Romy Schneider
uneingeschränkt
Romy Schneider
Hallo Niko,
ein sehr schwermütiges Portrait, aber es entspricht ja leider den Tatsachen. Hast du sehr gut eingefangen.
Den Tod ihres Sohnes, aufgespießt auf dem Zaun, schrecklich. Wer würde so etwas verkraften. Dann ihr lebenslanger Kampf mit sich selbst. Sie war Borderlinerin, ebenso wie Prinzessin Diana und auch Marylin Monroe, wusstest du das?
Saludos
Magic
ein sehr schwermütiges Portrait, aber es entspricht ja leider den Tatsachen. Hast du sehr gut eingefangen.
Den Tod ihres Sohnes, aufgespießt auf dem Zaun, schrecklich. Wer würde so etwas verkraften. Dann ihr lebenslanger Kampf mit sich selbst. Sie war Borderlinerin, ebenso wie Prinzessin Diana und auch Marylin Monroe, wusstest du das?
Saludos
Magic
Hallo Niko,
das ist eine schöne, wenn auch wehmütige Hommage an Romy, die von vielen noch immer zu Unrecht auf ihre Sissi – Rolle reduziert wird.
Sehr gelungen finde ich die mehrschichtige Verwendung des Zaunmotivs. Besonders die Verse
ihr herz verloren
auf einer zaunspitze
an ihrer grenze
über die sie nie
hinweg kam
gefallen mir gut. Ja, darin steckt viel Wahrheit, wenn man bedenkt, dass mit dem schrecklichen Unfalltod ihres Sohnes auch Romys inneres Sterben begann.
Danke, dass Du mit deinem Gedicht an diese faszinierende Schauspielerin erinnert hast!
Liebe Grüße
Herby
das ist eine schöne, wenn auch wehmütige Hommage an Romy, die von vielen noch immer zu Unrecht auf ihre Sissi – Rolle reduziert wird.
Sehr gelungen finde ich die mehrschichtige Verwendung des Zaunmotivs. Besonders die Verse
ihr herz verloren
auf einer zaunspitze
an ihrer grenze
über die sie nie
hinweg kam
gefallen mir gut. Ja, darin steckt viel Wahrheit, wenn man bedenkt, dass mit dem schrecklichen Unfalltod ihres Sohnes auch Romys inneres Sterben begann.
Danke, dass Du mit deinem Gedicht an diese faszinierende Schauspielerin erinnert hast!
Liebe Grüße
Herby
hallo niko!
was mir an diesem text nicht gefällt - dass völlig unklar bleibt, wer mit "romy schneider" gemeint ist. (ich überzeichne ein wenig)
die historische person? - kanntest du sie?
oder steht sie für einen typus?
an wen richtet sich der text, wozu wird das schicksal/ privatleben eines menschen überhaupt thematisiert?
dazu schweigt der text, und ich kann es nicht erschließen / interpretieren.
alles liebe,
aram
was mir an diesem text nicht gefällt - dass völlig unklar bleibt, wer mit "romy schneider" gemeint ist. (ich überzeichne ein wenig)
die historische person? - kanntest du sie?
oder steht sie für einen typus?
an wen richtet sich der text, wozu wird das schicksal/ privatleben eines menschen überhaupt thematisiert?
dazu schweigt der text, und ich kann es nicht erschließen / interpretieren.
alles liebe,
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen
l. cohen
hallo
und danke für eure kommentare!
@Magic
dass Romy Schneider Borderlinerin war, wusste ich. Daher auch die eingebaute "Grenze" die Schneider war wohl ein schwermütiger Mensch (geworden) und ich habe auch das versucht, durchschwingen zu lassen.
@ Herby
Ja, das reduzieren auf Sissi hat ihr wohl sehr zu schaffen gemacht. Sie war viel mehr, konnte viel mehr, als eine Kaiserin spielen. Sie war eine grandiose Schauspielerin. Vielleicht kann man ja nur so gut sein, wenn man leidensfähig ist...
