Vokabular des Möglichen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 15.10.2006, 11:31

Vokabular des Möglichen


Der Gesang des Herzens
braucht keine Noten
und doch wärmt uns
das Lied seiner nahen Ferne

Die Sprache der Seele
hat keine Worte
und doch spüren wir
den Hauch ihrer fernen Nähe

Max

Beitragvon Max » 15.10.2006, 13:45

Lieber Manfred,

Deinem Gedicht muss ich mich fragend nähern, denn mir scheint, dass ich gerade den Kern, die Zeilen mit der "nahen Ferne" und der "fernen Nähe" nicht richtig verstehe. Mir ist nicht bergeiflich, warum nicht beides einfach Nähe ist, warum die Nähe einmal fern und einmal die Ferne nah ist ...

Liebe Grüße
max

Perry

Beitragvon Perry » 15.10.2006, 16:59

Hallo Max,
Danke für dein Interesse.
Das Wortspiel "nahe Ferne" und "Ferne Nähe" bezieht sich auf das Herzgefühl, dass wir z.B. als Liebe unmittelbar in uns spüren, dessen Wirkung aber auch in die Ferne reicht. Die Seele ist dagegen etwas dessen Hauch wir nur geistig spüren, der uns aber ein tiefes Gefühl von Nähe vermitteln kann. Was wir daraus machen liegt natürlich allein in unserer Hand.
LG
Manfred

Iris

Beitragvon Iris » 15.10.2006, 17:26

Hallo,

das Spiel mit der fernen Nähe und nahen Ferne ist vielfach umschrieben worden und taucht bei Dir als bekanntes Thema neu verarbeitet auf.

Jedoch ist es mir zu den poetisch schwingenden Zeilen zu kopflastig und schneidet den Klang ab.

Ich würde mich deshalb in beiden Strophen jeweils für eins, Nähe oder Ferne entscheiden.

Ein Klang kann auch in der Ferne noch berühren und somit wärmen, ein Hauch wohl eher in der Nähe.

Liebe Grüße Iris

Mucki
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Beitragvon Mucki » 15.10.2006, 21:37

Hallo Manfred,

vielleicht kannst du, um das "Problem" mit der Nähe zu umgehen, so schreiben, mal als Idee:


Der Gesang des Herzens
braucht keine Noten
und doch wärmt uns
das Lied seines Klopfens

Die Sprache der Seele
hat keine Worte
und doch spüren wir
ihren Hauch


Saludos
Gabriella

Perry

Beitragvon Perry » 16.10.2006, 08:26

Hallo Iris,
danke für deine Anregung. Ich denke, es geht nicht darum, ob ein Thema neu ist, denn welches Thema wurde noch nicht beschrieben, sondern darum in welchem Zusammenhang es beleuchtet wird. Mir ging es hier vorrangig um das "wortlose" körperliche und geistige Verstehen. Wobei das Wortspiel zur sprachlichen Verdeutlichung dienen soll. Im Titel sollte beides anklingen.
LG
Manfred

Hallo Gabriella,
dein Vorschlag gefällt mir. Da ich aber doch auch an dem Wortspiel hänge, werde ich wohl noch einige Zeit darüber brüten müssen.
Danke und LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 17.10.2006, 20:40

Lieber Manfred,

danke für Deine Erklärungen - ich versuche mich damit nochmal an Deinem Text!

Liebe Grüße
max


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