Schlussstrich

Gast

Beitragvon Gast » 24.01.2007, 14:01

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 27.01.2007, 15:19, insgesamt 4-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 25.01.2007, 21:18

Liebe Gerda,

die letztendlich Fassung des Briefes hat mich schmunzeln lassen. Gespannt habe ich gelesen, wie es dazu kam. Da steckt bei mir eine ganze Menge Neugier, auch etwas Voyeuristisches.
Ich finde, dass diese kleine Sequenz einen sehr interessanten Blick auf das lyr. Ich (oder ist es hier ein prosaisches Ich ? ;-) ) gestattet.

Hier

,
Ich weiß also durchaus, dass ich bei Licht betrachtet, für ich mein Alter durchgehe.


ist meines Erachtens ein "ich" zuviel. Vielleicht sollte man das sowieso noch anders formulieren, das klingt mir noch zu konstruiert.

Insgesamt habe ich das gern gelesen.

Liebe Grüße
max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.01.2007, 00:19

Hallo Gerda,

hey, du bist ja voll im Prosa-Rausch, klasse!
Spannend, die Idee, einen Brief zu schreiben, bei dem die Gedanken kreisen und wie sich der Brief dann verändert!
Du hast es so geschrieben, dass man es in einem Zug liest:) und der Schluss gefällt mir sehr gut!

Ich habe ein paar Anregungen für dich, bin im Text, vielleicht magst du die eine oder andere aufgreifen,-).
WHs, die mir besonders auffielen, hab ich einfach nur markiert.

Insgesamt fände ich es lebendiger, wenn du alles im Präsens schreibst, die Gedanken und auch den Brieftext.
Dann ist man noch näher dran, sozusagen direkt mit dabei.
Auch brauchst du dann die viele Konjunktive nicht und es entfallen etliche
war, waren, hatte, etc. Du kannst ja mal – probehalber – für dich den Text im Präsens lesen
und sehen, wie es für dich dann wirkt.
Saludos
Magic
P.S. Lass dich durch die Zeilenumbrüche bitte nicht irritieren, habe keine eingefügt. Ich hatte die Story in Word bearbeitet
und hier rüberkopiert. Dabei ist die Zeilenformatierung flöten gegangen.


Schlussstrich
Ich musste ihn anrufen oder ihm eine Mail senden! (Ausrufezeichen rausnehmen) Besser noch, ich schrieb Gregor einen Brief,
das ist persönlicher! (Hier passt Ausrufezeichen besser.)
Länger konnte ich ihn eigentlichnicht hin halten hinhalten, ohne triftige Gründe zu nennen. (liest sich flüssiger)
Anders ausgedrückt: Weiterhin ohne Nennung von triftigen Gründen, mMich nicht mehr bei ihm zu melden,
entspricht nicht meinem Naturell.
würde meinem Naturell zuwiderlaufen. So begann ich: (Liest sich flüssiger, und
"So begann ich" kann entfallen, einfach loslegen mit dem Brief)



Lieber Gregor,

War das „Lieber“ nicht schon eine Spur zu freundlich?(.) Noch Mal von vorn, besser völlig unverfänglich:

Hallo Gregor, Absatz dahinter
(Ja, das wirkte freundlich und distanziert zugleich). Klammern weg, gehört ja zu den Gedanken,
die du auch nicht in Klammern setzt.
Durch das Nicht-Kursiv-Gesetzte grenzen sie sich gut ab
und man liest es sehr flüssig.

lange habe ich nichts von mir hören lassen.
Wie du weißt, ich hatte es dir am Telefon gesagt, habe ich mir eine Auszeit gewünscht. Keine Treffen, keine Telefonate…

Wie sich das anhörte! Nein, so ging das nicht! Das klänge
ja geradewegs, als ob ich Gregor in irgendeiner Weise verpflichtet sei, dabei war ich nur ein paar Mal mit ihm ausgegangen.
Zu Kunstausstellungen, zum Essen und einmal auf seine Betriebsfeier zum Tanzen. Wenn ich ihm jetzt schriebe,
es habe nichts mit ihm zu tun, sondern ganz allein mit mir, dass ich den Kontakt unterbrochen hatte, musste er glauben,
wenn ich mich meldete, die Kontaktpause sei von mir aus beendet, oder etwa nicht? Was nun? Gar nicht mehr melden?
(Hier kannst du z.B., wenn du alles im Präsens schreibst, viele Konjunktive sparen und wirkt nicht so holprig)

