zer r fall

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 08.11.2006, 02:04

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 08.11.2006, 10:46

Hallo Gerda

Das finde ich stark. Der Text wirkt auf mich sehr gelungen.

Eine Anmerkung;
"verloren verlier "
Die Idee an sich ist gut, aber es liest sich sehr sperrig. Vielleicht gibt es eine Alternative, die auch ausdrückt, was Du sagen möchtest.

Einen schönen Tag

Jürgen

Gast

Beitragvon Gast » 08.11.2006, 11:05

Hallo Jürgen,
vielen Dank fürs "gelungen" und die Anmerkung.
Ich habe heute Nacht über diesem alten Text wieder einmal gebrütet und auch gerade am
"verloren verlier", was ich nicht als sperrig empfinde.
Es trifft sehr genau, für mich auch klanglich (integriert) das Empfinden des lyrich.
(Das Gefühl verloren zu sein, im November kennen sich viele Menschen, und sich darüber hinaus sich noch mehr zu verlieren... ein wenig sentimental sicher auch dieser GeRdanke)
Vielleicht bin ich aber auch zu sehr daran gewöhnt...

Mal abwarten.

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 08.11.2006, 12:08

Liebe Gerda,

ich finde es sehr gelungen und es liest sich so leicht, obwohl es schwermütig ist. Das "verloren verlier" stört mich überhaupt nicht. Es passt m.E. gut und, wenn man dein Gedicht laut liest, ist es auch flüssig.
Saludos
Gabriella

Herby

Beitragvon Herby » 08.11.2006, 12:22

Liebe Gerda,

Ja, Gerda, solche Tage kenne ich gut. Da ist Dir ein beeindruckender Text gelungen, der dieses Gefühl sprachlich und formal sehr gut umsetzt. Mit “tage – tage – vage“ konnte ich mich nach mehrfachem Lesen anfreunden und auch die von Jürgen angesprochene Stelle empfinde ich nicht als sperrig.
Das einizige, was ich als störend empfinde, ist die Form des Titels. Ich finde, es hätte dieser graphischen Darstellung des Wortes nicht bedurft, das Gedicht ist auch ohne dieses Mittel stark genug.

Sehr gerne und mit Gewinn gelesen!
Liebe Grüße
Herby

Gast

Beitragvon Gast » 08.11.2006, 12:41

Liebe Gabriella,

vielen Dank dir, ich hatte gehofft, dass es klingt und ankommt, "leichten Mutes/ schwer mütig" so sollte es sein.


Lieber Herby,

auch dir danke ich sehr für dein Lob.
Der Titel ist allerdings keine besondere Darstellung, sondern "bedeutungsvoll" ;-) (Ein Wortspiel mit Zerfall und Zerrfall...
Kannst du dich jetzt damit anfreunden?

Liebe Grüße ohne novembermüde Gedanken
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 08.11.2006, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.

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leonie
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Beitragvon leonie » 08.11.2006, 15:26

Liebe Gerda,

mir geht es wie Herby, ich finde Dein Gedicht gelungen und gut nachvollziehbar. Ich meine aber auch, dass es das Wortspiel im Titel nicht braucht, weil es sich dem Leser auch ohne erschließt. Wenn Du es gerne beibehalten möchtest, fände ich es besser so: zer(r)fall.

Liebe Grüße
leonie

scarlett

Beitragvon scarlett » 08.11.2006, 16:47

Liebe Gerda,

bis auf das "verloren verlier", das ich zwar aufgrund deiner Erklärung nachvollziehen kann (das für mich aber trotzdem keinen Sinn macht, sorry :confused: ) , finde ich das sehr ansprechend und gelungen.

Ja, ich befürchte, diese Novembertage werden noch kommen....