@aram
deinen einwand kann ich nicht ganz nachvollziehen. Viele Persönlichkeiten wie Caruso, van Gogh, Marylin Monroe, Diana, Maria Stuart, König Arthus, Bette Davis bis hin zu Jesus wurden bedichtet, besungen. Ich behaupte mal von Menschen, die diese Personen nicht kannten. Und irgendwie doch kannten. Denn hinter diesen großen Persönlichkeiten steht ein (zerbrechlicher) Mensch. Ich habe Romy Schneider natürlich nie persönlich getroffen. Muss ich das um etwas über sie zu schreiben? Ich schreibe mein ganz persönliches Bild von ihr. Die berühmte Persönlichkeit mit diesem tragischen Leben (auseinandergesetzt mit ihrer Biographie hab ich mich nun doch ein wenig).
sieh es einfach als eine art hommage.
würde das privatleben eines menschen als thema ausgeschlossen, dann können wir die dichterei an den nagel hängen, aram. oder über schönheiten von stahlträgern oder quinquilierende Vögelein schreiben (jetzt überzeichne ich ein wenig
) wobei da auch wieder privates einfließt.
ich hätte den text auch so schreiben können:
zäune
bestimmten dein
leben und töteten
dich
schönheit ein stacheldraht
lebenslänglich
an jägerzäunen gestrauchelt
dein herz verloren
auf einer zaunspitze
an der grenze
über die du nie
hinweg kam
erst im tod
die kaiserin besiegt
uneingeschränkt
denn so ist es gedacht. vielleicht hätte ich es so machen sollen. keine ahnung. wahrscheinlich war mir das aber wiederum eine spur zu persönlich.
ich hoffe, dir die ein oder andere antwort gegeben zu haben.
lieben gruß: Niko
und danke für eure kommentare!
@Magic
dass Romy Schneider Borderlinerin war, wusste ich. Daher auch die eingebaute "Grenze" die Schneider war wohl ein schwermütiger Mensch (geworden) und ich habe auch das versucht, durchschwingen zu lassen.
@ Herby
Ja, das reduzieren auf Sissi hat ihr wohl sehr zu schaffen gemacht. Sie war viel mehr, konnte viel mehr, als eine Kaiserin spielen. Sie war eine grandiose Schauspielerin. Vielleicht kann man ja nur so gut sein, wenn man leidensfähig ist...
@aram
die historische person? - kanntest du sie?
deinen einwand kann ich nicht ganz nachvollziehen. Viele Persönlichkeiten wie Caruso, van Gogh, Marylin Monroe, Diana, Maria Stuart, König Arthus, Bette Davis bis hin zu Jesus wurden bedichtet, besungen. Ich behaupte mal von Menschen, die diese Personen nicht kannten. Und irgendwie doch kannten. Denn hinter diesen großen Persönlichkeiten steht ein (zerbrechlicher) Mensch. Ich habe Romy Schneider natürlich nie persönlich getroffen. Muss ich das um etwas über sie zu schreiben? Ich schreibe mein ganz persönliches Bild von ihr. Die berühmte Persönlichkeit mit diesem tragischen Leben (auseinandergesetzt mit ihrer Biographie hab ich mich nun doch ein wenig).
an wen richtet sich der text, wozu wird das schicksal/ privatleben eines menschen überhaupt thematisiert
sieh es einfach als eine art hommage.
würde das privatleben eines menschen als thema ausgeschlossen, dann können wir die dichterei an den nagel hängen, aram. oder über schönheiten von stahlträgern oder quinquilierende Vögelein schreiben (jetzt überzeichne ich ein wenig

ich hätte den text auch so schreiben können:
zäune
bestimmten dein
leben und töteten
dich
schönheit ein stacheldraht
lebenslänglich
an jägerzäunen gestrauchelt
dein herz verloren
auf einer zaunspitze
an der grenze
über die du nie
hinweg kam
erst im tod
die kaiserin besiegt
uneingeschränkt
denn so ist es gedacht. vielleicht hätte ich es so machen sollen. keine ahnung. wahrscheinlich war mir das aber wiederum eine spur zu persönlich.
ich hoffe, dir die ein oder andere antwort gegeben zu haben.
lieben gruß: Niko
Liebe Niko,
(ein wenig OT)
ich denke nicht, dass man Romy Schneider mit Sentimentalität gerecht werden, bzw. ihr Leben einer Wertung nach gewöhnlichem Maßstab unterziehen kann. Die Wertung kann sich immer nur an dem orientieren, was man selbst für ein lebenswertes erfülltes Leben erachtet.
