...
Liebe Charlotta,
das musste ich jetzt mehrfach laut lesen. Verstehe ich es richtig, dass für das LI die Mutter Schmerz bedeutet und somit für das LI keine wahre (nahe) Mutter mehr ist?
Oder ist es zu spät und ich kann nicht mehr denken
Buenas noches:-)
Magic
das musste ich jetzt mehrfach laut lesen. Verstehe ich es richtig, dass für das LI die Mutter Schmerz bedeutet und somit für das LI keine wahre (nahe) Mutter mehr ist?
Oder ist es zu spät und ich kann nicht mehr denken

Buenas noches:-)
Magic
Liebe Charlotta,
ich habe Deinen Text nun mehrfach mit widersprüchlichen Empfindungen gelesen. Einerseits nachempfindend, was Aussage und Intention betrifft. Ich verstehe deine Verse, unabhängig von Deiner Erklärung an Magic, als eine bittere Bestandsaufnahme eines ( deines ) Mutter – Tochterverhältnisses, wobei ich den scheinbaren Widerspruch zwischen Nähe und Ferne gut umgesetzt und sehr reizvoll finde.
Auch in der von dir gewählten zentrierten Form, mit der ich mich zunächst schwer tat, vermag ich inzwischen einen die Textaussage unterstützenden und unterstreichenden Sinn zu erkennen.
Andererseits, und jetzt wird’s schwierig für mich, die richtigen Worte zu finden, fehlt mir bei Deinem Text eine tiefere Ebene. Die Verse sind in ihrer Aussage so klar und eindeutig, dass für mich keine Fragen bleiben, die mich nach dem Lesen Deines Textes weiter beschäftigen könnten. Falls Dein Text tatsächlich „nur“ eine Bestandsaufnahme sein soll, so ist sie Dir hervorragend gelungen. Seit langem schon habe ich selbst zwei Texte zur gleichen Thematik und Problematik in der Schublade und stehe immer, wenn ich sie wieder hervor krame, vor der gleichen Schwierigkeit, die ich nun beim Lesen Deines Gedichts habe. Vielleicht darf ich sie Dir mal per PN senden und dich um Deine Meinung bitten.
Ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich mit der fehlenden Tiefe meine. Falls nicht, frag ruhig, dann werde ich versuchen, es hoffentlich klarer zu formulieren.
Was mich schließlich noch beschäftigt, ist, warum Du Deinen Text in die Rubrik „Kurzprosa“ eingesetzt hast, der allein schon durch die zentrierte Form auf mich sehr lyrisch wirkt. Kann es sein, dass er sich hierhin verirrt hat und eigentlich in der „Kurzlyrik“ anzusiedeln ist?
Liebe Charlotta, ich hoffe, dass Dich meine Gedanken unter „Andererseits“ jetzt nicht verletzt haben, sie sind nicht abwertend gemeint, sondern fragend, vielleicht auch anregend.
Liebe Grüße in einen grauen und verregneten Tag!
Herby
ich habe Deinen Text nun mehrfach mit widersprüchlichen Empfindungen gelesen. Einerseits nachempfindend, was Aussage und Intention betrifft. Ich verstehe deine Verse, unabhängig von Deiner Erklärung an Magic, als eine bittere Bestandsaufnahme eines ( deines ) Mutter – Tochterverhältnisses, wobei ich den scheinbaren Widerspruch zwischen Nähe und Ferne gut umgesetzt und sehr reizvoll finde.
Auch in der von dir gewählten zentrierten Form, mit der ich mich zunächst schwer tat, vermag ich inzwischen einen die Textaussage unterstützenden und unterstreichenden Sinn zu erkennen.
Andererseits, und jetzt wird’s schwierig für mich, die richtigen Worte zu finden, fehlt mir bei Deinem Text eine tiefere Ebene. Die Verse sind in ihrer Aussage so klar und eindeutig, dass für mich keine Fragen bleiben, die mich nach dem Lesen Deines Textes weiter beschäftigen könnten. Falls Dein Text tatsächlich „nur“ eine Bestandsaufnahme sein soll, so ist sie Dir hervorragend gelungen. Seit langem schon habe ich selbst zwei Texte zur gleichen Thematik und Problematik in der Schublade und stehe immer, wenn ich sie wieder hervor krame, vor der gleichen Schwierigkeit, die ich nun beim Lesen Deines Gedichts habe. Vielleicht darf ich sie Dir mal per PN senden und dich um Deine Meinung bitten.
