verbrannte mir das Hirn der Siebenstern
Der rote Hass
hat mich ins Licht geschleust,
wie ausgestoßen vom Gesetze.
Ich weiß nicht mehr,
wann dies geschah,
doch als ich brüllend stürmte
durch den dunklen Gang,
zerriss den schwarzen Wandbehang,
da fand ich nur die leeren Netze,
die nichts mehr wussten von dem Fang.
Auf Schollen war ich einst getrieben,
das Eismeer stahl mir meine Sicht
und fror den Wein in meinen Schläuchen.
Vom Himmel stieg das Nordlicht
nieder, verbrannte mir das Hirn der Sieben
stern und hieß mich schweigen.
Ich träumte Karst und Hitze,
vom Schwarz der Feigen,
wie deren Fleisch, blutrot und süß,
vergor in aufgeblähten Bäuchen.
Dann hob mich eine Hand heraus,
wie alle Wirrnis floss zurück ins Sein, ins Meer?
Da wogten Flügelschemen im Applaus.
Die Stimme sagte: Komm nach Haus!
und alles war wie immer, wüst und leer.
Verbrannte mir das Hirn der Siebenstern
hallo schwarzbeere!
das gefällt mir total gut! ein par bilder sind mir (mit meiner bildvorstellungskraft) etwas zu pathetisch. aber ich glaube, dem thema angemessen darf soll und muss das so sein.der zerissene wandbehang erinnert mich an den zerrissenen vorhang im tempel. das brüllen an den handschuh (*g)...es tun sich viele bilder auf. "wogten flügelschemen im applaus" find ich auch was dicke....
aber kein gemecker: im gegenteil. bin sehr angetan. besonders diese stelle mag ich:
hinter "ins Sein" vielleicht eher ein punkt?
gerne, gerne gelesen: Niko
das gefällt mir total gut! ein par bilder sind mir (mit meiner bildvorstellungskraft) etwas zu pathetisch. aber ich glaube, dem thema angemessen darf soll und muss das so sein.der zerissene wandbehang erinnert mich an den zerrissenen vorhang im tempel. das brüllen an den handschuh (*g)...es tun sich viele bilder auf. "wogten flügelschemen im applaus" find ich auch was dicke....
aber kein gemecker: im gegenteil. bin sehr angetan. besonders diese stelle mag ich:
da fand ich nur die leeren Netze,
die nichts mehr wussten von dem Fang.
Ich träumte Karst und Hitze,
vom Schwarz der Feigen,
wie deren Fleisch, blutrot und süß,
vergor in aufgeblähten Bäuchen.
hinter "ins Sein" vielleicht eher ein punkt?
gerne, gerne gelesen: Niko
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Lieber Niko,
die Flügelschemen sind wirklich recht seltsam und ich ersetze in meinen Notizbuch einstweilen die letzten Zeilen mit
Dann hob mich eine Hand heraus,
wie alle Wirrnis floss zurück ins Sein? ins Meer?
da loschen langsam alle Sterne aus
und eine Stimme sagte: Komm nach Haus!
und alles war wie immer, wüst und leer.
was sicher akzeptabler sein dürfte.
Danke nochmals für deine Reaktion. Schwarzbeere
die Flügelschemen sind wirklich recht seltsam und ich ersetze in meinen Notizbuch einstweilen die letzten Zeilen mit
Dann hob mich eine Hand heraus,
wie alle Wirrnis floss zurück ins Sein? ins Meer?
da loschen langsam alle Sterne aus
und eine Stimme sagte: Komm nach Haus!
und alles war wie immer, wüst und leer.
was sicher akzeptabler sein dürfte.
Danke nochmals für deine Reaktion. Schwarzbeere
Liebe Schwarzbeere,
diesen Text find ich spannender als die anderen Texte von dir bisher...er ist etwas freier und trotz der Pathetik (was ja kein negatives Wort ist), spürt man zwischen seinen Zeilen das heute. Einige Bilder fangen mich durchaus, zum Beispiel die leeren Netze oder das schwarz der Feigen und sogar das Ende mit dem wüst und leer, schon allein weil es rhythmisch toll wirkt. Insgesamt wirkt der Text aber auf mich noch verkappt -
was will der Text eigentlich? Also in welche Richtung möchte er?
