein (tralala): http://www.1001art.net/chag%20Lovers%20in%20green.html
Alles Beste für Dich, Monsieur Pharao! Kuss, Kuss!
PS: Lebt der Klingelfreund eigentlich noch?
PS II: Wollen wir uns eine Fährte legen und dann treffen wir uns irgendwo? Das wäre ein feines Spiel! Mm :engel2: ?

Schläfst Du schön, Monsieur Pharao? Ich hoffe! Letzte Nacht hatte ich wieder so einen komischen Traum! Magst Du ihn wissen? Ich saß in einem dunklen, dunklen Lesesaal und dort waren auch viele von den Dichterfreunden, die ich kenne. Es ist mir alles ein bisschen zu privat (Es geht um Person B)...naja... Du warst auch in einer der hinteren Reihen, Monsieur! Als ich Dich gesehen habe, ist ein bisschen von dem Unbehagen in dieser Menschenmenge von mir abgefallen...Dann hat eine Frau eine große Tür geöffnet, wohinter noch ein Raum war. In diesem Raum schien etwas zu sein, was alle Menschen interessiert. Ein Zauberer, der mit Spiegel-Kacheln gezaubert hat! Ich wollte es auch gern sehen...Dann kam mir der Raum, in dem ich saß immer leerer vor und ich suchte Dich wieder in den hinteren Reihen, aber fand Dich nicht. Nebem mir saß eine liebe Frau und sie unterhielt sich nett mit mir. Dann weinte ich und weinte und in der Wirklichkeit klingelte dann mein Handtelefon! Das war der Traum! S.D., was meinst Du dazu? Wenn wir einmal allein wären, dann könnten wir uns alle Träume verraten oder? Das wäre schön... Hier mag ich nicht alles preisgeben... Hoffentlich sehen wir uns (Oh, es ist ja schon-) heute! Ich hoffe Du hast nur schöne Träume! Vor allem darfst Du keine Angst haben! Sei nicht so dumm wie Spinni, die sich immer zu viele Sorgen macht! Nur der Moment ist wichtig! Was Du wohl in diesem Moment tust, Monsieur? -Mm...ich wünschte ich würde nie mehr traurig sein! Nicht im Traum und nicht in Wirklichkeit... Heute Nachmittag, da habe ich mir vorgestellt Du sagst etwas Liebes zu mir und ich etwas Liebes zu Dir und die Vorstellung war so glücklich...Ich konnte in Deine Augen sehen, ganz lange! Und wir konnten flüstern...die Welt war so schön...Aber dann wusste ich wieder, dass es nicht so ist und Spinni ist ins große Weinen geraten... Was soll ich bloß tun, s.D.? Ich habe Dich so lieb. Es ist alles so schwierig...aber es könnte doch so einfach sein...Oh...wenn Du mich nur auch so mögen würdest... Spinni geht träumen!
Bis bald! Keine Angst haben, s.D.!

Guten Morgen Monsieur! Treffen wir uns heute? Das wäre wunderschön. Aber wenn Du das nicht gern hast, besser nicht (*schnäub + *schnief)...Hoffentlich geht es Dir gut... Aber bestimmt! Morgenkuss in die blassroten Wolken zu Dir! Ich trage ein Röckchen...hihi...

