mein kopf ist heidnisch

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 08.02.2007, 13:17

bekanntem
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 05:39, insgesamt 3-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 08.02.2007, 14:44

Hallo Niko

Interessante, ungewohnte Bilder benutzt Du, durch die ich erstmal ganz hindurch muss.

Ich kriege vor allem den heidnischen Kopf und das verwaiste Herz nicht in Einklang. Da sehe ich keine gemeinsame Komponente.

Dennoch eine Anmerkung: Muss es nicht Tous les jours heißen?

Unsichere Grüße

Herby

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.02.2007, 21:34

Lieber Niko,

ja es muss "tous les jours" heißen, Herby hat recht.

Und wiederum ja, es sind ungewohnte Bilder, die du diesmal benutzt und doch - für mich formt sich daraus auf mysteriöse Weise doch ein Ganzes, ohne dass ich das erklären könnte.

Ich muss und werde es sicherlich noch öfters lesen -

Besonders gut gefallen mir die versteckten Wortspiele und die Redewendung am Schluß, die du geschickt einfach umfunktionierst im Sinne deines Textes. Das ist wirklich gut und originell.

Ich lese es im großen und ganzen als eine Begegnung, die keine Zukunft hat/haben kann/darf.

Gefällt mir!

Grüße,

scarlett

Niko

Beitragvon Niko » 08.02.2007, 22:07

hallo herby und scarlett!
danke für euer kommentieren. hab tout gleich korrigiert. mein (nie gutes) schulfranzösisch lässt doch einiges zu wünschen übrig. danke euch dafür!
deine richtung, scarlett kommt gut hin. somit wächst meine zuversicht, dass der text doch verstanden wird...
lieben gruß: Niko

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 10.02.2007, 12:01

Lieber Niko,
finde ich ganz stark...wie war das mit Schreibblockade...wenn das ein neues ist, ist sie wohl damit offiziell vorbei!

Das Gedicht ist assoziativ, direkt unter der Oberfläche und löst sich Strophe für Strophe ins Klare, das gefällt mir sehr. Auch sprachlich, die Wortspiele, Doppeldeutigkeiten und ebsonders auch die Umbrüche, sind alle motiviert und gefallen mir sehr. Auch der Titel: Find ich große Klasse, das Wort heidnisch empfinde ich als sehr wirksam und treffend.


Einzige Meckerchen:

1. die einzelne (ich mag klammern!) Klammer - das Wortspiel wirkt so gesetzt effektlos, viel zu aufwendig...du könntest Vergehen vielleicht einfach groß schreiben? Am besten fände ich es jedoch, wenn du es einfach klein schrieben würdest und ohne klammer, der effekt ist doch trotzdem da!!

2. der letzte Vers - der bricht qualitativ sprachlich ein. Kannst du da nicht noch einen Ausdruck finden, der an die anderen heranreicht, ihrem Ton enspricht? Die Aussage zu tätigen, halte ich da für wichtig...nur ....anders...da gibt es doch sicher auch noch ein Sprichwort/eine Redensart oder dergleichen? Bitte!

dann wäre das Gedicht für mich wirklich fertig. Eingenommen hat es mich aber jetzt schon. Es kommt mit einer sprachlichen leichtigkeit daher, bei der man sich auf den zweiten Blick fragt, wie die überhaupt gelungen sein kann, bei dem Aufwand.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Niko

