Überdauern
In den Nächten
auf dieser Lichtung
inmitten unserer Zimmer
Für ein paar Stunden
herrscht vorm Fenster Stille
den Schwalbenruf gebannt
für ein paar Stunden
weht Kamille
Sag mir noch einmal,
ganz schnell, ganz leis...
Der Morgen
bricht
die Nacht
Für ein paar Stunden
werde ich am Fenster stehn
die Achäne in der Hand
für ein paar Stunden
wird es gehen
Hundert lange Jahre lang,
ich glaub, ich weiß...
Überdauern
inmitten gemeiner Fichten
im Schoß den Silberschimmer
* Die Frucht der Kamille ist eine einsamige Nussfrucht, die Achäne genannt wird. Diese können im Boden mindestens 100 Jahre überdauern
---
Veränderung: ein statt eine...Tippfehler dank Herby ausgemerzt.
Hundert statt 100 danke Bea
Schwalben schrei ---> Schwalbenruf danke ornithologie
Überdauern
Zuletzt geändert von Lisa am 23.10.2006, 22:15, insgesamt 7-mal geändert.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
nun bin ich aber überrascht, dass dieser poetische Text bisher ohne Kommentar geblieben ist. Du arbeitest mit wunderschönen Bildern, von denen sich mir lediglich das der Fichten noch nicht ganz erschlossen hat. Aber das liegt nicht an Deinem Text, sondern an der Tatsache, dass ich mich in Teilen der Baum-, Blüten- und Pflanzenwelt nicht gerade heimisch fühle. So war mir auch der Begriff der Achäne völlig unbekannt! Wie kommst du um Himmels Willen gerade auf eine ACHÄNE??
Gibt es da einen Symbolgehalt, den ich nicht kenne?
Eine Anmerkung zur Sprache noch:
Ich vermute, dass an zwei Stellen ein Tippfehler vorliegt, wenn Du schreibst:
für eine paar Stunden
weht Kamille
und
für eine paar Stunden
wird es gehen
Das ist ein Text, in den ich mich jedenfalls sehr gerne noch öfter vertiefen werde!
Liebe Grüße
Herby
nun bin ich aber überrascht, dass dieser poetische Text bisher ohne Kommentar geblieben ist. Du arbeitest mit wunderschönen Bildern, von denen sich mir lediglich das der Fichten noch nicht ganz erschlossen hat. Aber das liegt nicht an Deinem Text, sondern an der Tatsache, dass ich mich in Teilen der Baum-, Blüten- und Pflanzenwelt nicht gerade heimisch fühle. So war mir auch der Begriff der Achäne völlig unbekannt! Wie kommst du um Himmels Willen gerade auf eine ACHÄNE??

Eine Anmerkung zur Sprache noch:
Ich vermute, dass an zwei Stellen ein Tippfehler vorliegt, wenn Du schreibst:
für eine paar Stunden
weht Kamille
und
für eine paar Stunden
wird es gehen
Das ist ein Text, in den ich mich jedenfalls sehr gerne noch öfter vertiefen werde!
Liebe Grüße
Herby
Liebe Lisa,
zwei Dinge sind mir gleich beim ersten Lesen aufgefallen. Ich merke sie an, ohne gleich das ganze Gedicht zu würdigen.
1.) Hattest Du nicht ganz zu Beginn das Wort "Rodung" in der ersten Strophe stehen? Schon dieses Wort machte mir ein wenig Angst. Die "Lichtung" erinnert mich jetzt noch mehr an Heidegger. Soviel philosophische Tiefe für ein Liebesgedicht?
2.) Der Schwalbenschrei klingt zwar poetisch. Ich glaube aber, dass Du Mauersegler meinst. Die sehen fast genauso aus, sind aber bekannt für ihre spitzen Schreie. Man erkennt den Unterschied an den Schwanzflügeln und den Bäuchen.
Soviel vom Hobbyornithologen aus der Provinz.
