Versunken I / II / III

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
pandora

Beitragvon pandora » 05.02.2007, 17:17

gone
Zuletzt geändert von pandora am 15.03.2008, 16:11, insgesamt 8-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 05.02.2007, 17:55

Liebe pandora,

das ist schön! Gefällt mir von vorn bis hinten, ich lese es, als sei es für ein Kind geschrieben.
Warum hast Du "Furcht" geschrieben? Ich hätte eher "Angst" erwartet, vermute aber, dass Du es aus einem bestimmten Grund so machst...

Gern gelesen!

Liebe Grüße

leonie

Max

Beitragvon Max » 05.02.2007, 19:24

Liebe Pandora,

das finde ich ein sehr gelungenes Gedicht, wobei auch mir der Adressat eher ein Kind als ein Erwachsener zu sein scheint. Zwei Kleinigkeiten. Hier:

Deine Träume
berge ich in meinen Händen.
Ganz warm sind sie,
so leicht. Und bunt.


(das berge ist ürbigens Klasse) könnte ich mir auch vorstellen

Ganz warm sind sie,
so leicht. So bunt.

Und bei den Luftballons in Zeile 3 überlege ich, ob die Strophe nicht noch stärker wird, wenn man die Zeile wegnimmt und der Leser sich die Ballons denkt - aber das ist sicher Geschmacksache.

Hat mir sehr gut gefallen.

Liebe Grüße
max

pandora

Beitragvon pandora » 05.02.2007, 22:01

hallo max,

ich denke, du hast recht. ich werde die luftballons streichen. ob der leser sich ballons denkt? ich glaube eher nicht, aber das ist auch nicht wichtig.

danke und liebe grüße
p.

Klara
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Beitragvon Klara » 05.02.2007, 22:06

Hallo,

ohne die Ballons ein sehr schöner Text!

(Luftballons zerplatzen ja dann auch bald, oder ihnen geht die Luft aus - sie flögen also nicht allzu lange...)

lg
klara

Herby

Beitragvon Herby » 05.02.2007, 22:10

Liebe Pandora,

das ist einfach nur schön, zum Sich-beim-Lesen-darin-Verlieren (mein Gott, welch Wortmonster!) schön.
Die I hinter dem Titel versetzt mich in ungeduldige Erwartung.

Sehr sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Herby

Mucki
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Beitragvon Mucki » 06.02.2007, 00:17

Wunderbar, pandora,

die Zeilen sind so zart, so friedlich, strahlen eine warme Geborgenheit aus.
Klasse!
Saludos
Magic

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leonie
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Beitragvon leonie » 06.02.2007, 21:42

Liebe pandor,

das ist wirklich wunderschön, der zweite Teil ist genauso zauberhaft zart wie der erste und das Ganze hat für mich einen schönen Rhythmus. Ich kann es wieder gut als "für ein Kind" geschrieben lesen. Muss aber sicherlich nicht, nur für mich passt es, ich habe sofort Bilder vor Augen.

Ich wünsche mir sehr, dass Du es liest und in die Hörbar stellst...

Liebe Grüße

leonie

Und natürlich: Blumen dafür: :blumen:

carl
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Beitragvon carl » 07.02.2007, 09:22

Liebe Pandora,

ein wundervolles Gedicht. Mit sehr einfachen und bildstarken Worten beschreibst Du tiefe Vertrautheit und, ich möchte mal ein veraltetes Adjektiv gebrauchen: innige Nähe!

Dass die Ballons weg sind. finde ich gut.
Aber die Zeile "so leicht. Und bunt." gehört dazu:
Mit der ersten Stophe "Du lächelst im Schlaf" bist Du ganz in der Gegenwart, einer konkreten Situation. Da gibt es eigentlich nur einen Traum des Geliebten, den jetzt gerade. Plural "Träume" abstrahiert von der Situation. Mit "bergen" und "warm in Händen" bringst Du eine Lebendigkeit in die 2. Strophe, zu der die Buntheit und Leichtigkeit des ursprünglichen Gleichnisses Träume=Luftballons nicht passt.
Kannst Du die Träume/den Traum nicht selbst ein Lebewesen sein lassen?
Schmetterlinge (für den Plural) oder z.B.:

"Deinen Traum
berge ich in meinen Händen.
Ganz warm ist er, so leicht
und bunt, ein Kolibri.

Hab’ keine Furcht:
Ich schütze ihn, bis du erwachst.
Fliegen sollen er."