Es könnte genauso gut um einen Drogenrausch gehen wie auch um das innere Zerrissensein, oder beides zugleich, um etwas Religiöses oder um etwas Medzinisches. Vielleicht ist es mein Fehler, da nach DEM EINEN zu suchen, ich mag eigentlich Texte, die sich in Bildern wegbewegen, um dann im Erahnen wieder wie ein Wortbumerang zurückkommen, auf anderer Ebene und treffen...aber hier passiert nicht(s wirklich) in dieser Art...
Bei Siebenstern musste ich erstmal nachschlagen, ist das extra, weil du neulich bei Gerda den Ginko so befremdlich fandest? Oder meinst du gar nicht die Pflanze? Ich konnte nichts über die Eigenschaften dieser Pflanze ermitteln.Der Umbruch deutet dann noch mal auf die sieben Weisen und mit dem Stern auf das Morgenland? Oder handelt das Gedicht von etwas völlig anderem und ich bin einfach nur nicht informiert genug? Die Geburt?
Du siehst, ich bin etwas ratlos...
Liebe Grüße,
Lisa
diesen Text find ich spannender als die anderen Texte von dir bisher...er ist etwas freier und trotz der Pathetik (was ja kein negatives Wort ist), spürt man zwischen seinen Zeilen das heute. Einige Bilder fangen mich durchaus, zum Beispiel die leeren Netze oder das schwarz der Feigen und sogar das Ende mit dem wüst und leer, schon allein weil es rhythmisch toll wirkt. Insgesamt wirkt der Text aber auf mich noch verkappt -
was will der Text eigentlich? Also in welche Richtung möchte er?
Es könnte genauso gut um einen Drogenrausch gehen wie auch um das innere Zerrissensein, oder beides zugleich, um etwas Religiöses oder um etwas Medzinisches. Vielleicht ist es mein Fehler, da nach DEM EINEN zu suchen, ich mag eigentlich Texte, die sich in Bildern wegbewegen, um dann im Erahnen wieder wie ein Wortbumerang zurückkommen, auf anderer Ebene und treffen...aber hier passiert nicht(s wirklich) in dieser Art...
Bei Siebenstern musste ich erstmal nachschlagen, ist das extra, weil du neulich bei Gerda den Ginko so befremdlich fandest? Oder meinst du gar nicht die Pflanze? Ich konnte nichts über die Eigenschaften dieser Pflanze ermitteln.Der Umbruch deutet dann noch mal auf die sieben Weisen und mit dem Stern auf das Morgenland? Oder handelt das Gedicht von etwas völlig anderem und ich bin einfach nur nicht informiert genug? Die Geburt?
Du siehst, ich bin etwas ratlos...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
- Schwarzbeere
- Beiträge: 254
- Registriert: 03.12.2006
- Geschlecht:
Liebe Lisa,
Wenn ich jetzt zu sagen versucht bin, dass Dichten ein Rauscherlebnis darstellt, bei dem sich Wort– aber auch Bildvisionen ohne Hilfestellung halluzinogener Produkte einstellen, und dann die Verbindung zu mir oder einem meiner Texte herstellen wollte, dann wäre ein Tadel und der Hinweis auf Überheblichkeit durchaus angebracht. So will ich noch schnell hinzufügen, dass ich außer meinem Rotweingläschen zum Abendessen keinerlei andere berauschende Drogen konsumiere.
