Es schneit
in meine lidlose Nacht*
wie damals
in die Dezemberstille –
als die Rostrosen
deiner Wunden
sich * weiß färbten im
seidigen Flockentanz
riß ich mich rot
an ihren Dornen
und folge immer noch
der Blutspur deiner Worte
im Schnee –
scarlett, 2006
* vorher: in meine lidlos` Nächte
Anregung von aram und Gurke. Danke!
* "langsam" ist nun gestrichen, Anregung von Lisa & Max. Danke!
Immer noch - für JRW
liebe scarlett
manchmal ist es schwer, den satz "ich finde diesen text schön" zu variieren - ich tu's mal nicht - denn ich finde diesen text sehr schön. die balance der bilder - die mischung aus sehnsucht und überwundener sehnsucht ... wie nachwehen/ spüren/ das gefühl ist da, und auch die distanz dazu - so kommt die stimmung des gedichtes bei mir an. sehr liebevoll, ohne zu verharmlosen, ohne sich selbst zu vergessen.
mein einziger einwand bezieht sich auf z2 "in meine lidlos´Nächte" - klanglich und rhythmisch 'eingezwängt' - könnte mir singular vorstellen: es schneit / in meine lidlose nacht.
('lidlos' ist eine schöne wortschöpfung - sollte auch klingen / atmen dürfen.)
sehr gern gelesen
aram
manchmal ist es schwer, den satz "ich finde diesen text schön" zu variieren - ich tu's mal nicht - denn ich finde diesen text sehr schön. die balance der bilder - die mischung aus sehnsucht und überwundener sehnsucht ... wie nachwehen/ spüren/ das gefühl ist da, und auch die distanz dazu - so kommt die stimmung des gedichtes bei mir an. sehr liebevoll, ohne zu verharmlosen, ohne sich selbst zu vergessen.
mein einziger einwand bezieht sich auf z2 "in meine lidlos´Nächte" - klanglich und rhythmisch 'eingezwängt' - könnte mir singular vorstellen: es schneit / in meine lidlose nacht.
('lidlos' ist eine schöne wortschöpfung - sollte auch klingen / atmen dürfen.)
sehr gern gelesen
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
Lieber aram,
ich freue mich sehr, daß du zu meinem Gedicht was geschrieben hast. Du hast den Satz "ich finde diesen Text schön" sehr wohl nuancenreich variiert und viel aus diesem kleinen Gedicht herausgelesen... Ja, deine Worte bauen auf! Danke!
Was die besagte Stelle mit dem lidlos anbelangt - ich hatte mich für diese Variante entschieden aus Rhythmusgründen- ich werde kann sie aber auch ändern, vom Inhaltlichen macht das keinen Unterschied, zumindest keinen, der mir so bedeutsam wäre....
Hallo Jürgen,
auch dir ein herzliches Dankeschön fürs Lesen und es freut mich, daß auch bei dir die Zeilen ´angekommen´sind.
Zu der lidlos-Stelle - siehe oben.
Einen schönen Tag euch beiden und
Grüße,
scarlett
ich freue mich sehr, daß du zu meinem Gedicht was geschrieben hast. Du hast den Satz "ich finde diesen Text schön" sehr wohl nuancenreich variiert und viel aus diesem kleinen Gedicht herausgelesen... Ja, deine Worte bauen auf! Danke!
Was die besagte Stelle mit dem lidlos anbelangt - ich hatte mich für diese Variante entschieden aus Rhythmusgründen- ich werde kann sie aber auch ändern, vom Inhaltlichen macht das keinen Unterschied, zumindest keinen, der mir so bedeutsam wäre....
Hallo Jürgen,
auch dir ein herzliches Dankeschön fürs Lesen und es freut mich, daß auch bei dir die Zeilen ´angekommen´sind.
Zu der lidlos-Stelle - siehe oben.
Einen schönen Tag euch beiden und
Grüße,
scarlett
Liebe scarlett,
aram hat den Reiz deines Textes gut eingefangen, finde ich!
Wahrscheinlich wird er mir daher auch widersprechen, wenn ich noch etwas anmerke. Es betrifft die zweite Strophe:
Ich habe mal alle "Attribute" der handelnden Dinge fett gemacht - das sind mir etwas zu viele! ~~ Weißt du, was ich meine? Ich könnte jetzt aber auch nicht entscheiden, was ich streichen würde - das "langsam?" (ich weiß schon, es beschreibt eine bestimmte Art Schmerz...es ist schwer...). Aber insgesamt ist das für mich eine Spur zuviel...
Die umgestellte Zeile, finde ich, hat gewonnen (@ andere Rückmeldungen).
Strophe 1 habe ich am stärksten vor Augen...
Liebe Grüße,
Lisa
aram hat den Reiz deines Textes gut eingefangen, finde ich!

