nachts

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2006, 00:01

3. und letzte Fassung

nachts

ich pflücke den mond
aus dem wasser
und zwinkere ihm zu
dem mann in meiner hand


2. Fassung

nachts

ich pflücke den mond
aus dem wasser
streichle dem mann in meiner hand
sanft die furchen in seinem gesicht
er lächelt


1. Fassung

nachts

ich pflücke den mond
aus dem wasser
schenke ein lächeln
dem mann in meiner hand

© Gabriella
10.11.2006
Zuletzt geändert von Mucki am 10.11.2006, 17:38, insgesamt 2-mal geändert.

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 10.11.2006, 17:33

nachts

ich pflücke den mond
aus dem wasser
und zwinkere ihm zu
dem mann in meiner hand


diese Version finde ich sehr schön. Sie ist so verschmitzt, wie du es haben möchtest, leicht, doppelbödig und hat was.
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2006, 17:38

Hallo Angelika,

jep, diese Fassung ist die Endfassung. Jetzt bin ich auch davon überzeugt und zufrieden ;-)
Saludos
Gabriella

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 10.11.2006, 19:29

gibt es eine letzte variante....

he magic,

vom lesen her find ich es "rund".

die inhaltsebene....

o.k. es wird ein ntraum bleiben, da er nicht zu pflücken ist der mond...
und zugleich gehst du davon aus, dass du mehr bekommst beim pflücken, also zozusagen denn mann "gratis" dazu....

was willst du wirklich pflücken, den mann oder den mond....
oder ist es so, dass du wenn du den mann willst, etwas pflücken musst, was größer ist als ER....

gespannten gruß
salve
hakuin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2006, 20:09

Oha Hakuin,

jetzt kommt die Metaebene *auweia* :eek: :lupe:
Was will mein Unterbewusstsein in Wirklichkeit, wenn es den "vermeintlichen" Mann im Mond aus dem Wasser pflückt? Hm... ich geh grad mal in mich, mom, bin gleich wieder da ...

so, eine Weile später:
also: verschiedene spontane Assoziationen drängen sich da in mir auf:
*
Ich greife nach den "Sternen" (in diesem Fall "Mond"), weil ich mir sage: warum eigentlich nicht? Dies mache ich, wenn das ungestüme Kind in mir sich austobt.
*
Ich flüchte mich in Träume, weil in Träumen ALLES möglich ist.
*
Ich habe einen Mann, also brauche ich mir keinen zu pflücken, ABER ich möchte, dass er mir leuchtet, sprich, mir "leuchtende" Momente schenkt, raus aus dem Alltagstrott (immerhin 23 Jahre Ehe, da wird ziemlich viel zur Routine ...)
*
Ich greife etwas, das so groß ist, dass ich es nicht bekommen kann, um wieder auf dem Boden der Realität zu landen, sozusagen bodenständiger zu werden, um
*
dann festzustellen, dass ich doch eigentlich alles habe, was ich brauche für meine Existenz. Und DANN wird mein Mann zu etwas GROßEM, ich lerne zu schätzen, was ich an ihm habe und stelle ergo fest: Ich habe meinen Mond hier ;-)
Meta-Grüße
Gabriella

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 10.11.2006, 20:26

oha magic,

hast du das deinem mann auch schon so gesagt, dass er dein mond ist... ;-)

salve
hakuin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2006, 20:48

Nö, sonst hebt er noch ab! :mrgreen:
bodenständige Grüße;-)
Gabriella

Max

Beitragvon Max » 11.11.2006, 12:52

Liebe Magic,

das finde ich schon besser, auch wenn ich denke, dass die ersten zwei Zeilen trotzdem qualitativ noch höher stehen ... ich denke mal nach, ob mir noch was einfällt.

Liebe Grüße
Max

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leonie
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Beitragvon leonie » 11.11.2006, 13:14

Liebe Gabriella,

also mir gefällt es so, wie es jetzt ist. Ein schönes, kleines, liebevolles fast verschmitztes Gedicht!

Liebe Grüße

leonie

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.11.2006, 14:38

Lieber Max, liebe leonie,

ich mag es auch so, wie es jetzt ist. Ja, es hat etwas Verschmitztes, das wollte ich ja ;-)
Saludos
Gabriella
P.S. @ Max, na, da bin ich aber gespannt, ob dir noch etwas einfällt, was mich überzeugt. *schmunzel*


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