(Damit wil ich dir deine Sentmentalität nicht absprechen, ich versuche nur sachlicher zu betrachten).
Zu leicht geschieht es wohl, dass man diese eingene Vorstellungen überträgt und glaubt, der Mensch - hier ist es Romy Schneider - wäre unglücklich, mit seinem Leben unzufrieden gewesen und hätte ein besseres verdient. Dabei wissen wir nicht, was für sie besser gewesen wäre.
(Ich schließe mich da ein)
Sie war ein großartige Schauspielerin, die sich im privaten Leben selbst die Zäune gesetzt hat, von denen du schreibst. Denn auch privat stand sie auf einer Bühne. Sie spielte wohl immer, wenn man den Leuten glauben kann, die sie persönlich gekannt, und/ oder sich mit ihrer Biografie befasst haben.
Ein Mensch wie sie, der alles im Leben mitnehmen wollte, was er für probierenswert hielt (und sie hat so ziemlich alles ausprobiert, über Suchtmittelmissbrauch, Tablettenmissbrauch, Sexkonsum etc. ) entscheidet zu einem gut Teil selbst darüber wie sein Leben verläuft.
Ich glaube nicht, dass sie das Sissi-Image in den Tod getrieben hat, denn sie lebte und arbeitete in Frankreich und war ein (Welt)Star wegen ganz anderer preisgekrönter Filme.
Es wäre wohl auch zu einfach.
Man kann nicht Jahre, die geprägt von Ausschweifungen und rücksichtslosem Umgang mit der eigenen Gesundheit waren, einfach außen vor lassen, wenn man ihr Leben betrachtet.
Vielleicht war das ihr Weg, genau dieses Leben und der frühe Tod?
Vielleicht hat sie genau das gebraucht, ein Leben unter Volldampf, dafür ziemlich kurz.
Lieber starke Gefühle, die einen töten, als nur lauwarme?
Das sind meine Gedanken, die ich deinem Text einmal an die Seite stelle, Gedanken zum Leben und zum frühen Tod von R. S.
Vielleicht kann man es nicht begreifen auf Grund der eigenen Wertvorstellungen, aber ich glaube, dass man diese Wertvorstellungen, die dann zwangsläufig in Mitleid münden, nicht übertragen kann.
Was dem einzelnen Menschen wichtig, lebenswert ist, fühlt sich sicher sehr verschieden an.
Liebe Grüße
Gerda
(ein wenig OT)
ich denke nicht, dass man Romy Schneider mit Sentimentalität gerecht werden, bzw. ihr Leben einer Wertung nach gewöhnlichem Maßstab unterziehen kann. Die Wertung kann sich immer nur an dem orientieren, was man selbst für ein lebenswertes erfülltes Leben erachtet.
(Damit wil ich dir deine Sentmentalität nicht absprechen, ich versuche nur sachlicher zu betrachten).
Zu leicht geschieht es wohl, dass man diese eingene Vorstellungen überträgt und glaubt, der Mensch - hier ist es Romy Schneider - wäre unglücklich, mit seinem Leben unzufrieden gewesen und hätte ein besseres verdient. Dabei wissen wir nicht, was für sie besser gewesen wäre.
(Ich schließe mich da ein)
Sie war ein großartige Schauspielerin, die sich im privaten Leben selbst die Zäune gesetzt hat, von denen du schreibst. Denn auch privat stand sie auf einer Bühne. Sie spielte wohl immer, wenn man den Leuten glauben kann, die sie persönlich gekannt, und/ oder sich mit ihrer Biografie befasst haben.
