"Werden,
die Du bist."
Geträumt.
Den Sieg
errungen
und dabei
nicht viel
gelassen
als die
eine
oder andere
Illusion.
Für S.
Lieber Paul,
nachdem für S. nun dank Google drei Anwärter zur Verfügung stehen (Schopenhauer? (Delphi) und Geog Simmel), halte ich es auch für möglich, das S. einfach einen Vornamen aus persönlichem Umfeld meint
(jedenfalls durch das Spiel mit "die" eine Aneignung des Originals? Ein doppletes S.?). Wie schön, dass mich das Gedicht meiner lächerlichen Suche straft, so muss es sein! Also gebe ich mich (wie es sich gehört) einfach dem Gedanken hin.
Dabei ist für mich die Grundfrage, ob der Text insgesamt ironisch-verletzt ist oder wirklich bereit ist, die eine oder andere Illusion zu opfern. Aufgrund des Wortes "Krieg" würde ich mich für ersteres entscheiden, bin aber unsicher? Es kann auch makaber, hart gemeint sein. Das ganze kann (das übersehe ich ja auch immer) sogar gänzlich politisch gemeint sein? Du siehst, ich bin noch in der Schwebe.
Auf jeden Fall ist dein Gedicht ganz nah an meiner Art, das Thema des Monats zu bedichten.
Ich habe es gern gelesen, auch wenn es eine unsichere Lektüre war, aber das liegt wohl an mir,
den Aufbau finde ich schön mit Spannungsbogen aufgeladen, gefällt mir!
Liebe Grüße,
Lisa
nachdem für S. nun dank Google drei Anwärter zur Verfügung stehen (Schopenhauer? (Delphi) und Geog Simmel), halte ich es auch für möglich, das S. einfach einen Vornamen aus persönlichem Umfeld meint

Dabei ist für mich die Grundfrage, ob der Text insgesamt ironisch-verletzt ist oder wirklich bereit ist, die eine oder andere Illusion zu opfern. Aufgrund des Wortes "Krieg" würde ich mich für ersteres entscheiden, bin aber unsicher? Es kann auch makaber, hart gemeint sein. Das ganze kann (das übersehe ich ja auch immer) sogar gänzlich politisch gemeint sein? Du siehst, ich bin noch in der Schwebe.
Auf jeden Fall ist dein Gedicht ganz nah an meiner Art, das Thema des Monats zu bedichten.
Ich habe es gern gelesen, auch wenn es eine unsichere Lektüre war, aber das liegt wohl an mir,
den Aufbau finde ich schön mit Spannungsbogen aufgeladen, gefällt mir!
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Gerda,
oha, entschuldigt bitte! Ich habe aus Sieg, mit dem ich Krieg assoziiere, Krieg gemacht! Da war Freud am Werke, ich meine natürlich Sieg!! Danke; Gerda!
Liebe Grüße,
Lisa
oha, entschuldigt bitte! Ich habe aus Sieg, mit dem ich Krieg assoziiere, Krieg gemacht! Da war Freud am Werke, ich meine natürlich Sieg!! Danke; Gerda!
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lieber Paul,
dein Kurzgedicht zu interpretieren, deiner Interntion nachzuspüren, ist einerseits leicht, andererseits aber auch schwierig, weil es ein für dich ungewöhnlicher Text ist, der so wenig konkret Greifbares "liefert", auch wenn du vom "Du" sprichst.
Es könnte sich also um jemanden handeln, derein gestztes Ziel erreicht hat. Auf dem Weg zu diesem "Sieg" ringen musste, aber letztlich "nur" ein paar Illusionen dabei verloren hat.
"Was sind schon Illusionen, wenn man gesiegt hat", so, und "Ein leichter Sieg" könnte man denken.
Ich glaube allerdings, das genaue Gegenteil ist der Fall.
Der Sieg ist offenbar mit harter Arbeit erkämpft und die Illusionen zu verlieren hat geschmerzt.
So ist das Leben in der Regel und wenn dann ein Sieg am Ende steht, das ziel erreicht wurde, ist immerhin etwas geschafft, etwas bewegt worden.
In wie vielen Fällen steht aber kein "Sieg" sondern nach der Zerstörung der Illusionen auch noch die "Niederlage", die Enttäuschung, etwas nicht geschafft zu haben, wenn es wie hier dann in der ersten Zeile, das Werden des Selbst betrifft, ist es schon etwas ganz besonderes, es geschafft zu haben.
Mit Illusionen bezahlt sicher jeder Mensch des öfteren, wenn er Wahrhaftigkeit erreichen will.
Ich hoffe, dass ich am Text gebleiben bin, das sind jedenfalls meine GeRdanken
dazu.
Liebe Grüße
Gerda
dein Kurzgedicht zu interpretieren, deiner Interntion nachzuspüren, ist einerseits leicht, andererseits aber auch schwierig, weil es ein für dich ungewöhnlicher Text ist, der so wenig konkret Greifbares "liefert", auch wenn du vom "Du" sprichst.
Es könnte sich also um jemanden handeln, derein gestztes Ziel erreicht hat. Auf dem Weg zu diesem "Sieg" ringen musste, aber letztlich "nur" ein paar Illusionen dabei verloren hat.
"Was sind schon Illusionen, wenn man gesiegt hat", so, und "Ein leichter Sieg" könnte man denken.
Ich glaube allerdings, das genaue Gegenteil ist der Fall.