Ich begann zu grübeln. Das würde nicht einfach werden, ihn einerseits nicht zu verletzen,
mich andererseits(,) aber auch klar abzugrenzen
gegen das, was er als tolle Freundschaft beschrieb.
Auch falsch! Nicht abgrenzen, sondern, gegen seine Freundschaft, die er mir hinterher trug schon seit Monaten
(besser: die er mir schon seit Monaten hinterher trug),
eine Entscheidung zu treffen.
Was wollte ich denn erreichen? Dass er mich für immer in Ruhe ließ?
Wollte ich wirklich: Nirgends mehr mit ihm allein hingehen,
weil er mich entsetzlich langweilte und aufregte zugleich?
Weil er keinen Tiefgang hatte, obwohl er gebildet und belesen war?
Weil er unreif war
(Komma weg(,) und Sdt, das „unreif“ beschreiben) und läppisch (Sdt!) aussah in diesen ewigkonservativen Klamotten,
angefangen(,) bei den akkuraten Bügelfalten,
die immer noch seine Mutter in die Hosen presste,
bis hin zur Krawatte, von den Lloydschuhen ganz zu schweigen?
Weil er mit seinen vierunddreißig Jahren älter als fünfzig wirkte?, als sei er älter als fünfzig?
(Hast du das wiederholte „weil“ hier als Stilmittel eingesetzt? Dann drinlassen)
Nicht vom Aussehen her, sondern aber in der Art, wie er sich gab. Altväterlich!
Dabei bin ich mehr als zwanzig Jahre älter als er(,) und sehe keineswegs wie die junge Marilyn Monroe aus.
Auch wirke ich nicht zwanzig Jahre jünger(,) als ich bin. Aber ich fühlte mich in seiner Gegenwart so, doch nicht frisch.
(Dieses „doch nicht frisch“ genauer formulieren) Ging das überhaupt? Die Mutterrolle jedenfalls fiel mir nicht zu,
sollte er sich das jemals ausgemalt haben.
Nein, '()Mütterliche Freundin'() kam nicht in Frage.
Ich weiß also durchaus, dass ich bei Licht betrachtet,
für ichmein Alter durchgehe. (bisschen holprig formuliert) Sicher, die Gene sind gut, die wenigen Falten, die ich habe,
wirken vielleicht sogar freundlich und dynamisch,
weil ich sportlich bin und nicht rauche. Möglicherweise bin ich
auch flotter
(Sdt, beschreiben, was du unter „flotter“ verstehst) und jugendlicher als andere Frauen in meinem Alter. Punkt!
Zwei erwachsene Söhne habe ich, und absolut keine Lust,
meine kostbare Zeit damit zu verplempern,
mich in der Gegenwart eines ältlichen, unreifen, jungen Mannes
unwohl zu fühlen.
(Das ist gut!)
Meine Güte, was hatte ich mir da bloß aufgehalst, wie war es dazu gekommen?
Meine guten Vorsätze, ihn nur ja nicht zu verletzen, bewegten sich langsam gegen Null.
Jetzt fielen mir, wie gerufen, Mir fielen die Situationen ein, in denen er mich mit Komplimenten zugekleistert hatte.
Wenn die Erinnerung daran mir nicht half, was dann?
Honigsüß, dass ich einen unangenehm klebrigen Geschmack auf der Zunge fühlte, und mich heute noch schütteln musste,
wenn ich nur daran dachte.
(Dieser Satz ist zu klischeehaft, kürzer, knackiger formulieren)
„Zauberhaft, intelligent“, sind eigentlich Eigenschaften, die ich auch ich mir gern zuordnen lasse, aber spätestens,
als er mit belegter Stimme immer wieder hauchte, welch wundervolle, schöne Frau ich sei und so sexy,
(m(M)it mind. 5 kg Übergewicht!) wurde mir übel
(„übel“ ist zu heftig, anderes Wort wählen).
Er meinte das allem Anschein nach ehrlich, und drückte das in einer sehr verschrobenen altmodischen Art aus.
(Sdt. Wie drückte er das aus? Ein Beispiel nennen)
Gregor hatte gelernt, dass man Damen Komplimente zu machen hatte(,) und das Wissen benutzte er.
(Besser: und das tat er im Überfluss, ist ja kein „Wissen“ im eigentlichen Sinne)
Nein, es war eher wahrscheinlich, dass es Teil seiner Person war, wie die übertriebene Höflichkeit,
die unnatürlich und aufgesetzt wirkte auch.
(Das hast du schon erwähnt, kann deshalb weg) Ohnehin war er jemand, der sich immer ein wenig zu blumig
und nie direkt auszudrücken pflegte.
(Das „sexy“ war eine Ausnahme“, vielleicht war ihm '()erotisch'() dann doch die Spur zu intim gewesen,
nachdem ich schon mehrfach seine Annäherungsversuche pariert hatte).
(Die Klammern würde ich hier wegnehmen)
Er wirkte in seiner Art zu allem Überfluss, spießbürgerlich bis zum Abwinken.
(Der Satz kann m.E. weg, steht schon oben, nur mit anderen Worten)
Nein, ich werde mich nicht beherrschen. Das neue Jahr ist auch dazu da, klare Verhältnisse zu schaffen, selbst dann,
wenn man kein Verhältnis hat.
Eine Mail wirdgenügt(en):