Ein Mensch wie sie, der alles im Leben mitnehmen wollte, was er für probierenswert hielt (und sie hat so ziemlich alles ausprobiert, über Suchtmittelmissbrauch, Tablettenmissbrauch, Sexkonsum etc. ) entscheidet zu einem gut Teil selbst darüber wie sein Leben verläuft.
Ich glaube nicht, dass sie das Sissi-Image in den Tod getrieben hat, denn sie lebte und arbeitete in Frankreich und war ein (Welt)Star wegen ganz anderer preisgekrönter Filme.
Es wäre wohl auch zu einfach.
Man kann nicht Jahre, die geprägt von Ausschweifungen und rücksichtslosem Umgang mit der eigenen Gesundheit waren, einfach außen vor lassen, wenn man ihr Leben betrachtet.
Vielleicht war das ihr Weg, genau dieses Leben und der frühe Tod?
Vielleicht hat sie genau das gebraucht, ein Leben unter Volldampf, dafür ziemlich kurz.
Lieber starke Gefühle, die einen töten, als nur lauwarme?
Das sind meine Gedanken, die ich deinem Text einmal an die Seite stelle, Gedanken zum Leben und zum frühen Tod von R. S.
Vielleicht kann man es nicht begreifen auf Grund der eigenen Wertvorstellungen, aber ich glaube, dass man diese Wertvorstellungen, die dann zwangsläufig in Mitleid münden, nicht übertragen kann.
Was dem einzelnen Menschen wichtig, lebenswert ist, fühlt sich sicher sehr verschieden an.
Liebe Grüße
Gerda
Lieber Niko, liebe Gerda,
habe eben nachdenklich und zustimmend Deine Gedanken zu Romy gelesen, Gerda, und mir fiel ein Interview mit dem großartigen Curd Jürgens ein, in dem er sagte, es sei ihm wichtiger, den Jahren mehr Leben als dem Leben mehr Jahr zu geben.
Vielleicht trifft dies auch auf Romy Schneider zu, die ja oft mit einer Kerze verglichen wurde, die an beiden Enden brannte.
Herzliche Grüße
Herby
habe eben nachdenklich und zustimmend Deine Gedanken zu Romy gelesen, Gerda, und mir fiel ein Interview mit dem großartigen Curd Jürgens ein, in dem er sagte, es sei ihm wichtiger, den Jahren mehr Leben als dem Leben mehr Jahr zu geben.
Vielleicht trifft dies auch auf Romy Schneider zu, die ja oft mit einer Kerze verglichen wurde, die an beiden Enden brannte.
Herzliche Grüße
Herby
Nur kurz off topic zurück:
Darum geht es vielleicht gar nicht so sehr.
Romy Schneiders Sohn ist tödlich verunglückt, wenige Jahre bevor sie starb, wenn ich mich richtig erinnere. Ich glaube, das mag für ein Unglück reichen.
Grüße
Klara
Zu leicht geschieht es wohl, dass man diese eingene Vorstellungen überträgt und glaubt, der Mensch - hier ist es Romy Schneider - wäre unglücklich, mit seinem Leben unzufrieden gewesen und hätte ein besseres verdient. Dabei wissen wir nicht, was für sie besser gewesen wäre.
Darum geht es vielleicht gar nicht so sehr.
Romy Schneiders Sohn ist tödlich verunglückt, wenige Jahre bevor sie starb, wenn ich mich richtig erinnere. Ich glaube, das mag für ein Unglück reichen.
Grüße
Klara
Ich glaube, man kann einem Menschen in einem Gedicht, nie gerecht werden. Es können immer nur Facetten sein. Selbst, wenn derjenige über sich selbst schreiben würde, lebte er noch, wäre auch dies nie ein komplettes Werk (ließe er doch bewusst gewisse Dinge außen vor)
Wir haben schon des Öfteren hier im Forum gerade über solche "Hommage-Gedichte" diskutiert. Wie soll man das handhaben? Solche Gedichte ausschließen? Das wäre m.E. Unsinn.
Warum können wir sie nicht stehenlassen, als Facette über diesen Menschen, weil es dem Autoren einfach am Herzen lag, etwas über diesen Menschen zu schreiben?