Der Sieg ist offenbar mit harter Arbeit erkämpft und die Illusionen zu verlieren hat geschmerzt.
So ist das Leben in der Regel und wenn dann ein Sieg am Ende steht, das ziel erreicht wurde, ist immerhin etwas geschafft, etwas bewegt worden.
In wie vielen Fällen steht aber kein "Sieg" sondern nach der Zerstörung der Illusionen auch noch die "Niederlage", die Enttäuschung, etwas nicht geschafft zu haben, wenn es wie hier dann in der ersten Zeile, das Werden des Selbst betrifft, ist es schon etwas ganz besonderes, es geschafft zu haben.
Mit Illusionen bezahlt sicher jeder Mensch des öfteren, wenn er Wahrhaftigkeit erreichen will.
Ich hoffe, dass ich am Text gebleiben bin, das sind jedenfalls meine GeRdanken
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Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda, liebe Lisa,
es ehrt mich, dass ihr diesem kleinen Text eure Aufmerksamkeit zuwendet. Tatsächlich habt ihr beide auf erstaunliche Weise recht. Vor allem Gerdas Lesart gefällt mir, kann ich doch beide Positionen gleichermaßen auf die dem Gedicht zugrunde liegende Situation anwenden.
Liebe Lisa,
"Werde, der Du bist" ist wohl eine für das delphische Orakel typische Aussage. Schopenhauer und Nietzsche haben sich dieser Formel verschrieben und sie auf ihre Weise interpretiert.
"Werde, die Du bist" ist ein Buchtitel und meines Erachtens auch die Formulierung einer Schriftstellerin - könnte Lou Salomé gewesen sein.
Mit S. habe ich in Bochum viele literaturwissenschaftliche Seminare besucht. Eines hatte den Titel: Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Unter 60 Teilnehmern war ich der einzige Mann. (Hätte ich nicht merken müssen, dass ich am falschen Ort war?)
Zurück zu Gerdas Interpretation: S. und ich hatten sehr ähnliche Ziele, die sie erreicht und ich verfehlt habe. Insofern stimmen beide Lesarten, je nachdem, wessen Perspektive man einnimmt. Ich bin mir sicher, S. meint, viel aufgegeben zu haben.
Grüße
Paul Ost
P.S.: Besonders faszinierend finde ich, liebe Lisa, dass Du dort einen Krieg in den Sieg gelesen hast. S. und ich hatten früher so eine Art Konkurrenzliebe, die jetzt natürlich nichts mehr taugt, weil sie mich abgehängt hat.
es ehrt mich, dass ihr diesem kleinen Text eure Aufmerksamkeit zuwendet. Tatsächlich habt ihr beide auf erstaunliche Weise recht. Vor allem Gerdas Lesart gefällt mir, kann ich doch beide Positionen gleichermaßen auf die dem Gedicht zugrunde liegende Situation anwenden.
Liebe Lisa,
"Werde, der Du bist" ist wohl eine für das delphische Orakel typische Aussage. Schopenhauer und Nietzsche haben sich dieser Formel verschrieben und sie auf ihre Weise interpretiert.
"Werde, die Du bist" ist ein Buchtitel und meines Erachtens auch die Formulierung einer Schriftstellerin - könnte Lou Salomé gewesen sein.
Mit S. habe ich in Bochum viele literaturwissenschaftliche Seminare besucht. Eines hatte den Titel: Schriftstellerinnen des 19. Jahrhunderts. Unter 60 Teilnehmern war ich der einzige Mann. (Hätte ich nicht merken müssen, dass ich am falschen Ort war?)
Zurück zu Gerdas Interpretation: S. und ich hatten sehr ähnliche Ziele, die sie erreicht und ich verfehlt habe. Insofern stimmen beide Lesarten, je nachdem, wessen Perspektive man einnimmt. Ich bin mir sicher, S. meint, viel aufgegeben zu haben.
Grüße
Paul Ost
P.S.: Besonders faszinierend finde ich, liebe Lisa, dass Du dort einen Krieg in den Sieg gelesen hast. S. und ich hatten früher so eine Art Konkurrenzliebe, die jetzt natürlich nichts mehr taugt, weil sie mich abgehängt hat.
Lieber Paul,
diese Art Phyrrus-Siege kenne ich, als Siegender und als Besiegter, die wenigen Zeilen haben Erinnerungen ausgelöst ... danke.
Lisa, mich würde interessieren, wie man googlen muss, um auf Simmel zu kommen
Übrigens musste ich lachen beim Bericht darüber, dass du unter 60 Teilnehmern der einzige Mann warst - ähnlich ging es mir in meinem Deutschkurs - konequent haben wir auch in Stücken, die nur männliche Protagonisten kannten, die Rolle der Frau diskutiert.
Liebe Grüße
max
diese Art Phyrrus-Siege kenne ich, als Siegender und als Besiegter, die wenigen Zeilen haben Erinnerungen ausgelöst ... danke.
Lisa, mich würde interessieren, wie man googlen muss, um auf Simmel zu kommen




Übrigens musste ich lachen beim Bericht darüber, dass du unter 60 Teilnehmern der einzige Mann warst - ähnlich ging es mir in meinem Deutschkurs - konequent haben wir auch in Stücken, die nur männliche Protagonisten kannten, die Rolle der Frau diskutiert.
Liebe Grüße
max
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