Versuch einer Annäherung
Liebe Gerda,
dieses Gedicht ist von seiner Emotion für mich ein ganz anderes als alle anderen Gedichte, die ich besser von dir kenne. Ich lese etwas sehr Sanftes aber auch etwas Müdes aus den Worten und der Art und Weise, wie das lyr. Ich dem Du erzählt.
Auf mich wirkt das Gedicht wie eines, dessen Thema für die Autorin ganz frisch ist, obwohl es sich schon viele Jahre damit beschäftigt...als hätte es an einem Tag ein Innehalten gegeben, dass eine solche Antwort zuließ.
Formal habe ich nicht genügend Erfahrungen mit Erzählgedichten...als dass ich beurteilen könnte, ob es sich insgesamt von der Form nicht noch etwas mehr der gedicht zuwenden könnte...vielleicht durch eine etwas andere Setzung...das ist vielleicht aber auch nicht so wichtig.
Was mir gefällt, sind die Klammern, die wie kleine Geheimnisse und Besonderheiten wirken, die nur das Ich und Du genau kennen und deren Verbindung sie teilen....daher könnte ich mir die letzte Zeile auch in KLammern vorstellen Und abgesetzt, denn dann erhielte sie eine Doppeldeutigkeit...denn auch das Ich sucht ja ein wenig nach einem Rezept, damit die Schwere, die in dem Gedicht herrscht, etwas weniger wiegt...
Achso und hier:
würde ich eventuelle ein Doppelpunkt anstatt des Kommas setzen, da man sonst lesen könnte, dass das Du den Apfel mit Stiel isst :grin:
Für mich das weichste Gerdagedicht, das ich kenne!
Liebe Grüße,
Lisa
dieses Gedicht ist von seiner Emotion für mich ein ganz anderes als alle anderen Gedichte, die ich besser von dir kenne. Ich lese etwas sehr Sanftes aber auch etwas Müdes aus den Worten und der Art und Weise, wie das lyr. Ich dem Du erzählt.
Auf mich wirkt das Gedicht wie eines, dessen Thema für die Autorin ganz frisch ist, obwohl es sich schon viele Jahre damit beschäftigt...als hätte es an einem Tag ein Innehalten gegeben, dass eine solche Antwort zuließ.
Formal habe ich nicht genügend Erfahrungen mit Erzählgedichten...als dass ich beurteilen könnte, ob es sich insgesamt von der Form nicht noch etwas mehr der gedicht zuwenden könnte...vielleicht durch eine etwas andere Setzung...das ist vielleicht aber auch nicht so wichtig.
Was mir gefällt, sind die Klammern, die wie kleine Geheimnisse und Besonderheiten wirken, die nur das Ich und Du genau kennen und deren Verbindung sie teilen....daher könnte ich mir die letzte Zeile auch in KLammern vorstellen Und abgesetzt, denn dann erhielte sie eine Doppeldeutigkeit...denn auch das Ich sucht ja ein wenig nach einem Rezept, damit die Schwere, die in dem Gedicht herrscht, etwas weniger wiegt...
Achso und hier:
Äpfel esse ich wie du, nur der Stiel bleibt übrig.
würde ich eventuelle ein Doppelpunkt anstatt des Kommas setzen, da man sonst lesen könnte, dass das Du den Apfel mit Stiel isst :grin:
Für mich das weichste Gerdagedicht, das ich kenne!
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Gerda,
das finde ich einen sehr anrührenden Text. Eine späte Versöhnung nach langem Schweigen.
Einen Satz kann ich sprachlich nicht ganz nachvollziehen: „Mein Lächeln gleicht meinem Erinnern an das deine.“ Das „an“ kommt mir seltsam vor, das habe ich so noch nie gehört..
Ich würde formulieren: „Mein Lächeln gleicht in meinem Erinnern dem Deinen“.
Ein schöner Text, ich habe ihn gern gelesen.
Liebe Grüße
leonie
das finde ich einen sehr anrührenden Text. Eine späte Versöhnung nach langem Schweigen.
Einen Satz kann ich sprachlich nicht ganz nachvollziehen: „Mein Lächeln gleicht meinem Erinnern an das deine.“ Das „an“ kommt mir seltsam vor, das habe ich so noch nie gehört..
Ich würde formulieren: „Mein Lächeln gleicht in meinem Erinnern dem Deinen“.
Ein schöner Text, ich habe ihn gern gelesen.
Liebe Grüße
leonie
Vielen Dank, liebe Lisa, ich lass mir das durch den Kopf gehen, ebenso dir auch vielen Dank, liebe leonie, wir sagen doch auch: Ich erinnere etwas und nicht nur ich erinnere mich.
Außerdem sage ich nicht, dass sich das Lächeln wirklich gleicht, sondern das meine Erinnerung an das Lächeln so ist, als ob es meinem ähnelt.
Kompliziert?
Ich weiß nicht, mir kam das so einfach vor.
Jedenfalls habe ich mich gefreut, dass ihr euch des Forumhüters
angenommen habt.