Grüße
Paul Ost
zwei Dinge sind mir gleich beim ersten Lesen aufgefallen. Ich merke sie an, ohne gleich das ganze Gedicht zu würdigen.
1.) Hattest Du nicht ganz zu Beginn das Wort "Rodung" in der ersten Strophe stehen? Schon dieses Wort machte mir ein wenig Angst. Die "Lichtung" erinnert mich jetzt noch mehr an Heidegger. Soviel philosophische Tiefe für ein Liebesgedicht?
2.) Der Schwalbenschrei klingt zwar poetisch. Ich glaube aber, dass Du Mauersegler meinst. Die sehen fast genauso aus, sind aber bekannt für ihre spitzen Schreie. Man erkennt den Unterschied an den Schwanzflügeln und den Bäuchen.
Soviel vom Hobbyornithologen aus der Provinz.
Grüße
Paul Ost
Hallo,
Herby: Erst einmal danke für das sanfte und einfühlsame Lob...das mit dem eine ist von einer früheren Fassung stehen geblieben und beim Runterkopieren dann nochmal mitgerutscht...
...DANKE!
wie ich zu der Achäne gekommen bin, nun ja...kennst du magische Momente beim Schreiben, man möchte etwas Bestimmtes ausdrücken, schreibt daran...dann sucht man noch nach einem gnaueren Bild für eine Wendung oder etwas anderes und stößt bei der Recherche auf etwas, was haargenau zu dem Bild passt? So war es mit der Achäne...ich hatte das Kamillebild schon, wollte etwas Bestimmtes sagen, recherchierte nebenbei, wie eine Kamille denn so aufgebaut ist, was für Teile sie hat, und dann las ich das mit der Achäne und es passte genau...denn es geht ja ums Überdauern (der Titel stand auch schon fest etc...)...sie macht genau das, was dem Ich nur für Stunden möglich ist...und dann ihr schlimmer, mythischer Klang, mir gefiel das sehr...daher habe ich sie genommen
Paul: Rodung???? Heidegger???? Entschuldige die vielen Fragezeichen, aber ich verstehe nur Bahnhof...da stand nie Rodung und Lichtung hat (bei mir?) auch nichts mit Heidegger zu tun, von dem habe ich noch nie etwas gelesen...er interessiert mich nicht mal...kann also nicht mal unterschwellig sein? Hilfe!
..Und ich meine auch die Schwalbe...genauer die Rauchschwalbe, der mit zu meinen liebsten Vögeln gehört (Pfau, Rauchschwalbe, Reiher, Kranich, Rotkehlchen, Schwan)....und die können shcon schreien...sehr hoch...einen Mauersegler habe ich noch nie in meinem Leben gehört, wenn ich ihn auch kenne. Aber das würde nicht ausreichen, um ihn in ein Gedicht zu nehmen
. Du siehst, ich verstehe deine Fragen nicht?
Liebe Grüße,
Lisa
Herby: Erst einmal danke für das sanfte und einfühlsame Lob...das mit dem eine ist von einer früheren Fassung stehen geblieben und beim Runterkopieren dann nochmal mitgerutscht...

wie ich zu der Achäne gekommen bin, nun ja...kennst du magische Momente beim Schreiben, man möchte etwas Bestimmtes ausdrücken, schreibt daran...dann sucht man noch nach einem gnaueren Bild für eine Wendung oder etwas anderes und stößt bei der Recherche auf etwas, was haargenau zu dem Bild passt? So war es mit der Achäne...ich hatte das Kamillebild schon, wollte etwas Bestimmtes sagen, recherchierte nebenbei, wie eine Kamille denn so aufgebaut ist, was für Teile sie hat, und dann las ich das mit der Achäne und es passte genau...denn es geht ja ums Überdauern (der Titel stand auch schon fest etc...)...sie macht genau das, was dem Ich nur für Stunden möglich ist...und dann ihr schlimmer, mythischer Klang, mir gefiel das sehr...daher habe ich sie genommen

Paul: Rodung???? Heidegger???? Entschuldige die vielen Fragezeichen, aber ich verstehe nur Bahnhof...da stand nie Rodung und Lichtung hat (bei mir?) auch nichts mit Heidegger zu tun, von dem habe ich noch nie etwas gelesen...er interessiert mich nicht mal...kann also nicht mal unterschwellig sein? Hilfe!
