wagenrennen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Gast

Beitragvon Gast » 30.09.2006, 15:58

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, ihre Texte zu löschen. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 14.10.2006, 14:30, insgesamt 3-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 01.10.2006, 13:50

Liebe Gerda,

ich vermute, ich habe damals nichts zu dem Text geschrieben (ich hoffe zumindest inständig, dass ich nicht jetzt etwas schreibe, das etwas, das ich evtl. damals geschrieben habe diametral entgegenläuft ;-) ).

Mir gefallen die ersten beiden Strophen. Die Lichtpunkte durch die Birke finde ich gut beobachtet. Mit der dritten Strophe habe ich vor allem deshalb mehr Probleme, weil gerade das Herunterholen der Sterne vom Himmel und dabei dann insbesondere des großen Wagens sehr gängig ist.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 02.10.2006, 02:24

Ehrlich, Max ;-), das mit dem großen Wagen habe ich noch nie irgendwo gelesen oder gehört, vor allen Dinge schon gar nicht in dieser Form als Metapher für den Höhepunkt des liebesakts...
ich habe ja bewusst, keinet Sterne vom Himmel holen lassen, sondern die Sterne explodieren hinter geschlossenen Augen...
Hm... meinst du ernsthaft, dass es abgedroschen ist?

Vielleicht sagen ja andere auch noch was.

Danke erst Mal und liebe Grüße
Gerda

scarlett

Beitragvon scarlett » 02.10.2006, 07:46

Liebe Gerda,

ich empfinde das Bild mit dem großen Wagen durchaus nicht als gängig-
Dein Gedicht gefällt mir vom Inhaltlichen eigentlich ganz gut, diese Doppeldeutigkeit, die Wortwahl, die Bilder...die Atemlosigkeit, wobei ich gerade in diesem Sinne vielelicht in der letzten Verszeile das "steigt zu" vom "jagt mit ihr davon" noch trennen würde.
Ich habe den Text auch damals beim Monatsthema einige Male gelesen, aber irgendwas - und das ist auch jetzt noch so - hakt für mich dabei. Ich denke, es ist die Setzung, die Form.
Eine Frage vorweg: ist der Titel gleichzeitig erste Verszeile? -

Ich würde versuchen, das Ganze mal anders zu setzen - jetzt kann ich das nicht, weil ich armes Mensch mal wieder zur Abeit hetzen muß :razz: , aber heut abend.
Vielleicht machst du dir ja mal auch darüber Gedanken...falls du das nicht als abgeschlossen
betrachtest.

Noch was: sind Punkte nicht von Haus aus klein? :rolleyes:

Ganz liebe Grüße,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 02.10.2006, 08:24

Liebe scarlett,

vielen Dank :-)

deine Vorschläge haben mir allesamt so gut gefallen, dass ich sie sofort "bedenkenlos" umsetzen konnte.
Ich habe im letzten Vers umgestellt, das "kleine" zu Beginn entfernt.
Dass der Titel noch einmal über dem Text stand war ein Kopierfehler.

Einen schönen Tag
Gerda

steyk

Beitragvon steyk » 02.10.2006, 13:41

Liebe Gerda,

ich kenne diesen Text noch nicht. Liegt vermutlich daran, daß
ich zuwenig (schäm) ins Monatsthema schaue. Sollte ich wohl
öfters tun, denn da scheint einiges zu schlummern ;-)

Mit gefallen die Bilder sehr gut und ich finde es auch nicht
weiter schlimm, daß du dabei einige gängige Bilder benutzt hast,
denn irgendwie wurde alles schon einmal irgendwann beschrieben.
Es kommt immer darauf an, was man aus diesen "Gängigkeiten"
macht.

Liebe Grüße
Stefan

scarlett

Beitragvon scarlett » 04.10.2006, 08:03

Liebe Gerda,

auch wenn du jetzt einiges geändert hast (was mir im übrigen gut gefällt), habe ich - wie versprochen - eine andere Setzung überlegt.
Ohne irgendeinen Anspruch erheben zu wollen, stelle ich dir meine Version mal vor:

lichtpunkte
tanzen
durch die blätter
der birke
über ihre nackten
körper hinweg

sein weicher blick hüllt sie ein
sie erwartet ihn
kommt ihm entgegen –
hinter ihren geschlossenen
augen explodieren
sterne

von weit her
holt er ihr den großen
wagen vom himmel
hebt sie empor
steigt zu und jagt
mit ihr davon


Was mir außerdem noch aufgefallen ist, du verwendest sehr viele Pronomen in diesem doch kurzen Text - wobei "sie" in S 2 sehr dicht aufeinander folgt - vielleicht liegt es auch daran, daß mir der Text immer noch nicht so ganz harmonisch wirkt, vor allem beim lauten Lesen, aber das ist - wie ich schon sagte - nur ein sehr persönlicher Eindruck.