Gern gelesen,

scarlett

Max

Beitragvon Max » 08.11.2006, 18:43

Liebe Gerda,

ich will hier zwar nicht den Advocatus diavoli spielen, dazu kenne auch ich solche Tage zu gut, aber gerade die beiden schon angemerkten Punkte, das "verloren verlier" und de Titel scheinen mir noch ein kleines Nachdenken wert zu sein.
Vielleicht wäre es möglich die Wortspiele durch Bilder zu ersetzen, etwas dass das Gedicht noch an Eindruckskraft gewinnen lässt. Auf Bildebene ist das an gefühlen und Wortwitz ja reiche Gedicht nämlich in meine Augen merkwürdig mager.

Liebe Grüße
max

maxl

Beitragvon maxl » 08.11.2006, 22:20

Liebe Gerda,

Nicht, dass jetzt alle über mich lachen, aber mich erinnert es an Rilkes Gedichte.

Der schwermütig, weich fließende gefällt mir. Mir gehen auch die "Bilder" nicht ab, denn es lässt
mir Freiheit für meine eigenen Gefühle.

Allerdings finde ich "verloren" unterbricht beim Lesen das Fließende.

tage an welchen ich vage
in ödnis mich verlier


ist klangvoller mM.

lg
maxl

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 08.11.2006, 22:53

Liebe Gerda,

ein sehr gelungenes Gedicht, an dem Du, meiner Ansicht nach, gar nichts ändern musst.

Grüße

Paul Ost

pandora

Beitragvon pandora » 09.11.2006, 11:17

liebe gerda,

das finde ich auch. rundherum gelungen, die vermittlung des novembergefühls.

("es zehren an mir die tage..." - würde auch gehen)

lg
p.

Hoedur

Beitragvon Hoedur » 09.11.2006, 12:04

Liebe Gerda,

ich find Dein Gedicht sehr gelungen, es klingt recht schön, vermittelt
mir auch ein herbstliches Gefühl. Allerdings bin auch ich über "verloren verlier"
gestolpert.

lg
hoedur

Gast

Beitragvon Gast » 09.11.2006, 12:23

Liebe pandora,

herzlichen Dank, fürs "Gelungen", "zehren" ging auch, wenn der Text nicht von mir wäre ;-).
Der Bezug zum Titel soll erhalten bleiben, außerdem habe ich in einem anderen Test "zehren, verzehren" schon "verbraucht".


Lieber
Paul Ost,
vielen Dank, dir für die Zustimmung "rundum". :smile:


Lieber maxl,

vielen Dank, ne, da lach ich natürlich nicht, wenn du diesen Text in der Nähe von Rilketexten siehst, :smile: (Ich mag Rilke nämlich sehr ).
Zu deinen Vorschlag:Wenn ich den Text in mir klingen höre, (oder laut lese) gibt es kein Stocken ), gerade das verloren verlier, ist mir wichtig und soll so bleiben. Bei deiner Version fehlt mir überdies eine Silbe.


Lieber Max,

auch dir danke ich fürs Lesen.
das "verloren verlier" war mir über Jahre nicht nur ein kleines Nachdenken wert, das kannst du mir glauben oder auch nicht. (Schade, dass du unterstellst ich würde nicht nachgedacht haben). :sad:
Es muss genau so bleiben. (Begründet habe ich es weiter oben: [Das Gefühl verloren zu sein, im November kennen sich viele Menschen, und sich darüber hinaus sich noch mehr zu verlieren... ein wenig sentimental sicher auch dieser GeRdanke].
Dass es überdies nicht sperrig ist, habe ich schon mehrfach geschrieben, siehe bei der Antwort an maxl gerade eben.
Das Gedicht kann nicht bilderreich sein, wie denn? Ich wollte doch diese lakonische Stimmung einfangen im Gedicht, und nicht bildreich beschreiben, abgesehen davon, dass Tage, die an einem zerren schon eine Metapher ist.

Liebe scarlett,

da ich das Pferd vom Schwanz aufgezäumt habe, bist du nun die letzte, der ich antworte. :smile:
Vielen Dank auch dir fürs Lesen und Lob.
Es gibt nun nichts, glaube ich, was ich noch schreiben könnte, denn ich habe begründet, warum ich "verloren verlier" so lassen werde.

Euch allen noch einma herzlichen Dank und einen
Tag, der ohne Novmbermüdigkeit gelingen soll
Gerda


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