..Und ich meine auch die Schwalbe...genauer die Rauchschwalbe, der mit zu meinen liebsten Vögeln gehört (Pfau, Rauchschwalbe, Reiher, Kranich, Rotkehlchen, Schwan)....und die können shcon schreien...sehr hoch...einen Mauersegler habe ich noch nie in meinem Leben gehört, wenn ich ihn auch kenne. Aber das würde nicht ausreichen, um ihn in ein Gedicht zu nehmen

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
das gefällt mir auch sehr sehr gut. Der Text spricht mich total an
die Dopplung von "für ein paar Stunden" verbindet den Schrei mit dem Duft, Fauna mit Flora, doch drei davon von Luft getragen (Klang, Vogel, Duft)
die Unendlichkeit der Endlichkeit gegenübergestellt.
Wie gesagt, wirklich starke Bilder, die mich persönlich sehr ansprechen. Damit kann ich was anfangen!
Lieber Gruß
Bea
das gefällt mir auch sehr sehr gut. Der Text spricht mich total an
die lichtung im zimmer - ein faszinierendes Bildauf dieser Lichtung
inmitten unserer Zimmer
Für ein paar Stunden
herrscht vorm Fenster Stille
der Schwalbenschrei gebannt
für ein paar Stunden
weht Kamille
die Dopplung von "für ein paar Stunden" verbindet den Schrei mit dem Duft, Fauna mit Flora, doch drei davon von Luft getragen (Klang, Vogel, Duft)
hier wird die Vergänglichkeit schon angedeutetSag mir noch einmal,
ganz schnell, ganz leis...
statt anbrechen, lässt du den Morgen zerbrechen - ein starkes BildDer Morgen
bricht
die Nacht
hier wieder die Wiederholung, die verbindetFür ein paar Stunden
werde ich am Fenster stehn
die Achäne in der Hand
für ein paar Stunden
wird es gehen
hier fände ich schöner, wenn die Zahl ausgeschrieben wäre100 lange Jahre lang,
ich glaub, ich weiß...
Überdauern
inmitten gemeiner Fichten
im Schoß den Silberschimmer
die Unendlichkeit der Endlichkeit gegenübergestellt.
Wie gesagt, wirklich starke Bilder, die mich persönlich sehr ansprechen. Damit kann ich was anfangen!



Lieber Gruß
Bea
Liebe Lisa,
es tröstet mich doch sehr, dass Du selbst auf den Begriff Lichtung gekommen bist. Er spielt im Spätwerk Heideggers eine große Rolle. Gegen Ende seiner Philosophen-Laufbahn wurde er gar zum Dichter. In seinen (schlechten) Gedichten war der Begriff der "Lichtung" von zentraler Bedeutung.
Was die Schalben und Mauersegler betrifft, hier ist ein Link mit einer Erklärung zur typischen Verwechslung. Der Schrei der Mauersegler ist als Hörbeispiel angefügt. Rauchschwalben sind Singvögel. Es wäre schon eine ziemliche Beleidigung, ihnen eine Schrei zu unterstellen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler
Aber was soll's. Andere halten Krähen für Raben.
Grüße
Paul Ost
es tröstet mich doch sehr, dass Du selbst auf den Begriff Lichtung gekommen bist. Er spielt im Spätwerk Heideggers eine große Rolle. Gegen Ende seiner Philosophen-Laufbahn wurde er gar zum Dichter. In seinen (schlechten) Gedichten war der Begriff der "Lichtung" von zentraler Bedeutung.