Saludos
Mucki
Wir haben schon des Öfteren hier im Forum gerade über solche "Hommage-Gedichte" diskutiert. Wie soll man das handhaben? Solche Gedichte ausschließen? Das wäre m.E. Unsinn.
Warum können wir sie nicht stehenlassen, als Facette über diesen Menschen, weil es dem Autoren einfach am Herzen lag, etwas über diesen Menschen zu schreiben?
Saludos
Mucki
darf ich auch nochmal was dazu sagen?
liebe gerda!
ich glaube, dass man kein einziges leben mit "gewöhnlichen maßstäben" werten kann. denn jeder mensch hat seine eigene geschichte. jeder sein päckchen mit sich herumzuschleppen. dennoch halte ich die these "nur an dem orientieren, was man selbst für erfülltes leben erachtet" für falsch. ich glaube, jeder ist in irgendeinem punkt in der lage, sich in situationen oder menschen hineinzudenken, hineinzufühlen. natürlich ist es ein gemenge. nie eine objektive oder gar wissenschaftlich-biographische betrachtung. sondern mehr nach dem motto: was fällt mir zu "romy schneider" ein? was empfinde ich in anbetracht ihres schicksals? und ich ganz persönlich empfinde ihr leben mit einer durchgängigen tragik behaftet. das mögen alle anderen anders sehen, ich sehe es so. und es geht mir nicht darum, romys leben zu skizzieren, sondern darum eine art persönlichen nachruf zu schreiben.
dazu passend schrieb aram:
in letzter konsequenz würde das doch bedeuten, aram und gerda, dass man lediglich über die natur und die eigene "befindlichkeit" schreiben darf. es gibt zig gedichte über bedeutende personen (und auch über unbekanntere). die müsste man demnach in die tonne kloppen, weil man ja nichts weiß, nicht alles weiß, nur bruchstückhaft weiß um den beschriebenen menschen. wer kann sich erdreisten, über bachmann ein gedicht zu schreiben? selbst ein weggefährte weiß nicht die wahre tiefe eines einzelnen menschen. die kennt nur er selbst. wenn überhaupt.
zäune
bestimmten ihr
leben und töteten
sie
dann schließt das auch das eigene setzen der zäune mit ein.
den zaun habe ich auch deswegen wie einen faden durch das gedicht gezogen, weil ihr sohn beim überklettern des gartenzauns sich aufspießte. das man daran zerbrechen kann, liegt auf der hand.
lieben gruß: Niko

liebe gerda!
ich denke nicht, dass man Romy Schneider mit Sentimentalität gerecht werden, bzw. ihr Leben einer Wertung nach gewöhnlichem Maßstab unterziehen kann. Die Wertung kann sich immer nur an dem orientieren, was man selbst für ein lebenswertes erfülltes Leben erachtet.
ich glaube, dass man kein einziges leben mit "gewöhnlichen maßstäben" werten kann. denn jeder mensch hat seine eigene geschichte. jeder sein päckchen mit sich herumzuschleppen. dennoch halte ich die these "nur an dem orientieren, was man selbst für erfülltes leben erachtet" für falsch. ich glaube, jeder ist in irgendeinem punkt in der lage, sich in situationen oder menschen hineinzudenken, hineinzufühlen. natürlich ist es ein gemenge. nie eine objektive oder gar wissenschaftlich-biographische betrachtung. sondern mehr nach dem motto: was fällt mir zu "romy schneider" ein? was empfinde ich in anbetracht ihres schicksals? und ich ganz persönlich empfinde ihr leben mit einer durchgängigen tragik behaftet. das mögen alle anderen anders sehen, ich sehe es so. und es geht mir nicht darum, romys leben zu skizzieren, sondern darum eine art persönlichen nachruf zu schreiben.
dazu passend schrieb aram:
dass völlig unklar bleibt, wer mit "romy schneider" gemeint ist. (ich überzeichne ein wenig)
die historische person? - kanntest du sie?
oder steht sie für einen typus?
