Sie schläft in einem weissen Raum
und schmiert im Traum
Leim an ihre Hände
und an die weissen Wände,
die nach Kopfschmerzen riechen.
Sie fühlt sich nackt
und bewegt den grossen Zeh im Takt
der Musik.
"Könnt' ich bitte noch nen Kaffee kriegen?"
In ihren fiebrig glänzenden Augen spiegeln
sich die Fliegen
die an den Wänden
kleben bleiben.
sie schläft nicht
Hallo làgrimas,
ein für mich schwer deutbares Traumbild, dass durch den eingestreuten Kaffeewunsch nicht transparenter wird. Störend wirkt auf mich das doppelte „weissen“ aber vielleicht ist die Doppeldeutigkeit von weiß, einmal als Bild des Guten im Sinne von sauber etc. und zum
anderen als böser leim, an dem die Fliegen hängen bleiben, der Drehpunkt des Gedichts.
Den Teil „und bewegt den grossen Zeh im Takt …“ empfinde ich eher reimgezwungen, weil er nicht in die ansonsten bedrückende Stimmung passt.
Insgesamt ist das Gedicht aber durchaus lesenswert für mich.
LG
Manfred
ein für mich schwer deutbares Traumbild, dass durch den eingestreuten Kaffeewunsch nicht transparenter wird. Störend wirkt auf mich das doppelte „weissen“ aber vielleicht ist die Doppeldeutigkeit von weiß, einmal als Bild des Guten im Sinne von sauber etc. und zum
anderen als böser leim, an dem die Fliegen hängen bleiben, der Drehpunkt des Gedichts.
Den Teil „und bewegt den grossen Zeh im Takt …“ empfinde ich eher reimgezwungen, weil er nicht in die ansonsten bedrückende Stimmung passt.
Insgesamt ist das Gedicht aber durchaus lesenswert für mich.
LG
Manfred
Liebe lagrimas,
schön wieder einmal etwas von dir zu lesen
. Wie wäre es denn die schräge Verschiebung der Wahrnehmung dadurch auszudrücken, dass du die Reime zu ~Binnenreimen machst?
Nein - habs ausprobiert, sieht nicht aus (...
). Was ich dabei gemerkt habe: Der Text ist für mich eigentlich eine Geschichte
, also noch keine fertige (selbst als "flash" noch nicht fertig), aber der Anfang:
Fortgeführt in diesem Stil würde mir die Geschichte viel erzählen...der Fieberton ist getroffen.
Was das doppelte weißen betrifft, schließe ich mich Perrys Frage an. Aber wenn du eine Geschichte draus machst, kannst du die Wiederholung ja zum Stilmittel erheben
.
Ok, das war jetzt mehr als unkonventionell - aber mir gefällt der Ansatz so gut, dass ich mich freuen würde, mehr davon zu lesen. Als Gedicht ist es mir formal betrachtet noch nicht ausgereift genug.
Liebe Grüße,
Lisa
schön wieder einmal etwas von dir zu lesen

Nein - habs ausprobiert, sieht nicht aus (...


Sie schläft in einem weißen Raum und schmiert im Traum Leim an ihre Hände und an die weißen Wände, die nach Kopfschmerzen riechen.
Sie fühlt sich nackt und bewegt den grossen Zeh im Tak der Musik.
"Könnt' ich bitte noch nen Kaffee kriegen?"
In ihren fiebrig glänzenden Augen spiegeln sich die Fliegen, die an den Wänden kleben bleiben.
Fortgeführt in diesem Stil würde mir die Geschichte viel erzählen...der Fieberton ist getroffen.
Was das doppelte weißen betrifft, schließe ich mich Perrys Frage an. Aber wenn du eine Geschichte draus machst, kannst du die Wiederholung ja zum Stilmittel erheben

