Stadt erwacht
Es ist die Stunde
des Keimens
die erstes Licht
in Tautropfen badet
Der Morgen
häutet sich und schlüpft
in den Tag
Es ist die Zeit
der Glocken
die zarte Röte auf
Wolkenwangen haucht
Auf dem Dach
flattern und gurren
die Tauben
Wach auf
mein Mövchen!
Stadt erwacht
Lieber Manfred,
ich finde die ersten Strophen ganz wunderbar zart.
oder
finde ich sehr passend und sehr liebevoll.
Einzig mit den letzten beiden Zeilen habe ich Schwierigkeiten. Das Mövchen hätte ich ja entweder an den Strand oder auf die Müllhalde gesetzt - rein biologisch natürlich - so dass mir das Wort in diesem Kontext einigermaßen deplatziert (das schreibt sich vermutlich jetzt so) erscheint.
Ich denke ein Fortlassen dieser beiden Zeilen würde die volle Kraft des gedichts zzur Entfaltung kommen lassen.
Liebe Grüße
max
ich finde die ersten Strophen ganz wunderbar zart.
die Stunde
des Keimens
oder
die erstes Licht
in Tautropfen badet
finde ich sehr passend und sehr liebevoll.
Einzig mit den letzten beiden Zeilen habe ich Schwierigkeiten. Das Mövchen hätte ich ja entweder an den Strand oder auf die Müllhalde gesetzt - rein biologisch natürlich - so dass mir das Wort in diesem Kontext einigermaßen deplatziert (das schreibt sich vermutlich jetzt so) erscheint.
Ich denke ein Fortlassen dieser beiden Zeilen würde die volle Kraft des gedichts zzur Entfaltung kommen lassen.
Liebe Grüße
max
Hallo Max,
danke für deine positive Einschätzung und die Vorlage zur Erläuterung. Soweit solltest du mich schon kennen, dass ich meistens eine kleine Gedankenspielerei in meine Texte einbaue. Diese Zeilen sind ein "Taubengedicht" und das "Mövchen" deshalb eine Taubenrasse.
In den Bilder versuche ich einem roten Faden zu folgen: Keimen/Körner fressen Tauben gerne, Tautropfen/trinken Tauben gerne, schlüpfen/aus dem Ei schlüpfen (für häuten hätte ich auch mausern nehmen können, aber ich wollte es nicht zu offensichtlich machen). Wolkenwangen und Röte schwenken dann auf das lyrische Du ein und enden mit dem Lockruf: "Wach auf, mein Täubchen!"
Ich weiß, etwas idyllisch gemalt, aber solche Momente gibt es, auch weil sie in der nächsten Sekunde tot vom Dachfirst fallen könnten.
LG
Manfred
danke für deine positive Einschätzung und die Vorlage zur Erläuterung. Soweit solltest du mich schon kennen, dass ich meistens eine kleine Gedankenspielerei in meine Texte einbaue. Diese Zeilen sind ein "Taubengedicht" und das "Mövchen" deshalb eine Taubenrasse.
In den Bilder versuche ich einem roten Faden zu folgen: Keimen/Körner fressen Tauben gerne, Tautropfen/trinken Tauben gerne, schlüpfen/aus dem Ei schlüpfen (für häuten hätte ich auch mausern nehmen können, aber ich wollte es nicht zu offensichtlich machen). Wolkenwangen und Röte schwenken dann auf das lyrische Du ein und enden mit dem Lockruf: "Wach auf, mein Täubchen!"
Ich weiß, etwas idyllisch gemalt, aber solche Momente gibt es, auch weil sie in der nächsten Sekunde tot vom Dachfirst fallen könnten.
LG
Manfred
Lieber Manfred,
ich finde das auch sehr schön und sehr zart. Aber mir ging es auch so, dass ich bei "Mövchen" gestutzt habe, wegen der Schreibweise und vor allem der Verniedlichungsform, die, wie ich finde, gar nicht zum Rest des Gedichtes passt. Für mich war das eine kleine Einschränkung des Lesegenusses.
Liebe Grüße
leonie
ich finde das auch sehr schön und sehr zart. Aber mir ging es auch so, dass ich bei "Mövchen" gestutzt habe, wegen der Schreibweise und vor allem der Verniedlichungsform, die, wie ich finde, gar nicht zum Rest des Gedichtes passt. Für mich war das eine kleine Einschränkung des Lesegenusses.