Ist nur eine Möglichkeit "leicht & bunt" könnte man auch streichen, weil es zum Kolibri gehört, ebenso wie zu Schmetterlingen.
Ich hoffe, es wird so deutlicher, dass der Traum ein Lebewesen und keine Sache ist.

Zur 2. Strophe später mehr.

LG, Carl

pandora

Beitragvon pandora » 07.02.2007, 16:37

ihr alle,

danke fürs lesen und kommentieren.

@carl: dir danke ich ganz besonders für deine wertvollen hinweise. offenbar enthält das gedicht eine leerstelle, (k)ein bild für etwas leichtes, luftiges, fliegendes. luftballons waren halt mein erster gedanke, weil es, wie zum beispiel leonie auch erlesen hat, um ein kind geht. an seifenblasen hatte ich ebenfalls gedacht, natürlich auch an schmetterlinge, aber die sind soooooooooo strapaziert in der lyrik. KOLIBRI ist wirklich schön.
"träume" möchte ich gern (mit bezug auf das kind) stehenlassen.

lg
p.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 07.02.2007, 17:52

Hallo pandora,

auch die Nr. 2 finde ich sehr gelungen. In "Versunken I" sehe ich sofort die Mutter-Kind-Beziehung. In "Versunken II" aber eher eine andere, da das LI hier mehr im Vordergrund steht bzw. die Welt des LIs. Hier könnte man (neben einer Mutter-Kind-Beziehung) auch eine Liebesbeziehung zu einem erwachsenen Du herauslesen, aber gerade das macht dein Gedicht aus, finde ich, dass man beides lesen kann.
Saludos
Magic

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 08.02.2007, 12:15

Liebe pandora,

das sind wirklich ganz zarte unf zugleich starke Texte und man spürt wie I&II zueinander gehören, ich ganz mich beiden nicht entziehen, sie sind toll....

Da zwei für mich nochmal eine Steigerung bedeutet und zu 1 schon so vieles gesagt wurde (die Änderungen finde ich gelungen?), wende ich mich dem zweiten Teil der Reihe zu - und weißnichts zu sagen...er ist wirklich einfach genau richtig so wie er da steht und meine Erklärungen kommen mir dumm vor :-(. Besonders, dass du den Himmel in Plural gesetzt hast und das Bild, den Wellen Mädchennamen zu geben (zusammen mit dem ich&du sein könnte das sogar so gelesen werden, dass das lyr. Ich schwanger ist und am Strand steht und Namen überlegt?...es lässt sich natürlich aber auch viel viel freier lesen...). Dann gefällt mir noch der Rahmen, den Strophe 1 und die letzte zeichnen, der ist wirklich gelungen, wirkt bedingt und nicht gesetzt. Insgesamt lässt das Gedicht mit eine Stimmung, mehr noch eine Wahrnehmung der Welt empfinden, die so ruhig (ohne dass es einfaches Glück ist) ist, dass damit schon alles gesagt ist.

Da mir die beiden Texte so gut gefallen, musste ich trotzdem noch irgendetwas blubbern.

Ganz ganz toll...ja - wie kann ich es sagen? Na, vielleicht hast du es schon mitbekommen...

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 08.02.2007, 13:13

Liebe pandora,

ein wunderbares Liebesgedicht, mit so schlichten, ruhigen Worte, aber um so aussagekräftigeren Bildern hast du gemalt. (Ganu wie du dich als Dichterin verstehst).

Der letzte Vers:

Ich will dir zeigen,
was mich hält. Hier, auf der Erde:
Weite Himmel.
Sturm am Meer. Olivenbäume.
Und der Mond.


lässt mich sehr melancholisch zurück, da ich ihn als Abschied lese. Ich weiß nicht ob andere Kommentatoren auch in diese Richtung tendieren. Für mich ein Abschied vom Lyr. du auf ewig.
Das Lyrich versichert dem Lyr Du, was das irdische Leben ihm wert ist.
So, auf dieses Ende hin, habe ich gelesen, und auch dass der endgültige Abschied sogar Tod des lyr. bedeuten könnte.


Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 09.02.2007, 19:11, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 09.02.2007, 18:58

Liebe Pandora;

Ich habe das Gefühl, dass der erste Teil noch gewonnen hat durch die Umsetzung von Carls Vorschlag. Der zweite Teil ist für mich nahezu perfekt. Bitter erinner mich, es die nächsten drei Monate zum Gedicht des Monats zu wählen, es trifft mein Lebensgefühl.

Liebe Grüße
Max


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