Oh, das Röckchen hat Dich vermisst, Monsieur! Ich habe mit Madame Sonja gesprochen und sie meinte ich solle nicht immer so überängstlich sein (hihi)...Du hast heute bestimmt so eine Untersuchung... Stimmt das s.D.? Falls ja: Ich kann mir vorstellen, dass man große Angst davor hat. Person B hat bei ganz kleinen Untersuchungen manchmal richtig die Nerven verloren. Dann musste ich sie immer begleiten und der Arzt hat gemeint: "Ihre Mutter ist manchmal ein bisschen psychisch labil. Sie muss doch gar keine Angst haben!" Hihi...Jetzt weißt Du wieso Spinni auch manchmal furchtsam ist. Aber Du sollst es nicht sein, denn dabei kommt nur verdorbener Obstsalat heraus! (Was sind das wieder für Vergleiche?) Findest Du den Tag heute schön, Monsieur? Heute Morgen waren die Wolken ganz vanillegelb und eine schwarze Schwalbe ist vom Dach auf den höchsten Ast einer Kastanie geflogen. Der Ast war ganz dünn, sodass sie immer auf und ab gewippt ist. Ich dachte gleich wird sie ins Straucheln geraten, aber sie konnte sich halten! Der große Vogel auf dem dünnen Ast! (Nebenbei hat man sich dann mit dem kalten Krieg beschäftigt...hihihi...) Ist das nicht ein schönes Schauspiel für das Leben, Monsieur? Selbst auf einem dünnen Ast kann man sich noch halten! Übrigens wollte ich gerade an Stelle von "Straucheln" "Strudeln" schreiben (*kicher)... Strudelst Du heute, s.D.? Wollen wir zueinander strudeln? Wenn Liebende und Sündige zueinander strudeln, sagt man auch: apfelstrudeln... (Ja, ich beende meinen Schwachsinn!)... Also, Frau Pferd regt mich jedes Mal auf, s.D.! Zum Beispiel heute! Sie sagt: "Wie sollte man Maria Magdalena heute inszenieren?" und Spinni denkt sich allerhand Aktualisierungen aus und will das erläutern, aber nein- Bloß keine Aktualisierungen! Sie wollte es ganz traditionell sehen (Typisch! Dieses konservative Pferd! Keine moderne Lyrik, keine Aktualisierungen! So kann sie sich gleich eine Muschel suchen wie ein Einsiedlerkrebs und immer fein rückwärts den Sand entlang laufen! Hihi...ein Pferd in der Muschel!) Naja...dann hat Spinni eben erzählt wie man es heutzutage traditionell aufführen könnte und da spreche ich zwei Sätze und hole Luft, um das Wichtigste bezüglich des Humoresken im Stück zu erwähnen UND Frau Pferd unterbricht Spinni! Typisch! Jedes Mal! Es ist immer dasselbe! Jemand erzählt etwas und Frau Pferd nickt in einem Wahnsinnstempo! Wenn es ganz schlimm kommt, sagt sie noch: "Mm.Mm.Mm.Mm.Mm.Mm.Mm.Mm." dabei und irgendwann fällt ihr etwas ein und sie plappert einfach "zügellos" (hihi) drauf los! Unerhört! Spinni empört sich über diese Person! Pah!
-Pardon s.D.! Hihi...außerdem haben wir da heute so einen unagekündigten "Lesetest" zu Maria Magdalena geschrieben und ich dachte es ist ein Hausaufgabentest und habe deshalb bis zur letzten Sekunde heimlich meine Hausaufgaben unter dem Tisch studiert (hihi)...Bis ich "zur Ordnung" gerufen wurde... Habe ich schon einmal erzählt, dass Frau Pferd findet ihr Mann entspreche nicht dem Schönheitsideal? Das ist doch auch wieder unmöglich (hihi) ...Der arme Mann! Wenn man liebt, hat man sein eigenes Schönheitsideal! Monsieur, Du entsprichst meinem Schönheitsideal :wub: ...
In der nächsten Monsieur Morgenrot Geschichte spielt Frau Pferd das Böse (hihi)... und diese Astrid von dem Literaturwettbewerb (Wobei wir diese Abneigung auf Spinnis gekränkte Eitelkeit zurückführen können...)-
Ich hoffe so sehr, dass es Dir gut geht, s.D.! Denn das ist ja das Wichtigste. Es ist auch viel wichtiger, als dass Du mich auch gern hast. Wenn ich Dich sehe, bin ich so glücklich...Ich hatte solche Angst wir sehen uns nie wieder. Ich bewundere wie Du das alles geschafft hast, s.D.! Ich hätte es bestimmt nicht durchgehalten. Ich würde Dir am Liebsten jeden Tag etwas kleines schenken. Oh, wenn wir nur zusammen wären...
S.D, ich hoffe ich habe heute nicht das Steinchen verloren! Ich bin sowas von dumm... Ich habe es auf den Tisch legen wollen, aber dann kam ich mir so beobachtet vor und habe mich nicht getraut. Dann hielt ich es in der Hand und jetzt suche ich es. Aber wenn es kein Steinchen wird...dann etwas anderes (hihi)...Macht Dir das Spaß? Ich hoffe es ist heute alles gut bei Dir. Bis bald! Spinni muss Bio lernen...Oh nein, wie schrecklich! Hihi... Evolution... *kicher*...ich habe mir schon überlegt, wenn mir gar nichts mehr einfällt, kann ich so tun, als wäre ich Kreationistin... (Das erinnert mich an die Hausfrau aus Washington...hihi)
Hab einen schönen Tag, Monsieur König! Naja...so ein Röckchen kann man ja auch mehrere Tage lang tragen...
Hier sind Blumen und andere schöne Dinge für Dich: http://217.160.169.158/shops/101/showpi ... /17176.jpg
und hier sind wir beide: Fisch und Vogel (hihi): http://217.160.169.158/shops/101/showpi ... /11617.jpg

