Nach dem Abschied

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
königindernacht

Beitragvon königindernacht » 25.11.2006, 16:21

Nach dem Abschied


Nun hat die kühle Nacht
dich wieder mitgenommen
auf ihren Weg zum Morgengrauen
fernab vom warmen Wir

Zurück bleibt ein Gefühl fast
weltentrückt- und noch benommen
flecht in mein Haar ich mir verträumt
den leichten Tabakduft von dir.



Veränderungen durch eure Anregungen: Das doppelte "leicht" wurde in S2 durch "noch" ersetzt, die dritte Zeile von unten wurde umgestellt statt " ich träumend noch" in die jetzige Variante und WIR/ DIR wurden in der Schreibung angepasst.
Letzte Änderung: Reduzierung der Zeilen nach Lisas überzeugendem Vorschlag.
Zuletzt geändert von königindernacht am 27.11.2006, 22:22, insgesamt 3-mal geändert.

pandora

Beitragvon pandora » 25.11.2006, 17:46

frau königin, einfach nur schön. die zeichensetzung würde ich möglicherweise ganz weglassen, oder aber die sätze mit kommata bzw bindestrichen klarer strukturieren.

lg
p.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 25.11.2006, 18:03

Liebe KÖ,

aus einem Guss, wunderbar zu lesen:)
Saludos
Magic
P.S. Ja, Bindestrich und das Zeichen hinter "flecht" weg.

scarlett

Beitragvon scarlett » 25.11.2006, 20:07

Liebe KÖ,

einfach wunderbar, den gedankenstrich würde ich lassen, ist ein auch schriftlich festgehaltenes luftholen vor dem folgenden, auch setzt sich das folgende inhaltlich ab.

Sehr gerne gelesen,

herzlichst

scarlett

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 25.11.2006, 20:24

Liebe Kö,
der Text hat einen tollen Rhythmus, der mehr als zum Gefühl des Textes passt, stark!

Was ich gar nicht mag (denn ich sehe den Grund nicht) ist WIR und DIR groß...der Rhythmus ist so toll, er allein trägt den Reim! Diese augenscheinliche (entschuldige: undezente) Großschreiben mindert in (und für) meine(n) Augen die Feinsinnigkeit des Textes.

Auch würde ich fernab vom warmen Wir in eine Zeile setzen (auch wenn beide Strophen dann eine unterschiedliche Anzahl von Versen haben), der Bruch ist für mich unbegründet gesetzt.

Ansonsten finde ich das wunderbar eingefangen, ein Gedicht wie der Moment selbst, das gefällt mir.

Bindestrich und Zeichen stehe ich neutral gegenüber, ich nehme es mit und ohne ;-)

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 26.11.2006, 12:52

Ich grüße euch und danke euch für eure liebevollen Worte zu meinem Abschiedsgedicht. Fast alle eure Vorschläge habe ich übernommen und wusste nur nicht, ob ich das "Wir" in S1 großschreiben soll oder nicht. Ich habs mal gemacht. Ja, jetzt haben die Strophen unterschiedliche Länge und als Perfektionistin störts mich noch ein wenig. Dennoch, liebe Lisa, hast du Recht- es bedarf keiner Extra- Zeile- der Brcu war tatsächlich aus formellen Gründen heraus gesetzt.

Ich wünsche euch einen guten Sonntag, mit einer Minute zum Innehalten,

herzlichst, KÖ

Max

Beitragvon Max » 26.11.2006, 13:57

Liebe Kö,

das finde ich einen Deiner ganz starken Texte. Besonder der Rhythmus besticht.
Die Kritikpunkte, die von den anderen erwähnt wurden, scheinst Du schon bearbeitet zu haben - dass die Strophen unterschiedlich lang sind, fällt mir (vielleicht bin ich minder perfektionistisch begabt) gar nicht auf.

Sehr gern gelesen.

Liebe Grüße
max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 26.11.2006, 14:13

Liebe Kö,

falls dir die Zeilensymmetrie sehr wichtig ist, gäbe es eventuell noch diese "Lösung"?


Nun hat die kühle Nacht
dich wieder mitgenommen
auf ihren Weg zum Morgengrauen
fernab vom warmen Wir

Zurück bleibt ein Gefühl fast
weltentrückt − und leicht benommen
flecht in mein Haar ich träumend noch
den leichten Tabakduft von dir.



Liebe Grüße,
Lisa

PS: Was mir bei dieser Setzung aufgeallen ist, ist übrigend das doppelte "leicht"!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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leonie
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Beitragvon leonie » 26.11.2006, 15:18

Liebe Kö,

ja, das finde ich auch wunderschön und rund. Einfach gelungen!

Liebe Grüße

leonie

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 26.11.2006, 22:26

Liebe leonie, lieber max, liebe lisa, es ist doch ein Vergnügen, eure Worte zu lesen und immer wieder einen noch genaueren Blick auf den eigenen Text zu werfen.

Nun, liebe Lisa, so, wie du den Text setzt, sah er in der Entstehungsphase aus. Damal kam er mir so breit gezogen vor, dass ich die obere Variante wählte. Drum werde ich es erstmal so stehen lassen.
Viel erstaunter macht mich, dass ich das doppelte "leicht" selbst nicht bemerkte. Nun überlege ich, wie der Tabakduft "duftet" oder wahrgenommen wird...

Dankeschön. :-)

Herby

Beitragvon Herby » 26.11.2006, 22:35

Liebe Kö,

nur ganz kurz: Du hast mit diesem wundervollen Gedicht die Schätze des Salons um einen weiteren bereichert.
Danke dafür!

Herzliche Grüße
Herby

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 26.11.2006, 23:01

Dein Lächeln und diese Worte lassen mich zur Nacht fast ein wenig beschämt zurück lächeln,

herzlichst, KÖ

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.11.2006, 23:07

Ich habe auch noch was zu mäkeln an dem schönen Text:

......
flechte ich in mein Haar
träumend noch
den leichten Tabakduft
........


moshe.c

königindernacht

Beitragvon königindernacht » 26.11.2006, 23:21

Och, ich find das gemein, moshe, jetzt habe ich endlich alle berechtigetn Änderungswünsche eingearbeitet und du bringst mich fast zurück zum Ursprungstext... *schluchz* KÖ


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