Weihnachten

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
pandora

Beitragvon pandora » 11.12.2006, 15:14

gone
Zuletzt geändert von pandora am 15.03.2008, 17:26, insgesamt 4-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.12.2006, 16:04

Liebe pandora,

das gefällt mir richtig gut. Wie Du den "Hintersinn" (doofes Wort, aber mir fällt kein anderes ein, um zu beschreibenn, was ich meine) in die Erzählung hineinwebst. Z.B. "Bedächtig strich sie Wünsche aus zerrissenem Geschenkpapier." Im Satz danach würde ich die beiden "die" rausnehmen: "erfüllte wie unerfüllte.
Das ist aber auch mein einziger winzig kleiner Kritikpunkt.
Der Schluss ab "Zum ersten Mal" gefällt mir auch ganz besonders!

Liebe Grüße

leonie

pandora

Beitragvon pandora » 11.12.2006, 16:46

liebe leonie,

danke für den tipp - hab' ich gleich geändert.

lg
p.

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 11.12.2006, 16:56

Liebe Pandora,

Du kannst sehr schön erzählen. Die Verbindung aus Lyrik und Prosa steht Dir gut an. Kennst Du Jean Toomer?

Grüße

Paul

scarlett

Beitragvon scarlett » 11.12.2006, 19:00

Liebe Pandora,

eine leise und sehr berührende Geschichte - ich habe sie wieder und wieder gelesen.

Die Wortbilder suchen ihresgleichen - der Nachthimmel knisterte wie Taft - ach ja, und die Wünsche...

Sehr, sehr schön erzählt, wobei die Lyrikerin beinah hinter jedem Wort spürbar bleibt.

Liebe Sternengrüße

scarlett

Klara
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Beitragvon Klara » 11.12.2006, 22:02

Hallo,

gute lyrische Prosa!

Nur der Titel...

lg
k

pandora

Beitragvon pandora » 12.12.2006, 08:44

danke euch allen fürs lesen.
nein, herr ost, jean toomer kenne ich (leider?) nicht. aber vielleicht verraten sie mir ja, warum sie ihn/sie ins spiel bringen?
klara, würdest du "von rotwein und strohsternen" besser finden?

lg
p.

scarlett

Beitragvon scarlett » 12.12.2006, 08:57

Liebe Pandora,

auch wenn du mich nicht gefragt hast, sorry, ich kann nicht anders, als spontan dazu sagen: um Himmels willen nein!!!
Das nimmt dem Text was, meine ich, es nimmt vorweg und .... - aber na ja, ist nur meine ganz eigene, im übrigen nicht besonders wichtig zu nehmende Meinung :-)

Ich hätte ganz einfach "Weihnachtsabend" oder "ein..." genommen statt "Weihnachten".

Gruß,

scarlett

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 10:03

Hallo,

klara, würdest du "von rotwein und strohsternen" besser finden?

Nee.

Ich dachte eher an so etwas wie "Weihnachten zum ersten Mal"...
oder nur "zum ersten Mal"
oder, ganz keck: "Das erste Mal"

??

Ich weiß aucn nicht.
Die Frage ist, was du mit dem Titel willst?
Wenn du neugierig machen willst, schaffst du das mit "Weihnachten" - noch dazu zur Weihnachtszeit - nicht. Andererseits enttäuschst du mit deinem Titel Erwartungen (was vermutlich gewollt war).
Vielleicht kann man beides mit einem Titel schaffen?

lg, k

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leonie
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Beitragvon leonie » 12.12.2006, 10:34

Hallo zusammen,

ih dachte an "Abends", "Am Abend" oder etwas in der Arrt, dann würde man erst im Laufe des Textes erfahren, dass es um den Weihnachtsabend geht...

Liebe Grüße

leonie

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 11:09

Hallo,

ih dachte an "Abends", "Am Abend" oder etwas in der Arrt, dann würde man erst im Laufe des Textes erfahren, dass es um den Weihnachtsabend geht..
.

Ja, die Richtung wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Aber vielleicht ist das ja gerade von der Autorin gewollt, die Weihnachtsassozisation von Beginn an?

"Weihnachten, später" wäre auch noch eine Möglichkeit.

lg
k

aram
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Beitragvon aram » 12.12.2006, 11:54

liebe pandora,

ich mag den text und finde den titel gut. (verstehe auch nicht, welche "erwartungen" er wecken sollte, die dann "enttäuscht" würden - ich finde der text erzählt von "weihnachten" und nicht z.b. von "weihnachten, später")

"funkelten mitleidig" ist nah dran, aber fragwürdig (bild?) - (vielleicht mitleidserregend? mitleid heischend? hm. es ist wohl schon 'mitleidig' gemeint... funkelten vor mitleid? funkelten mitleid?)

dopplung:
Im Haus war es hell.
Das Haus war hell erleuchtet.


die stelle mit den silberfischen ist mir etwas zu 'opulent'... würde ich anders formulieren

Die Erinnerungen an Umarmungen zum Abschied hatten sich im Mauerwerk versteckt. Wenn man versuchte, sie zu fangen, zeigten sie ihre widerlich weißen Bäuche wie Silberfische. Weiße Westen. Übelkeit stieg in ihr auf.

oder:
Die Erinnerungen an Umarmungen zum Abschied flohen. Wenn man versuchte, sie zu fangen, zeigten sie ihre widerlich weißen Bäuche wie Silberfische. Weiße Westen. Übelkeit stieg in ihr auf.

am ende geht es mir ähnlich mit "sie sah zur seite" ...klingt sehr gesetzt, ich finde den schlusssatz ohne diese 'empfindsame distanzierung' schöner:

Sie öffnete ihre Faust und warf den kleinen Stern zusammen mit einem großen Wunsch in die Nacht.


alles andere finde ich wunderbar und sehr fein an diesem text.

ganz besonders:
Andere trugen Spuren vollmundiger Versprechen.

Auf dem Weg zur Spülmaschine verwischten die Worte.

Sie versuchte, sich auf die Unordnung im Wohnzimmer zu konzentrieren.

Bedächtig strich sie Wünsche aus zerrissenem Geschenkpapier.

Der Nachthimmel knisterte wie Taft. Es roch nach Stall.


merci
aram
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l. cohen

Klara
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Beitragvon Klara » 12.12.2006, 13:07

Hallo,

ich mag den text und finde den titel gut. (verstehe auch nicht, welche "erwartungen" er wecken sollte, die dann "enttäuscht" würden - ich finde der text erzählt von "weihnachten" und nicht z.b. von "weihnachten, später")


ja, ich gebe zu, "weihnachten, später" ist wahrscheinlich unsinn.

dennoch, aram: titel wecken nunmal erwartungen, dafür sind sie ja da.
wenn ich dein argument konsequent weiter führte, könnte ich jedes liebesgedicht mit fug und recht "liebe" nennen, denn davon handelte es ja, nicht wahr ,-)

liebe 1, liebe 2, liebe 3...liebe 1004, liebe 1005... liebe 708122... (moshe verfährt nach diesem erfahren recht erfolgreich).

pardon,
klara

aram
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Beitragvon aram » 12.12.2006, 13:23

hallo klara!

*g*

- vielleicht verstehe ich etwas nicht - welcher art sind denn die durch den titel "weihnachten" geweckten erwartungen, die dann enttäuscht werden?

aram

offtopic - dein dialog-gedicht (hochstapler) finde ich klasse!
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l. cohen


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