Gute Nacht euch Beiden
Gerda
Außerdem sage ich nicht, dass sich das Lächeln wirklich gleicht, sondern das meine Erinnerung an das Lächeln so ist, als ob es meinem ähnelt.
Kompliziert?
Ich weiß nicht, mir kam das so einfach vor.
Jedenfalls habe ich mich gefreut, dass ihr euch des Forumhüters
.gif)
Gute Nacht euch Beiden
Gerda
Liebe Gerda,
erzählerisch,
melancholisch,
ausgesöhnt
daher harmonisch, wenn auch ein wenig traugig ("wenn du sehen könntest")
kommt dieses schöne Gedicht daher.
Es ist dir sehr gut gelungen, die psychologischen Momente (Verzeihen, Erinnern, Verstehen) mit den rein praktischen (Rezepte, Apfelstiele) zu verquicken /verweben und dabei immer wieder mal von dem einen und dann wieder dem anderen zu sprechen.
Tolles Erzählgedicht!!!!!!!!
Cara
erzählerisch,
melancholisch,
ausgesöhnt
daher harmonisch, wenn auch ein wenig traugig ("wenn du sehen könntest")
kommt dieses schöne Gedicht daher.
Es ist dir sehr gut gelungen, die psychologischen Momente (Verzeihen, Erinnern, Verstehen) mit den rein praktischen (Rezepte, Apfelstiele) zu verquicken /verweben und dabei immer wieder mal von dem einen und dann wieder dem anderen zu sprechen.
Tolles Erzählgedicht!!!!!!!!
Cara
Guten Abend, Cara, Herby und Carl,
auch bei euch bedanke ich mich herzlich fürs Lesen und Kommentieren.
Liebe Cara, Dein Kommentar klingt für mich so, als wenn du über entsprechende Kenntnisse der Form des Erzählgedichts verfügst.
Wenn das so ist, wär es vielleicht schön, wenn du eine kleine Zusammenfassung erstellen könntest, die wir dem Faden "Erzählgedicht" voranstellen.
Lieber Herby, lieber Carl, sprachlich Neues, neue Töne...
vielleicht liegt es daran, dass ich in den letzten 2 Jahren doch etwas reifer und besonnener geworden bin....gif)
Ich poste des öfteren Texte, die älter sind.
Dieser ist allerdings im Laufe der letzten Wochen entstanden.
Er dreht sich um die Beziehung zu meiner verstorbenen Mutter.
Abendgrüße
Gerda
auch bei euch bedanke ich mich herzlich fürs Lesen und Kommentieren.
Liebe Cara, Dein Kommentar klingt für mich so, als wenn du über entsprechende Kenntnisse der Form des Erzählgedichts verfügst.
Wenn das so ist, wär es vielleicht schön, wenn du eine kleine Zusammenfassung erstellen könntest, die wir dem Faden "Erzählgedicht" voranstellen.
Lieber Herby, lieber Carl, sprachlich Neues, neue Töne...
vielleicht liegt es daran, dass ich in den letzten 2 Jahren doch etwas reifer und besonnener geworden bin...
.gif)
Ich poste des öfteren Texte, die älter sind.
Dieser ist allerdings im Laufe der letzten Wochen entstanden.
Er dreht sich um die Beziehung zu meiner verstorbenen Mutter.
Abendgrüße
Gerda
Hallo Gerda,
das tut mir jetzt Leid, aber damit kann ich nicht dienen. Ich verfüge über keine "vorgebildeten" Kenntnisse über "Erzählgedichte", so wie ich überhaupt insgesamt eher intuiutiv / gefühlsmäßig meine Kommentare abgebe, allerdings recht genau hinschaue und versuche, es meditativ, optisch, klanglich zu erfassen.
Ich komme nicht von der Germanistik oder Literaturecke :xmassmilie
LG Cara
das tut mir jetzt Leid, aber damit kann ich nicht dienen. Ich verfüge über keine "vorgebildeten" Kenntnisse über "Erzählgedichte", so wie ich überhaupt insgesamt eher intuiutiv / gefühlsmäßig meine Kommentare abgebe, allerdings recht genau hinschaue und versuche, es meditativ, optisch, klanglich zu erfassen.
Ich komme nicht von der Germanistik oder Literaturecke :xmassmilie
LG Cara
habe mir diesen text von dir ausgesucht, da er mich besonders anspricht.
die paralleisierung des elternteils und der eigenen person ist dir mit einer tiefe gelungen, die mich sehr berührt.
manchmal ignoriert man es wie nah man seinen eltern immer war.
ich denke der text bringt auf wundervolle weise ans licht ( durch die annäherung ) wieviel man doch von seinen eltern hat.
ich habe mal ein ähnliches gedicht geschrieben, nachdem ich meinen vater auf dem kurzen weg des sterbens begleitet habe.
immer waren wir einander wie vater und sohn.
erst mit seinem tod wurde mir bewusst, das ich seine person in mir weiter leben werde.
dieses gefühl war verwunderlich, hatte große traurigkeit, machte mich aber gleichzeitig unendlich stark und authentisch.
