Ich drehte mich um
und ließ den Schmerz zurück.
Dann sah ich dich.
Ich drehte mich um
Liebe leonie,
sei froh, wenn du Murphys Gesetze nicht kennst!
Die "Hauptprämisse" Murphys lautet:
Wenn etwas schief gehen kann, dann geht es schief.
Murphy hat zig "Gesetze" aufgestellt. Einer lautet sinngemäß: Wenn du denkst, es kann nicht mehr schlimmer werden, wird es schlimmer, daher meine Assoziation zu Moshes Zeilen, sprich:
Ich drehte mich um
und ließ den Schmerz zurück.
Dann sah ich dich.
Hier würde man denken, es sei eine positive Begegnung des LI.
Im Sinne von Murpy, lese ich es so:
--> und dann kam erst der richtige Schmerz!
Und da Moshe dieses Gedicht nicht unter Liebeslyrik eingestellt hat, vermute ich etwas in dieser Richtung.
LG
Magic
sei froh, wenn du Murphys Gesetze nicht kennst!
Die "Hauptprämisse" Murphys lautet:
Wenn etwas schief gehen kann, dann geht es schief.
Murphy hat zig "Gesetze" aufgestellt. Einer lautet sinngemäß: Wenn du denkst, es kann nicht mehr schlimmer werden, wird es schlimmer, daher meine Assoziation zu Moshes Zeilen, sprich:
Ich drehte mich um
und ließ den Schmerz zurück.
Dann sah ich dich.
Hier würde man denken, es sei eine positive Begegnung des LI.
Im Sinne von Murpy, lese ich es so:
--> und dann kam erst der richtige Schmerz!
Und da Moshe dieses Gedicht nicht unter Liebeslyrik eingestellt hat, vermute ich etwas in dieser Richtung.
LG
Magic
Hallo moshe,
ich lese den Text so, dass über das Akzeptieren (und damit das Überwinden des Schmerzes, Überwinden soll heißen eine Art "Krankheit" wird in etwas transportiert, mit dem sich das Ich auseinander setzen kann und damit "Gehen" (sich fortbewegen, nicht auf der Stelle treten) kann), das Ich erst den anderen sehen kann. Das Umdrehen ist also kein Abwenden vom Ich, sondern ein Zuwenden des Ichs, nachdem es sich mit seiner Vergangenheit auseinander gesetzt hat und dadurch erst fähig ist, den anderen zu sehen (der Text beschreibt also genau die andere Möglichkeit, die das Ich hat, als die Ichs in deiner Erzählung unter Kurzprosa mit dem Schreien, wo alle Ichs am Ende nur Ich schreien).
Interessant dass diese Lesart des Textes gleich bleibt, egal ob man den Text vorwärts oder rückwärts liest:
"Vorwärts":
und "rückwärts":
In beiden Fällen bleibt das "Umdrehen" der psychologische Faktor, nur ist in erster Fassung das Ich selbst die Kraft für diese "Befreiung", im zweiten Fall aber das "Du" der Grund der "heilung", was auch wieder an deine Spiegelthematik anknüpft.
Beide Lesarten zusammen verankern dann die Heilung eines Menschen im Miteinander/Aufeinandertreffen zwischen Ich&Du, in der Begegnung (wobei die Heilung sicher wechselseitig ist).
Ich habe jetzt überzogen, dass der Text klar so lesbar ist. Wenn du diesen Text genau so gelesen haben möchtest (und ich finde, es würde sich aus psychologischer Sicht lohnen), würde ich ihn etwas variieren, denn Magics Lesart ist voll berechtigt und der Text lässt sich hundertprozentig so lesen, wie sie es beschrieben hat, also im Sinne: Das Ich sieht das Du zu spät....(@Murphys Gesetz). Für mich ist das aber eine Ebene zuviel. Ein text kann mehrdeutig sein, aber er kann auch zu mehrdeutig sein. Wenn meine Interpreation nicht deine Intention ist, spielt das sicher keine Rolle, wenn sie aber von Bedeutung ist, würde ich vorschützen, was zum Beispiel in der Form geschehen könnte, dass du das "dann" streichst und alle Zeilen zu Sätzen machst (was vorwärts/rückwärts verstärkt).