Hallo Monsieur Fisch! In Spinnis Kopf fängt sich langsam an alles zu vermischen und zu wirbeln... Leguane von Galapagos-Inseln, der Gendrift einer Gründerpopulation, die englische Vokabel "affability", Du, Du, Du, Du, Du... Oh Monsieur Dichter, das ist doch alles ein Schmarn! Hihi... -Nein, es ist schon recht interessant, aber Spinni würde viel lieber wissen wie es Dir geht, was Du tust, was Du fühlst, was Du denkst, was Du träumst, was Du heute erlebt hast und ich möchte Deine schöne Stimme hören und Deine schönen Augen sehen... Ich möchte so gern unvernünftig und verliebt mit Dir sein... Ich weiß ja, was dagegen spricht und höchstwahrscheinlich magst Du mich nicht, aber Spinnis Gefühle für Dich sind mächtiger als der Rest der Welt. Das ganze lange Jahr und länger habe ich jeden Tag und jede Nacht nur an Dich gedacht (das ist komisch, nicht?). Jeder Versuch Dich zu vergessen ist kläglich gescheitert... Wie soll man denn so ein Gefühl "vergessen" und wie soll man sich in der Nacht und am Morgen nicht nach Deinen Händen und Deinem Mund sehnen? Wie soll man denn nicht von Dir träumen? Ich habe keine Ahnung wie das funktioniert...Ich verstehe meine Gedanken und Gefühle um und für Dich auch nicht, aber ich wünsche mir so sehr bei Dir zu sein und endlich etwas Schönes zu erleben... So schön wie der Tag, wo wir uns am Wunderschaukasten trafen oder noch ein bisschen schöner (hihi)... Vorhin habe ich auf dem roten Teppich gesessen und Herrn Würfel gefragt, ob Du mich auch ein bisschen liebst (*schmunzel*) und er war ziemlich unentschieden. Ich fragte: "Ein bisschen? Gar nicht? Nie und nimmer? Sehr? Über alle Maßen? Er hasst mich abgrundtief? Der Würfel kann das nicht sagen? Der Würfel lügt? Der Würfel weiß es und will es nicht verraten? Der Würfel will mich nicht deprimieren? Der Würfel findet die Frage schwachsinnig? Der Würfel ist heute böse auf mich? Der Würfel liebt mich und ist eifersüchtig?"
-Das ist ein feines Spiel für Spinni...(hihi)... Du findest das bestimmt ein bisschen irre...So wie alles, was ich hier zu Stande bringe...Oh, ich finde es auch ein bisschen irre, s.D.! Aber ich habe Dich so gern wie niemand sonst auf der Welt! Du wirst sagen, dass ich Dich gar nicht richtig kenne und das nicht behaupten kann...Aber ich glaube ich kenne Dich gut genug, um mich in Dich zu verlieben... Ich liebe auch jeden einzelnen kleinen "Fehler" an Dir...(Die mir nie auffallen würden!)...einfach alles! Aber das weißt Du ja und bestimmt schreckt Dich all das ab. Oh, was soll Spinni bloß tun?
Falls heute so eine Untersuchung war: Ist sie gut oder schlecht ausgefallen, s.D.? Geht es Dir gut? Bestimmt!
Schlaf und träum schön! (Ich schlafe zu Dir hin!) Kuss in die Nacht!
Lass es Dir gut gehen, s.D.!

Eine kleine Mitteilung: Monsieur Dichter! Ich habe Dich heute nicht gesehen! Deshalb ist der Tag sehr trist, aber: ich habe heute das rote Steinchen auf den Tisch für Deiner "Schublade" gelegt! Ich hoffe sehr, dass Du es findest und das es Dir gefällt! Oh, geht es Dir gut, Monsieur? Siehst Du wie die Sonne scheint? Oh, ich stelle mir vor ich dürfte zu Dir kommen. Heute, Morgen, Übermorgen oder bald und dann schauen wir uns die Sonne an oder den Mond. Ich wünschte Du würdest mich auch gern haben. Wird Morgen ein schöner Tag, an dem wir uns sehen, s.D.? Oder nicht? Ist es Dir unangenehm mich zu sehen? Oh, ich habe Angst davor. Habe ich schon erzählt wie das Steinchen heißt? Es heißt: "Carneol" ... Wenn es jemand anders fortnimmt...mm...dann kann ich es Dir noch einmal schenken (hihi) !? Was meinst Du? Bis bald, Monsieur Morgenrot! Hab einen guten Tag! Küsse, Küsse...

Du s.D., falls Du das liest: Spinni schrieb Dir so viel beim Dach-Gedicht, aber jetzt denke ich: Es ist vielleicht doch besser, wenn Du es nicht liest... Spinni weiß auch nicht... Ich wollte gar nichts Betrübtes schreiben... Bist Du jetzt böse?
Soll ich Dir dort weiter schreiben? Oh...bestimmt magst Du das nicht... Spinni ist ganz verwirrt.


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