Liebe Grüße
leonie
Hallo Max,
Elefanten und Tiger sind wohl etwas weit auseinander in ihrer Entwicklungsgeschichte. Ich vermute mal bei Tauben und Möwen wird zumindest im äußeren Erscheinungsbild eine Ähnlichkeit vorhanden sein.
LG
Manfred
Hallo Leonie,
freut mich, dass dir die Morgenstimmung gefallen hat. Der Schluss war als eine Art Gedankenöffnung des Altags- bzw. Naturbildes in eine Beziehungsebene gedacht.
Danke fürs deine Einschätzung und LG
Manfred
Elefanten und Tiger sind wohl etwas weit auseinander in ihrer Entwicklungsgeschichte. Ich vermute mal bei Tauben und Möwen wird zumindest im äußeren Erscheinungsbild eine Ähnlichkeit vorhanden sein.
LG
Manfred
Hallo Leonie,
freut mich, dass dir die Morgenstimmung gefallen hat. Der Schluss war als eine Art Gedankenöffnung des Altags- bzw. Naturbildes in eine Beziehungsebene gedacht.
Danke fürs deine Einschätzung und LG
Manfred
Hallo Perry, und genau dieser Gedanke in eine Beziehungsebene hinein, plumb einfach, zerstört, es sei denn man findet entweder zum Weglassen ("weniger ist oft mehr") oder einen anderen Gedanken als die Mövchen- Schatzi- Ebene,-
ich jedenfalls würde mich unter der Bettdecke verkriechen und warten bis der sonst so poetische Dichter sich diese Liebestöterworte abgewöhnt hat ...
LG Iris
ich jedenfalls würde mich unter der Bettdecke verkriechen und warten bis der sonst so poetische Dichter sich diese Liebestöterworte abgewöhnt hat ...
LG Iris
Liebe Iris!
Dein Ehemaliger hätte vielleicht doch die Kamele nehmen sollen und dir Tausendundeinenacht gönnen sollen.
Dann wäre deine Situation wohl jetzt eine andere.
Das macht mir meine Ehemalige noch bis heute zum Vorwurf!,
und ich weiß bis heute nicht, wieviel Gewinn die Kamele mir gebracht hätten.
.
Das mache ich mir zum Vorwurf.
Insofern beneide ich Perry mit seiner Frische am Morgen und den Täubchen hier, die nichts vermissen und doch ganz glücklich aufwachen.
Vielleicht sollten wir in unserem nächsten Leben auch zu Täubchen werden und die Tage so anfangen können.
Moshe
Dein Ehemaliger hätte vielleicht doch die Kamele nehmen sollen und dir Tausendundeinenacht gönnen sollen.

Dann wäre deine Situation wohl jetzt eine andere.
Das macht mir meine Ehemalige noch bis heute zum Vorwurf!,


Das mache ich mir zum Vorwurf.
Insofern beneide ich Perry mit seiner Frische am Morgen und den Täubchen hier, die nichts vermissen und doch ganz glücklich aufwachen.
Vielleicht sollten wir in unserem nächsten Leben auch zu Täubchen werden und die Tage so anfangen können.
Moshe
Hallo Iris,
du siehst mich etwas verwundert. Was hast du gegen den Kosebegriff "Mövchen bzw. Täubchen", der hier lediglich einen Bogen zu den gurrenden und flatternden Tauben auf dem Dach schlägt. Verliebte neigen außerdem dazu sich aus dem Tierreich Kosenamen zugeben, was nichts mit Wertschätzung etc. zu tun hat.
Unabhängig nehme ich deine Kritik natürlich zur Kenntnis und werde den Text nach einer längeren Denkpause noch einmal überprüfen.
LG
Manfred
Hallo Moshe,
egal ob Kamele oder Täubchen, wichtig ist doch letzlich nur, dass die Kommunikation klappt und der Humor nicht verloren geht, dann lassen sich Unstimmigkeiten immer irgendwie klären.
LG
Manfred
du siehst mich etwas verwundert. Was hast du gegen den Kosebegriff "Mövchen bzw. Täubchen", der hier lediglich einen Bogen zu den gurrenden und flatternden Tauben auf dem Dach schlägt. Verliebte neigen außerdem dazu sich aus dem Tierreich Kosenamen zugeben, was nichts mit Wertschätzung etc. zu tun hat.