in deinem text sehe ich das alles wieder, obwohl du spielerischere elemente verwendest bleibt die essenz die gleiche, wie ich es empfand.
sehr gerne gelesen.
michael
die paralleisierung des elternteils und der eigenen person ist dir mit einer tiefe gelungen, die mich sehr berührt.
manchmal ignoriert man es wie nah man seinen eltern immer war.
ich denke der text bringt auf wundervolle weise ans licht ( durch die annäherung ) wieviel man doch von seinen eltern hat.
ich habe mal ein ähnliches gedicht geschrieben, nachdem ich meinen vater auf dem kurzen weg des sterbens begleitet habe.
immer waren wir einander wie vater und sohn.
erst mit seinem tod wurde mir bewusst, das ich seine person in mir weiter leben werde.
dieses gefühl war verwunderlich, hatte große traurigkeit, machte mich aber gleichzeitig unendlich stark und authentisch.
in deinem text sehe ich das alles wieder, obwohl du spielerischere elemente verwendest bleibt die essenz die gleiche, wie ich es empfand.
sehr gerne gelesen.
michael
Hallo Michael,
da ist dir aber ein Überraschung gelungen.
Da warst du schneller als ich.
(Aber mein Versprechen löse ich ein)
Herzlichen Dank, dir fürs Lesen und Kommentieren.
Ja, es ist eigenartig, wie sehr man eben genau das Kind seiner Eltern ist, was man nie sein wollte
, aber man lernt mit der Zeit, es anzunehmen und Frieden mit sich selbst zu machen.
Meine Mutter starb 2004, erst in diesem Jahr war ich bereit meine Mutter in mir zu akzeptieren.
Liebe Grüße
Gerda
da ist dir aber ein Überraschung gelungen.
Da warst du schneller als ich.
(Aber mein Versprechen löse ich ein)
Herzlichen Dank, dir fürs Lesen und Kommentieren.
Ja, es ist eigenartig, wie sehr man eben genau das Kind seiner Eltern ist, was man nie sein wollte
.gif)
Meine Mutter starb 2004, erst in diesem Jahr war ich bereit meine Mutter in mir zu akzeptieren.
Liebe Grüße
Gerda
Zuletzt geändert von Gast am 02.10.2006, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
das ist das, was ich meinte.
die akzeptanz kann vielleicht erst dann geschehen.
denn selbst wenn man sich gut versteht, bleibt es immer ein "kampf".
eltern bleiben eltern.
ich habe dein gedicht wirklich auch aus diesem grund gerne gelesen,
weil ich mich daran erinnerte. auch an mein leben danach, halt der zeitpunkt ab dem ich ( wie beschrieben ) das leben meines vaters in mir fortsetzte.
jetzt, seit fast zwei jahrzehnten selber vater, verstehe ich alles etwas besser...
liebe grüße
michael
...da war ich wenigstens für eine positive überraschung gut. freut mich.
die akzeptanz kann vielleicht erst dann geschehen.
denn selbst wenn man sich gut versteht, bleibt es immer ein "kampf".
eltern bleiben eltern.
ich habe dein gedicht wirklich auch aus diesem grund gerne gelesen,
weil ich mich daran erinnerte. auch an mein leben danach, halt der zeitpunkt ab dem ich ( wie beschrieben ) das leben meines vaters in mir fortsetzte.
jetzt, seit fast zwei jahrzehnten selber vater, verstehe ich alles etwas besser...
liebe grüße
michael
...da war ich wenigstens für eine positive überraschung gut. freut mich.
Guten Abend miteinander,
mich berührt dieser ganze Ordner hier sehr, nicht nur der Text, sondern auch die Antworten.
Meine Mutter ist Anfang 2002 gestorben, ich suche manchmal nach Wegen zu ihr, obwohl sie mir, seit ich erwachsen bin, eher fremd war. Die intuitive Ähnlichkeit, wie im Gedicht beschrieben, beobachte ich an mir selbst. Auch bei meinem Mann übrigens in bezug auf seinen verstorbenen Vater. Was wird mit meinen beiden Töchtern werden?
Am Gedicht habe ich nichts auszusetzen. Mich spricht besonders die Eingangszeile an; dieses "inzwischen". Manchmal braucht es diesen Zwischenraum.
Danke Gerda und allen, die sich hierzu gemeldet haben.
Zefira
mich berührt dieser ganze Ordner hier sehr, nicht nur der Text, sondern auch die Antworten.
Meine Mutter ist Anfang 2002 gestorben, ich suche manchmal nach Wegen zu ihr, obwohl sie mir, seit ich erwachsen bin, eher fremd war. Die intuitive Ähnlichkeit, wie im Gedicht beschrieben, beobachte ich an mir selbst. Auch bei meinem Mann übrigens in bezug auf seinen verstorbenen Vater. Was wird mit meinen beiden Töchtern werden?
Am Gedicht habe ich nichts auszusetzen. Mich spricht besonders die Eingangszeile an; dieses "inzwischen". Manchmal braucht es diesen Zwischenraum.
Danke Gerda und allen, die sich hierzu gemeldet haben.
Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
(Ikkyu Sojun)
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