Trotzdem ist es für mich ein wahres Vergnügen, manchmal den internen Wortgenerator (Sprachphantasie?) zu belauschen und mir dann später die dabei gemachten Notizen vorzulesen, bzw auch daraus einen Text zu bauen. Da kommen auch manchmal so einfache Worte, scheint es mir, wie Siebenstern ins Bewusstsein, so einfach, dass ich nicht einmal nachdenke, ob ich es richtig verstanden und angewendet habe, bis mich dann jemand antippt und fragt! Also ich dachte einfach, dass Siebengestirn auch Siebenstern in vereinfachter Form heißen könnte und das hat mir dem alchimistischen Geheimniskram absolut nichts zu tun. Also Siebenstern oder Siebengestirn oder Septentrion oder Kleiner Bär oder oder… Da ich ja mehrere Bilder setze, die auf den hohen Norden verweisen, könnte dies doch passen?
Mich selbst zu interpretieren? Tu ich nicht gern, da ich mich vielleicht mehr missverstehe, als es bei einem unbefangenen Leser passieren mag. Ich mag keine Maler, die ihre Bilder erklären, denn wenn sie das, was sie gestaltet haben, in Worten ausdrücken können, sollten sie erst gar nicht malen. Außerdem hörte ich oft genug wirklichen Stumpfsinn von bildenden Künstlern zu ihren sonst guten Werken hinzureden. Wenn ich aber, und das a posteriori, versuchen sollte, meinen eigenen Text zu verstehen, dann kämen wohl Hinweise auf den Rahmen Geburt und Tod, Kampf um Erkenntnis, Abenteuer und Sensualität und individuelles Ende als Rückkehr zum Schöpfungsanfang.
Habe ich das alles erdacht? Bedacht, als ich es schrieb? Da kann mir fast das Fürchten kommen, deshalb schnell aufgehört, die Decke über die Ohren und Gute Nacht!
Auch dir, liebe Lisa. Schwarzbeere
Wenn ich jetzt zu sagen versucht bin, dass Dichten ein Rauscherlebnis darstellt, bei dem sich Wort– aber auch Bildvisionen ohne Hilfestellung halluzinogener Produkte einstellen, und dann die Verbindung zu mir oder einem meiner Texte herstellen wollte, dann wäre ein Tadel und der Hinweis auf Überheblichkeit durchaus angebracht. So will ich noch schnell hinzufügen, dass ich außer meinem Rotweingläschen zum Abendessen keinerlei andere berauschende Drogen konsumiere.
Trotzdem ist es für mich ein wahres Vergnügen, manchmal den internen Wortgenerator (Sprachphantasie?) zu belauschen und mir dann später die dabei gemachten Notizen vorzulesen, bzw auch daraus einen Text zu bauen. Da kommen auch manchmal so einfache Worte, scheint es mir, wie Siebenstern ins Bewusstsein, so einfach, dass ich nicht einmal nachdenke, ob ich es richtig verstanden und angewendet habe, bis mich dann jemand antippt und fragt! Also ich dachte einfach, dass Siebengestirn auch Siebenstern in vereinfachter Form heißen könnte und das hat mir dem alchimistischen Geheimniskram absolut nichts zu tun. Also Siebenstern oder Siebengestirn oder Septentrion oder Kleiner Bär oder oder… Da ich ja mehrere Bilder setze, die auf den hohen Norden verweisen, könnte dies doch passen?
Mich selbst zu interpretieren? Tu ich nicht gern, da ich mich vielleicht mehr missverstehe, als es bei einem unbefangenen Leser passieren mag. Ich mag keine Maler, die ihre Bilder erklären, denn wenn sie das, was sie gestaltet haben, in Worten ausdrücken können, sollten sie erst gar nicht malen. Außerdem hörte ich oft genug wirklichen Stumpfsinn von bildenden Künstlern zu ihren sonst guten Werken hinzureden. Wenn ich aber, und das a posteriori, versuchen sollte, meinen eigenen Text zu verstehen, dann kämen wohl Hinweise auf den Rahmen Geburt und Tod, Kampf um Erkenntnis, Abenteuer und Sensualität und individuelles Ende als Rückkehr zum Schöpfungsanfang.
Habe ich das alles erdacht? Bedacht, als ich es schrieb? Da kann mir fast das Fürchten kommen, deshalb schnell aufgehört, die Decke über die Ohren und Gute Nacht!
Auch dir, liebe Lisa. Schwarzbeere
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 9 Gäste