Was die Schalben und Mauersegler betrifft, hier ist ein Link mit einer Erklärung zur typischen Verwechslung. Der Schrei der Mauersegler ist als Hörbeispiel angefügt. Rauchschwalben sind Singvögel. Es wäre schon eine ziemliche Beleidigung, ihnen eine Schrei zu unterstellen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mauersegler
Aber was soll's. Andere halten Krähen für Raben.
Grüße
Paul Ost
Heidegger - vom Nazi zum Afterphilosophen zum schlechten Dichter, was für eine Laufbahn!
Mir persönlich ist die Terminologie Heideggers Anlass genug ihn nicht zu lesen .. wer sich so der Sprache bedient und sich dunkel und unklar ausdrückt, der hat auch keine klaren Gedanken und weiß selbst nicht so recht, was er überhaupt ausdrücken möchte. Gleiches gilt für Hegel.
Zu Lisas Gedicht - ich finde es auch sehr schön, vor allem das Bild mit der Achäne, welche zu überdauern allein in der glücklichen Lage ist .. leider erschließt sich mir die Poesie nicht so recht .. es ist ein Gedicht der Zeitlichkeit wie der Unzeitlichkeit, scheint mir .. ich lese es so, dass das lyrische Ich Erlösungsmomente von der Welt, von Raum und Zeit in der Liebe wie in der Innerlichkeit sucht, wenige Stunden lang unbehelligt zu sein von der Welt, aber auch weiß, dass es diesen Rückzug wieder an die Welt preiszugeben hat, allein die Achäne überdauert und sie drückt für mich auch die alte Sehnsucht des Augenblick-verweile-denn-du-bist-so-schön aus .. die Lichtung inmitten der Zimmer - ist das die bewusst erlebte Liebe, das dem unbewussten Dahinleben abgerungene Moment bewusster Seligkeit in der Liebe? Bestimmt liege ich mit dieser Interpretation total falsch!
Jedenfalls ein sehr stimmig klingendes, schönes Gedicht!
LG
Nihil

Zu Lisas Gedicht - ich finde es auch sehr schön, vor allem das Bild mit der Achäne, welche zu überdauern allein in der glücklichen Lage ist .. leider erschließt sich mir die Poesie nicht so recht .. es ist ein Gedicht der Zeitlichkeit wie der Unzeitlichkeit, scheint mir .. ich lese es so, dass das lyrische Ich Erlösungsmomente von der Welt, von Raum und Zeit in der Liebe wie in der Innerlichkeit sucht, wenige Stunden lang unbehelligt zu sein von der Welt, aber auch weiß, dass es diesen Rückzug wieder an die Welt preiszugeben hat, allein die Achäne überdauert und sie drückt für mich auch die alte Sehnsucht des Augenblick-verweile-denn-du-bist-so-schön aus .. die Lichtung inmitten der Zimmer - ist das die bewusst erlebte Liebe, das dem unbewussten Dahinleben abgerungene Moment bewusster Seligkeit in der Liebe? Bestimmt liege ich mit dieser Interpretation total falsch!

Jedenfalls ein sehr stimmig klingendes, schönes Gedicht!
LG
Nihil
Lieber Paul,
das Heideggers Gedichte schlecht sind
ich bin leider auch eine von denen, die nicht müde wird, anderen zu sagen, dass das, was sie für Raben halten, keine sind...ich weiß schon, der Schnabel...die Schwanzfedern...etc....schlimmer ist es aber mit den Eichhörnchen und den Baumratten
...ich bin da unendlich wissbegierig bis klugscheißerisch :117: ...
...ich meine also wirklich die Rauchschwalben....bist du ganz sicher, dass ab von ihrer Sangeskunst, sie in den kurzen Abendstürzen vor den Nestern, in den Ställen, nicht kurze Schreie austoßen? das war meine Beobachtung...und rauchschwalben erkennt man ja zum glück an ihrer roten Kehle/Köpfchenpunkt...gibt es die irgendwo zu hören? Wenn ich Unrecht habe, wäre das schon wichtig...aber es ist eine Erinnerung...
nihil:
doch da bist du sehr nahe an dem, was ich sagen wollte...wie immer, wenn du etwas sagst...(ich freu mich immer sehr, sowas von dir zu lesen (nicht nur bei meinen Gedichten)...das ist immr sehr klug!
moshe: danke...und: doch, Zukunft ist auch darin...
bea: ach danke für die rotweißen blümchen, ich freu mich sehr! ich habe die hundert mal ausgeschrieben --- besser?
