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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 02.01.2007, 19:49

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Zuletzt geändert von Gast am 29.07.2007, 02:53, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.01.2007, 11:35

Liebe Bea,

ich war diesem mythologischen Bild schon lange verfallen (wohl auch besonders, weil, als ich klein war, ein überdimensional großes Bild zu diesem Thema beti uns an der Treppenwand hing, von dem ich sehr eingenommen war). Ich habs aber nie geschafft, aus dieser Affinität mal was zu machen, nicht zuletzt, weil es schon sehr viele Bearbeitungen dieses Stoffs gibt.

Die Überschrift ist natürlich ein Hingucker, ich bin allerdings nicht sicher (reine Vermutung, nichts nachgeguckt) wie viele sich dieses Wortspieles schon bedient haben.

Der Rhythmus und Auftakt der ersten Strophe gefällt mir gut. In Strophe 2 frage ich mich, warum (rhythmisch klingt es gut) die Strophe mit einem und anschließt, das Bindeglied verwirrt mich, waqrum wird so dicht an Strophe 1 angeschlossen, als ob das "Gesetz" wäre, was dann folgt (ohje, ist nicht gut ausgedrückt, was ich sagen will).
Weiterhin frage ich mich wessen Herzschlag ihr den Rhythmus aufzwingt. ich wäre daher für "Sein Herzschlag" (wenn du das meinst).

Das Ende finde ich dann wieder schön in seiner Vorausdeutung, weil es zur griechischen Mythologie passt, wie schon der Kampf um Troja in dieser Vereinigung mitschwingt und wie du das Schwanenei als eine Art Trojanisches Pferd setzt, hinter dessen Schale ....ja, das gefällt mir, auch weil es verwandtschaftsmäßig (und die griechische Mythologie legt da ja Wert drauf ;-)) gut passt und nicht ausgedacht ist.

Habe ich gerne gelesen, von der Leda (die ich immer noch, wenn ich nicht aufpasse "Leder" ausspreche, weil ich es mir im besagten Treppenhaus selbst beigebracht hat. Als mein Vater es das erste Mal hörte, bekam er einen Lachkrampf.).

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 04.01.2007, 12:04

Liebe Bea,

interessant, wie du die Mythologie in deinen Text hineingewoben hast.
Allerdings sind meine Kenntnisse eher begrenzt, so dass ich nichts Essentielles zum Text äußern kann, außer, dass die Idee, wenn sicher oft verwendet und verarbeitet, dennoch einen Reiz ausübt.
Ein kleines Fehlerchen , das erste "dass" braucht noch ein "s".

Liebe Grüße
Gerda

Max

Beitragvon Max » 04.01.2007, 12:51

Liebe Bea,

ich habe durch dieses Gedciht den Bezug der Leda-Sage zum trojanischen Krieg gelernt, allein deshalb lohnt es sich für mich schon, danke.
Das Gedicht finde ich in seiner Form dem klassischen Inhalt angemessen. Ich frage mich allerdings, ob man nicht auch noch einen Bezug finden kann, der die Sage Menschen wie mir zugänglicher macht ...

Liebe Grüße
max


Liebe Gerda,

ich nehme dem "das" das zweite "s" wieder weg .. weil es ein Relativpronomen ist ...

nochmal liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 04.01.2007, 13:14

Lieber Max,
das zweite "das" ist Relativpronomen, das erste nicht.
Wollen wir wetten? ;-) LGG

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 04.01.2007, 13:16

Liebe Gerda,

Max hat Recht. Das erste das ist Relativpronomen, das zweite ein Artikel, das RP bezieht sich auf Schicksal. :-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Gast

Beitragvon Gast » 04.01.2007, 13:19

Okay, :daumen: Wette verloren... danke liebe Lisa, fürs "Drauf stubsen". :smile:
LGG

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 04.01.2007, 22:50

Liebe Beatrix,

Dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Es erinnert mich an ein Bild, das seit ich denken kann bei meinen Eltern hängt.

Mit der Dopplung des "das" in der letzten Strophe hadere ich ein wenig. Hier bin ich beim Lesen ins Stolpern gekommen. Beim Wiederlesen ging es dann. Trotzdem muss es dafür eine elegantere Lösung geben, die mir natürlich jetzt nicht einfallen will...

