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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
cali

Beitragvon cali » 30.09.2006, 23:24

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Zuletzt geändert von cali am 26.11.2009, 18:54, insgesamt 4-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 03.10.2006, 08:49

hallo charlotta!

da komm ich ins grübeln und ins schwärmen. denn du bist eine wortkünstlerin und verstehst es darüber hinaus die worte so zu setzen, dass ihnen mehrfach bedeutung beigemessen wird. einfach lesen und peng - das geht bei dir nicht :confused: das macht es einerseits schwierig zu lesen. hat man / ich sich aber "überwunden" zu lesen, dann lassen einen die zeilen nicht mehr los. weil du sie so setzt, dass man mehrmals lesen muss. lesen will. und dann spürt man in jeder zeile ein kleines eingebautes türchen, hinter der ich - neugierig wie ich bin - wieder etwas mehr lese, als da beim ersten eindruck so steht. ich schreibe das auch deswegen (kann ich mir nicht verkneifen, -verzeih) weil ich dies viel wohltuender empfinde als striche und wortabwandlungen durch eingebaute großbuchstaben und klammern etc. hier hat das wort macht. und das finde ich toll, charlotta.

so. genug geschwärmt :razz: zum text selbst möchte ich nur soviel sagen: die stimmung schwingt, ergreift mich. und der schluss, den ich so nicht erwartet habe, trifft und berührt.

wirklich, charlotta: ganz hervorragender text. :daumen:

lieben gruß: Niko

steyk

Beitragvon steyk » 03.10.2006, 11:02

Liebe Charlotta,

dein Text ist tasächlich schwierig zu lesen,
aber er erschließt sich dann im Ganzen,
wenn man intensiv liest.

Gruß
Stefan
Zuletzt geändert von steyk am 03.10.2006, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 03.10.2006, 16:59

Liebe Charlotta,
diesen, von deinen Texten habe ich mir einmal "herausgepickt":

Vorweg, ich versteh deinen Text, als einen bildhaften, über die Einsamkeit.
Ich kann mich dem Lob nicht anschließen, aber das weiß ich erst im Nachhinein...
Schreibe dies zum Schluss (zeitlich) meiner Besprechung obgleich es eingangs zu lesen ist. Mir fehlt so etwas wie ein roter Faden, der mich durch den Text zieht... bzw. mich packt... leider nein, mich packt er nicht.
Im Einzelnen:
Charlotta hat geschrieben:
Die Einsamkeit

blickverwandt ist sie
mit dir
lidloses Schweigen
mich suchend



bis hierher, verstehe ich den Text,
Ich habe mal probeweise einen Zeilenumbruch anders gesetzt.
Allerdings - sucht nun die Einsamkeit das Lyrich , oder umgekehrt?
Das halte ich für wichtig im weitern Textverlauf vor Allem für die Logik der Bildabfolge...

Charlotta hat geschrieben:
in der Dämmerung
Neonlichter winken
in der Bar
in deinem Haar

hier würde ich wieder anders brechen, außerdem warum nicht vielleicht:

in die Bar
winken mich
Neonlichter


Die Zeile in deinem Haar fällt heraus, passt m. e. nicht zur Bildabfolge.
Ich kann sie auch in deiner Version nicht zuordnen, es sei denn du stellst einen Bezug zum reflektierenden Licht her.

im folgenden wird es dann noch undurchsichtier:

Ist die Einsamkeit nächtelang auf der Zunge spürbar,
oder derer Tränentanz,
oder evtl. das Neonlicht?

Dann zieht dich offenbar die Einsamkeit an Land?
wieso bedeutet Einsamkeit "Land" (in Sicht) für das Lyrich


Charlotta hat geschrieben:schmecke sie

auf der Zunge
nächtelang
tränender Tanz im Schlaf
allein ihre Hand zieht mich
an Land

ich habe nichts
außer mir


© Charlotta


der Schluss
ich habe nichts
außer mir

beinhaltet die Aussage, die sich aus dem vorhergehenden ergibt, du könntest da gut verzichten...

irgendwie komme ich nicht "zu Potte" mit dem Text, für mich sind es Bruchstücke, die du verbinden könntest... noch kein fertiges Gedicht.

Der Text verdient noch Arbeit, denke ich.

