linie 21
Lieber Niko,
ich finde, dass sich öffentliche Plätze, Cafes, aber ebne auch Bus und Bahn wirklich gut zum Beobachten eignen. Man lernt über Menschen, was man gar nicht wissen wollte
.
Zu Deinem Text:
Das ist ein guter Satz, die Frage war für mich nur, ob er auch wahr ist. Wenn man bedenkt, dass das menschliche Auge eine Reaktionsgeschwindigkeit (d.h. Auflösung) von ca. 20 Bildern pro Sekunde hat, muss Dein Bus ganz schön irre hin- und herschaukeln, damit auch die Augen in den Gesichtern schaukeln. Oder sind hier die Augen des lyr. Ichs gemeint, die durch das eigene Gesicht geschaukelt werden, oder durch fremde?
Das musste ich mehrfach lesen um (zu glauben zu) begreifen, dass Du meinst ausgestiegen aus dem Leben oder so - auch hier ist die Frage: Ist das wahr, die meisten wollen ja nur von A nach B, oder? Oder solles vielleicht doch "zugestiegen" heißen?
Also, wenn ich eben bei Gerdas Gedicht den Regenbogen noch hin- und hergewendet habe, um ihn (für mich) zu retten, so habe ich hier das Gefühl: hier gehört einfach kein Regenbogen hin. Es ist weder von Sonne noch von Regen die Rede und als reine Metapher ist er einfach sehr oft benutzt, findest Du nicht auch? Dafür gefallen mir die "verschminkten Zugänge" gut.
Hier ist mir der Bezug nicht so klar, wer ist denn "sie"?
Hm, das klingt zwar gut, aber ich verstehe es nicht.
Das gefällt mir.
Das finde ich mit dem vorhergehenden "aussteigen" verwirrend ...
Liebe Grüße
max
ich finde, dass sich öffentliche Plätze, Cafes, aber ebne auch Bus und Bahn wirklich gut zum Beobachten eignen. Man lernt über Menschen, was man gar nicht wissen wollte
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Zu Deinem Text:
Die Bahn schaukelt Augen durch Gesichter.
Das ist ein guter Satz, die Frage war für mich nur, ob er auch wahr ist. Wenn man bedenkt, dass das menschliche Auge eine Reaktionsgeschwindigkeit (d.h. Auflösung) von ca. 20 Bildern pro Sekunde hat, muss Dein Bus ganz schön irre hin- und herschaukeln, damit auch die Augen in den Gesichtern schaukeln. Oder sind hier die Augen des lyr. Ichs gemeint, die durch das eigene Gesicht geschaukelt werden, oder durch fremde?
Fahrgäste für ein paar Stationen ausgestiegen
Das musste ich mehrfach lesen um (zu glauben zu) begreifen, dass Du meinst ausgestiegen aus dem Leben oder so - auch hier ist die Frage: Ist das wahr, die meisten wollen ja nur von A nach B, oder? Oder solles vielleicht doch "zugestiegen" heißen?
Da öffnen sich zugedeckte Regenbögen, begradigte Herzen und verschminkte Zugänge. Heimlich, nicht für andere bestimmt.
Also, wenn ich eben bei Gerdas Gedicht den Regenbogen noch hin- und hergewendet habe, um ihn (für mich) zu retten, so habe ich hier das Gefühl: hier gehört einfach kein Regenbogen hin. Es ist weder von Sonne noch von Regen die Rede und als reine Metapher ist er einfach sehr oft benutzt, findest Du nicht auch? Dafür gefallen mir die "verschminkten Zugänge" gut.
Sie klammern sich an den Sitz, die Halteschlaufen,
Hier ist mir der Bezug nicht so klar, wer ist denn "sie"?
die Hand wird Mund
Hm, das klingt zwar gut, aber ich verstehe es nicht.
das Widerborstige, die Haare täuschen niemanden
Das gefällt mir.
Doch gleich wird ausgestiegen
Das finde ich mit dem vorhergehenden "aussteigen" verwirrend ...
Liebe Grüße
max
Lieber Niko,
ich habe zwei Sachen gefunden, die das verständnis schwierig machen. Zum einen das "aussteigen", dass Du in gegensätzlichem Sinn verwendest: Einmal steigen die Fahrgäste aus dem Leben aus (und ein in den Zug), das andere Mal aus dem Zug. Von der Logik her müsste es entweder am Anfang oder am Schluss "eingestiegen" heißen. Am Schluss würde es mir besser gefallen.
Der zweite Punkt ist das "Sie" (vor Kklammern sich an den Sitz). Da ist das Subjekt unklar: Die Fahrgäste oder die Regenbögen, Herzen, Zugänge.
Ansonsten finde ich den Text spannend. Ich habe in der Bahn erstaunliche Begegnungen erlebt, die, meine ich, nur deshalb möglich sind, weil man weiß, dass man sich nie wieder sieht. Daran habe ich mich erinnert gefühlt.