Ok, das war jetzt mehr als unkonventionell - aber mir gefällt der Ansatz so gut, dass ich mich freuen würde, mehr davon zu lesen. Als Gedicht ist es mir formal betrachtet noch nicht ausgereift genug.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lagrimas,
dies Gedicht finde ich vor allem deshalb sehr spannend, weil sich der Inhalt des Gedichtes, soweit ich ihn überhaupt richtig erfasse, sehr gut mit der Form deckt, die ja auch aus der klassischen Paarreimstruktur gelegentlich ausbricht und einfach kühn eine Zeile unegreimt lässt - ebenso wie das Gedicht die bekannten Bilder fremdartig kombiniert. Was eine inhaltliche Interpretation angeht, so wäre ich auch auf Kommentare anderer gespannt, weil ich mich oft schwer tue bei traumartigen Bildern.
Liebe Grüße
Max
dies Gedicht finde ich vor allem deshalb sehr spannend, weil sich der Inhalt des Gedichtes, soweit ich ihn überhaupt richtig erfasse, sehr gut mit der Form deckt, die ja auch aus der klassischen Paarreimstruktur gelegentlich ausbricht und einfach kühn eine Zeile unegreimt lässt - ebenso wie das Gedicht die bekannten Bilder fremdartig kombiniert. Was eine inhaltliche Interpretation angeht, so wäre ich auch auf Kommentare anderer gespannt, weil ich mich oft schwer tue bei traumartigen Bildern.
Liebe Grüße
Max
Liebe Lagrimas!
Mit deinem Gedicht verbinde ich ein mir bekanntes Gefühl; aufwachen, nicht richtig wach sein, Schmerzen brüllen im Kopf. Wach sein und träümen verbinden sich auf sehr verworrene Weise. Man will nicht wach werden, ein Tag mit Kopfschmerzen steht bevor, man träumt weiter verspührt noch den Schmerz, und will wach werden, in der Hoffnung, daß die Schmerzen nur Traum sind. Der gesprochene Wunsch nach dem Kaffee vertsärkt dieses Wirrwar sehr gut.
Das hast du mit deinen Zeilen gut rüber gebracht!
Liebe Grüße
Orit
Mit deinem Gedicht verbinde ich ein mir bekanntes Gefühl; aufwachen, nicht richtig wach sein, Schmerzen brüllen im Kopf. Wach sein und träümen verbinden sich auf sehr verworrene Weise. Man will nicht wach werden, ein Tag mit Kopfschmerzen steht bevor, man träumt weiter verspührt noch den Schmerz, und will wach werden, in der Hoffnung, daß die Schmerzen nur Traum sind. Der gesprochene Wunsch nach dem Kaffee vertsärkt dieses Wirrwar sehr gut.
Das hast du mit deinen Zeilen gut rüber gebracht!
Liebe Grüße
Orit
Hola làgrimas,
also, ich rätsele noch, was sich hinter deinen Zeilen verbergen könnte
weißer Raum und Leim und Kopfschmerzen könnte man banal assozieren mit einem Zimmer, das tapeziert wird. Und dieser Leimgeruch bereitet Kopfschmerzen. Dieser weiße Raum könnte ebenso ein Krankenzimmer sein (fiebrig glänzende Augen wären evtl. ein Hinweis darauf sein). Weißer Raum könnte aber auch, und dazu tendiere ich eher, für einen noch nicht so richtig wahrgenommen Raum stehen, deshalb das "Sie schläft"
Was mich jedoch sozusagen wortwörtlich völlig aus dem Takt bringt ist:
und bewegt den grossen Zeh im Takt
der Musik.
Da bekomme ich überhaupt keinen Zusammenhang hin. Na, ich lass mich mal überraschen, was da noch so an Kommentaren, vor allem, von dir kommt.
Saludos
Magic
also, ich rätsele noch, was sich hinter deinen Zeilen verbergen könnte
weißer Raum und Leim und Kopfschmerzen könnte man banal assozieren mit einem Zimmer, das tapeziert wird. Und dieser Leimgeruch bereitet Kopfschmerzen. Dieser weiße Raum könnte ebenso ein Krankenzimmer sein (fiebrig glänzende Augen wären evtl. ein Hinweis darauf sein). Weißer Raum könnte aber auch, und dazu tendiere ich eher, für einen noch nicht so richtig wahrgenommen Raum stehen, deshalb das "Sie schläft"
Was mich jedoch sozusagen wortwörtlich völlig aus dem Takt bringt ist:
und bewegt den grossen Zeh im Takt
der Musik.
Da bekomme ich überhaupt keinen Zusammenhang hin. Na, ich lass mich mal überraschen, was da noch so an Kommentaren, vor allem, von dir kommt.
Saludos
Magic
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