Liebe Grüße,

scarlett

Gast

Beitragvon Gast » 04.10.2006, 08:28

Nur ganz kurz, liebe scarlett...
Ich glaube,der Text ist wohl eher Kurzprosa denn Lyrik, das fällt mir jetzt auch "schon" auf :rolleyes:

Es ist kein bisschen komprimiert, wenn ich mal endlich mit Abstand und meinem Kritikauge schaue...

Was meinst du?

Entweder verdichten oder verschieben ;-)

Danke dir und einen schönen Tag
Gerda

Paul Ost

Beitragvon Paul Ost » 04.10.2006, 10:55

Liebe Gerda,

ich denke schon, dass es sich hierbei um Lyrik handelt. Prosa zeichnet sich doch in der Regel durch ein mehr an Text aus. (Lassen wir den Aphorismus mal außen vor).

Ähnlich wie Max hatte ich beim ersten Lesen das Gefühl, einige zu gängige Bilder zu lesen. Beispielsweise das Explodieren von Sternen hinter den Augenlidern.

Dabei gefällt mir der Einstieg recht gut. Bis zum Spiegelstrich lese ich Dein Gedicht mit Vergnügen.

Grüße

Paul Ost

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.10.2006, 11:03

Hallo Gerda!

Ich kannte das mit den Sternen nicht und finde Dein Gedicht sehr, sehr gut (nahezu "perfekt" :smile: )...es ist wirklich eine gute Idee!

Nur das hier:

sie erwartet ihn


...ist mir ein bisschen zu direkt. Wenn die beiden nackt Blickkontakt halten ist das für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit...es wirkt auf mich auch erotischer, wenn man das nicht ausspricht, sondern es sich denken kann (einfach heiß! :smile: )...

Also ich mag das hier sehr gern!

Liebe Grüße,
l.

Max

Beitragvon Max » 04.10.2006, 17:18

Liebe Gerda,

ich könnte das mit dem großen Wagen nicht sofort belegen, kann aber da ich es selbst früher mal in einem meiner Gedichte gebraucht habe und ich nicht vermute, dass ich der erste war, denke ich, dass es das Bild schon gab - zugegeben, das ist ein sehr indirekter Beweis.

Liebe Grüße
max

Gast

Beitragvon Gast » 04.10.2006, 20:35

Liebe Gerda,

ich hatte den Gedanken mit dem grossen Wagen auch noch nicht gelesen
und irgendwie gefaellt er mir.

Ich habe mal ganz frech und ebenfalls ohne Anspruch ein bissel gewurschtelt. Vielleicht kannst du ja mit dem einem oder anderen was anfangen und wenn nicht - Autorin bist ja du! :-)

lichtpunkte
tanzen durch dieblätter
der
birkenblaetter
über nackte körper

sein weicher blick hüllt sie ein
sie erwartet ihn
kommt ihm entgegen
hinter ihrengeschlossenen augen
explodieren sterne

von weit her holt er ihr
den großen wagen vom himmel
hebt sie empor - steigt zu **
und jagt mit ihr davon

©GJ 20060626

Gast

Beitragvon Gast » 04.10.2006, 23:14

So, dann wurschtel ich micht mal von hinten nach vorn durch,

liebe Bea
,
ich weiß dass es sich blöd anhört, aber heute früh, als ich meinen obigen Kommentar an scarlett schrieb: verdichten oder verschieben, gingen mir die Stellen an denen ich arbeiten könnte bereits durch den Sinn, sie decken sich, wen wundert's, mit deinen Vorschlägen, vielen Dank, es wird aber heute nichts mehr, denn ich
bin geRdankenmüde nach allem was die letzten Tage abging.

Lieber Max,
das Bild des Wagens ist uralt, das ist doch klar, aber hat schon mal jemand "Den Wagen für seine Liebste vom Himmel geholt, ist zugestiegen um mit ihr davon zu jagen"?
(Die Sterne schon...)
Selbst wenn, sag ich jetzt Mal, wer weiß das, denn du schließt ja auch nur aus, weil du es zu erinnern glaubst ;-)

Liebe louisa
, unter den umständen, wird dir vielleicht, der Vorschlag von Bea, etwas über meinem jetzigen Posting gefallen... ich danke dir sehr herzlich, für deinen Zuspruch... tut gut! :smile:

lieber Paul,
freut mich, dich hier zu lesen, vielen Dank, der Spiegelstrich meint, bis zur Hälfte?
Hm, dann kommt ja erst das, für mich, bei diesem Gedicht Wichtige...

Nun wünsche ich euch allen eine
friedliche :a025:

Gast

Beitragvon Gast » 14.10.2006, 14:32

... now look again, das ist es... endlich... für mich - so komplett.
LGG

... und danke für die Aufmerksamkeit.


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