Liebe Grüße,
Lisa
das Heideggers Gedichte schlecht sind
ich bin leider auch eine von denen, die nicht müde wird, anderen zu sagen, dass das, was sie für Raben halten, keine sind...ich weiß schon, der Schnabel...die Schwanzfedern...etc....schlimmer ist es aber mit den Eichhörnchen und den Baumratten

...ich meine also wirklich die Rauchschwalben....bist du ganz sicher, dass ab von ihrer Sangeskunst, sie in den kurzen Abendstürzen vor den Nestern, in den Ställen, nicht kurze Schreie austoßen? das war meine Beobachtung...und rauchschwalben erkennt man ja zum glück an ihrer roten Kehle/Köpfchenpunkt...gibt es die irgendwo zu hören? Wenn ich Unrecht habe, wäre das schon wichtig...aber es ist eine Erinnerung...
nihil:

moshe: danke...und: doch, Zukunft ist auch darin...
bea: ach danke für die rotweißen blümchen, ich freu mich sehr! ich habe die hundert mal ausgeschrieben --- besser?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich finde mich sehr wieder bei nihils Interpretation. Ich finde es spannend, wie Du die Bilder verwebst und über sprachliche Parallelität (Überdauern, inmitten, für ein paar Stunden) eine Nähe zwischen lyrIch und Kamille/Achäne schaffst, die inhaltlich durch die Liebe gefüllt ist. Brrr, warum kann ich es nicht so sagen wie andere? Weil mich wieder einmal das Gedicht auf der gefühlsebene packt und ich die schwer über den Kopf in Sprache übersetzen kann.
Auf jeden Fall gefällt es mir sehr!
Liebe Grüße
leonie
ich finde mich sehr wieder bei nihils Interpretation. Ich finde es spannend, wie Du die Bilder verwebst und über sprachliche Parallelität (Überdauern, inmitten, für ein paar Stunden) eine Nähe zwischen lyrIch und Kamille/Achäne schaffst, die inhaltlich durch die Liebe gefüllt ist. Brrr, warum kann ich es nicht so sagen wie andere? Weil mich wieder einmal das Gedicht auf der gefühlsebene packt und ich die schwer über den Kopf in Sprache übersetzen kann.
Auf jeden Fall gefällt es mir sehr!
Liebe Grüße
leonie
Liebe Lisa,
da Dir die Wahrheit wichtig ist, habe ich mal in meinem "Buch der Vogelwelt. Mitteleuropa" nachgeschaut. Hier also die Rauchschwalbe:
"Rauchschwalben nisten meist in Ställen und Scheunen in aufgelockerten Kolonien und kehren, wie Beringung gezeigt hat, oft Jahr für Jahr zum selben Nest zurück. ... Ihr häufigster Lockruf ist ein zwitscherndes "tswit-tswit-tswit" und ihr Alarmruf "twink-twink". Sie singen entweder im Flug oder von erhöhter Warte. Rauch- und Mehlschwalben gehören zwar einer anderen Familie an als Mauersegler; mit der gleichen Lebensweise hat sich jedoch der Körperbau der drei Flugjäger in ähnlicher Richtung entwickelt: alle drei fangen im Flug fliegende Insekten."
Bei den Mauerseglern, die mir sympathischer sind, zitiere ich meinen Lieblingssatz mit:
"Mauerseglerpärchen binden sich anscheinend fürs Leben. Auf dem Lande galt der Mauersegler einst als Teufelsvogel, weil er im Spätfrühling und zu Beginn des Sommers, laut "srieh" schreiend, um die Häuser fliegt. Dringt ein fremder Mauersegler in ein bewohntes Nest ein, kann es zu erbitterten, zuweilen stundenlangen Kämpfen kommen."