Liebe Grüße
leonie
ich habe zwei Sachen gefunden, die das verständnis schwierig machen. Zum einen das "aussteigen", dass Du in gegensätzlichem Sinn verwendest: Einmal steigen die Fahrgäste aus dem Leben aus (und ein in den Zug), das andere Mal aus dem Zug. Von der Logik her müsste es entweder am Anfang oder am Schluss "eingestiegen" heißen. Am Schluss würde es mir besser gefallen.
Der zweite Punkt ist das "Sie" (vor Kklammern sich an den Sitz). Da ist das Subjekt unklar: Die Fahrgäste oder die Regenbögen, Herzen, Zugänge.
Ansonsten finde ich den Text spannend. Ich habe in der Bahn erstaunliche Begegnungen erlebt, die, meine ich, nur deshalb möglich sind, weil man weiß, dass man sich nie wieder sieht. Daran habe ich mich erinnert gefühlt.
Liebe Grüße
leonie
Lieber Niko,
mir versperrt sich der Text (auch) überhaupt nicht, ich habe ihn gern gelesen und nochmal der Vergleich zu deinen ersten Prosastücken: Das hier finde ich genauso wie das Kurzprosastück in der Textwerkstatt um Längen lebendiger und sprachgewandter als die ersten Stücke, die du von dir gezeigt hast.
Ich verstehe die Passage mit den Augen ohne Probleme, auch die anderen Passagen gefallen mir.
Zu dem zweifachen austeigen sind ja schon Anmerkungen gekommen. Ich finde durchaus, dass du es so doppelt besetzt bringen kannst, du musst nur etwas anders motivieren, damit der Leser nicht vor den Kopf gestoßen wird, die doppelte Verwendung aufbereiten. Da reichen ein zwei Sätze.
Insgesamt ist es natürlich für so einen kurzen Text, nicht zum Fragment zu werden, ich denke, der Text müsste entweder ausgeführt werden (also länger werden), wenn das aber nicht seine Seele ist, in einem zusammenklingendem Kontext stehen, also zum Beispiel einer Reihe von solchen Beobachtungen oder einem Kurzprosaband (vor ein paar Tagen las ich in einem Lyrikband genau solche Kuzrprosa~lyriktexte, das gibt es also schon. Dann bekäme der Text noch mehr Halt.
Bei dem anderen Text fragtest du glaube ich nach, wie stark lyrische Formen in einem Prosatext einfließen sollten, um lesbar zu bleiben, ich kann nur sagen: Ich mag solche Bastardtexte sehr gern und mir ist es völlig wurscht, welche angeblichen grenzen dadurch gesprengt werden, die sind fließend.
Also sehr gern gelesen...
liebe Grüße,
Lisa
mir versperrt sich der Text (auch) überhaupt nicht, ich habe ihn gern gelesen und nochmal der Vergleich zu deinen ersten Prosastücken: Das hier finde ich genauso wie das Kurzprosastück in der Textwerkstatt um Längen lebendiger und sprachgewandter als die ersten Stücke, die du von dir gezeigt hast.
Ich verstehe die Passage mit den Augen ohne Probleme, auch die anderen Passagen gefallen mir.
Zu dem zweifachen austeigen sind ja schon Anmerkungen gekommen. Ich finde durchaus, dass du es so doppelt besetzt bringen kannst, du musst nur etwas anders motivieren, damit der Leser nicht vor den Kopf gestoßen wird, die doppelte Verwendung aufbereiten. Da reichen ein zwei Sätze.
Insgesamt ist es natürlich für so einen kurzen Text, nicht zum Fragment zu werden, ich denke, der Text müsste entweder ausgeführt werden (also länger werden), wenn das aber nicht seine Seele ist, in einem zusammenklingendem Kontext stehen, also zum Beispiel einer Reihe von solchen Beobachtungen oder einem Kurzprosaband (vor ein paar Tagen las ich in einem Lyrikband genau solche Kuzrprosa~lyriktexte, das gibt es also schon. Dann bekäme der Text noch mehr Halt.
Bei dem anderen Text fragtest du glaube ich nach, wie stark lyrische Formen in einem Prosatext einfließen sollten, um lesbar zu bleiben, ich kann nur sagen: Ich mag solche Bastardtexte sehr gern und mir ist es völlig wurscht, welche angeblichen grenzen dadurch gesprengt werden, die sind fließend.
Also sehr gern gelesen...
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Niko!
So wenige Worte und so viel Inhalt ... (hab ja schon öfter egsagt, dass ich das sehr mag). Habe abgesehen von den von den anderen bereits erwähnten beiden Schwachstellen keine Probleme damit. Schätze, mit den Regenbögen meinst du die Iris? Besonders gut finde ich solche Dinge wie "Hand wird Mund" und vor allem "Zeit für Falten, Gerüche und Berührung", als äußerst treffende Zusammenfassung.