Grüße

Paul ost

Mucki
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Beitragvon Mucki » 04.01.2007, 23:27

Liebe Bea,

auch mir gefällt dein Gedicht sehr gut. Der Zeus, dieser Schlimme, ja, ja...

Du hast gut mit dem Titel gespielt. Klasse!

Es waren, laut Legende, übrigens 2 Eier, die Leda gelegt hat.
Das doppelte "das" finde ich auch etwas unglücklich.
Saludos
Magic

carl
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Beitragvon carl » 05.01.2007, 10:53

Leda and the Swan (W.B.Yeats)

A sudden blow: the great wings beating still
Above the staggering girl, her thighs caressed
By the dark webs, the nape caught in his bill,
He holds her helples breast upon his breast.

How can those terrified vague fingers push
The feathered glory from their loosening thights?
And how can body, laid in that white rush,
But feel the strange heart beating where it lies?

A shudder in the loins engenders there
The broken wall, the burning roof and tower
And Agamemmnon dead.
....................................Beining so cauth up,
So mastered by the brute blood of the air,
Did she put on his knowledge with his power
Before the indiffrent beak could let her drop?


Eine sehr schöne Adaption dieses Sonetts, Bea!
Nicht nur in der Vergewaltigung schon das Aufscheinen ihrer Folgen...
Auch die Vergewaltiguing des Künstlers durch den rauschartig-dämonischen Schaffenszwang mit selbstzerstörerischen Folgen (ein Thema der Zeit, übrigens auch ein Kleistthema: das Ich bedroht durch die Intuition(?) und nicht ihr Herr, da gibts ja auch ne' vergewaltigte Markise zu, ne)
So mastered by the brute blood of the air,
Did she put on his knowledge with his power
Before the indiffrent beak could let her drop?
Das geht in Deiner Version etwas unter.

Es gibt übrigens eine schöne zweisprachige Yeats-Ausgabe "Ein Morgen grünes Gras" von Luchterhand, obwohl ich die Übersetzungen schwach finde: sie gibt sich wenig Mühe mit Rhythmus und Sprachgestalt. Aber das ist vielleicht zeitgemäß...

Liebe Grüße, Carl

Gast

Beitragvon Gast » 06.01.2007, 03:07

Liebe Lisa,

danke für ausführliches Lesen und Lob. Das und verbindet schlicht 2 Satzteile die die Handlungen von Zeus beschreiben. Mit der versus sein habe ich auch gehadert, aber dann hätte ich sein und seinen gehabt. Das erschien mir auch nicht so toll.

Liebe Gerda,

danke fürs Lesen und kommentieren. das das ist ja nun schon geklärt obwohl

Lieber Paul,

ich anderweitig auch schon ein die das diskutiert habe, aber das ginge ja noch weniger, weil diese laut Magic ja in 2 Eiern waren... Und sich das Relativpronomen auf das Schicksal beziehen soll! Dank dir jedenfalls. Bin auch nicht sooo glücklich mit das das.

Liebe Gabriella,

siehste, das mit 2 Eiern habe ich nicht nachgeschaut - sondern mich nur an Yeats' Poem orientiert.


Lieber Carl,

drum habe ich auch nicht versucht es zu übersetzen, sondern in Anlehnung daran zu schreiben... Der "untergegangene Passus" war zunächst drin, ließ sich aber für mich nicht stimmig einflechten.


Ihr Lieben alle, ich danke fürs Lesen und kommentieren.

Alles Liebe

Bea

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 04.04.2007, 15:52

Liebe Beatrix,

hier ein kleiner Nachtrag zu Deinem Gedicht. Ich habe mal ein Foto von Leda gemacht, wie ich sie in Erinnerung habe. Leider ist das Foto durch die Lampenaufhängung ein wenig verunstaltet. Aber insgesamt sieht man wohl, worum es geht.

Grüße

paul
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Leda und der Schwan in klein.jpg
Leda und der Schwan in klein.jpg (4.45 KiB) 1050 mal betrachtet

Gast

Beitragvon Gast » 04.04.2007, 21:29

merci vielmals


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