Kommt drauf an, was du möchtest. Alle 3 (4) Lesarten gehen aber nicht in diesem Fall, finde ich.
Liebe Grüße,
Lisa
ich lese den Text so, dass über das Akzeptieren (und damit das Überwinden des Schmerzes, Überwinden soll heißen eine Art "Krankheit" wird in etwas transportiert, mit dem sich das Ich auseinander setzen kann und damit "Gehen" (sich fortbewegen, nicht auf der Stelle treten) kann), das Ich erst den anderen sehen kann. Das Umdrehen ist also kein Abwenden vom Ich, sondern ein Zuwenden des Ichs, nachdem es sich mit seiner Vergangenheit auseinander gesetzt hat und dadurch erst fähig ist, den anderen zu sehen (der Text beschreibt also genau die andere Möglichkeit, die das Ich hat, als die Ichs in deiner Erzählung unter Kurzprosa mit dem Schreien, wo alle Ichs am Ende nur Ich schreien).
Interessant dass diese Lesart des Textes gleich bleibt, egal ob man den Text vorwärts oder rückwärts liest:
"Vorwärts":
Ich drehte mich um
und ließ den Schmerz zurück.
Dann sah ich dich.
und "rückwärts":
Dann sah ich dich.
Und ließ den Schmerz zurück.
Ich drehte mich um.
In beiden Fällen bleibt das "Umdrehen" der psychologische Faktor, nur ist in erster Fassung das Ich selbst die Kraft für diese "Befreiung", im zweiten Fall aber das "Du" der Grund der "heilung", was auch wieder an deine Spiegelthematik anknüpft.
Beide Lesarten zusammen verankern dann die Heilung eines Menschen im Miteinander/Aufeinandertreffen zwischen Ich&Du, in der Begegnung (wobei die Heilung sicher wechselseitig ist).
Ich habe jetzt überzogen, dass der Text klar so lesbar ist. Wenn du diesen Text genau so gelesen haben möchtest (und ich finde, es würde sich aus psychologischer Sicht lohnen), würde ich ihn etwas variieren, denn Magics Lesart ist voll berechtigt und der Text lässt sich hundertprozentig so lesen, wie sie es beschrieben hat, also im Sinne: Das Ich sieht das Du zu spät....(@Murphys Gesetz). Für mich ist das aber eine Ebene zuviel. Ein text kann mehrdeutig sein, aber er kann auch zu mehrdeutig sein. Wenn meine Interpreation nicht deine Intention ist, spielt das sicher keine Rolle, wenn sie aber von Bedeutung ist, würde ich vorschützen, was zum Beispiel in der Form geschehen könnte, dass du das "dann" streichst und alle Zeilen zu Sätzen machst (was vorwärts/rückwärts verstärkt).
Ich drehte mich um.
Und ließ den Schmerz zurück.
Ich sah dich.
Kommt drauf an, was du möchtest. Alle 3 (4) Lesarten gehen aber nicht in diesem Fall, finde ich.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Was mich ja selbst ansprach an diesem kleinem Text, als ich in ihn geschrieben hatte und er mich also anschaute, war eben diese Vielfältigkeit der Reflektion.
Ich schaute, und schaue, wie in einen Spiegel, und je nach Stimmung, Sichtweise, Perspektive, usw. erscheint etwas Anderes.
Das 'Dann' möchte ich auf gar keinen Fall vermissen, weil es die historische Dimension anzeigt, die man über Kishon bis zur Geschichte von Lod zurückverfolgen kann.
Dieses Umdrehen nach dem Dann ist hier unverzichtbar,
Es ist sozusagen ein Knackpunkt.
moshe.c
Ich schaute, und schaue, wie in einen Spiegel, und je nach Stimmung, Sichtweise, Perspektive, usw. erscheint etwas Anderes.
Das 'Dann' möchte ich auf gar keinen Fall vermissen, weil es die historische Dimension anzeigt, die man über Kishon bis zur Geschichte von Lod zurückverfolgen kann.
Dieses Umdrehen nach dem Dann ist hier unverzichtbar,
Es ist sozusagen ein Knackpunkt.
moshe.c
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