Ich glaube, dass in Deiner Erinnerung beide Vogelarten vorkommen. Du hast Rauchschwalben an den Ställen beobachtet. Gleichzeitig flogen viele Mauersegler durch die Luft und schrien dabei. Vielleicht hast Du auch erlebt, dass Mauersegler ein fremdes Nest enterten. Dann kam es zu einem lautstarken Kampf. Ansonsten müsste ich mich sehr wundern...
Grüße
Paul Ost
da Dir die Wahrheit wichtig ist, habe ich mal in meinem "Buch der Vogelwelt. Mitteleuropa" nachgeschaut. Hier also die Rauchschwalbe:
"Rauchschwalben nisten meist in Ställen und Scheunen in aufgelockerten Kolonien und kehren, wie Beringung gezeigt hat, oft Jahr für Jahr zum selben Nest zurück. ... Ihr häufigster Lockruf ist ein zwitscherndes "tswit-tswit-tswit" und ihr Alarmruf "twink-twink". Sie singen entweder im Flug oder von erhöhter Warte. Rauch- und Mehlschwalben gehören zwar einer anderen Familie an als Mauersegler; mit der gleichen Lebensweise hat sich jedoch der Körperbau der drei Flugjäger in ähnlicher Richtung entwickelt: alle drei fangen im Flug fliegende Insekten."
Bei den Mauerseglern, die mir sympathischer sind, zitiere ich meinen Lieblingssatz mit:
"Mauerseglerpärchen binden sich anscheinend fürs Leben. Auf dem Lande galt der Mauersegler einst als Teufelsvogel, weil er im Spätfrühling und zu Beginn des Sommers, laut "srieh" schreiend, um die Häuser fliegt. Dringt ein fremder Mauersegler in ein bewohntes Nest ein, kann es zu erbitterten, zuweilen stundenlangen Kämpfen kommen."
Ich glaube, dass in Deiner Erinnerung beide Vogelarten vorkommen. Du hast Rauchschwalben an den Ställen beobachtet. Gleichzeitig flogen viele Mauersegler durch die Luft und schrien dabei. Vielleicht hast Du auch erlebt, dass Mauersegler ein fremdes Nest enterten. Dann kam es zu einem lautstarken Kampf. Ansonsten müsste ich mich sehr wundern...
Grüße
Paul Ost
Liebe Lisa,
was bin ich doch spät hier, eigentlich kann ich nicht mehr viel hinzufügen, denn deine Bilder berühren mich sehr, und sind wohl durchdacht gesetzt ohne, dass man ihnen diese "durchdachte Denke" anmerken würde.
Ich glaube, es ist auch ein gedicht von "alten immateriellen Werten", die auch den Alltag zu überdauern im Stande sind.
Die gemeinen Fichten stellen für mich nämlich genau das Gewöhnliche, das Gleichmaß des täglichen Lebens dar.
Bezogen auf "Liebe" als Wert, heißt das für mich auch, Liebe muss lernen im Alltag zu überdauern, wenn sie denn "ewig" währen soll...
Im Komfort zu lieben ist sicher einfach... sich zu verlieben auch... aber...
Ja, die Sehsucht nach der ewigen Liebe, die alle jenen Menschen inne wohnt, die nicht völlig desillusioniert das Trachten nach eben jener ungewöhnlichen einzigartigen aufgegeben haben oder gar die Liebe selbst verlernen...
Den Schwalbenschrei bezweifle ich nicht.
Am Haus, in dem ich bis vor gut einem Jahr wohnte, gab es Schwalbennester.
ich hörte sie immer... aber erst wenn es hell war.
Über nacht > gebannt.
Ein kleines "Mäkelchen", der Reim: Stille/ Kamille, meinst du, dass du ihn brauchst?
Ich fände eine andere "Lösung" angemessener.