Ich weiß nicht, ob Du verstehst was ich mit der fehlenden Tiefe meine. Falls nicht, frag ruhig, dann werde ich versuchen, es hoffentlich klarer zu formulieren.
Was mich schließlich noch beschäftigt, ist, warum Du Deinen Text in die Rubrik „Kurzprosa“ eingesetzt hast, der allein schon durch die zentrierte Form auf mich sehr lyrisch wirkt. Kann es sein, dass er sich hierhin verirrt hat und eigentlich in der „Kurzlyrik“ anzusiedeln ist?
Liebe Charlotta, ich hoffe, dass Dich meine Gedanken unter „Andererseits“ jetzt nicht verletzt haben, sie sind nicht abwertend gemeint, sondern fragend, vielleicht auch anregend.
Liebe Grüße in einen grauen und verregneten Tag!
Herby
Liebe Charlotta,
ich habe diesen text mal in freies Weben verschoben, aufgrund der Umbrüche/Zeilensetzung habe ich mich jetzt mal dafür entschieden.
Den Gedanken deines Textes kann ich sofort verstehen und nachempfinden...
aber mir geht es etwas wie Herby...es ist zwar eine tiefe Ebene da, aber diese tiefe Ebene ist nicht durch den Text erzeugt..ich wäre von der tieferen Ebene auch berührt, wenn du mir diesen satz in einem Gespräch mitteilen würdest..da würde er dann sehr ähnlich lauten wie dieser text.
Mir ist das zu wenig Poesie und zwar aus dem Grund, als das (ich habe da eine vielleicht spezielle, aber für mich wahre Definition) ich den Grund nicht erkenne, warum diese Aussage in Form eines Textes geschieht und nicht innerhalb eines Gespräches...was dieser Text vermag, was ein gespräch nicht vermögen würde...was transportiert der Text an Ausdrucksebenen? ...für mich hört der text also zu früh auf....da könnte mehr sein...da du schon öfter in der Hörbar gesagt hast, dass einige Dinge von dir spontan geschrieben sind, so ist vielleicht auch dieser Text spontan geschrieben und dann nicht mehr bearbeitet? Das ist für die emotionale Ebene erst einmal gut, aber wenn das Thema so 1:1 brennt, lohnt es sich vielleicht noch einmal Bilder für das zu suchen, was man sagen möchte...bitterer Schmerz ist mir da zu gängig...zu besetzt...da kann ich Charlotta nicht drin lesen...
Wenn ich einen Text über solch ein Thema hier schreibe, dann muss es für mich einen Grund geben, warum genau ich es in einen text packe und nicht in ein gespräch oder ein Lied oder ein Bild...diesen Grund kann ich aus deinem Text nicht lesen...
Da du mich ja explizit nach meiner Meinung gefragt hast, hoffe ich, es ist ok, wenn ich hier so deutlich geworden bin, trotz des emotionalen Themas....ich möchte dich in keinem Fall verletzen...
Liebe Grüße,
Lisa
ich habe diesen text mal in freies Weben verschoben, aufgrund der Umbrüche/Zeilensetzung habe ich mich jetzt mal dafür entschieden.
Den Gedanken deines Textes kann ich sofort verstehen und nachempfinden...
aber mir geht es etwas wie Herby...es ist zwar eine tiefe Ebene da, aber diese tiefe Ebene ist nicht durch den Text erzeugt..ich wäre von der tieferen Ebene auch berührt, wenn du mir diesen satz in einem Gespräch mitteilen würdest..da würde er dann sehr ähnlich lauten wie dieser text.
Mir ist das zu wenig Poesie und zwar aus dem Grund, als das (ich habe da eine vielleicht spezielle, aber für mich wahre Definition) ich den Grund nicht erkenne, warum diese Aussage in Form eines Textes geschieht und nicht innerhalb eines Gespräches...was dieser Text vermag, was ein gespräch nicht vermögen würde...was transportiert der Text an Ausdrucksebenen? ...für mich hört der text also zu früh auf....da könnte mehr sein...da du schon öfter in der Hörbar gesagt hast, dass einige Dinge von dir spontan geschrieben sind, so ist vielleicht auch dieser Text spontan geschrieben und dann nicht mehr bearbeitet? Das ist für die emotionale Ebene erst einmal gut, aber wenn das Thema so 1:1 brennt, lohnt es sich vielleicht noch einmal Bilder für das zu suchen, was man sagen möchte...bitterer Schmerz ist mir da zu gängig...zu besetzt...da kann ich Charlotta nicht drin lesen...
