Scheiße und Andacht
Selbst rumzuhängen,
am alten Bahnhof hat
durch deinen dreckigen Tod
an Wertigkeit verloren.
Jage mir immer noch
das Zeug durch die Nase,
weil meine Venen aussehen
wie Lakritz, das man von
diesen Schnecken abgerollt hat.
Du weißt, die wir als Kinder
immer für 5 Pfennig kauften.
Ja, das war gut.
Die Menschen die sich hier
in Ihrer Wichtigkeit
gegenseitig die Luft
zum atmen nehmen,
rennen unruhig auf die
Bahnsteige, öffnen ihre Zeitungen
und verstecken sich so lange
hinter ihnen, bis der
Bahnhofsprecher mitteilt,
dass ihr Zug einfährt.
Vielleicht stelle ich mich
auch mal oben an,
in stiller Andacht an dich
und rufe dir zu,
dass dein Zug gekommen ist.
Vielleicht hätten wir wirklich
die ganze Scheiße besser gelassen,
dann hätte ich jetzt meinen
Arsch in meinen Fernsehsessel
geschmissen, hätte ein Kind
und ne Frau gehabt
und wäre morgen früh
zum Bahnhof gelaufen.
Du weißt, das mein Zug
gekommen wäre, oder?
Scheiße und Andacht
hallo michael,
der titel überzeugt mich nicht so recht. "Scheißandacht" ist ebenfalls nicht gerade prosaisch, aber trifft es vielleicht eher?
ansonsten ist mir der grundtenor des textes zu oberflächlich, zu weinerlich. es scheint mir schwierig zu sein, die problematik
"drogensucht" in worte zu fassen. (sehen zerstochene venen aus wie lakritz? ich weiß es nicht.)
das bild vom ankommenden zug kann ich nicht entschlüsseln. ich dachte zunächst, mit hinblick auf die letzten zwei verse, an: "du weißt, ich kann es schaffen, von dem zeug loszukommen!", aber dem steht strophe 5 entgegen: der angesprochene KANN ja offensichtlich nicht mehr loskommen von seiner sucht, er ist an ihr zugrunde gegangen. vielleicht kannst du dich zu dieser speziellen zugprobelematik nochmal äußern.
im text habe ich noch ein paar kleinigkeiten markiert.
p.
der titel überzeugt mich nicht so recht. "Scheißandacht" ist ebenfalls nicht gerade prosaisch, aber trifft es vielleicht eher?
ansonsten ist mir der grundtenor des textes zu oberflächlich, zu weinerlich. es scheint mir schwierig zu sein, die problematik
"drogensucht" in worte zu fassen. (sehen zerstochene venen aus wie lakritz? ich weiß es nicht.)
das bild vom ankommenden zug kann ich nicht entschlüsseln. ich dachte zunächst, mit hinblick auf die letzten zwei verse, an: "du weißt, ich kann es schaffen, von dem zeug loszukommen!", aber dem steht strophe 5 entgegen: der angesprochene KANN ja offensichtlich nicht mehr loskommen von seiner sucht, er ist an ihr zugrunde gegangen. vielleicht kannst du dich zu dieser speziellen zugprobelematik nochmal äußern.
im text habe ich noch ein paar kleinigkeiten markiert.
DasM hat geschrieben:Scheiße und Andacht
Selbst rumzuhängen,
am alten Bahnhof hat
durch deinen dreckigen Tod
an Wertigkeit verloren. (ich bin nicht sicher: entweder weg mit dem Komma, oder nach Bahnhof noch eins)
Jage mir immer noch
das Zeug durch die Nase,
weil meine Venen aussehen
wie Lakritz, das man von
diesen Schnecken abgerollt hat.
Du weißt, die wir als Kinder
immer für 5 Pfennig kauften.
Ja, das war gut.
Die Menschen die sich hier
in Ihrer Wichtigkeit (ihrer)
gegenseitig die Luft
zum atmen nehmen, (Atmen)
rennen unruhig auf die
Bahnsteige, öffnen ihre Zeitungen
und verstecken sich so lange
hinter ihnen, bis der
Bahnhofsprecher mitteilt,
dass ihr Zug einfährt. (ihnen/ihr --- unklarer Bezug)
Vielleicht stelle ich mich
auch mal oben an,
in stiller Andacht an dich
und rufe dir zu,
dass dein Zug gekommen ist.
Vielleicht hätten wir wirklich
die ganze Scheiße besser gelassen,
dann hätte ich jetzt meinen
Arsch in meinen Fernsehsessel
geschmissen, hätte ein Kind
und ne Frau gehabt
und wäre morgen früh
zum Bahnhof gelaufen.
Du weißt, das mein Zug
gekommen wäre, oder?
p.
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