Unabhängig nehme ich deine Kritik natürlich zur Kenntnis und werde den Text nach einer längeren Denkpause noch einmal überprüfen.
LG
Manfred
Hallo Moshe,
egal ob Kamele oder Täubchen, wichtig ist doch letzlich nur, dass die Kommunikation klappt und der Humor nicht verloren geht, dann lassen sich Unstimmigkeiten immer irgendwie klären.
LG
Manfred
Lieber Perry, es gibt sehr wenige Männer, bei denen die Kosenamen, wenn sie sie aussprechen, natürlich klingen, bei den meisten wirkt es befremdlich, verklemmt bis lächerlich irgendwie. Ich habe nix gegen Kosenamen, doch es kommt darauf an, wie man sie wo verwendet. Und das will halt gekonnt sein, so wie der Rest des Gedichtes, es ist wie etwas, was einfach nicht zueinander passt.
Und ich meine es ja nicht vernichtend, ich meine es funktioniert hier nicht, es nimmt die Stimmung und haut sie völlig in den Eimer.
Würdest Du schreiben:
Wach auf!
Würde es vollkommen reichen, denn Mövchen klingt einfach zu privat, weil es intim rüberkommt.
Es ist nicht dafür bestimmt, daß es mehr als zwei Menschen hören.
Das ist keine Bildzeitung oder bunte Illustrierte, wo Intimitäten der Öffentlichkeit preisgegeben werden, welche lieber intim bleiben sollten.
LG Iris
Und ich meine es ja nicht vernichtend, ich meine es funktioniert hier nicht, es nimmt die Stimmung und haut sie völlig in den Eimer.
Würdest Du schreiben:
Wach auf!
Würde es vollkommen reichen, denn Mövchen klingt einfach zu privat, weil es intim rüberkommt.
Es ist nicht dafür bestimmt, daß es mehr als zwei Menschen hören.
Das ist keine Bildzeitung oder bunte Illustrierte, wo Intimitäten der Öffentlichkeit preisgegeben werden, welche lieber intim bleiben sollten.
LG Iris
Hallo Iris,
danke dass du deine Sichtweise noch einmal so ausführlich begründet hast. Ich respektiere sie natürlich als deine persönliche Sicht.
Wenn man versucht interessante Lyrik zu schreiben, stößt man eben manchmal an Grenzen wo sich Effekt und Geschmack berühren.
Ich empfinde sie hier nicht überschritten, weil das "Mövchen" nur die Tür aufstößt und nicht Stellung bezieht, das tut der Leser dann für sich.
LG
Manfred
danke dass du deine Sichtweise noch einmal so ausführlich begründet hast. Ich respektiere sie natürlich als deine persönliche Sicht.
Wenn man versucht interessante Lyrik zu schreiben, stößt man eben manchmal an Grenzen wo sich Effekt und Geschmack berühren.
Ich empfinde sie hier nicht überschritten, weil das "Mövchen" nur die Tür aufstößt und nicht Stellung bezieht, das tut der Leser dann für sich.
LG
Manfred
hallo klara, das mövchen ist taube bzw. fink - siehe bilder bei g.
lieber manfred,
mit dem text gehts es mir tendenziell wie iris.
der "wach auf, mein lieb, der tag bricht an" topos ist so verbreitet in der liebeslyrik aller jahrhunderte, dass dieser text blass erscheint; er wirkt weder persönlich, noch sind die bilder durchgängig oder originell, verschiedene klischees werden bedient. er wirkt seicht auf mich, wie eine fingerübung. (womöglich siehst du den text unter anderem schwerpunkt - siehe titel -, dennoch kann er an diesem topos nicht vorbei gehen)
liebe grüße,
aram
lieber manfred,
mit dem text gehts es mir tendenziell wie iris.
der "wach auf, mein lieb, der tag bricht an" topos ist so verbreitet in der liebeslyrik aller jahrhunderte, dass dieser text blass erscheint; er wirkt weder persönlich, noch sind die bilder durchgängig oder originell, verschiedene klischees werden bedient. er wirkt seicht auf mich, wie eine fingerübung. (womöglich siehst du den text unter anderem schwerpunkt - siehe titel -, dennoch kann er an diesem topos nicht vorbei gehen)
liebe grüße,
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
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