Hallo Gregor,
wollte dir nur kurz mitteilen, dass ich zu meinem Mann zurückgekehrt bin. Werner hat versprochen,
in Zukunft alle Ausstellungen, die mich interessieren,
mit mir zu besuchen.
Alles Gute für dich.
Carola

Gast

Beitragvon Gast » 26.01.2007, 11:29

Lieber Max,

danke fürs Lesen, nun ja, die beschriebenen Gedankengänge der Protag. sind ja so angelegt, das man sich als Zuschauer fühlen soll...
Ein "ich" zu viel, lässt dich jetzt aber hoffentlich nicht auf das Ego der Verfasserin des Texts rückschließen... ;-) Wird geändert.

Liebe Magic,

erst einmal ganz herzlichen Dank für deine ausführliche Rückeldung.
Ja, ich habe viele Prosa Ideen zur Zeit und ich muss gestehen, es reizt mich sehr, jetzt vermehrt Prosa zu posten, da ich wirklich gute und differenzierte Hilfe gebrauchen kann.
Ich habe Ideen, dass ich mit dem Schreiben derzeit nicht nachkomme, sondern samml, also Stoff um zu Üben habe ich genung ;-)
(Allerdings kann ich z. B. am "Briefkasten" nicht weiterarbeiten).

Deine Überarbeitung nehme ich mir später vor, ich glaube dass ich da gut aufsetzen kann, habe nur jetzt nicht genug Zeit um gründlich zu sein. (Ganz besonderen Dank dafür) Mit der vorgeschlagenen Änderung was den Tempus angeht gehe ich nicht konform, weil die Protag. doch schon alles was mit Gregor zu tun hat hinter sich gelassen hat... es geht doch nur noch um Abservieren.
Aber mal schauen auch diesen Aspekt werde ich genauer betrachten.


Liebe Grüße an euch Beide
Gerda

Herby

Beitragvon Herby » 26.01.2007, 14:08

Liebe Gerda,

Habe eben Deinen Text gelesen und finde ihn wirklich gelungen! Gabriella hat ja schon ausführlich zur Sprache Stellung genommen, ich möchte mich jetzt nur kurz zum Inhalt äußern. Die von dir beschriebene Situation kann ich aus eigenem Erleben sehr gut nachempfinden. Diesen Spagat zwischen dem Blick in sich selbst und auf den Adressaten, zwischen dem Wunsch oder sogar der Notwendigkeit, diesem eine Entscheidung mitzuteilen, möglichst ohne ihn zu verletzen, dabei aber auch zugleich die eigenen Empfindungen und Bedürfnisse nicht zu verleugnen, hast Du glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt.