an wen richtet sich der text, wozu wird das schicksal/ privatleben eines menschen überhaupt thematisiert?
in letzter konsequenz würde das doch bedeuten, aram und gerda, dass man lediglich über die natur und die eigene "befindlichkeit" schreiben darf. es gibt zig gedichte über bedeutende personen (und auch über unbekanntere). die müsste man demnach in die tonne kloppen, weil man ja nichts weiß, nicht alles weiß, nur bruchstückhaft weiß um den beschriebenen menschen. wer kann sich erdreisten, über bachmann ein gedicht zu schreiben? selbst ein weggefährte weiß nicht die wahre tiefe eines einzelnen menschen. die kennt nur er selbst. wenn überhaupt.
das leben ist nicht schwarz noch weiß, gerda. viele aktionen entstehen oft aus aktionen, die mit einem etwas machen. und apropos "selbst die zäune gesetzt... - wenn ich schreibe:Sie war ein großartige Schauspielerin, die sich im privaten Leben selbst die Zäune gesetzt hat,
zäune
bestimmten ihr
leben und töteten
sie
dann schließt das auch das eigene setzen der zäune mit ein.
natürlich hat man immer sein leben selbst in der hand. das ist so wahr, wie es falsch ist, gerda. gerade künstler sind sehr sensible menschen. gut. das ist hinz und evtl. kunz auch. nur: sie haben nicht die wahl und die qual des exponiert sein wollens / müssens. immer lächeln, immer 100%, immer das richtige tuen und sagen, ansonsten zerreißt dich der feulletonfleischwolf. ok. man kann sagen: sie musste ja nicht schauspielerin sein. aber es gibt soetwas wie berufUng und bestimmung. ihre mutter hat sie als kind schon mit rollen und applaus gefüttert. es ist nicht so einfach, sexkonsum, tablettenmissbrauch, bulämie etc mit - ich übertreibe - "selbst schuld" abzutun.Ein Mensch wie sie, der alles im Leben mitnehmen wollte, was er für probierenswert hielt (und sie hat so ziemlich alles ausprobiert, über Suchtmittelmissbrauch, Tablettenmissbrauch, Sexkonsum etc. ) entscheidet zu einem gut Teil selbst darüber wie sein Leben verläuft.
das habe ich so auch nie behauptet, gerda. ihr tod war sicherlich eine mischung aus vielem. sissi ist da nur ein kleinprozentiger faktor. aber dennoch wurde sie bis zum ende immer mit sissi verglichen. will heißen: ihr tun, das jetzt so anders war in frankreich, wurde stets gemessen an ihrem sissi image. zu lebzeiten hat romy schneider von ihrer heimat wohl nie die anerkennung bekommen, die ihr wohl zugestanden hätte. erst im tod - siehe letzten zeilen des textes - die kaiserin besiegt. uneingeschränkt.ich glaube nicht, dass sie das Sissi-Image in den Tod getrieben hat, denn sie lebte und arbeitete in Frankreich und war ein (Welt)Star wegen ganz anderer preisgekrönter Filme.
den zaun habe ich auch deswegen wie einen faden durch das gedicht gezogen, weil ihr sohn beim überklettern des gartenzauns sich aufspießte. das man daran zerbrechen kann, liegt auf der hand.
lieben gruß: Niko
iLieber Niko,
ich habe das eigentlich nicht so sehr auf deinen Text bezogen geschrieben, sondern eher auf deinen heutigen Kommentar hin. Dewegen auch O.T.
Du hast mit vielen Dingen genau so Recht. Schwarz/Weiß betrachte ich sicher nichts und mir liegt Schuldzuweisung fern, selbst wenn ich schreibe, sie habe sich (im übertragenden Sinn natürlich) ihre Zäune selbst gebaut, hat das mit Verschulden nichts zu tun.
Den Unglücksfall des Sohnes habe ich nicht einbezogen, danke Klara, fürs Erinnern.
Auf diesen Abschnitt möchte ich noch einmal eingehen, allerdings betrifft er allgemein das Schreiben von Lyrik, aber ich nehme ja Bezug auf deine Aussage.
