Flüchtig

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Last

Beitragvon Last » 10.11.2006, 15:01

Als die Erde noch jung
und flüssig war,
witterte ich
meine letzte Chance.

Ihr stärkerer Bann
zieht mich
immer noch an
und ich meine Runden.

Bald werde ich Umkreisen
zu Einkreisen wünschen,
doch ich muss
flüchtig bleiben.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 10.11.2006, 16:32

Hallo Last,

deine Zeilen legen nahe, dass du den Mond meinst, aber dann ...
wieso "witterte ... letzte Chance" und "flüchtig" ..., tja da kam ich ins Grübeln und zu der Erkenntnis, dass es nicht der Mond sein kann. :12: oder doch? Du siehst mich verwirrt.
rätselnde Gabriella

Max

Beitragvon Max » 10.11.2006, 20:35

Lieber Last,

mein erster´Eindruck war auch der Mond - das mit der letztenasförmig Chance schiene mir aus der Entstehung des Mondes auch erklärlich, nur die letzte Zeile mit dem flüchtig bleiben, passt mir nicht ... schlißlich kreist er ja und ist auch nicht gasförmig ...

Nun, ich bin auf andere Erklärungen gespannt.

Liebe Grüße
Max

Last

Beitragvon Last » 10.11.2006, 22:01

Huhu,

der Mond ist gemeint, wollte auch ursprünglich den Untertitel "Die Geschichte des Mondes" verwenden, habe das aber unterlassen, weil ihc der Ansicht war, man würde direkt nach der ersten Strophe, spätestens aber nach den Runden darauf kommen.
Das "flüchtig" der letzten Zeile meint, auf der Bildebene, zweierlei Dinge:
1.) Der Mond kann nicht zurück zur Erde kehren
2.) Er entfernt sich immer weiter von ihr (ca. 4cm pro Jahr)

Ich hoffe ich konnte damit weiterhelfen, auf die Idee, man könnte das flüchtig auf gasförmig beziehen bin ich allerdings gar nicht gekommen. Obwohl ich ja mit dem flüssigen Agregatzustand der Erde zu Beginn und mit der zum Teil recht physikalischen Bildebene in diese Richtung fahre. :confused:
Ich muss darüber nachdenken, ob ich hier etwas umstellen/ verändern sollte...

LG
Last

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.11.2006, 00:09

In Physik war ich immer grottenschlecht... :schaf:
Saludos
Gabriella

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 11.11.2006, 09:45

Hallo Last,

Dadurch, dass ich die Kommentare als erstes las, konnte ich deine Bildersprache recht gut zuordnen.

Mir fiel auch noch weiteres positiv auf: dass du verschiedene Tempi benutzt
1. die Vergangenheit - in ihr witterte das LyrIch seine Chance
2. die Gegenwart - immer noch umrundet das LyrIch die ehemals flüssige Erde
3. die Zukunft - ein Wunsch, aber auch die mögliche Nichterfüllung desselben
Das "Einkreisen" wird wohl nicht stattfinden.
.... um in den Bildern zu sprechen.

also ich finde es schön, was da angesprochen unausgesprochen mitgeteilt wird. Ich hoffe nur, dass das Flüchtig bleiben müssen, dh. also den Abstand zu einer Person, deren Nähe man wünscht, doch zu einem "kosmischen Sonderfall" umfunktioniert werden kann!

Alles Gute!

tulpenrot
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

Last

Beitragvon Last » 11.11.2006, 11:36

Guten Morgen,

@Magic: Hatte Physik-Leistungskurs, aber diese Mondgeschichten habe ich aus anderen Quellen, ich dachte immer, das wäre Allgemeinwissen, das sich der Mond mal von der Erde abgespalten hat und sich langsam immer weiter von ihr entfernt. Nach den Kommentaren von dir und Max muss ich da wohl eingestehen, dass das wohl doch nicht der Fall ist. Würde der Untertitel deines Erachtens helfen die dadurch entstehenden Missverständnisse zu vermeiden?

@Tulpenrot: In deinem Kommentar fühle ich mich schon sehr gut verstanden :smile:
Zwar meinte ich persönlich nicht die Distanz zwischen zwei Personen, kann mit der Interpretation aber etwas anfangen. Deine Formulierung "kosmischer Sonderfall" gefällt mir besonders, genau darum handelt es sich ;-)

LG
Last

Max

Beitragvon Max » 11.11.2006, 12:36

Lieber Last,

ich habe mal - ewig ist's her - Physik studiert und mich schon immer für Astrophysik interessiert, aber dass sich der Mond entfernt, wusste ich nicht - danke, spannend - wann sind wir ihn denn los?

Liebe Grüße
max

Last

Beitragvon Last » 11.11.2006, 12:41

Hallo Max,

das weiß ich leider nicht, muss mal schauen, ob ich meine Physikformelsammlung wiederfinde, dann kannich es ausrechnen ;-)

LG
Last

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.11.2006, 14:24

Hallo Last,

wenn du "Die Geschichte des Mondes" als Titel geschrieben hättest, wäre ich googlen gegangen und dort evtl. darauf gestoßen, dass sich der Mond von der Erde entfernt und einmal von der Erde abgespalten hat, denn das wusste ich nicht. Ist aber interessant!

@ Max: *lach* hoffentlich sind wir ihn nie los, das wäre wohl das Ende der Erde, da die Gezeiten sich aufheben würden.
Saludos
Gabriella, die mal wieder etwas gelernt hat:-)

Max

Beitragvon Max » 11.11.2006, 16:37

Liebe Magic,

es wären nicht nur ebbe und flut .. ich vermute, dass sich da auch an unsere lae etwas änder könnte ...

Liebe Grüße
max

Mucki
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Beitragvon Mucki » 11.11.2006, 17:43

wie meinen, Max?

an unsere lae????????
fragende Gabriella

Last

Beitragvon Last » 17.11.2006, 12:35

Hallo,

@Magic: Ich glaube, da fehlt einfach ein "g" ---> Lage

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.11.2006, 12:43

Hi Last,

glaubst du, ich wäre darauf gekommen? Ich habe gegrübelt und gegrübelt, rückwärts gelesen, etc. und kam einfach nicht drauf. Klar, Lage! Danke für die Erleuchtung :mrgreen:
Saludos
Magic


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