reise von heim
(im Nachdenken über Arams Text „reise von heim“)
Die Not, hin zum Wort,
der bereits bestehende Klang,
in dem wir uns orientierten
hin zum Klang –
das war, wenn das Haus aufbrach!
Als der Wind um die Dinge zog,
da erst wussten wir uns wieder…
Ohne die Dinge,
plötzlich verlassen,
drang die Stimme zu uns: Und ja,
wir waren noch…
Wir erkannten uns, Absurde,
über der Leere…
über dem Sog,
in den Zeiten…
den Monden und Kreisläufen…
dem Wandern der Sterne…
hin zu der schwarzen Mitte,
die uns immer
durch jede Wohnung brach.
reise von heim
Liebe Leonie,
gut, dass du herein gekommen bist. (Übrigens wird hier niemand verhauen, falls das zu deinen Befürchtungen gehörte.)
Ich würde vorschlagen, oder ich denke mir, dass die Suchbewegung selbst nicht aufbricht, sondern dass sie immer besteht, ein dauernder Sog ist, der uns... uns also aufbrechen lässt (obwohl daraus natürlich auch eine Suchbewegung entsteht...)
Vielleicht kann man sagen: Uns ruft die Leere, also das Wir im Gedicht wird von der Leere gerufen, und dort erkennt es sich, während es immer dann, wenn es wohnend wird, die Möglichkeit sich zu erkennen verliert. - Es erkennt sich über der Leere - Aber dann doch wieder nicht! Denn wie soll es sich bezogen auf die Leere erkennen?
Eine Absurdität...
...
Liebe Grüße,
Peter
gut, dass du herein gekommen bist. (Übrigens wird hier niemand verhauen, falls das zu deinen Befürchtungen gehörte.)
Für mich liest sich das Gedicht wie eine Suchbewegung, die immer neu aufbricht
Ich würde vorschlagen, oder ich denke mir, dass die Suchbewegung selbst nicht aufbricht, sondern dass sie immer besteht, ein dauernder Sog ist, der uns... uns also aufbrechen lässt (obwohl daraus natürlich auch eine Suchbewegung entsteht...)
Vielleicht kann man sagen: Uns ruft die Leere, also das Wir im Gedicht wird von der Leere gerufen, und dort erkennt es sich, während es immer dann, wenn es wohnend wird, die Möglichkeit sich zu erkennen verliert. - Es erkennt sich über der Leere - Aber dann doch wieder nicht! Denn wie soll es sich bezogen auf die Leere erkennen?
Eine Absurdität...
...
Liebe Grüße,
Peter
Lieber Peter,
gelungen wie du in deiner Version das Haus aufbrechen lässt (im doppelten Sinne), um den Weg über die Worte zu beschreiben (reise vom heim
. Bei aram war das ja genau umgekehrt und doch in der Aussage gleich? Da reiste jemand in seinem heim und schrieb darüber, hier reist das heim und der wind zieht um die Dinge und nicht um die Nase und Ohren eines Menschen.
Obwohl in deinem Text das Wort fällt, scheint er mir aber bei allem eine andere Stimmung zu haben, die Suche wird (positiv) zur Reise, das nicht zu hause sein zu einem unterwegs? Das bedeutet natürlich einen unterschiedlichen Umgang mit dem Schmerz?
Zu "ohne den Dingen" würde ich gerne mehr hören - stehen sie in Opposition zu den Worten oder ist ihr Wegfall Bedingung für die Worte? Oder ist es noch ganz anders?
Ist der Bezug hier nicht ein wenig unklar?
Liebe Grüße,
Lisa
gelungen wie du in deiner Version das Haus aufbrechen lässt (im doppelten Sinne), um den Weg über die Worte zu beschreiben (reise vom heim
.gif)
Obwohl in deinem Text das Wort fällt, scheint er mir aber bei allem eine andere Stimmung zu haben, die Suche wird (positiv) zur Reise, das nicht zu hause sein zu einem unterwegs? Das bedeutet natürlich einen unterschiedlichen Umgang mit dem Schmerz?