Ich bin schon der Meinung, dass man selbst nur über Schmerz etc. schreiben kann, wenn man ihn kennt.
Für mich gilt, dass ich nur, anhand der Dinge, die ich kenne und erfahren habe, mich in eine andere Person in ein Ereigneis einfühlen kann etc. sonst bliebe der Text ja nur ein Bericht und im theoretischen.
(Zeit- und hautnah habe ich mein Grenze beim Schreiben des Textes "Savanne" im Monatsthema erfahren, ins Detail zu gehen würde hier aber zu weit führen).
Es sind m. M. die persönliche Befindklichkeit und der Erfahrungshorizont die nicht direkt in den Text einfließen sollten, die aber Ausgangspunkt allen Schreibens sind, die einen lyrischen Text überhaupt erst möglich machen ihm Authenzität verleihen, die den Text an den Leser herantragen und dazu führen, dass ein Leser (sicher nicht alle) berüht wird. l
Wenn ich selbst nicht be- oder getroffen bin, was ist dann Anlass für mich, sich auseinanderzusetzen, zu schreiben und darüber hinaus zu denken?
Über Dinge, die mich kalt lassen werde ich nicht schreiben, genauso wenig über Dinge von denen ich nicht weiß.
Liebe Grüße
Gerda
ich habe das eigentlich nicht so sehr auf deinen Text bezogen geschrieben, sondern eher auf deinen heutigen Kommentar hin. Dewegen auch O.T.
Du hast mit vielen Dingen genau so Recht. Schwarz/Weiß betrachte ich sicher nichts und mir liegt Schuldzuweisung fern, selbst wenn ich schreibe, sie habe sich (im übertragenden Sinn natürlich) ihre Zäune selbst gebaut, hat das mit Verschulden nichts zu tun.
Den Unglücksfall des Sohnes habe ich nicht einbezogen, danke Klara, fürs Erinnern.
Niko hat geschrieben:in letzter konsequenz würde das doch bedeuten, aram und gerda, dass man lediglich über die natur und die eigene "befindlichkeit" schreiben darf. es gibt zig gedichte über bedeutende personen (und auch über unbekanntere). die müsste man demnach in die tonne kloppen, weil man ja nichts weiß, nicht alles weiß, nur bruchstückhaft weiß um den beschriebenen menschen. wer kann sich erdreisten, über bachmann ein gedicht zu schreiben? selbst ein weggefährte weiß nicht die wahre tiefe eines einzelnen menschen. die kennt nur er selbst. wenn überhaupt.
Auf diesen Abschnitt möchte ich noch einmal eingehen, allerdings betrifft er allgemein das Schreiben von Lyrik, aber ich nehme ja Bezug auf deine Aussage.
Ich bin schon der Meinung, dass man selbst nur über Schmerz etc. schreiben kann, wenn man ihn kennt.
Für mich gilt, dass ich nur, anhand der Dinge, die ich kenne und erfahren habe, mich in eine andere Person in ein Ereigneis einfühlen kann etc. sonst bliebe der Text ja nur ein Bericht und im theoretischen.
(Zeit- und hautnah habe ich mein Grenze beim Schreiben des Textes "Savanne" im Monatsthema erfahren, ins Detail zu gehen würde hier aber zu weit führen).
Es sind m. M. die persönliche Befindklichkeit und der Erfahrungshorizont die nicht direkt in den Text einfließen sollten, die aber Ausgangspunkt allen Schreibens sind, die einen lyrischen Text überhaupt erst möglich machen ihm Authenzität verleihen, die den Text an den Leser herantragen und dazu führen, dass ein Leser (sicher nicht alle) berüht wird. l
Wenn ich selbst nicht be- oder getroffen bin, was ist dann Anlass für mich, sich auseinanderzusetzen, zu schreiben und darüber hinaus zu denken?
Über Dinge, die mich kalt lassen werde ich nicht schreiben, genauso wenig über Dinge von denen ich nicht weiß.
Liebe Grüße
Gerda
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste