Mythische Erkenntnisreise

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Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 18:25

2. Fassung

Mythische Erkenntnisreise

als Odysseus irrte ich über die Meere
immer aufs Neue von Poseidon bezwungen
kämpfte gegen Giganten des Geistes
wagte nicht der Überflutung meiner schwarzen Seele zu trotzen

als Tantalos verzehrte ich mich nach Speise und Trank
unbarmherzig vor meinen Augen weichend
gestand den Diebstahl an mir selbst nicht ein

als Ikarus im Labyrinth gefangen
vertraute ich den Flügeln aus Wachs
überhörte die Warnung meines Vaters

als Sisyphos schob ich den Fels hinauf zum Berg
ohne ihn als Teil des Ganzen zu sehen

als Ares entfachte ich den Krieg
gegen mich selbst
verweigerte mir den inneren Frieden

als Achilles besiegelte der Pfeil meinen Tod
meine Verwundbarkeit vermochte ich nicht einzugestehen

als Hermes brachte ich mir selbst die Botschaften
verstand es nicht ihren Inhalt zu entschlüsseln

als Pandora ergoss ich das Unheil in mein Dasein
Übermut und Trotz führten mich zur Versuchung
die Hoffnung ließ ich zurück

endlos lief ich im Kreis um mich herum
erkannte meine eigenen Spuren nicht
gefangen im selbst erschaffenen Kerker
gelang mir der Ausbruch nicht

tausend Schritte ging ich ein Leben lang
wich unendlich vielen Hürden aus
statt sie zu meistern
so viele Wege gesucht
im Labyrinth der Ahnungslosigkeit

bis die Stimme meiner Intuition
mir den ersten aller Schritte zuflüsterte

sei du selbst

© Magic




Mythische Erkenntnisreise

als Odysseus irrte ich über die Meere
immer aufs Neue von Poseidon bezwungen
in Gedankenstrudeln überflutet
kämpfte gegen Giganten des Geistes
meiner schwarzen Seele

als Tantalos verzehrte ich mich nach dem Ersehnten
unbarmherzig mir entrissen
so nah und doch so fern
gestand meinen Diebstahl nicht ein

als Ikarus im Labyrinth gefangen
schuf ich mir Flügel aus Wachs
zum Verbrennen verurteilt
überhörte die Warnung des Dädalus

als Sisyphos schob ich den Fels hinauf zum Berg
ohne ihn als Teil des Ganzen zu sehen

als Einäugiger unter Blinden
vermochte ich den König in mir nicht zu erkennen

als Thor nahm ich den Hammer
schlug ihn auf mich selbst
statt den gordischen Knoten in mir zu lösen

als Amor trieb ich den Pfeil nicht in mein Herz
sondern in meine Ferse des Achilles

als Hiob brachte ich mir selbst die Botschaften
hielt sie für wahrhaftig

als Pandora ergoss ich leichtsinnig
die Büchse in mein Dasein
hielt der Versuchung nicht stand

als Damokles wagte ich mich auf den Herrschersitz
war auch das Rosshaar noch so kräftig
schwebte dennoch das Schwert
stets bedrohlich über mir

Excalibur wusste ich nicht zu nutzen
warf es der Herrin vom See zurück

mit Sieben-Meilen-Stiefeln
lief ich im Kreis um mich herum
erkannte meine eigenen Spuren nicht
gefangen im selbst erschaffenen Kerker
blieb mir der richtige Weg verborgen

tausend Schritte ging ich ein Leben lang
wich unendlich vielen Hürden aus
statt sie zu meistern
so viele Wege gegangen
im Labyrinth der Ahnungslosigkeit

bis die leise Stimme meiner Intuition
mir den ersten aller Schritte zuflüsterte

sei du selbst

© Magic
Zuletzt geändert von Mucki am 30.01.2007, 14:19, insgesamt 3-mal geändert.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 28.01.2007, 19:40

Liebe Magic

Mir gefällt die Idee des Gedichtes und in weiten Teilen die Umsetzung. Sehr schön werden Themen der Mythologie mit ganz unterschiedlichen Inhalten und Aussagen in einem Gedicht miteinander verwoben.