Wenn ich einen Text über solch ein Thema hier schreibe, dann muss es für mich einen Grund geben, warum genau ich es in einen text packe und nicht in ein gespräch oder ein Lied oder ein Bild...diesen Grund kann ich aus deinem Text nicht lesen...
Da du mich ja explizit nach meiner Meinung gefragt hast, hoffe ich, es ist ok, wenn ich hier so deutlich geworden bin, trotz des emotionalen Themas....ich möchte dich in keinem Fall verletzen...
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Charlotta,
ich kann Lisas und Herbys Kritik nachvollziehen, obschon ich mich aufgrund ähnlicher Erfahrungen in Deinen Text finden kann. Was mir ein wenig fehlt, ist das Exemplarische. Durch die rein sprachliche Gegenüberstellung von nah und fern und wie aus der Nähe die Ferne erwächst, bekommt der Text einen Aphoristischen Pfiff, hat aber auch Probleme die gewüsnchte Nähe selbst zu erzeugen.
LIebe Grüße
max
ich kann Lisas und Herbys Kritik nachvollziehen, obschon ich mich aufgrund ähnlicher Erfahrungen in Deinen Text finden kann. Was mir ein wenig fehlt, ist das Exemplarische. Durch die rein sprachliche Gegenüberstellung von nah und fern und wie aus der Nähe die Ferne erwächst, bekommt der Text einen Aphoristischen Pfiff, hat aber auch Probleme die gewüsnchte Nähe selbst zu erzeugen.
LIebe Grüße
max
liebe charlotta,
ich kann beide lesarten nachvollziehen - deine eigene und die der bisherigen kritik.
vielleicht eine möglichkeit zur harmonisierung dieser betrachtungsebenen: 'nahe' und 'bitter' gegeneinander zu tauschen. auch frage ich mich, ob 'fern' nicht besser wäre als 'entfernt' - oder ist die doppeldeutigkeit von 'entfernter mutter' absicht?
aus meiner sicht sind die begriffe nah, bitter und fern/ entfernt weitgehend untereinander austauschbar, weil in jedem fall ambivalenz ausgedrückt wird. daher ist der text in der vorliegenden form etwas unbefriedigend: unter allen möglichen wurden die konventionellsten begriffszuordnungen zum ausdruck der ambivalenz gewählt - das macht den text im sinn dieser kritik etwas prosaisch, also nicht die worte selbst, sondern ihr gewählter bezug, der nicht 'besser' beschreibt als jeder andere.
denn bei näherer betrachtung ist die begründung -"dadurch"- irreführend, sie greift nicht wirklich, da es eben um ambivalenz geht und nicht um ursache & wirkung. -
das paradoxe daran würde ich nicht wieder verschleiern, sondern durch die wortstellung unterstreichen, d.h. die zuordnungen gerade gegen die lesegewohnheit treffen, nicht mit ihr.
(übrigens ist der text schon aufgrund dieser verwendung von "dadurch" - wie aus anderen gründen - m.e. lyrik und keine prosa.)
- beispiele:
Mutter
du bist
mir immer noch
so bitter
im nahen Schmerz
und dadurch
die fernste aller Mütter
geblieben
Mutter
du bist
mir immer noch
so bitter
nah im Schmerz
und dadurch
die fernste aller Mütter
geblieben
(...)
falls du das anders siehst, hoffe ich dennoch, dass dich mein 'spielen' mit deinem text nicht gestört hat. die tiefe des von dir beschriebenen empfinde ich sehr wohl. den ausdruck finde ich wie gesagt noch nicht perfekt.
liebe grüße, aram
ich kann beide lesarten nachvollziehen - deine eigene und die der bisherigen kritik.
vielleicht eine möglichkeit zur harmonisierung dieser betrachtungsebenen: 'nahe' und 'bitter' gegeneinander zu tauschen. auch frage ich mich, ob 'fern' nicht besser wäre als 'entfernt' - oder ist die doppeldeutigkeit von 'entfernter mutter' absicht?