Besonders interessant an Deinem Text finde ich die Tatsache, dass sich die Protagonistin bei der Wahl zwischen einem Anruf, einem Brief oder einer Email für letztere entscheidet. Gerade wenn es darum geht, einen Schlussstrich zu ziehen, hat eine Mail ja doch eine deutlich andere, distanziertere und distanzierendere Qualität als ein handgeschriebener Brief. Es soll ja sogar Menschen geben, die das Ende einer Beziehung per SMS verkünden, doch das ist wohl das Extrem.
Beim Lesen musste ich an unsere Unterhaltung vor einiger Zeit zum Thema Kommunikationsstrukturen denken, erinnerst Du Dich?

Diesen Text habe ich sehr gerne gelesen; er macht mir “Appetit” auf weitere Jägersche Prosa!

Liebe Grüße
Herby

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 26.01.2007, 22:40

Hallo Gerda

Der Text ist interessant. Er wirkt in sich stimmig und durchdacht. Die beiden beschrieben Personen kann ich mir vorstellen. Die Sprache verbildlicht gut die Protagonistin, wie sie vorm PC hockt und bei ihrer Mail hin und her überlegt.

Zwei Anmerkungen:

Aber ich fühlte mich in seiner Gegenwart so, doch nicht frisch

Den Satz solltest Du unbedingt anders formulieren. Es holpert und frisch ist ein sehr relatives Adjektiv. Vielleicht gibt es eine Alternative

Weil er unreif war, und läppisch aussah in diesen ewig konservativen Klamotten,

Er trägt eher konservative Klamotten. Wirken solche Leute läppisch? Sie wirken zumindest auf mich steif, bieder, uncool, altmodisch. Das Wort läppisch passt da nicht rein. Oder wolltest Du ihn als Muttersöhnchen beschreiben. Dann würde ich es mehr beschreiben.

Ansonsten gerne gelesen

Schönen Abend

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 27.01.2007, 01:01

Lieber Jürgen und lieber Herby,

ich danke euch herzlich fürs Lesen und Kommentieren.
Leider bin ich nocht nicht dazu gekommen, den Text, auch auf Grund Magics Hinweisen durchzuarbeiten, was ich aber tun werde.

Zum Mutteröhnchen, lieber Jürgen, da kann ich mal eben kurz etwas sagen: Ich dachte, das ginge eigentlich aus der Stelle, in der erwähnt wird, dass die Mutter, die Hosen bügelt, hervor ... für die Erzählerin ist das läppisch, ja... es mag so konservativ und steif sein wie es will...
Das mit dem "Nicht frisch fühlen" der Erzählerin... merke ich mir vor, wird geprüft. ;-)

Apropos, ich fühle mich nun langsam gar nicht mehr frisch...

Klar, Herby weiß ich, auf welches Gespräch du anspielst...
Tja, dann muss ich mal sehen, ob ich deinem Appetit beikommen kann. ;-)

Ich habe mich gefreut euch Beide hier zu lesen und wünsche
eine gute Nacht
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 27.01.2007, 13:48

Liebe Magic,

ich danke dir noch einmal herzlich für deine Mühe und Zeit, die du investiert hast.
Letztlich glaube ich, dass sich die überarbeitete Version jetzt besser lesen lässt.
Ich habe sie über die erste Version gestellt.
Wenn ich hier nicht alle von dir gegebenen Hinweise noch einmal zitiere, so liegt es einfach daran, dass ich teilweise anders geändert habe Auf jeden Fall hast du ein Menge guter Vorschläge gemacht, die ich, wenn auch nicht alle verwendet so doch "durchgeackert" habe ;-).

Gerda hat geschrieben:Länger konnte ich ihn eigentlichnicht hin halten hinhalten, ohne triftige Gründe zu nennen.

Magic hat geschrieben: (liest sich flüssiger)

Gerda hat geschrieben:Anders ausgedrückt: Weiterhin ohne Nennung von triftigen Gründen, mich nicht mehr bei ihm zu melden, entspricht nicht meinem Naturell.