Was mir auffällt, ist das sehr viele Stoffe der griechischen Mythologie verwendet werden, dann vereinzelt Mythen der Germanen, Römer, dann etwas aus dem alten Testament, Mittelalter. Die Gewichtung auf die griechische Mythologie wirkt eigenartig.
Wie wäre es, ausschließlich Motive der griechischen Mythologie zu verwenden, oder aber weniger Griechenland zu verwenden?
Auch glaube ich, dass Du nicht alle Bilder brauchst. Die Sieben-Meilen-Stiefel fallen etwas aus dem Rahmen (ist kein Motiv der Mythologie, oder?)


"Excalibur wusste ich nicht zu nutzen "
das Besondere an Excalibur war doch, dass man ihn nicht aus dem Stein ziehen konnte, wenn man nicht dafür bestimmt war. Ließe sich damit nicht griffiger arbeiten? Nur als Anregung.

Ansonsten, wie gesagt, eine interessante und spannende Sache, Dein Gedicht.

Gerne gelesen

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 19:52

Hallo Jürgen,

ja, "Ich" war hier quer Queet sozusagen auf Reisen,-) Dabei habe ich lustigerweise gar nicht darauf geachtet, welchem Mythos ich gerade auf der Spur bin, sondern bin einfach, wie es mir gerade einfiel, die Reise angetreten. Dass hier vermehrt die griechische Mythologie auftaucht, liegt wahrscheinlich daran, dass ich mich vor allem mit dieser besonders beschäftigt habe.

Mit dem
"Excalibur wusste ich nicht zu nutzen" habe ich gespielt. Ich setze quasi voraus, dass "Ich" das magische Schwert selbstverständlich *g* längst aus dem Stein gezogen habe, kann aber eben nichts damit anfangen, verstehst wie ich meine?

Und ja, die Sieben-Meilen-Stiefel stiefeln sozusagen aus dem Rahmen, ich leite jedoch mit diesen Stiefeln eine neue "Phase" im Gedicht ein, in welcher keine weiteren Mythen mehr stehen, es stattdessen um die Wege, um das Um-sich-Herum-Laufen geht.

Danke dir für deinen Kommentar, bin gespannt auf weitere.
Sicher werde ich noch an diesem Gedicht feilen müssen, keine Frage,-)
Saludos
Magic

Herby

Beitragvon Herby » 28.01.2007, 20:03

Liebe Gabriella,

ich formuliere jetzt mal meine Gedanken nach einmaligem Lesen Deines Textes. Du nimmst mich auf eine spannende Reise ins Innere mit. (Und in dem Zusammenhang fällt mir ein: Hattest Du nicht schon einmal ein Gedicht aus dem Motivkreis "Reise" hier veröffentlicht?)
Das einzige Problem für mich bei dieser mythischen Reise: sie hat mich mit ihrer Länge und Fülle erschlagen. Ich frage mich, ob eine kürzere Reise nicht auch zu der Erkenntnis des Schlussverses führen könnte.
Außerdem hast Du ja nicht nur Elemente der Mythologie, sondern beispielsweise auch des ATs (Hiob) und der Märchen (Siebenmeilenstiefel) aufgegriffen, wobei mir die Zusammenstellung dieser Auswahl noch nicht ganz klar ist.

Das klingt jetzt so negativ, Gabriella, aber wie gesagt, es sind noch frische und ungeordnete Gedanken, erste Leseeindrücke nach nur einmaligem Lesen Deines Textes. Die hinter Deinem Text stehende Grundidee finde ich jedenfalls interessant und anregend.

Liebe Grüße und eine gute Woche,
Herby

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 28.01.2007, 20:10

Hi Magic

Und ja, die Sieben-Meilen-Stiefel stiefeln sozusagen aus dem Rahmen, ich leite jedoch mit diesen Stiefeln eine neue "Phase" im Gedicht ein, in welcher keine weiteren Mythen mehr stehen, es stattdessen um die Wege, um das Um-sich-Herum-Laufen geht.


hatte ich ehrlich gesagt so nicht gelesen. Die Idee ist aber originell.

