Lethe

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
scarlett

Beitragvon scarlett » 29.01.2007, 15:40

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 31.01.2007, 09:44

Liebe scarlett,

erst durch Max Zitat habe ich carls Vorschlag gesehen - den finde ich schon mal gar nicht so schlecht (schwere Melodie des verpassten Augenblicks), allerdings verschiebt er etwas die Aussage und die deines Bildes gefällt mir besser. Denn darin ist die Melodie ja nicht die eines verpassten Augenblicks, sondern es ist einfach die nie gehörte Melodie eines Augenblicks, das finde ich schöner, weil dieses Bild den verpassten Moment in der Melodie in die Länge auffächert (den Moment wie bei Marin den Weltgesetzen enthebt). Ich weiß nicht mal, ob du selbst diese meine Lesart beachsichtigt hast, aber ich sie wird vom Text durch die erste Strophe gestützt und ich finde sie viel feinsinniger und möchte sie schützen.

Unerhört würde ich nicht sagen, die Doppeldeutigkeit empfände ich in dem Text zu kopflastig. Verklingen ist ok, aber bricht die Bedeutung des Bildes auch eiun bisschen wie carls Vorschlag...

Ich habe ein bisschen überlegt und zum Schluss fiel mir auf, vielleicht wäre am besten:

und vor dir steht
sie wieder mächtig
die(se) Melodie
eines verpassten
Augenblicks


Dabei würde ich
diese
bevorzugen, allerdings weiß ich nicht, ob dir so ein Stil gefällt. Aber ein umschreibendes braucht es eigentlich gar nicht, oder?

Ansonsten ist eine Alternative schwer...


Eine Frage noch: was spricht inhaltlich für dich dafür, aus "einem" Dunkel ein allgemeines zu machen? Nicht dass ich da grundsätzlich dagegen wäre, aber es erscheint mir doch irgendwie eine Bedeutungsverschiebung zu sein-


Ja, das weiß ich auch nicht, ich mag beides "irgendwie", auch klanglich/rhythmisch klingt beides gut. Ich frage mich, wenn man sich das Bild anguckt, ob es nicht immer dassselbe ferne Dunkel ist...aber ich bin nicht entschieden, ich weiß es selbst nicht und von daher natürlich lieber so lassen, wie es ist ,weil das deine Eingebung war. Vielleicht haben andere ja noch eine Meinung dazu...

Zum Nichtstitel:

Vielleicht ist das übertrieben, das nichts in den Titel zu ziehen, mir kam nur die Überlegung, weil du nach einem anderen Titel suchtest. Dabei war ich vom Nichts der Marin inspiriert (siehe dort) und mir kam es so vor, als spreche dein Text ein ähnliches Nichts an, nur vom "anderen Ufer aus" (dem "wir haben es nicht gekonnt"). Wenn das nichts im Titel stehen würde, würde es für mich das verpassen noch einmal aufgreifen, um das es geht im Text und die Lethe wäre nicht gedoppelt. Lethe als Titel gefällt mir aber trotzdem auch gut! Auch hier mag ich beides.

(nichts würde ich trotzdem nicht einen eigenen Vers geben)

Im Zweifelsfall würde ich natürlich immer bei deiner Urfassung bleiben, das ist ganz klar!

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

scarlett

Beitragvon scarlett » 03.02.2007, 07:28

Liebe Lisa,

lich habe jetzt eine zweite Version eingestellt und dabei deine sowie Carls Vorschläge aufgenommen.

Irgendwie mag ich mich von dem einen fernen Dunkel noch nicht lösen, kann das aber nicht erklären -

Auch was den Titel angeht weiß ich noch nicht recht- eigentlich wollte ich ja gar keinen neuen, weiß gar nicht, wie es zu dieser Annahme kam?
Deinen Ausführungen hierzu kann ich allerdings gut folgen-

Lieben Dank für deine/eure Kommentare

Grüße
scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 03.02.2007, 09:55

Liebe scarlett,

ich habe dein Gedicht erst heute gelesen und finde es in seiner Kürze aussagestark und melanchonlisch offen zu gleich. Es spricht mich sehr an.
Die kleinen aber wichtigen Umstellungen sind ihm gut bekommen.
Auch wenn du den Titel überhaupt nicht ändern möchtest, wäre es vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt der Überlegung wert, wegen Dopp. Lethe und "wie aus fernem Dunkel.
Ich habe jetzt nicht sehr lange gegrübelt aber mir fiel ein, dass der Titel schlicht "Vergessen" heißen könnte. (Lisas Vorschlag verstehe ich nicht. u. m. )

Zum "fernen Dunkel", was für mich klanglich sehr schön ist, (besonders Dunkel) und ich kann durchaus nachempfinden, dass du dich davon nicht trennen kannst, möchte ich anmerken, dass du doch in der griech. mythologie bleiben könntest, wenn es denn weichen soll das "ferne Dunkel"...
(Hades , Tartaros)
Wahrscheinlich wurde d. f. D. schon oft bemüht, was mich jetzt nicht so stört, aber vielleicht dein kleiner "Schwachpunkt" deines sonst so runden Gedichtes ist.


Liebe Lisa,

mich würde interessieren, wie du es meinst, das "nichts" in den Titel zu ziehen, das verstehe ich nicht

Liebe Grüße
an euch und ein schönes Wochenende
Gerda

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.02.2007, 13:42

Hallo Gerda und scarlett,

na wegen des Titels, da war ich wegen einem Satz von dir scarlett drauf gekommen:

Vielleicht sollte ich meinem Gedicht einen anderen Titel geben??? :12:


Darüber war ich ins Grübeln gekommen...aber nur in Form von Ideen, ich finde Lethe als Titel völlig in Ordnung und passend zum Gedicht!

Gerda: warum ich das nicht im Titel vorgeschlagen habe, habe ich glaube ich schon geschrieben? :razz: :pfeifen:

Zum Dunkel: auch hier, ich mag wirklich beide Varianten. an meinem fernen Dunkel mag ich dass es mysthischer und archaischer klingt, auch allgemeiner. dein "aus einem fernen Dunkel" leistet aber im Grunde etwas ganz ähnliches, in dem es durch den unbestimmten Artikel auf dieses ferne Dunkel hinweist und es ähnlich unbekannt macht wie die Melodie...es war nur ein Vorschlag, ich kann nicht sagen, welches von beiden ich "richtiger" fände....

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
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scarlett

Beitragvon scarlett » 04.02.2007, 16:08

Liebe Gerda,

danke für die Rückmeldung- ich denke, es wird jetzt so bleiben, wie es dasteht... mit einem fernen Dunkel.

Liebe Lisa,

ach jetzt verstehe ich erst - die Sache mit dem Titel - *lichgingan*.

Nun denn, ich belasse es bei Lethe, gefällt mir ebenso wie das mit dem Dunkel, einfach weil es die erste Eingebung war, deine Überlegungen hierzu sind nachvollzieh- und empfindbar und ja, um "richtiger" geht es auch gar nicht.

Dank euch für die Gedanken und Mühen,

scarlett


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