Australien ist gleich um die Ecke

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 12.02.2007, 12:57

Australien ist gleich um die Ecke


Warum zieht es dich
so vehement
auf die andere Seite der Welt
Wenn du genau hinhörst
klingt meine Maultrommel
doch genau so mystisch
wie ein Didgeridoo

Lassen wir die Uhr
doch einfach weiterlaufen
fangen nicht jede Nacht
wieder bei Null an
Schlüpf in meinen Beutel
ich trag dich auf den Gipfel
des Ayers Rock
Zuletzt geändert von Perry am 12.02.2007, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.02.2007, 13:48

Hallo Manfred,

gefällt mir gut! Es ist so liebevoll und verspielt zugleich,-) Vor allem die letzten drei Zeilen sind klasse!
Das Instrument schreibt sich: Didgeridoo

Saludos
Magic

Perry

Beitragvon Perry » 12.02.2007, 16:02

Hallo Gabriella,
danke für deinen Eindruck und das fehlende "o". Ob der Beutel gefüllt ist, wird sich wohl erst am Morgen danach zeigen (lächel).
LG
Manfred

pandora

Beitragvon pandora » 12.02.2007, 16:48

hallo manfred,

viele deiner texte gefallen mir gut, dieser hier nicht. :sad:

in strophe eins mag ich das wort "vehement" nicht und kann meine abneigung kaum begründen. vielleicht, weil "vehement" eine andere wortebene bedient als der rest des vokabulars?
zweimal "doch" finde ich ebenfalls ungünstig.

das bild ansich will sich mir nicht erschließen. da ist ein LYRich, das einem LYRdu fernweh und australiensehnsucht ausreden will. mit billigen tricks, bin ich fast versucht zu schreiben. denn was ist eine maultrommel gegen didgeridoo im australischen outback?
und: in welchen beutel soll das LYRdu schlüpfen? ich verstehs nicht.

lg
p.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 12.02.2007, 17:12

Hallo pandora,

ich verstehe Manfreds Gedicht als Metapher, wie das Ich dem Du die Welt, die sich "hier" befindet, schmackhaft machen möchte, das Ich um die Liebe des Du kämpft. Dass Australien eben um die Ecke ist, also im "Hier". Und der Beutel ist der des Kängurus,-) Das ist das Verspielte daran, was ich mag,-)
Saludos
Magic
P.S. Mit dem Einwand bez. "vehement" gebe ich dir Recht. Diese Zeile könnte entfallen.

Gast

Beitragvon Gast » 12.02.2007, 17:20

Lieber Manfred,

ich habe deinen Text unter Lyrik und Humor gesehen, liege ich da falsch?
Unter dieser Prämisse wären die Einwände, die pandora geäußert hat und die ich vollends teile, vielleicht nicht derart relevant.
Nur eine Überlegung.

Liebe Grüße
Gerda

Iris

Beitragvon Iris » 12.02.2007, 17:59

Hallo, lieber Perry,

ich muß leider sagen, daß ich andere Gedichte von dir auch mehr mag und besser finde als dieses.

Wenn du nicht fragen würdest: warum, sondern einfach nur beschreiben würdest:

Dich zieht es auf
die andere Seite der Welt (andere Seite der Welt ist so unpoetisch!)
ich lasse meine Maultrommel
für Dich erklingen mystisch
wie ein ...

könnte es meines Erachtens gewinnen.

LG Iris

Klara
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Beitragvon Klara » 12.02.2007, 18:58

Hallo,

don't know why, aber ich finde, der Text krankt vor allem daran, dass er Lyrik sein will - und dafür zu umgangssprachlich ankommt, mit all diesen "doch"s.
Ich finde, er ist lyrische Prosa,und zwar als Brief:

Liebes,

warum zieht es dich sehr auf die andere Seite der Welt? Hör doch: Meine Maultrommel klingt wie ein Didgeridoo. Oder?

Lass uns nicht jede Nacht wieder bei Null anfangen. Komm rein, schlüpf in meinen Beutel, ich spring für dich und trag dich auf den Gipfel, immer wieder, und immer wieder anders! Du wirst sehen: Australien liegt gleich um die Ecke.


,-)

lg
klara

Perry

Beitragvon Perry » 12.02.2007, 23:51

Hallo Ihr Lieben,
gestattet mir ausnamsweise eine Sammelantwort. Da der Text doch sehr polarisiert macht es wenig Sinn ihn stückweise abzuklopfen. Er ist so wie Gabriella ihn reflektiert, ein verspieltes Liebeswerben. Die Spiel-/Bildebene ist Australien, die eigentlich Aussage der Wunsch aus den gelegentlichen Dates mehr zu machen, Nähe zuzulassen.
Über das "vehement und die "dochs" denke ich gerne nach. Was die lyrische Prosa angeht, sehe ich das nicht nachteilig. Ich bin bekennender Prosalyriker.
Danke für euere konstruktiven Meinungen und Anregungen.
LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 13.02.2007, 21:42

Lieber Manfred,

Du schreibst

Er ist so wie Gabriella ihn reflektiert, ein verspieltes Liebeswerben. Die Spiel-/Bildebene ist Australien, die eigentlich Aussage der Wunsch aus den gelegentlichen Dates mehr zu machen, Nähe zuzulassen.


Dieses verspielte Liebeswerben kann ich Strophe 2 auch gut erkennen (das Beutelspiel ;-) ), in strophe 1 aber lese ich (vielleicht aus aus eienr Art Enttäuschung des lyr. Ich) etwas Moralisierendes heraus, was mir Schwierigkieten bereitet.

Liebe grüße
Max

Perry

Beitragvon Perry » 13.02.2007, 22:38

Hallo Max,
also moralisierend soll der Text nicht rüberkommen. Ich habe ihn nochmal bearbeitet und hoffe, er ist nun nicht zu weichgespült (lächel):

Australien ist gleich um die Ecke


In reifen Nächten
klingt meine Maultrommel
fast wie ein Didgeridoo
Trotzdem zieht es dich
zur anderen Seite der Welt

Lass uns zusammen
auf die Reise gehen
Schlüpf in meinen Beutel
und ich trage dich
bis zum Ayers Rock

Max

Beitragvon Max » 14.02.2007, 12:45

Lieber Perry,

das gefällt mir in der Tat besser, weil es nicht so vorwurfsvoll klingt.

Lieeb Grüße
max

Perry

Beitragvon Perry » 21.02.2007, 18:05

Hallo Max,
danke für dein Feedback. Dann nichts wie um die Ecke, vielleicht sehen wir ja das Känguru noch in die rote Abendsonne hüpfen (lächel).
LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 21.02.2007, 21:36

Dann nichts wie um die Ecke, vielleicht sehen wir ja das Känguru noch in die rote Abendsonne hüpfen (lächel).


Lieber Manfred,

hätte ich gewusst, dass Du Kängurus um die Ecke bringen möchtest, hätte ich anders reagiert ;-).

Liebe Grüße
max


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