MfG

Jürgen

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 28.01.2007, 20:16

Hallo magic

griechische Mythologie mag ich auch und einen breiteren Streifzug durch Legenden mag ich auch. Von daher war das Gedicht schon beinahe ein Selbstläufer.

Die Odysseus-Passage ließe sich anreichern. War ja nicht nur Poseidon, sondern auch der Sack des Äolus, der ihn einmal wider zurückwarf. Auch die Sirenen wären denkbar, sowie die Giganten des Geistes mit Scylla und Charybdis besetzt?

bei Tantalos könntes du das "Ersehnte" bildhaft machen (prima das "verzehrte" an der Stelle) ersehnen ist ja in dem verzehren schon drin.

das "gestand meinen Diebstahl nicht ein" bin ich grad unsicher. Hat er nun Nektar und Ambrosia vom Tisch der Götter gestohlen?

bei Ikarus hat da nicht Dädalus die Schwingen geschaffen? von daher "vertraute ich Flügeln aus Wa chs?

die "Sisyphus-Stelle" ist toll

in meine Ferse des Achilles könntest du anders setzen. verwundbar oder sowas in der Art. Dass es die (Achilles)ferse ist, die du meinst ist klar.

bei der Stelle
gefangen im eigenen Kerker, blieb mir der Ausweg verborgen. Kerker und Ausweg geht mir nicht zusammen. Ausbruch oder so was schon eher?

Hürden ausweichen statt meistern ist ein sehr feines Bild

die leise Stimme... die zuflüstert scheint mir doppelt besetzt.

Sehr gern gelesen, auch wenn das obige wie ein Verriss aussieht, das solls nicht sein.

r.

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annette
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Beitragvon annette » 28.01.2007, 21:01

Hallo Magic,

mir geht es ähnlich wie Jürgen:
Du verwendest 11 Figuren/Motive aus der griechischen Mythologie, und je eine aus dem nordischen und keltischen Kulturkreis, aus dem Märchen (Siebenmeilenstiefel), dem Bereich der Sprichworte (Einäugiger unter Blinden) und dem Alten Testament. Das wirkt auf mich etwas wenig durchdacht.

Ich würde mich auf die griechische Mythologie beschränken. Die Verse zu Excalibur sind außerdem die einzigen, die nicht wie alle anderen mit „als xyz“ beginnen. Dabei erscheint mir die Personifizierung mit bestimmten (meist heldenhaften) Personen aber ganz wichtig. So kann erst der Gegensatz zur Erkenntnis am Ende entstehen.

Die Idee, dass Ich durch die Mythologie zu schicken, gefällt mir gut. Allerdings finde ich den Text häufig zu erklärend, also zu sehr einfach die Geschichten wiedergebend. ZB scheinen mir die Ikarus-Verse ausschließlich die Ikarus-Geschichte wiederzugeben, ebenso Pandoras Zeilen. Anders dagegen finde ich den Sysiphos-Abschnitt originell, weil die zweite Zeile über die Geschichte hinaus geht. Auch Hiob beinhaltet wieder eine interessante Wendung zum Ich.

Das Cross-over innerhalb eines Abschnittes von Thor zum Gordischen Knoten finde ich zu sehr zusammengewürfelt.

Die Idee des Amor-Pfeils in der Achillessehne finde ich gut, aber seit wann versucht Amor, sich selbst zu treffen?
Wie wäre es stattdessen mit:

als Achilles verfehlten mich Amors Pfeile
dafür traf er mich in die Ferse


Viele Grüße, annette

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 22:06

Hallo reimerle,

danke dir für das genaue Hinschauen! Sind klasse Anmerkungen von dir:)

Die Odysseus-Passage ließe sich anreichern. War ja nicht nur Poseidon, sondern auch der Sack des Äolus, der ihn einmal wider zurückwarf. Auch die Sirenen wären denkbar, sowie die Giganten des Geistes mit Scylla und Charybdis besetzt?