Wahrscheinlich wird er mir daher auch widersprechen, wenn ich noch etwas anmerke. Es betrifft die zweite Strophe:
als die Rostrosen
deiner Wunden
sich langsam
weiß färbten im
seidigen Flockentanz
riß ich mich rot
an ihren Dornen
Ich habe mal alle "Attribute" der handelnden Dinge fett gemacht - das sind mir etwas zu viele! ~~ Weißt du, was ich meine? Ich könnte jetzt aber auch nicht entscheiden, was ich streichen würde - das "langsam?" (ich weiß schon, es beschreibt eine bestimmte Art Schmerz...es ist schwer...). Aber insgesamt ist das für mich eine Spur zuviel...
Die umgestellte Zeile, finde ich, hat gewonnen (@ andere Rückmeldungen).
Strophe 1 habe ich am stärksten vor Augen...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich denke, du hast mal wieder nicht unrecht mit deiner Anmerkung.
Am ehesten könnte ich mir vorstellen, auf das "langsam" zu verzichten - Flocken fallen ja nicht unbedingt "schnell", etwas färbt sich auch nicht unbedingt schlagartig - insofern wäre die Idee "langsam" dennoch nicht ganz untergegangen...
Ich denk nochmal darüber nach-
Lieben Dank dir für die Rückmeldung und schönen Tag,
Grüße
scarlett
ich denke, du hast mal wieder nicht unrecht mit deiner Anmerkung.
Am ehesten könnte ich mir vorstellen, auf das "langsam" zu verzichten - Flocken fallen ja nicht unbedingt "schnell", etwas färbt sich auch nicht unbedingt schlagartig - insofern wäre die Idee "langsam" dennoch nicht ganz untergegangen...
Ich denk nochmal darüber nach-

Lieben Dank dir für die Rückmeldung und schönen Tag,
Grüße
scarlett
Liebe Scarlett,
im Vergleich zu dem ersten Gedicht für jrw - ich weiß gar nicht, ob dies hier eine Neudichtung des gedichts ist oder eine Variation über dasselbe Thema - finde ich das noch einen ganzen Schritt vorwärts. Dieses Gedicht ist viel lebendiger (aber vielleicht keien Kurzlyrik mehr
). Auch wenn ich die Thematik des Gedichts nicht 100%ig zu erfallen vermag (die Rostrosen, die sich langsam weiß färben, verstehe ich als eine Art Heilungsprozess, während sich das lyr. Ich sich zunehmend am lyr. Du verletzt - aber was die konkrete Handluns ist, bleibt mir verborgen), so finde ich den Text auf der emotionalen Ebene doch sehr berührend.
Dass die Blutspur bleiben muss, sagtest Du ja schon beim Vorgängergedicht, also muss sie bleiben
.
Ich denke, dass der Text durch Streichen von "langsam" noch gewönne .. ich habe es ausprobiert.gif)
Liebe Grüße
Max
im Vergleich zu dem ersten Gedicht für jrw - ich weiß gar nicht, ob dies hier eine Neudichtung des gedichts ist oder eine Variation über dasselbe Thema - finde ich das noch einen ganzen Schritt vorwärts. Dieses Gedicht ist viel lebendiger (aber vielleicht keien Kurzlyrik mehr
.gif)
Dass die Blutspur bleiben muss, sagtest Du ja schon beim Vorgängergedicht, also muss sie bleiben

Ich denke, dass der Text durch Streichen von "langsam" noch gewönne .. ich habe es ausprobiert
.gif)
Liebe Grüße
Max
Lieber Max,
das war das ursprüngliche Gedicht, mit dem ich eine ganze Weile nicht weitergekommen bin. Deswegen hatte ich (aus lauter Frust) irgendwann eine "Kurzform" verfaßt und siehe da, danach klappte auch die erste!
Du hast den Inhalt vollkommen richtig, d h in meinem Sinne verstanden, es geht um einen Heilungsprozeß des Gegenübers, unter dem Einfluß des lyrIch- dabei wird aber das Du dem lyrIch zum Verhängnis, da es dieses verletzt, mit Worten...Genaueres bleibt der Text schuldig, das gebe ich zu und das ist Absicht, da soll es offen bleiben...
Das "langsam" habe ich nun gestrichen, ist wohl doch besser!
Lieben Dank und Grüße,
scarlett
das war das ursprüngliche Gedicht, mit dem ich eine ganze Weile nicht weitergekommen bin. Deswegen hatte ich (aus lauter Frust) irgendwann eine "Kurzform" verfaßt und siehe da, danach klappte auch die erste!
Du hast den Inhalt vollkommen richtig, d h in meinem Sinne verstanden, es geht um einen Heilungsprozeß des Gegenübers, unter dem Einfluß des lyrIch- dabei wird aber das Du dem lyrIch zum Verhängnis, da es dieses verletzt, mit Worten...Genaueres bleibt der Text schuldig, das gebe ich zu und das ist Absicht, da soll es offen bleiben...
Das "langsam" habe ich nun gestrichen, ist wohl doch besser!
Lieben Dank und Grüße,
scarlett
Liebe Scarlett,
Du schreibst:
Meinen Hinweis darauf wollte ich auch nicht als Kritik verstanden wissen, sondern als eben das, einen Hinweis, weil man ja als Autor manchmal beim Verdichten aus den Augen verliert, was der Leser noch wissen kann und was nicht ...
Liebe Grüße
max
Du schreibst:
Genaueres bleibt der Text schuldig, das gebe ich zu und das ist Absicht, da soll es offen bleiben...
Meinen Hinweis darauf wollte ich auch nicht als Kritik verstanden wissen, sondern als eben das, einen Hinweis, weil man ja als Autor manchmal beim Verdichten aus den Augen verliert, was der Leser noch wissen kann und was nicht ...
Liebe Grüße
max
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