Es gibt noch einen Fastreim, aber der drängt sich nicht auf... (stehn und gehen)
Ein sehr gutes Gedicht, liebe Lisa.
Liebe Grüße
Gerda
was bin ich doch spät hier, eigentlich kann ich nicht mehr viel hinzufügen, denn deine Bilder berühren mich sehr, und sind wohl durchdacht gesetzt ohne, dass man ihnen diese "durchdachte Denke" anmerken würde.
Ich glaube, es ist auch ein gedicht von "alten immateriellen Werten", die auch den Alltag zu überdauern im Stande sind.
Die gemeinen Fichten stellen für mich nämlich genau das Gewöhnliche, das Gleichmaß des täglichen Lebens dar.
Bezogen auf "Liebe" als Wert, heißt das für mich auch, Liebe muss lernen im Alltag zu überdauern, wenn sie denn "ewig" währen soll...
Im Komfort zu lieben ist sicher einfach... sich zu verlieben auch... aber...
Ja, die Sehsucht nach der ewigen Liebe, die alle jenen Menschen inne wohnt, die nicht völlig desillusioniert das Trachten nach eben jener ungewöhnlichen einzigartigen aufgegeben haben oder gar die Liebe selbst verlernen...
Den Schwalbenschrei bezweifle ich nicht.
Am Haus, in dem ich bis vor gut einem Jahr wohnte, gab es Schwalbennester.
ich hörte sie immer... aber erst wenn es hell war.
Über nacht > gebannt.
Ein kleines "Mäkelchen", der Reim: Stille/ Kamille, meinst du, dass du ihn brauchst?
Ich fände eine andere "Lösung" angemessener.
Es gibt noch einen Fastreim, aber der drängt sich nicht auf... (stehn und gehen)
Ein sehr gutes Gedicht, liebe Lisa.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda, liebe Lisa,
ihr könnt gerne noch einmal recherchieren, wenn ihr wollt. Hier finden sich alle Vogelstimmen:
http://vogelstimmen.de/html/suchen.htm
Grüße
Paul Ost
ihr könnt gerne noch einmal recherchieren, wenn ihr wollt. Hier finden sich alle Vogelstimmen:
http://vogelstimmen.de/html/suchen.htm
Grüße
Paul Ost
Lieber Paul,
vielen Dank, für den Link.
Dieser Link "beweist" aber nicht, dass Lisa nicht doch "Recht" hat, obgleich ich das völlig unwesentlich für diesen lyrischen Text finde.
Ich hätte es gleich dazu schreiben sollen, denn so viel Freihheit sollte sein, dass es (Rauch)Schwalben sein dürfen... auch wenn das Ornithologenfachgehör sagt: never.
Liebe Grüße
Gerda
Ich denke ohnehin dass in dieser Hördatei nur die ganz spezifischen Vogelsingstimmen zu hören sind und bin der Meinung, dass es auch Laute gibt, die eben unter diesem Link gar nicht zu finden sind... denn das sind ja nur Momentaufnahmen, bei denen teilweise die Düsenfluggeräusche (vermutlich) lauter als die Vogelstimmen zu vernehmen sind. ...
vielen Dank, für den Link.
Dieser Link "beweist" aber nicht, dass Lisa nicht doch "Recht" hat, obgleich ich das völlig unwesentlich für diesen lyrischen Text finde.
Ich hätte es gleich dazu schreiben sollen, denn so viel Freihheit sollte sein, dass es (Rauch)Schwalben sein dürfen... auch wenn das Ornithologenfachgehör sagt: never.
Liebe Grüße
Gerda
Ich denke ohnehin dass in dieser Hördatei nur die ganz spezifischen Vogelsingstimmen zu hören sind und bin der Meinung, dass es auch Laute gibt, die eben unter diesem Link gar nicht zu finden sind... denn das sind ja nur Momentaufnahmen, bei denen teilweise die Düsenfluggeräusche (vermutlich) lauter als die Vogelstimmen zu vernehmen sind. ...
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