Eigentlich könnte ich das ganze Gedicht (oder eines für sich) nur mit den Gegnern des Odysseus füllen, davon hatte er ja genug!
(Ich behalte mal die Idee im Hinterkopf)

bei Tantalos könntes du das "Ersehnte" bildhaft machen (prima das "verzehrte" an der Stelle) ersehnen ist ja in dem verzehren schon drin.


Ja, da stimme ich dir zu. Ist doppeltgemoppelt.

das "gestand meinen Diebstahl nicht ein" bin ich grad unsicher. Hat er nun Nektar und Ambrosia vom Tisch der Götter gestohlen?


Laut der Legende ja.

bei Ikarus hat da nicht Dädalus die Schwingen geschaffen? von daher "vertraute ich Flügeln aus Wa chs?


Jep, muss ich umformulieren. Sein Vater hatte ihn ja gewarnt, dass die Flügel der Sonne nicht standhalten würden, er aber glaubte ihm nicht, sondern vertraute den Flügeln. Danke für den Hinweis!

in meine Ferse des Achilles könntest du anders setzen. verwundbar oder sowas in der Art. Dass es die (Achilles)ferse ist, die du meinst ist klar.


Hier hab ich ein bisschen "gespielt",-) Ich denk drüber nach.

bei der Stelle
gefangen im eigenen Kerker, blieb mir der Ausweg verborgen. Kerker und Ausweg geht mir nicht zusammen. Ausbruch oder so was schon eher?

Der Kerker ist symbolisch gemeint, ein "Gedankenkerker". Ausbruch oder Ausweg ist so ziemlich das Gleiche, oder?

die leise Stimme... die zuflüstert scheint mir doppelt besetzt.

Ja, das hast du auch gut gesehen. "die Stimme..." reicht, leise weg.



Saludos
Magic

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 22:10

Hallo Herby,


ich formuliere jetzt mal meine Gedanken nach einmaligem Lesen Deines Textes. Du nimmst mich auf eine spannende Reise ins Innere mit. (Und in dem Zusammenhang fällt mir ein: Hattest Du nicht schon einmal ein Gedicht aus dem Motivkreis "Reise" hier veröffentlicht?)


Ja, "Reise" ist so ein Thema bei mir, dass mich immer wieder beschäftigt, mal so oder mal so,-)

Das einzige Problem für mich bei dieser mythischen Reise: sie hat mich mit ihrer Länge und Fülle erschlagen. Ich frage mich, ob eine kürzere Reise nicht auch zu der Erkenntnis des Schlussverses führen könnte.

Außerdem hast Du ja nicht nur Elemente der Mythologie, sondern beispielsweise auch des ATs (Hiob) und der Märchen (Siebenmeilenstiefel) aufgegriffen, wobei mir die Zusammenstellung dieser Auswahl noch nicht ganz klar ist.


Ja, ist ziemlich viel reingepackt, Jürgen meinte das ja auch schon.
Ich werde da wohl ein paar "Routen" aus dem Reiseplan entfernen müssen,-)
Saludos
Magic

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 22:18

Hallo Annette,

mir geht es ähnlich wie Jürgen:
Du verwendest 11 Figuren/Motive aus der griechischen Mythologie, und je eine aus dem nordischen und keltischen Kulturkreis, aus dem Märchen (Siebenmeilenstiefel), dem Bereich der Sprichworte (Einäugiger unter Blinden) und dem Alten Testament. Das wirkt auf mich etwas wenig durchdacht.


ja, das stimmt. Bin wohl etwas überstürzt auf die Reise gegangen,-) Da muss einiges raus, ich sehe das inzwischen auch so. Jürgen, Herby und reimerle sehen es ja auch so.

Ich würde mich auf die griechische Mythologie beschränken. Die Verse zu Excalibur sind außerdem die einzigen, die nicht wie alle anderen mit „als xyz“ beginnen. Dabei erscheint mir die Personifizierung mit bestimmten (meist heldenhaften) Personen aber ganz wichtig. So kann erst der Gegensatz zur Erkenntnis am Ende entstehen.


Guter Einwand, ja. Danke dir!