Liebe Grüße
Gerda

cali

Beitragvon cali » 03.10.2006, 18:27

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Zuletzt geändert von cali am 26.11.2009, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.

cali

Beitragvon cali » 03.10.2006, 20:49

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Zuletzt geändert von cali am 26.11.2009, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 03.10.2006, 21:37

Liebe Charlotta, es wäre schön, natürlich nicht Pflicht, ;-), wenn du auf meine einzelnen Anmerkungen eingehen könntest...

AbendgeRdanken

cali

Beitragvon cali » 03.10.2006, 21:50

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Zuletzt geändert von cali am 26.11.2009, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 03.10.2006, 22:14

Ja, liebe Charlotta,
das kann ich dir ziemlich schnell beatworten, du hast deinen Text inhaltlich erklärt und das in einem Umfang , den dein Text m. E. nicht hergibt.
Ich wüsste gern z. B. Nähers hierzu:

Allerdings - sucht nun die Einsamkeit das Lyrich , oder umgekehrt?
Das halte ich für wichtig im weitern Textverlauf vor Allem für die Logik der Bildabfolge...

Hatte ich oben u. a. geschrieben.

Meine Frage zeigt , dass aus deinem Text nicht hervorgeht, dass nicht die Einsamlkeit das Lyrdu im Text ist. Es gibt also ein weiter Person, die das LyrDu ist.
Dieses. sollte nicht erklärt werden müssen, sondern sich aus dem Text herleiten lassen...

Der von dir erklärte Schluss steht ebenfalls nicht im Gedicht, s. meine Frage oben.

Das Gedicht ist zu bruchstückhaft, glaub mir, da solltest du ergänzen.
Ich habe es Mal um Mal gelesen, jetzt auch noch Mal, aber der erklärte Inhalt lässt sich im Text allein nicht lesen oder herbeilesen.

Liebe Grüße
Gerda
Mir kommt es ein wenig so vor, als hättest du einen längeren text, ratzekal zusammengestrichen, kann das sein?

cali

Beitragvon cali » 03.10.2006, 22:56

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Zuletzt geändert von cali am 26.11.2009, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 03.10.2006, 23:14

nochmal ich:

ich finde grundsätzlich, dass ein gedicht keine lösungen beinhalten muss. die soll jeder leser für sich selber finden (oder auch nicht)

dieser text, so nüchtern und zusammengestrichen er auch daherkommen mag, ist doch in seiner aussage ein sehr gefühlter. es ist hier allerdings auch wichtig, über den zeilenrand hinaus zu lesen, doppeldeutigkeiten aufzuspüren und so zu ahnen, was der text sagt. auf dieser schiene hat der text nämlich einiges zu bieten.



Die Einsamkeit

blickverwandt ist sie
blickverwandt ist sie mit dir
blickverwandt ist sie mit dir, lidloses Schweigen
lidloses schweigen (hier schwingt für mich auch lied mit)
li(e)dloses schweigen mich suchend
mich suchend in der Dämmerung
in der dämmerung Neonlichter winken
neonlichter winken in der Bar
neonlichter winken in der bar (und) in deinem Haar
in deinem haar schmecke sie (imperativ)
schmecke sie
schmecke sie auf der zunge
auf der Zunge
auf der zunge nächtelang
nächtelang
nächtelang tränender Tanz
nächtelang tränender tanz im Schlaf
im schlaf allein
allein
allein ihre Hand
allein ihre hand
ihre hand zieht mich
zieht mich an Land

ich habe nichts
ich habe nichts außer mir



da ist ne menge drin, finde ich....

liebhen gruß: Niko
Zuletzt geändert von Niko am 03.10.2006, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.10.2006, 23:15

Es gibt die Einsamkeit.
Es gibt die Einsamkeit, die sich nicht erkennt, und die, die sich erkennt.
Es gibt die Einsamkeit, die sich als Ein-Sam-Keit erkennt.

Und es gibt das Nich-Erkennen der Einsamkeit als Solches.

Schön darüber zu lesen..

moshe.c

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 03.10.2006, 23:17

Huhu, Niko.

:idee:

Moshe

Niko

Beitragvon Niko » 03.10.2006, 23:19

:oops: huhuh zurück, moshe! :idee: :daumen:


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