Magic hat geschrieben:würde meinem Naturell zuwiderlaufen. Liest sich flüssiger, und
"So begann ich" kann entfallen, einfach loslegen mit dem Brief


„Anders ausgedrückt“ habe ich auch gestrichen, P 1 hatte ich schon geändert – danke , ich habe noch einmal umgestellt und mit dem Verb nennen gearbeitet statt mit Nennung. Ja die Art „Eröffnung“ des Schreibvorgangs kann ich weg lassen.


Magic hat geschrieben: besser: die er mir schon seit Monaten hinterher trug

okay

Gerda hat geschrieben:Was wollte ich denn erreichen? Dass er mich für immer in Ruhe ließ?
Wollte ich wirklich: Nirgends mehr mit ihm allein hingehen,
weil er mich entsetzlich langweilte und aufregte zugleich?
Weil er keinen Tiefgang hatte, obwohl er gebildet und belesen war?
Weil er unreif war

Magic hat geschrieben: Sdt, das „unreif“ beschreiben

Gerda hat geschrieben: ... und läppisch (Sdt!) aussah in diesen ewig konservativen Klamotten,
angefangen(,) bei den akkuraten Bügelfalten,
die immer noch seine Mutter in die Hosen presste,
bis hin zur Krawatte, von den Lloydschuhen ganz zu schweigen?
Weil er mit seinen vierunddreißig Jahren älter als fünfzig wirkte?, als sei er älter als fünfzig?

Magic hat geschrieben: (Hast du das wiederholte „weil“ hier als Stilmittel eingesetzt? Dann drinlassen)


zum sdt: (heißt doch „show don’t tell“ – oder?)


Es sind die Gedanken der Erzählerin. Ich habe sie angerissen, ich habe Gregor im folgenden doch beschrieben, dass der Leser von seiner Eigenart eine Vorstellung bekommt. Nun liegt es in der Phantasie des Lesers, wie er Gregor sehen mag. Ich will diese kleine Alltagsepisode nicht auserzählen, sie soll das Bruchstückhafte behalten.
Außerdem auch Begriffe aus der Umgangssprache, wie z. b. dieses "ewig".

Die Wdhlg. der „Weils“ und „Wollte“, war als Stilmittel gedacht. ich habe aber angeregt durch deine Ausführungen den Eindruck beim Überarbeiten erhalten, besser aneinander zu reihen. Klingt m. E. natürlicher, weil ich Gedanken ja wiedergeben will.


Zum Präsens: Für mich fühlt sich das Imperfekt für die erzählten Gedanken genau richtig an, und Konjunktive würde ich nicht sparen können, denn auch im Präsens würde ich den Konjuntiv 1 benutzen wollen. Das „Vorhaben des Schreibens = Präsens. Ich habe Anfang und Ende dahingehend berichtigt.
Gerda hat geschrieben:Nicht vom Aussehen her, sondern aber in der Art, wie er sich gab. Altväterlich!
Dabei bin ich mehr als zwanzig Jahre älter als er(,) und sehe keineswegs wie die junge Marilyn Monroe aus.
Auch wirke ich nicht zwanzig Jahre jünger(,) als ich bin. Aber ich fühlte mich in seiner Gegenwart so, doch nicht frisch. usw…



Ich habe auch den Abschnitt mit dem Alter noch einmal überarbeitet.

Gerda hat geschrieben:Honigsüß, dass ich einen unangenehm klebrigen Geschmack auf der Zunge fühlte, und mich heute noch schütteln musste, wenn ich nur daran dachte.

Magic hat geschrieben:(Dieser Satz ist zu klischeehaft, kürzer, knackiger formulieren)


Ja, geändert:
Honigsüß, ich musste mich schütteln, wenn ich daran dachte. Klebrig fühlte sich das auch jetzt in der Erinnerung an, usw...

Gerda hat geschrieben: „Zauberhaft, intelligent“, sind eigentlich Eigenschaften, die ich auch ich mir gern zuordnen lasse, aber spätestens,
als er mit belegter Stimme immer wieder hauchte, welch wundervolle, schöne Frau ich sei und so sexy,
(m(M)it mind. 5 kg Übergewicht!) wurde mir übel usw….

Ich habe ergänzt und umformuliert, deine Anregungen teilweise verwendet oder noch anders formuliert.
Klammern weg, okay, wie die Male vorher schon

Gerda hat geschrieben:Er wirkte in seiner Art zu allem Überfluss, spießbürgerlich bis zum Abwinken.