Liebe Grüße,
Rala
So wenige Worte und so viel Inhalt ... (hab ja schon öfter egsagt, dass ich das sehr mag). Habe abgesehen von den von den anderen bereits erwähnten beiden Schwachstellen keine Probleme damit. Schätze, mit den Regenbögen meinst du die Iris? Besonders gut finde ich solche Dinge wie "Hand wird Mund" und vor allem "Zeit für Falten, Gerüche und Berührung", als äußerst treffende Zusammenfassung.
Liebe Grüße,
Rala
oops...danke rala, dass du mich mit deinem kommentar erinnerst. ich bin eine kommentierschlampe
ich dank dir für deine worte. ja, die regenbögen sollten auch die iris beinhalten. vielleicht etwas weit hergeholt...nuja
hallo lisa!
ich freue mich, dass der text dir und auch anderen gefällt. in dieser bastardgattung bin ich noch ein frischer frischling. bekomme aber mehr und mehr spaß daran.
hallo leonie!
du hast schon recht, das "sie" ist unbestimmt, aber wird es nicht durch den weiteren verlauf des satzes klar, worauf es bezogen wird? schön, dass es dir in bus und bahn auch so geht wie mir.gif)
hallo gabriella!
schade, dass du nicht dahinter kommst.......wird dir der text mittlerweile vielleicht etwas geläufiger?
hallo max!
also das finde ich jetzt nicht so schwierig, max. hände können reden. weißt du das nicht?.gif)
die aussteige - sache über denke ich nochmal.......
ich danke euch allen ganz herzlich für euer kommentieren. bitte verzeiht mir meine zeitweiligen schlampigkeiten!
lieben gruß: Niko

ich dank dir für deine worte. ja, die regenbögen sollten auch die iris beinhalten. vielleicht etwas weit hergeholt...nuja
hallo lisa!
kann man dem leser nicht zumuten, die doppelte begrifflichkeit von "aussteigen" nachzuvollziehen? oder ist mir das "aussteigen" nur so eindeutig?Zu dem zweifachen austeigen sind ja schon Anmerkungen gekommen. Ich finde durchaus, dass du es so doppelt besetzt bringen kannst, du musst nur etwas anders motivieren, damit der Leser nicht vor den Kopf gestoßen wird, die doppelte Verwendung aufbereiten. Da reichen ein zwei Sätze.
eigentlich sollte auch solch ein text werden. ein fragment, wenn du so willst, eine impression einfangen eines (längeren) momentes. ich glaube, dass man / ich einen solchen text mit dieser dichte nicht (viel) umfangreicher gestalten sollte. das fände ich dann zuviel des guten.nsgesamt ist es natürlich für so einen kurzen Text, nicht zum Fragment zu werden, ich denke, der Text müsste entweder ausgeführt werden (also länger werden), wenn das aber nicht seine Seele ist, in einem zusammenklingendem Kontext stehen, also zum Beispiel einer Reihe von solchen Beobachtungen oder einem Kurzprosaband (vor ein paar Tagen las ich in einem Lyrikband genau solche Kuzrprosa~lyriktexte, das gibt es also schon. Dann bekäme der Text noch mehr Halt.
ich freue mich, dass der text dir und auch anderen gefällt. in dieser bastardgattung bin ich noch ein frischer frischling. bekomme aber mehr und mehr spaß daran.
hallo leonie!
du hast schon recht, das "sie" ist unbestimmt, aber wird es nicht durch den weiteren verlauf des satzes klar, worauf es bezogen wird? schön, dass es dir in bus und bahn auch so geht wie mir
.gif)
hallo gabriella!
schade, dass du nicht dahinter kommst.......wird dir der text mittlerweile vielleicht etwas geläufiger?
hallo max!
naja, nicht gerade aus dem leben, aber aus dem alltagstrott. abschalten und sich selbst einschalten quasi.dass Du meinst ausgestiegen aus dem Leben
nein, max, aussteigen war schon gewollt. sicher sind sie zugestiegen, aber mich beschäftigt nur der "zustand" der passagiere.die meisten wollen ja nur von A nach B, oder? Oder solles vielleicht doch "zugestiegen" heißen?
ich hatte den ergeiz, ein überbemühtes wort neu in szene zu setzen. (siehe kommentar an rala) aber es war vielleicht doch etwas zu gewagt.hier gehört einfach kein Regenbogen hin. Es ist weder von Sonne noch von Regen die Rede und als reine Metapher ist er einfach sehr oft benutzt,
Zitat:
die Hand wird Mund
Hm, das klingt zwar gut, aber ich verstehe es nicht.
also das finde ich jetzt nicht so schwierig, max. hände können reden. weißt du das nicht?
.gif)
die aussteige - sache über denke ich nochmal.......
ich danke euch allen ganz herzlich für euer kommentieren. bitte verzeiht mir meine zeitweiligen schlampigkeiten!
lieben gruß: Niko
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