Beitragvon Niko » 10.02.2007, 12:13

hallo lisa!
sehr freue ich mich über deinen kommentar. (wie immer!!!) dieses stück hab ich geschrieben, um aus der blockade herauszukommen, bzw. um durch schreiben (egal was) nicht ganz aus der übung zu kommen. ich glaube, dass es wirkliche schreibblockaden nicht gibt. die ist immer nur im kopf und mittlerweile glaube ich das sie sich schneller durch "einfach schreiben" löst. denn oft genug kommen die ideen beim schreiben selbst erst. mir geht es jedenfalls oft so.obwohl ich manchmal nach einem monat nix-schreiben denke: du kannst das nicht mehr. da kommen keine ideen. du kannst nicht mehr anknüpfen an dem vorigen. und toppen sowieso nicht. aber das ist dann auch nicht selten der punkt, wo ich dann schreibe, um zu testen, was noch da ist....
du hast schon recht, der letzte vers hebt sich stilistisch ab vom übrigen. ich habe gemeint, das er gerade dadurch eindringlicher wirkt. aber das kann ich halt nur für mich empfinden. ich werde über eine veränderte schlusszeile nachdenken. will heißen: nix lange bank bis st. nimmerlein, aber das kann ich mir jetzt nicht aus der imaginären hutkrempe brechen. aber ich denke, in ein zwei tagen könnte ich etwas passendes gefunden haben.
worte vergehen - worte ein vergehen............schwierig für mich. kann ich ein wort groß schreiben, wo ansonsten konsequent kleingeschrieben ist? und: wäre ein: "worte Vergehen" nicht auch ein -wenn auch kleiner - stilbruch? ich finds mit der klammer eigendlich plastisch dargestellt. wobei ich auch gut verstehe, dass die klammer dort an der stelle störendwirken. vielleicht worte ein vergehen // vergehen? - ne.......is auch nix........
mich freut bei allem lob besonders, das du das heidnisch magst. ich hatte meine zweifel, ob das er-reicht......
lieben gruß: Niko

Gast

Beitragvon Gast » 10.02.2007, 15:48

:daumen: für mich ein erstklassiger spürtext, ein echter Kahlen ohnehin (schreibunblockiert/baritonisch schön) :daumen:

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Beitragvon leonie » 10.02.2007, 16:15

Lieber Niko,

je öfter ich diesen Text lese, desto mehr öffnet er sich mir oder öffnet er etwas in mir. Ich werde ihn also noch oft lesen.

Mir hat es besonders die letzte Strophe angetan, ich finde es sehr stark, wie Du da für meine lesart, ein "dem Glück nicht trauen/glauben" umschreibst.

"mir schlug im hinterherz paris" finde ich auch ausgezeichnet!

Liebe Grüße

leonie

Niko

Beitragvon Niko » 02.03.2007, 00:02

hallo beatrix!
danke für deine worte :-)

hallo leonie!
auch zu dir ein "danke"

lieben gruß: Niko

Niko

Beitragvon Niko » 02.03.2007, 00:14

jetzt habe ich nochmal eine veränderte version dazu gestellt. eure meinung würde mich interessieren!

lieben gruß: Niko

Max

Beitragvon Max » 03.03.2007, 18:21

Lieber Niko,

ich sehe, dasich noch gar nichts dazu gesagt habe. Das will ich schnell nachholen: Finde ich ein sehr starles Stück von Dir, das durch die Arbeit gewonnen hat (die brennenden Dornbüsche würde ich mir aber für andere Texte merken ... die sind wirklich gut). Der Text hat vom Titel bis zum Schluss eine große Kraft.

Liebe Grüße
max

Niko

Beitragvon Niko » 03.03.2007, 19:31

danke, max!
habe mich sehr gefreut über dein feedback!

gruß in den samstagabend: Niko

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Beitragvon Lisa » 03.03.2007, 22:51

Lieber Niko,
im Vergleich sagt mir die Urfassung mehr zu...die neue wirkt jetzt zu dicke...Bis auf die Setzung der "heidnisch" Zeile, die finde ich besser so. Ich weiß aber auch keine bessere Alternative für den Schluss...


Liebe grüße,
Lisa
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Niko

Beitragvon Niko » 04.03.2007, 22:26

was ist denn an der "heidnisch" zeile verändert, lisa?
versteh ich jetzt mal grad nicht so ganz....

konfuse grüße: Niko


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