Zu "ohne den Dingen" würde ich gerne mehr hören - stehen sie in Opposition zu den Worten oder ist ihr Wegfall Bedingung für die Worte? Oder ist es noch ganz anders?
Ist der Bezug hier nicht ein wenig unklar?
in den Zeiten…
den Monden und Kreisläufen…
dem Wandern der Sterne…
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Peter,
ich würde mich gar nicht verhauen lassen. Da ich nicht wirklich "vom Fach" bin, befürchte ich eher, bei "Deutungen" komplett daneben zu liegen oder aber nicht das ausdrücken zu können, was ich meine...
Du hast es viel schöner gesagt...
Liebe Grüße
leonie
ich würde mich gar nicht verhauen lassen. Da ich nicht wirklich "vom Fach" bin, befürchte ich eher, bei "Deutungen" komplett daneben zu liegen oder aber nicht das ausdrücken zu können, was ich meine...
Du hast es viel schöner gesagt...
Liebe Grüße
leonie
leonie hat geschrieben:Lieber Peter,
ich würde mich gar nicht verhauen lassen. Da ich nicht wirklich "vom Fach" bin, befürchte ich eher, bei "Deutungen" komplett daneben zu liegen oder aber nicht das ausdrücken zu können, was ich meine...
Du hast es viel schöner gesagt...
Liebe Grüße
leonie
werte leonie, was meint `nicht vom fach´?
& wer will schon in einfach, so fix & gefertigt?
ich schätze deine kommentare & finde imme einen anstoss,
manches mal aus dem eingeschwungenen fach heraus... & so sollte es ein
meint noel
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe Lisa,
wie ich lese und verstehe, steht das "Ohne die Dinge" als Steigerung da. Der Vorgang insgesamt scheint eine Auflösung, die aber zum Sein hin führt.
Mit dem Wind um die Dinge weiß sich das Wir.
Ohne die Dinge aber, plötzlich verlassen, tritt das Sein auf (die Stimme, das Ja, das Wir-sind).
Zu dem unklaren Bezug:
Ich glaube du hast erwartet "In den Zeiten des Wanderns der Sterne" zu lesen. Würde auch gehen.
Der der Zeilen Bezug ist natürlich die letzte Strophe, auf sie hin laufen die Sätze zu.
Die Abbrüche bilden einen Spannungsbogen, der sich, wenn man will, "ergießt" in die letzte Strophe.
So denke ich.
Liebe Grüße,
Peter
---
Liebe Leonie,
fast wär ich auf dich hereingefallen! Ich wollte schon anfangen, dich zu loben, stell dir das vor, als ob ich das dürfte. Komisch, Innenbewegungen werden immer unterschätzt, obwohl sie schon durch ihre Voraussetzung den Worten näher kommen als die, wie ich selbst doch meine: überschätzten Außenbewegungen. Da erfährt jemand, weil er Innenbewegung besitzt, das Geheimnis der Worte! Muss sich aber vor den lauten Außenbewegungen schämen, nur weil diese ihre Uniformen haben! Innenbewegungen haben keine Uniformen. Deshalb kommen sie am Ende der Zeit aber auch nicht auf den Kleiderhaufen!
Achso. Du wolltest Blumen. Bitteschön:
Und liebe Grüße von
Peter
Zu "ohne den Dingen" würde ich gerne mehr hören
wie ich lese und verstehe, steht das "Ohne die Dinge" als Steigerung da. Der Vorgang insgesamt scheint eine Auflösung, die aber zum Sein hin führt.
Mit dem Wind um die Dinge weiß sich das Wir.
Ohne die Dinge aber, plötzlich verlassen, tritt das Sein auf (die Stimme, das Ja, das Wir-sind).
Zu dem unklaren Bezug:
Ich glaube du hast erwartet "In den Zeiten des Wanderns der Sterne" zu lesen. Würde auch gehen.
Der der Zeilen Bezug ist natürlich die letzte Strophe, auf sie hin laufen die Sätze zu.