Magic hat geschrieben: (Der Satz kann m.E. weg, steht schon oben, nur mit anderen Worten)

Ja, stimmt.
Magic hat geschrieben:selbst dann, wenn man kein Verhältnis hat.

Das eingeschobene „dann“ lass ich stehen, es klingt einfach runder.
Magic hat geschrieben:Eine Mail wirdgenügt(en)


geändert in: Eine Mail genügt.



Liebe Grüße und eine schönes Wochenende
Gerda

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Beitragvon Mucki » 27.01.2007, 14:22

Hallo Gerda,

ja, so finde ich es sehr gut! Mit der Vergangenheitsform hast du Recht. Es macht mehr Sinn.

Hier noch ein paar Kleinigkeiten (fast alles Kommas)
Saludos
Magic

sei von mir aus beendet(,) oder etwa nicht?


Nicht abgrenzen, sondern(,) gegen seine Freundschaft, die er mir schon seit Monaten hinterher trug, eine Entscheidung zu treffen.


Außerdem läppisch aussah in diesen ewig konservativen Klamotten, angefangen(,) bei den akkuraten Bügelfalten,


es war die Art, wie er sich gab.


Dabei bin ich mehr als zwanzig Jahre älter als er(,) und sehe keineswegs wie die junge Marilyn


Ich weiß also durchaus, dass ich, bei Licht betrachtet, für (ich) mein Alter durchgehe. Sicher, die Gene sind gut, die wenigen Falten, die ich habe, wirken vielleicht sogar freundlich und dynamisch, weil ich sportlich bin und nicht rauche.


Zwei erwachsene Söhne habe ich(,) und absolut keine Lust, meine kostbare Zeit damit zu verplempern, mich in der Gegenwart eines ältlichen, unreifen, jungen Mannes unwohl zu fühlen.


Meine guten Vorsätze, ihn nur ja nicht zu verletzen, bewegten sich langsam gegen Null.


und so sexy, (mit mind. (5) fünf kg Übergewicht!) hätte ich laut lachen können, über ihn.
(Das "über ihn" würde ich streichen)

dass er (flüsternd) nach meiner Hand griff und sanft entgegnete
("flüsternd und sanft entgegnen ist das Gleiche, hier entweder flüstern oder sanft entgegnen schreiben)

„erotisch“ dann doch eine (die) Spur zu intim


Werner hat versprochen, in Zukunft alle Ausstellungen, die mich interessieren, mit mir zu besuchen.

Gast

Beitragvon Gast » 27.01.2007, 15:05

Danke noch Mal liebe Magic,

ich sehe es schon kommen, bald ist der ganz Salon nur noch auf der Jagd nach Kommata, die ich irgendwo verliere, ignoriere oder zu viel setze. ;-)
(In Wahrheit ist es mir peinlich).

Ich kann allerdings auch reichlich scharf flüstern, zum Beispiel "zischen"
Ich finde nicht, dass es dopp. gem. ist. ;-) (leise und flüstern, ja)
Statt dessen habe ich das "entgegnete" weg gelassen und das Verb "flüstern" genommen.
Mit dem "über ihn", habe ich auch überlegt. Ist wohl so auch klar, dass die Erzählerin nicht über sich lacht.
Die Spur/eine Spur... hm, sollte heißen, es war genau das Quäntchen zu viel, was aber Carola nicht beurteilen kann... also "ein". Okay.

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 27.01.2007, 16:20

Hallo Gerda,

scharf flüstern, zischen, ist gut, *g*. Aber hier hast du es jetzt elegant gelöst.

Ja, ja, die lieben Kommata (inzwischen darf man Kommas sagen), sind für viele ein Problem. Ich hab da auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen *g*, aber zu 99,9 % stimmen sie.
Übrigens: nach der NR darf man jetzt beides schreiben vor einem abgeschlossenen Satz, also mit Komma davor oder ohne.
Saludos
Magic
P.S. Hoffentlich träumst du heute Nacht nicht vom einem Monsterkomma, das dich verfolgt *feix*


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