Die Idee, dass Ich durch die Mythologie zu schicken, gefällt mir gut. Allerdings finde ich den Text häufig zu erklärend, also zu sehr einfach die Geschichten wiedergebend. ZB scheinen mir die Ikarus-Verse ausschließlich die Ikarus-Geschichte wiederzugeben, ebenso Pandoras Zeilen. Anders dagegen finde ich den Sysiphos-Abschnitt originell, weil die zweite Zeile über die Geschichte hinaus geht. Auch Hiob beinhaltet wieder eine interessante Wendung zum Ich.


Genau das ist der Knackpunkt. Ich wollte immer irgendwie zum "Ich" kommen, einen Bezug und ein Fazit für das "Ich" ziehen, ist mir aber nicht durchgängig gelungen. Stimmt.

Das Cross-over innerhalb eines Abschnittes von Thor zum Gordischen Knoten finde ich zu sehr zusammengewürfelt.

Die Idee des Amor-Pfeils in der Achillessehne finde ich gut, aber seit wann versucht Amor, sich selbst zu treffen?
Wie wäre es stattdessen mit:

als Achilles verfehlten mich Amors Pfeile
dafür traf er mich in die Ferse


Es sind einige Passagen im Text, in denen es mich gereizt hat, mit den Mythen Wortspiele zu kreiieren. Aber, ich glaube, das funktioniert nicht so gut.
Dein Vorschlag für den Achilles-Vers ist gut. Danke dir! Und stimmt, Amor schießt seine Pfeile ja in andere.

Danke dir für die konstruktiven Kommentare,-)

Ich wusste, dass ich an diesem Gedicht noch arbeiten muss, konnte aber für mich noch nicht konkret ausmachen, woran es hapert. Jetzt, mit euren Anmerkungen, wird es klar für mich *freu*
Saludos
Magic

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Beitragvon Mucki » 29.01.2007, 16:26

Ich habe eine neue 2. Fassung eingestellt, in der ich nur griechische Mythologie mit auf die Reise nahm.
Ist es jetzt besser?
Saludos
Magic

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 29.01.2007, 19:21

Hallo magic,

den Text find ich jetzt rund zu lesen .

Ein Haar zum Spalten hab ich noch.

Der Text wirkt auch "optisch", die beiden Zeilen, die "ausragen" sehen da unausgewogen aus. Ich weiß nicht, ob du das überhaupt bewerten magst, mir ist es jedenfalls aufgefallen.

r.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.01.2007, 19:41

Hallo reimerle,

ja, sie ragen heraus, aber deshalb umzubrechen macht für mich keinen Sinn, da sie in einem Fluss gelesen werden sollen. Und andere Worte fallen mir da beim besten Willen nicht ein.
Saludos
Magic

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annette
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Beitragvon annette » 29.01.2007, 20:26

Liebe Magic,

ja, sehr viel einheitlicher so - wie reimerle sagte "rund".

Eine Stelle verstehe ich sprachlich nicht:
als Pandora ergoss ich das Unheil in mein Dasein
übermütiger Trotz ließen mich versuchen
versperrte der Hoffnung den Weg


> Übermütiger Trotz führte mich in Versuchung? Oder ließ mich etwas versuchen?

Und da ist eine Wiederholung in der "tausend Schritte"-Strophe: „ging“ und „gegangen“.

Jetzt kann ich nur noch etwas anmäkeln, was reine Geschmackssache und deshalb für Dich vielleicht völlig irrelevant ist: Mir ist der Text zu tragisch, zu dramatisch. Das Ich ist ja metaphorisch zu Tode gestürzt, erschossen, im Krieg mit sich, im Kampf auf Leben und Tod mit den Naturgewalten, heimgesucht von allem Übel, Not und Elend der Welt, zwei Mal gefoltert worden, gefangen und verirrt. Und vergleicht sich dabei mit Helden, Göttern und Halbgöttern. Irgendwie würde ich mir ein Augenzwinkern am Ende wünschen, etwas ironische Distanz - falls das in Deinem Sinne ist. *zwinker*

Lieber Gruß, annette


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