aus meiner sicht sind die begriffe nah, bitter und fern/ entfernt weitgehend untereinander austauschbar, weil in jedem fall ambivalenz ausgedrückt wird. daher ist der text in der vorliegenden form etwas unbefriedigend: unter allen möglichen wurden die konventionellsten begriffszuordnungen zum ausdruck der ambivalenz gewählt - das macht den text im sinn dieser kritik etwas prosaisch, also nicht die worte selbst, sondern ihr gewählter bezug, der nicht 'besser' beschreibt als jeder andere.
denn bei näherer betrachtung ist die begründung -"dadurch"- irreführend, sie greift nicht wirklich, da es eben um ambivalenz geht und nicht um ursache & wirkung. -
das paradoxe daran würde ich nicht wieder verschleiern, sondern durch die wortstellung unterstreichen, d.h. die zuordnungen gerade gegen die lesegewohnheit treffen, nicht mit ihr.
(übrigens ist der text schon aufgrund dieser verwendung von "dadurch" - wie aus anderen gründen - m.e. lyrik und keine prosa.)
- beispiele:
Mutter
du bist
mir immer noch
so bitter
im nahen Schmerz
und dadurch
die fernste aller Mütter
geblieben
Mutter
du bist
mir immer noch
so bitter
nah im Schmerz
und dadurch
die fernste aller Mütter
geblieben
(...)
falls du das anders siehst, hoffe ich dennoch, dass dich mein 'spielen' mit deinem text nicht gestört hat. die tiefe des von dir beschriebenen empfinde ich sehr wohl. den ausdruck finde ich wie gesagt noch nicht perfekt.
liebe grüße, aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
mutter
du bist mir
noch immer
so nahe
im bitteren
und dadurch
die entfernteste
geblieben
liebe charlotta,
solche gedanken kann ich gut nachvollziehen.
ich habe versucht, mit einigen kleinen änderungen, der eigentlichen tiefe des materials etwas mehr raum zu geben.
ich habe nach den worten "du bist mir noch immer" einen absatz gelassen, da so zusätzlich die aussage des "immer noch mutterseins" deutlicher hervortritt.
das wort schmerz ist ein sehr häufig benutztes und mit großer vorsicht einzusetzen. deshalb würde ich auf seine nennung hier verzichten.
es ist natürlich nur ein versuch.
lg. johanna
du bist mir
noch immer
so nahe
im bitteren
und dadurch
die entfernteste
geblieben
liebe charlotta,
solche gedanken kann ich gut nachvollziehen.
ich habe versucht, mit einigen kleinen änderungen, der eigentlichen tiefe des materials etwas mehr raum zu geben.
ich habe nach den worten "du bist mir noch immer" einen absatz gelassen, da so zusätzlich die aussage des "immer noch mutterseins" deutlicher hervortritt.
das wort schmerz ist ein sehr häufig benutztes und mit großer vorsicht einzusetzen. deshalb würde ich auf seine nennung hier verzichten.
es ist natürlich nur ein versuch.
lg. johanna
Hallo Charlotta,
schön, dich wieder zu lesen:)
Wenn es für dich stimmig ist, würde ich es auch so lassen. Davon mal abgesehen, sehe ich in den Änderungsvorschlägen der anderen nur marginale Veränderungen.
Für mich sind deine Zeilen eine schmerzliche Feststellung des Ich zur Beziehung zur Mutter, die nicht weiter ausgebreitet oder erklärt werden muss.
Saludos
Magic
schön, dich wieder zu lesen:)
Wenn es für dich stimmig ist, würde ich es auch so lassen. Davon mal abgesehen, sehe ich in den Änderungsvorschlägen der anderen nur marginale Veränderungen.
Für mich sind deine Zeilen eine schmerzliche Feststellung des Ich zur Beziehung zur Mutter, die nicht weiter ausgebreitet oder erklärt werden muss.
Saludos
Magic
Magic hat geschrieben:Davon mal abgesehen, sehe ich in den Änderungsvorschlägen der anderen nur marginale Veränderungen.
hi magic, na um feinheiten geht es ja, nicht um gr0ße veränderungen. tschuldigung schon .-)
(hey charlotta, gut wieder von dir zu hören!)
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
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