Die Abbrüche bilden einen Spannungsbogen, der sich, wenn man will, "ergießt" in die letzte Strophe.
So denke ich.
Liebe Grüße,
Peter
---
Liebe Leonie,
fast wär ich auf dich hereingefallen! Ich wollte schon anfangen, dich zu loben, stell dir das vor, als ob ich das dürfte. Komisch, Innenbewegungen werden immer unterschätzt, obwohl sie schon durch ihre Voraussetzung den Worten näher kommen als die, wie ich selbst doch meine: überschätzten Außenbewegungen. Da erfährt jemand, weil er Innenbewegung besitzt, das Geheimnis der Worte! Muss sich aber vor den lauten Außenbewegungen schämen, nur weil diese ihre Uniformen haben! Innenbewegungen haben keine Uniformen. Deshalb kommen sie am Ende der Zeit aber auch nicht auf den Kleiderhaufen!
Achso. Du wolltest Blumen. Bitteschön:

Und liebe Grüße von
Peter
Innenbewegungen werden immer unterschätzt, obwohl sie schon durch ihre Voraussetzung den Worten näher kommen als die, wie ich selbst doch meine: überschätzten Außenbewegungen. Da erfährt jemand, weil er Innenbewegung besitzt, das Geheimnis der Worte! Muss sich aber vor den lauten Außenbewegungen schämen, nur weil diese ihre Uniformen haben!
essato!
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel
Liebe noel,
ich wollte niemanden in einFach tun (Deine WortGedanken sind einfach wunderbar!!!). Ich denke, bei bestimmten Dingen helfen bestimmte Studien schon. Wenn jemand vom Fach ist, auf gute Weise (wie zum Beispiel Lisa), dann hat er/sie denke ich einfach noch andere Zugangsmöglichkeiten zu Texten.
Dass Du meinen Blick auf die Dinge/Texte schätzt, freut mich trotzdem. Umgekehrt schätze ich Deinen auch sehr!
Lieber Peter,
Untersteh Dich, mich zu loben! Das wäre ja noch schöner!
Wenn ich nicht zufällig einmal eine Fortbildung gemacht hätte bei einem Menschen, der literaturwissenschaftlich versiert ist, hätte ich Mühe zu verstehen, was genau Du mir Innenbewegungen und Außenbewegungen meinst. Die Dinge sind mir teilweise (scheinbar) nicht unbekannt, ihre Namen manchmal schon. Das meinte ich. So bin ich oft nicht so interpretationsmutig wie andere hier.
Danke für die Blumen, ja, natürlich wollte ich sie. Schön, dass Du sie trotzdem nicht verweigerst!
Liebe Grüße
leonie
P.S. Und Du bist sicher, dass Du nicht hereingefallen bist?

ich wollte niemanden in einFach tun (Deine WortGedanken sind einfach wunderbar!!!). Ich denke, bei bestimmten Dingen helfen bestimmte Studien schon. Wenn jemand vom Fach ist, auf gute Weise (wie zum Beispiel Lisa), dann hat er/sie denke ich einfach noch andere Zugangsmöglichkeiten zu Texten.
Dass Du meinen Blick auf die Dinge/Texte schätzt, freut mich trotzdem. Umgekehrt schätze ich Deinen auch sehr!
Lieber Peter,
Untersteh Dich, mich zu loben! Das wäre ja noch schöner!

Wenn ich nicht zufällig einmal eine Fortbildung gemacht hätte bei einem Menschen, der literaturwissenschaftlich versiert ist, hätte ich Mühe zu verstehen, was genau Du mir Innenbewegungen und Außenbewegungen meinst. Die Dinge sind mir teilweise (scheinbar) nicht unbekannt, ihre Namen manchmal schon. Das meinte ich. So bin ich oft nicht so interpretationsmutig wie andere hier.
Danke für die Blumen, ja, natürlich wollte ich sie. Schön, dass Du sie trotzdem nicht verweigerst!
Liebe Grüße
leonie
P.S. Und Du bist sicher, dass Du nicht hereingefallen bist?

Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: Bing [Bot] und 13 Gäste